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XIV. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ 85 ist. Hängen die Verbundenen ihre Hörapparate wieder an die Haken, i so erglühen beide Lämpchen neben den Stöpseln, woraus der Beamte ersieht, daß das Gespräch beendet ist. Zieht er infolgedessen die Stöpsel wieder heraus, so erlöschen auch die Lampen. — W. W. Telephonisches: Zulassung der Städte Gießen, Bad Nauheim und Friedberg i. H., mit Homburg v. d. H. und Königstein i. T. Nach einer Benachrichtigung der Kaiserl. Ober-Post-Direktion hierselbst sind von jetzt ab die Städte Gießen, Bad Nauheim und Friedberg (Hessen) zum Sprechverkehr, außer mit | Frankfurt, auch mit Homburg v. d. H. und Königstein (Taunus) zu gelassen. Die Gebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis zur Dauer j von drei Minuten beträgt im Verkehr von Bad Nauheim und Friedberg j mit Homburg und Königstein 50 Pfg., im Verkehr von Gießen mit ] Homburg und Königstein 1 Mk. — W. W. Telephonsache. Die Errichtung einer Telephonanstalt in Buchau wurde verfügt. Diese Telephonanstalt, mit welcher eine öffentliche Telephonstelle verbunden ist, wurde am 15. November d. J. in Betrieb genommen. Die Verbindung mit den anderen Telephon anstalten des Landes findet durch die neu erstellte Verbindungsanlage Biberaeh—Buchau statt. Elektrizitäts-Gesellschaft, vorm. Sehuekert, Nürnberg 1 . In einer dieser Tage abgehaltenen Aufsichtsratssitzung der Elektrizitäts- Gesellschaft, vorm. Sehuekert, wurde laut Allg. Ztg. über das gegen wärtige Geschäft berichtet, daß das Unternehmen derzeit sehr reich lich mit Aufträgen versehen sei. Die vorliegenden Bestellungen be tragen fünfzig und einige Millionen Mark. Allein in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres sind die Bestellungen auf Dvnamomaschinen um 600 Stück höher als im Vorjahre; in gleicher Weise haben sich die Bestellungen zum Bau von Straßenbahnanlagen erhöht, so daß die vorhandenen Einrichtungen zur Bewältigung der Aufträge nicht mehr ausreichen. Der Aufsichtsrat hat daher 1,200,000 Mark zu neuen Werkstattbauten bewilligt. — W. W. Die Firma Naeck & Holsten, Stralsund teilt mit, daß ihre Fabrik an eine Gesellschaft verkauft worden, von welcher sie unter der Firma: Elektrische Bogenlampenfabrik Naeck & Holsten, Gesell schaft mit beschränkter Haftung, in der bisherigen soliden Weise fortgeführt werden wird. Mittelrheinische Elektrizitätsgesellsehaft, Die Elektrizitäts firma Büchner in Wiesbaden hat in Gemeinschaft mit einem Consortium Großkapitalisten, darunter Rheinische Creditbank in Mannheim, eine Gesellschaft Mittelrheinische Elektrizitätswerke gebildet, welche den Bau und Betrieb von großen städtischen Licht- und Kraft zentralen bezweckt. Deutsche Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Frankfurt a. M. Die in Anlehnung an die Elektrizitäts-Gesellschaft vorm. Lahmeyer jüngst errichtete Gesellschaft ist nunmehr ins Handels register eingetragen worden. Als Gegenstand des Unternehmens wird bezeichnet jede Art gewerblicher Ausbeutung der Elektrotechnik, insbesondere der Bau, Erwerb, Betrieb und die Verwertung elek trischer Anlagen. Die Gesellschaft ist insbesondere berechtigt, sich bei Unternehmungen mit gleichen oder ähnlichen Zwecken zu be- ! teiligen, solche zu übernehmen oder zu finanzieren und Aktien, Obli gationen und sonstige Titel und Forderungen solcher Unternehmungen zu erwerben, zu beleihen, zu veräußern oder sonst zu verwerten; ferner kann dieselbe Konzessionen für einschlägige oder ähnliche Unternehmungen, sowie das zu deren Ausführung etwa erforderliche Terrain, endlich auch Patente und Licenzen erwerben und in be liebiger Weise verwerten. Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt bekanntlich Mk. 5 Millionen. „Siemens“ elektrische Betriebe, Gesellschaft mit beschränkter [ Haftung, Berlin. Als Gegenstand dieser in Anlehnung an die Firma Siemens & Halske neu errichteten Gesellschaft wird bezeichnet: die Exploitation elektrischer Geschäfte aller Art, insbesondere der Erwerb von Konzessionen für die Errichtung von Zentralen für Beleuchtung und Kraftübertragung, die Pachtung, der Ankauf und Ausbau von Wasserkräften zum Betriebe solcher Zentralen, der Ankauf bestehender Bahnen zwecks Umwandlung auf elektrischen Betrieb, der Erwerb von Konzessionen für elektrische Bahnen, die Errichtung elektrischer j Einzelanlagen für eigene oder fremde Rechnung, sowie der. Verkauf der errichteten oder erworbenen Anlagen; ferner der Erwerb, die i Veräußerung, Pachtung, Verpachtung und Beleihung von Ländereien, j Gebäuden, Grund- und Wassergerechtigkeiten, soweit solche mit vor- | stehenden Geschäften in Zusammenhang stehen, jegliche Art von | Kapitalbeteiligungen bei Unternehmungen, welche diese Geschäfte zum Gegenstand haben, und der Kauf, Verkauf und die Beleihung von Aktien und Geschäftsanteilen von Elektrizitäts- und Straßenbahn- Gesellschaften, sowie von Forderungen an solche. Gegenüber diesen vielseitigen Zwecken erscheint das auf 2 Mill. Mk. bemessene Grund kapital verhältnismäßig gering, weshalb vielleicht die Annahme Berechtigung hat, daß die neue Gesellschaft auf anderem Wege weiteres Kapital beschaffen wird. Koblenzer Strassenbahn-Gesellsehaft Die Gesellschaft hatte in ihrer letzten Generalversammlung die Einführung des elektrischen Betriebs beschlossen, wozu eine neue Anleihe von 900,00J Mk. auf genommen werden sollte. Die Ausführung der elektrischen Anlage sollte unter gewissen Bedingungen der Firma Sehuekert & Co. über No. 5. 1896/97. tragen werden. Da diese Bedingungen nicht eingegangen wurden, und andererseits auch die Gesamtanleihe im Betrag von 1,500,000 Mk. gegenüber einem Aktienkapital von nur 125,000 Mk. unverhältnis mäßig hoch gewesen wäre, trat die Direktion der Straßenbahn mit einem Berliner Elektrizitäts-Unternehmen in Verbindung. Dieses kaufte durch den Direktor resp. die Bankfirma Franz Kolter & Co. sämtliche 125 Aktien unter der Hand auf zu einem Preise von 110 bis 150 pCt. und wird die elektrische Anlage nun ohne die be schlossene Anleihe zur Ausführung bringen, wobei eine spätere Erhöhung des Aktienkapitals beabsichtigt ist. Mit Einführung des elektrischen Betriebs ist eine bedeutende Erweiterung des Bahnnetzes in Aussicht genommen; außer den beschlossenen Linien nach Neuen dorf und Bahnhof Ehrenbreitstein soll eine Linie nach Metternich und eine solche nach Moselweiß resp. Gülser Fähre zur Ausführung gelangen. Die Direktion bleibt unter der Leitung des Herrn v. Tip p elskirch, der auch Pächter der Düsseldorfer Straßenbahn ist, während der bisherige Aufsichtsrat zurücktreten wird. Kontinentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Nürnberg. Der Gesellschaft ist, wie uns mitgeteilt wird, von dem königlichen Regierungspräsidenten in Düsseldorf die Genehmigung für eine elektrische Hochbahn Barmen- (Rittershausen) Elber feld-Vohwinkel erteilt worden, welche zum größten Teile über dem Laufe der Wupper liegen soll. Die Bahnanlage, welche nach dem System des verstorbenen Geheimen Kommerzienrats Eugen Langen als Schwebebahn ausgeführt wird, ist etwa 13 km lang und soll mit einer Geschwindigkeit von 40 km in der Stunde befahren werden. Die Wagen werden sich in Abständen von mindestens 5 Minuten folgen. Die Bauausführung ist der Elektrizitäts-Aktien- Ge Seilschaft vormals Sehuekert & Co. in Nürnberg und für die Eisenkonstruktion der Maschinen bau-Aktiengesellschaft Nürn berg übertragen worden. Die Zeit der Bauausführung ist vertraglich auf längstens zwei Jahre von der Erteilung der ordentlichen Geneh migungen an gerechnet, festgesetzt. Der in Elberfeld und Vohwinkel gelegene Teil, woselbst die Grunderwerbsverhandlungen nahezu schon beendet sind, wird voraussichtlich schon erheblich früher fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Preisliste über De Khotinsky-Glühlampen der Elektrizitäts- Gesellschaft Gelnhausen m. b. H., Sept. 1896. Ueber die allgemein sehr geschätzten De Khotinsky-Glühlampen ist soeben ein neues Preis verzeichnis nebst Abbildung der verschiedenen Lampenformen heraus gekommen. Wir finden da 1) Normallampen, Kraftverbrauch 3 bis 3 V 2 Watt per Normalkerze, Brenndauer 700 bis 1000 Stunden Spannung 50 bis 165 Volt, Kerzenstärke 6 bis 50. 2) Spar lampen, Kraftverbrauch 2 l /j Watt per NK., Brenndauer 400 bis 500 Stunden, Spannung und Kerzenstärke wie vorhin. 3) Hoch herzige Lampen, Kraftverbrauch 2‘/ 2 bis 3 Watt. 4) Speziah- lampen, Kraftverbrauch 1 */ 2 bis 2 Watt per NK.? desgl. 2*5Watt und 3 bis 3 % Watt per NK. Weiteres ist aus der Preisliste selbst zu ersehen- Die Fabrik elektrischer Glühlampen A. Roeder & Co. (Berlin- Charlottenburg ist an eine Aktien-Gesellschaft, unter der Firma Deutsche Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft übergegangen. Diese neue Gesellschaft wild die Fabrikation in unveränderter Weise, jedoch in größerem Umfange fortführen. Aus dem Geschäftsbericht der Allgemeinen Elektrizitäts- Gesellschaft, Berlin. In der Aufsichtsratssitzung der am 7. er. stattgefundenen Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft wurde vom Vorstande über das Ergebnis des Geschäftsjahres vom 1. Juli 1895 bis 30. Juni 1896 Bericht erstattet und beschlossen, der auf den 5. Dezember er., vormittags 10 '/» Uhr, einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 13 pCt. (gegen 11 pCt. im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. Da die zur Zeit vorliegenden Aufträge und Arbeiten an Wert und Umfang denen des Vorjahres gleichkommen, so dürfte nach Ansicht des Vorstandes die Erwartung nicht unberechtigt sein, daß auch die Ergebnisse des laufenden Geschäftsjahres sich befriedigend gestalten werden. Ueber die einzelnen Unternehmungen der Gesellschaft im Jahre 1895/96 teilen wir Folgendes mit: Die Stadtbahn Halle schreitet in ihrer Entwicklung fort. Die Jahreseinnahme hat eine beachtenswerte Zunahme aufzuweisen und der Betrieb eine 7 proz. Verzinsung des investierten Kapitals ergeben. Die elektrischen Straßenbahnen in Straßburg i. El., Stuttgart, Spandau, Kiel, Leipzig, Bromberg, Nürnberg-Fürth, die Linie Bilbao-Santurce, die Hälfte der zur Societä di Ferrovie Elettriche e Funicolari gehörigen Strecken in Genua wurden dem Betrieb übergeben. Erweiterungsanlagen der Straßenbahnen in Kiew, Dortmund, Breslau, Gera, Lübeck und Bilbao gelangten zur Ausführung. Die Bauausführungen in Bromberg, Nürnberg, Bilbao kommen erst im laufenden Jahre zur Abrechnung. Im Bau befanden sich außer den obengenannten die Straßenbahnen in Danzig, Stettin, Duisburg, Bernburg, Erweiterungsstrecken der Stuttgarter Straßenbahnen, die Bahnstrecke Bilbao-Las Arenas y Algorta, die Linien der Societä die Ferrovie Elettriche e Funicolari und der Societä dei Tramways Orientali di Genova. Der elektrische Betrieb der Straßenbahn in Danzig ist alsbald nach Abschluß des Geschäftsjahres eröffnet worden. Die Inbetriebsetzung des Elektrizitäts werkes Crajewo, das die Gesellschaft für eigene Rechnung errichtet,