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XI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ 1893/94. 63 Die drei Motoren, mit welchen Versuche hatten 0,75, 1,5 und 3 Pferde nominell. Ueber die Beschaffenheit der Motoren Auskunft: angestellt wurden gaben folgende Zahlen 3 1,5 0,75 42 36 31 44 38 31 43,5 37,5 31,5 190 120 70 38 37 35 6 4 4 Länge in cm Breite „ „ Höhe „ „ Masse in kg (Vorgelege inbegriffen) Zahl der Armaturbarren . . . Zahl der Pole In den nachstehenden Zeichnungen haben die eingeschriebenen Zeichen und Einheiten folgende Bedeutung: ui Wickelgeschwindigkeit, Touren in der Minute, I wirksame Stromstärke, in Ampere. U wirksame Potentialdifferenz, in Volt. Pa = UI scheinbare Leistung, in Watt (auf der Zeichnung nicht eingetragen.) Pe die dem Motor gelieferte elektrische Energie, in Watt (Pe = Pa cos ?). Cos <p Faktor der theoretischen Phasen-Verschiebung Stromstärke und Spannung, unter Annahme, Wechselströme dem Sinusgesetz folgen. ¥ Verschiebungswinke! in Graden. Pu abgebremste, nützliche Energie, in Pferden. Pu ■n = Nutzeffekt, in Prozenten. Pe zwischen daß die 0 0,3 0,6 0,9 1,2. 1,5 1,8 2,1 Qji IJ! 3 3,3 3,6 39 Kilowatts Fig. 1, 3 pferdiger Motor (2,25 Kilowatts). Pferde. Fig. 2. 1,5 pferdiger Motor (1,15 Kilowatt). ersieht ferner, daß der Nutzeffekt eines 3pferdigen Motors bei voller Belastung 78°/ 0 erreicht, eine immerhin sehr befriedigende Ziffer. Synchrone Motoren für einphasigen Wechselstrom. Von M. C. E. L. Brown. Pferde. Fig. 8. 0,75pferdiger Motor (0,56 Kilowatt.) Aus diesen Figuren läßt sich die Wirkungsweise der Motoren erkennen. Es ergibt sich z. B., daß die Stromstärke bei Leerlauf zwischen der Hälfte und einem Drittel von derjenigen schwankt, welche der vollen Belastung entspricht, daß aber die scheinbare Leistung alsdann 3 bis 5 mal so groß ist wie die wirkliche. Man Ü). I. Pe. COS cp. ?■ Pu. *)• 3pferdiger Motor (U = 106,3 Volts) 902 15,0 343 0,215 77° 30' 0 0 890 17,5 968 0,521 58° 40' 0,82 62 870 21,0 1421 0,637 50° 3(y 1,38 71 884 24,0 1911 0,751 41° 20' 2,01 77 872 27,0 2401 0,819 35° 00' 2,54 78 872 32,3 2977 0,869 29° 40' 3,16 78 860 37,0 3504 0,892 26° 50' 3,67 77 868 43,0 4190 0,917 23° 30' 4,19 75 848 48,5 4807 0,934 21° 00' 4,60 71 860 55,0 5440 0,934 21° 00' 5,07 68 1,5 pferdiger Motor (U = 107 Volts) 1336 7,0 221 0,294 72° 50' 0 0 1352 n,o 931 0,793 37° 30' 0,97 76 1352 14,0 1250 0,833 33° 30' 1,27 74 1356 15,0 1372 0,854 34° 20' 1,37 73 1360 17,5 1642 0,877 28° 40' 1,64 73 1308 20,0 1874 0,875 29° 00' 1,83 72 1300 22,5 2205 0,917 23° 30' 2,11 70 1264 27,5 2756 0,930 21° 30' 2,26 60 0,75 pferdiger Motor (IJ = 107 Volts) 1372 4,0 123 0,286 72° 20' 0 0 1360 5,0 348 0,649 49° 30' 0,31 65 1376 6,0 466 0,725 43° 30' 0,45 74 1312 7,3 617 0,795 37° 20' 0,59 71 1332 9,5 845 0,833 33° 30' 0,84 71 Die Untersuchung des Herrn Banti, welche mit einer Beschreibung des Ingangsetzens endigt, würde erst vollständig sein, wenn einige Zahlen zugefügt wären, welche sich auf die Periode des Angehens beziehen, vom Augenblick an, wo der Strom geschlossen wird bis zu dem, wo voller Synchronismus erreicht und der Kreis für das Angehen offen ist. Derartige Mitteilungen wären um so wertvoller, als noch eine große Verschiedenheit der Meinungen über diesen Punkt besteht, der von beinahe entscheidender Bedeutung für die Lebensfähigkeit der einphasigen Wechselstrommotoren mit geschlossener Armatur ist. Hoffen wir, daß Herr Banti von der Gunst der Ver hältnisse, welche ihm die Brownschen Motoren zur Verfügung gestellt hat, den weiteren Gebrauch machen wird, auch noch die angedeutete Lücke auszufüllen. (LTndustrie eleetrique.) $ Kleine Mitteilungen. Dynamomaschinen und ihre Betriebsmotoren. — Von einigem Interesse mag es gewesen sein — bemerkt Electrieial World — auf der Ausstellung zu Chicago die verhältnismäßige Größe zwischen der Dynamomaschine und der sie direkt betreibenden, also Welle an Welle mit ihr verbundenen Dampfmaschine, in Bezug auf eingenommene Fußbodenfläche, und Höhe zu betrachten. Es ist jedenfalls anzunehmen, daß beide Maschinen dieselbe dynamische Leistungsfähigkeit, aus gedrückt in Pferdestärken besitzen, was aber die volumenmäßige Größe anbe langt, so beträgt nach augenmäßiger Abschätzung des Körpervolumen der Dynamomaschine, etwa nur ein Drittel von dem der sie betreibenden Dampf maschine, deren mechanische Arbeit sie in elektrische Energie umsetzt. Elektrische Zentrale in Mannheim. Der Bürgerausschuss hat in seiner letzten Sitzung 20,000 Mark zu den Vorarbeiten für eine elektrische Zentralanlage bewilligt. Errichtung einer elektrischen Zentrale in Leipzig. Der zwischen dem Rat der Stadt Leipzig und der Firma Siemens & Halske in Berlin abgeschlossene Vertrag wird demnächst im Plenum des Stadtverordneten-Kollegiums beraten werden, nachdem inzwischen in den betreffenden Ausschüssen die Vorberatung stattfindet. In Gemäßheit des Vertrages wird der Uebernehmerin die Erlaubnis erteilt, die städtischen Straßen, Plätze, Brücken, Anlagen innerhalb des städtischen Gebietes zur Führung von elektrischen Leitungen nebst zugehörigen Teilen zu benutzen. Die Leitungen sind in der Regel unterirdisch zu verlegen, in besonderen Fällen können jedoch auch mit Zustimmung des Rates oberirdische Leitungen zur Verwen dung kommen. Ein ausschließliches Recht zu dieser Benutzung der Straßen etc. erhält die Uebernehmerin hierdurch indessen nicht. Zunächst ist der Umfang der elektrischen Anlage derart vorgesehen, daß sie für den Betrieb von 18000 Stück installierten Glühlampen ä 16 NK Leuchtkraft ausreicht; eine Erweiterung der Anlage bis auf eine Leistungsfähigkeit von 30000 installirten Lampen muß von vornherein gesichert sein. Die Uebernehmerin übernimmt die Ver pflichtung, innerhalb zwölf Monaten nach Genehmigung der Projekte in sämtlichen Straßen des Gebietes der inneren Stadt und des Prome nadenringes die Leitungen völlig herzustellen. Für die Benutzung