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4 man ihn in die Hand nimmt oder wenn man ihn mit der Schaufel wirft, zusammengedrückt, dabei kommen die mit Wasser umgebenen Erd- theilchen, welche vorher durch Lufträume gesondert waren, in unmittel bare Berührung, die Wasserhüllen verstießen und der Boden wird schlammig, bildet dann Krusten und Risse. Man kann einen gesättigten Boden einfach dadurch, daß man ihn mit der Hand ein wenig drückt, übersättigen. Der richtige Weg bei dem Umsetzen ist der: man läßt die Pflanze so lange im alten Topf unbegossen, daß die Erde vollkommen lufttrocken wird, dann stürzt man aus und schüttelt die Erde, wenn sie locker genug ist, durch kurze, schwache Stöße aus den Wurzeln; sodann feuchtet man die neue Erde außerhalb des Blumentopfes so an, daß man auf einen größern Haufen nach und nach kleine Wassermengen gießt und mit beiden Händen den noch trockenen mit dem nassen Theil so lange verreibt, bis die ganze Masse ein möglichst dunkles Aussehen hat, kleinkörnig wird und nach dem Zusammendrücken in der Hand wieder auseinander fällt. Der so bereitete Boden wird in das neue Gefäß zwischen die Wurzeln Ungefüllt, dann eingerüttelt und endlich mit Wasser durch Gießen ans die ganze Oberfläche gesättigt. Ta ich seit mehreren Jahren beinahe täglich, zu allen Jahreszeiten verschiedene Pflanzen in allen Entwicklungsperiodeu bis zur reifenden Frucht hin in dieser Weise versetzt habe und selbst bei Sonnenhitze und bei anhaltend sehr niederer Temperatur selbst großblättrige Pflanzen dabei nicht welken und schnell anwurzcln, so kann ich Denen, welche mit Pflanzen Versuche machen, dieses Verfahren als durchaus zweckmäßig empfehlen. Es ergicbt sich nun aus den genannten Umständen, unter denen Landpflanzen gut gedeihen, Folgendes: g,) Der Boden au den Wurzeln der Landpflanzen darf kein fließen des Wasser enthalten, weil sonst die Wurzeln faulen; d) die Wurzeln der Laudpflanzcn nehmen während des größten Theiles ihrer Vegetationszcit das Wasser unter einer Form auf, in welcher es nicht mehr die Eigenschaften des fließenden Wassers besitzt. Zu dem ersten dieser Sätze ist zu bemerken, daß in der That das Faulen der Wurzeln die Ursache dcö Verderbens in einem übersättigten Boden ist, denn es ist gewiß, daß dieselben Pflanzen in einem völlig sterilen., geglühten und gewaschenen Quarzsande so stark bewässert sein