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443 Ilm Karzffecke aus Maare zn entfernen, reibt man dieselben mit Butter oder einen anderen leicht vertheilbaren Fett ein und läßt sie einen Tag liegen. Man wäscht dann die Flecke einzeln mit Seife oder bester das ganze Stück in der Waschmaschine durch. Vor dem Ausfärben muß ein solches Stück natürlich noch einmal das Sudbad passiren. Ebenso empfiehlt es sich, derartige Stücke mit warmer Soda lösung oder in einer wässerigen Lösung von Ammoniak bei höherer Temperatur zu reinigen und dann gut waschen, wobei die Harzflecke verschwinden werden. Als ein neues Mittel gegen de» stören den Kesselstein wird der jetzt im Preise niedrig stehende Zucker empfohlen. Eine italienische Zeitung bringt die Beschreibung eines Versuchs mit diesem Material. Ein Kessel von zwanzig Pserdekrästen mit 126 Fieldröhren zeigte alle 45 Tage einen Ansatz von ca. 12^ Kesselstein, der aus gewöhnlichem Wege entfernt werden mußte. Ehe man den Versuch mit Zucker machte, ließ man ein Drittel der Röhren un gereinigt, gab dann iu den mit Wasser ge füllten Kessel 2^' Zucker, nach einigen Tagen noch 1'/-k und ließ 6en Kessel wieder 45 Tage im Betrieb. Der angesetzte Kesselstein zeigte sich ganz locker und ließ sich ohne Kratzen ent fernen, während der Ansatz in den vorher un> gereinigten Röhren bedeutend geringer geworden war -- und die übrigen Röhren ganz rein und blank erschienen. Am Boden des Kessels fanden sich ca. 8^ durch den Zucker abgelösten Kesselstein. Ein zweiter Versuch zeigte noch bessere Resultate. Man benutzte zu dem Ver suche den an Zuckerstoff sehr reichen Rohzucker in Italien ^luseollava genannt. Es ist in dessen rathsam, dem Zucker ein Zehntel seines Gewichts, an Soda zuzugeben, da bei unreinem Wasser durch Bildung von Zuckersäure leicht ein Anfressen der Kesselwände stattfinden kann. Meue Airrna: T. A. Müller, Färberei in Celle. Deutsche Patente. Patent-Anmeldungen. XI.II. 3913. Apparat zum Messen der Farben stärke von durchsichtigen Körpern. I,. 8934. Jndigomühle. 8. 6515. Neuerung an Extraktions-Apparate' W. Büttner in Gummersbach. Patent Ertheilungen. 38SS2. Verfahren zur Darstellung von Methoxychin- oxalin. Farbwerke vorm. Meister Lucius L Brüning in Höchst a. M. 38368. Verfahren zur Herstellung künstlicher Seide. H. de Chardonnet, Besanyon Frankreich. Pateut-Be schreib ungen. Joseph Hanson in Philadelphia. — Garn-Färbe- Maschine. Die zu färbenden Strähnen werden ruckweise um die sich orehendea Spindeln L des Balkens 8 und um die Spindeln 9 des Balkens 8 kreisend bewegt. Der Balken 8 wird mit seinen Spindeln 9 in vertikaler Richtung auf- und abbcwegt, der Abstand der Balken 8 und 8 aber kann behufs Erzielung einer leichten Anspannung der Strähne verstellt werden. P. Monnet L Co. in La Plaine bei Genf. Ver fahren zur Erzeugung von mehr oder weniger blauen oder braunen echten schwarzen Farbstoffen direkt auf der Faser durch gleichzeitige Oxydation aromatischer Monamin- und Diaminbnsen. Moleculare Mengen von Paraphenylendiamin mit Anilin oder Toluidin, von Paraphenylendiamkn mit Anilin oder Toluidin, von Paratoiuylendiamln mit Anilin oder Toluidin, von Thioparaphenylendiamin nrit Anilin, Towidin oder Paraphemstendiamin werden in kochendem Wasser aufgelöst. Di.se Auflösung gießt man in das Färbebad, welches aus der nöthigen Menge Wasser von 60" 6., in welchem chlorsaures Kalium und Vanadinmchlorid aufgelöst sind, besteht. Das chlorsaure Kalium bewirkt in Verbindung mit dem Vanadiumchlorid die Oxidation des Gemisches der Monamine und Diamine. Es bildet sich demzufolge im Bade, welches das Garn oder Gewebe enchäit. zu erst ein löslicher Farbstoff, der sich nach und nach auf der Faser med.rschlägt, so daß daS Farbbad zuletzt farblos wird. Die gefärbte Baumwolle wird hierauf auf bekannte Weise gewaschen und getrocknet. Zur Theorie des Carbomsirens der Faserstoffe. Nach den Versuchen von Professor Wiesuer tritt das Schwarzwerden, das kohlige Aussehen der Pflanzenfaser beim Carbonisieren nur ein, wenn man die Temperatur über eine gewisse Grenze steigert. Es ist jedoch jenes Stadium für den Proceß an sich nicht nothwendig. Wird die Carbonisation bei niederen Temperaturen vorgenommen, so erfährt die Faser in ihrer Färbung keine Aenderung. Man kann z. B. aus der Baumwolle ein weißes Pulver Her stellen, wenn man die Carbonisation bei etwa 60° vornimmt. Man bezeichnet deshalb das Carbonisiren besser als ein Zerstäuben, denn durch das s. z. Carbonisationsverfahren kann man die Pflanzenfaser in ganz kleine, an der Grenze der Sichtbarkeit liegende Theilchen auflösen. Durch die Carbonisation werden inner-