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Frankfurt a M., den 15. November 1897. p rankfurtmam. LEIPZIG Zeitschrift für die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der angewandten Elektricitätslehre. Abonnements werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten zum Preise von Mark 4.- halbjährlich angenommen. Von der Expedition in Frankfurt a. M. direkt per Kreuzband bezogen: Mark 4.75 halbjährlich. Ausland Mark 6. . Redaktion: Prof. Dr. G. Krebs in Frankfurt a. M. Expedition : Frankfurt a. M., Kaiserstrasse 10. Fernsprechzelle No. 586. Erscheint regelmässig 2 Mal monatlich im Umfange von 2‘/t Bogen. Post-Preisverzeichniss pro 1897 No. 2205. . Inserate nehmen ausser der Expedition in Frank furt a. M. sämmtliche Annoncen-Expe- ditionen und Buchhandlungen entgegen. Insertions-Preis: pro 4-gespaltene Petitzeile 30 Berechnung für */„ '/„ */« und '/• Seite nach Spezialtarif. Inhalt: Ueber die Vorgänge im Induktionsapparat. S. 30. — Einige Versuche über Wechselstrombogen. Von Oh. F. Smith (The Electrician.) S. 31. — Eine Messmethode des Selbstinduktionskoeffizienten eines Leiters. S. 32. — Kleine Mitteilungen: Elek trizitätswerk in Trebbin. S. 33. — Die Uebernahme der Berliner Elektrizitätswerke von- aeiten der Stadtgemeinde Berlin. S. 33. — Elektrische Beleuchtung in Johannisburg. S. 33. — Elektrizitätswerke Salzburg. S. 33. — Der Physikalische Verein und die elektrische Strassen bahn. S. 33. — Die Einführung des elektrischen Betriebes anf den Frankfurter Trambahnen. S. 34. — Dreiphasen-Uebertragung auf der Brüsseler-Ausstellung. S. 35. — Elektrische Strassenbahnen in Magdeburg. S. 35. — Strassenbahn Stuttgart—Esslingen. S. 30. — Motorwagen-Verein. S. 3ß. — Telegraphie ohne Draht. S. 36. — Benutzung des Telephons in Frankreich. S. 36. — Die Telephongesellschaft von Christiana. S. 36. — Tele phonverkehr Stuttgart Singen u, s. w. S. 36. — Das Uhrenzeichen kommt. 8. 36. — Ewald Berninghaus, Kesselfabrik u. Schiffswerft, Duisburg. S. 37. — Die Elektrizitäts-Aktienge sellschaft vorm. Willing n. Violet, Berlin SO S. 38. — Stahl- u. Draht-Werk Roeslau. Bayern. S. 38. — Westfälische Nieten-Fabriken Gebrüder Knipping, Altena i. Westf. und Oberberge b. Freienohl i. Westf. S. 38.— Kohlenbürsten u. Kohlenstäbe aus der Richterschen Fabrik-Gesellschaft Mulda i. S. S. 38. — Der Firma Strasser u. Rohde, Glashütte in S. S. 38. — Müller u. Gross, EJektrotechn. Schieferisoljerkörporwerke, Nürnberg. S. 38. — Prä miiert. S. 38. — Prämiierung der Firma Garret Smith u. Co., Magdeburg-Buckau. S. 38. — Die Firma C. Conradty in Nürnberg. S. 38. — Akkumulatoren-Fabrik Aktien-Gesellschaft (Hagen). S. 38. — Sitzung der Elektrotechnischen Gesellschaft zu Frankfurt a. M. am 3. November. S 38. — Fragekasten. S. 39. — Neue Bücher und Flugschriften. S. 39. — Bücher besprechnng. S. 39. — Patentliste No. 4. — Börsenbericht. — Anzeigen. Ueber die Vorgänge im Induktionsapparat. Trotzdem der Ban der Induktionsapparate bereits auf eine sehr hohe Stufe der Vollkommenheit gebracht ist, läßt die Theorie dieser interessanten Apparate noch in mancher Beziehung zu wünschen übrig. Wenn man sich auch über die in denselben abspielenden Vorgänge im allgemeinen klar ist, so herrschen doch über die Zahlen werte der dabei in Betracht kommenden elektrischen Größen noch ganz unsichere Vorstellungen. . Ferner scheint auch die Bedeutung des von Fizeau eingeführten Kondensators noch nicht in ihrem vollen Umfange aufgeklärt. Wenn bisher allgemein angenommen wird, daß dieses Zubehör nur den Zweck hat, daß es den primären Oeffnungsstrom in sieh hinein und somit vom Oeffnungsfunken weg zeihen soll, um so die Zeitdauer des letzteren abzukürzen, so ist wurde der des Fabrikanten entfernt, nach und nach Kondensatoren von verschiedener Kapazität zugeschaltet und jedesmal die sekundäre Funkenlänge bestimmt. Die Resultate dieser Beobachtungen sind in der Fig. 1 dargestellt. Man sieht, daß die Funkenlänge des Apparates mit der Zunahme der Größe des Kondensators von 0 bis etwa 0,05 Mikrofarad sehr schnell, von da bis 0,2 Mikrofarad zwar weiter aber nur sehr allmählig wächst, um von hier ab bei noch weiter zunehmender Kapazität langsam und ziemlich gleichmäßig abzunehmen. Es lag die Vermutung nahe, daß Schwingungen eine Rolle spielen; diese Vermutung wurde zuerst durch theoretische Betrachtungen und dann durch den experimentellen Nachweis zur Gewißheit erhoben.. Bedeutet E, die elektromotorische Kraft, R, den Widerstand des ganzen primären Stromkreises, L, den Selbstin duktionskoeffizienteu nicht zu verstehen, daß der Kondensator unter Umständen auch zu groß genommen werden kann. Ueber diesen Gegenstand hat B. Walter im Hamburger Staatslaboratorium eine sehr verdienstvolle Arbeit ausgeführt, (Wied. Ann. ßd. 62. S. 300.) aus deren Resultaten nachstehendes entnommen ist. Die Versuche wurden mit einem Funkeninduktor von 30 cm Schlagweite von Max Kohl in Chemnitz angestellt. Die Unterbrechung des primären Stromes geschieht mit einem kleinen elektrischen Motor, welcher einen Silberstift nach Art der Nadel einer Nähmaschine auf und ab bewegt, wobei der Stift mit Quecksilber in einem Gefäße abwechselnd in und außer Kontakt gebracht wird. Ueber dem Quecksilber befindet sieh eine Schicht Petroleum, welche das Erlöschen des Oeffnungsfunkens ganz erheblich beschleunigt, und demnach auch die sekundäre Funkenlänge des Induktors außerordentlich erhöht. Um den Einfluß der Größe des Kondensators zu studieren, der primären Rolle und C, die Kapazität des Kondensators so erfolgt die Ausbildung des Schließungs-Stromes i, nach der Differentialgleichung- worin M den gegenseitigen Induktions-Koeffizienten der beiden Rollen und i, die Stärke des sekundären Stromes bedeckt. Kann der sekundäre Strom wegen zu großer Entfernung der Pole nicht ent stehen, so ist i 2 Null zu setzen und die Formel wird dann: . Die bei der Oeffnung des primären Stromes erreichte sekundäre- Funkenlänge ist proportional dem größten Werte, welchen der