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250 Will man für die Zunahme der vegetabilischen Substanz einen strengeren Ausdruck auwenden, so mußte man als Einheit das Gewicht einer in destillirtem Wasser vollständig ausgckeimten Pflanze anwcndcn, und die Samenschale außer Rechnung bringen; offenbar würden dann die Gewichtszunahmen um etwa 30 Proc. höher ausfallen, da bei der Keimung unter Mitwirkung des Lichtes 28 Proc. des Samengewichtes verloren gehen, wie die vorstehenden Zahlen zeigen. Im Mittel läßt sich die Concentration der Lösungen, aus denen die Pflanzen ihre Nahrung zogen, bei II. auf 0,1 Proc., bei III. aus 0,2 Proc., bei I V. auf 0,3 Proc, bei V. aus 0,4 Proc. annehmen. Die Schlüsse, welche ich aus der ersten Versuchsreihe ziehen zu dürfen glaube, sind nun folgende: 1) Maispflanzen können in einer wässerigen Lösung von Nähr stoffen, in welche die Wurzeln statt in den Boden eintauchen, so vege- tireu, daß sic dabei ihre Wurzeln, ihre Stämme, Blatter und Früchte um so normaler bilden, je richtiger die Concentration der Nährstoff- lksung gewählt ist. 2) Bei qualitativ gleicher Nährstofflösung findet schon dann eine sehr namhafte Gcwichtsverniehrniig statt, wenn die Concentration der Lösung ungefähr 0,1 Proc. beträgt; bei einer ungefähr doppelt so hohen Concentration (0,2 Proc.) der Lösung bildet sich in derselben Zeit nicht ganz das doppelte Gewicht an Pflanzenmasse; steigt die Concentration auf das dreifache (0,3 Proc.), so steigt die gebildete Pflanzensubstanz abermals um ein sehr Bedeutendes. 3) Die für den Mais günstigste Concentration scheint sehr nahe bei 0,3 Proc. zu liegen, da eine Vermehrung derselben auf 0,4 Proc. die Bildung der Pflanzensubstanz in hohem Grade vermindert und Ab normitäten in der Ausbildung aller Organe, endlich den Tod herbeiführt. 4) Durch zu geringe Concentration, d. h. durch zu langsame Auf nahme der Nährstoffe wird die ganze Vegetation verlangsamt; durch zu hohe Concentration wird die Vegetation übereilt und rasch zu einem unnatürlichen Abschluß geführt. 5) Die Vegetation der Pflanze III. darf als eine durchaus nor male betrachtet werden, wenn man berücksichtigt, daß sie in einem geschlos senen Raume erwachsen ist. 6) Maispflanzen können alle Ernährungs- und Gestaltungsprozesse ausführen, wenn die nöthigen Nährstoffe, d. h. die Aschenbestandtheile