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Protokoll über die Gesamtvorstandssitzung des Sächsischen Verbandes der Vereine für Maschinisten und Heiser nrit Sitz in Chemnitz zur Abnahme der Jahresrechnung der „Deutschen Maschinisten und Heizer-Zeitschrift" vom 1. Oktober 1905 bis mit 30. September 1906. Abgehalten im Hotel „Preußischer Hof", Brauhausstraße 13. Chemnitz, am 3s. Oktober M6. Anwesend waren: Vorsitzender Julius Emmerich, Kassierer Ernst Pilz, Schriftführer Oswald Röckel, stellvertretender Schrift führer Max Körbitz, sowie Redakteur Julian Kralapp, sämtliche von Chemnitz. Als Revisoren waren anwesend: A. Kelz-Glauchau, M. Findeisen-Frankenberg, O. Emmerich-Zwickau. Als Beisitzer waren vertreten: H. Triebeneck - Gera, Reißmann-Mittweida. Als Vertreter der Beschwerdekommission: A. Künzel-Gera. Als entschuldigt waren nicht anwesend: stellvertretender Vorsitzender Max Kramer-Werdau, stellvertretender Kassierer Julius Sacher- Chemnitz, Beisitzer H. Hauwehde-Leipzig. Der Vorsitzende Julius Emmerich eröffnete vormittags 9 Uhr die Sitzung, heißt die Erschienenen herzlich willkommen und gibt als Tagesordnung folgende Punkte bekannt: 1. Verlesen des Jahresberichtes durch den Schriftführer; 2. Eingänge; a) ein Schreiben vom Kollegen Grollopp-Leipzig; b) Besprechung der Rechtsschutz-Angelegenheit des Kollegen Kuhl-Dresden; o) Bekanntgabe des Vertreters am Reichsversicherungs amt Herrn Levin Berlin, vom Deutschen Verband der Gewerkvereine (H.-D.); ä) ein Schreiben vom Verein Bautzen. 3. Satzungen. 4. Ausgesperrten- und Streikangelegenheiten, 5. Verbands-Angelegenheiten; a) Versammlungen betreffend; b) Flugblatt; o) Agitationskreise, Einteilung derselben; ä) Neuanschaffung eines Briefkopfes. Gegen die aufgestellte Tagesordnung werden Einwen dungen nicht gemacht, die Revisoren zogen sich in ein separates Zimmer zurück. Zu Punkt 1 wird beschlossen, den Jahresbericht später zu Gehör zu bringen und wird zu Punkt 2 übergegangen. Der Vorsitzende bringt ein Schreiben vom 22. Oktober datiert, vom Kollegen Grollopp-Leipzig zu Gehör. Kollege Künzel-Gera berichtet über die Versammlung in Leipzig am 21. Oktober, welcher Kollege Körbitz mit beigewohnt hat, beide waren auf Beschluß der Gesamtvorstandssitzung vom 16. Sep tember beauftragt. Hierzu wurde einstimmig beschlossen, an den Verein Leipzig, sowie an Kollege Grollopp-Leipzig eine Protokoll- Abschrift, die Vorstandssitzung vom 16. September, betreffend die Leipziger Angelegenheiten, zu senden. Künzel-Gera beantragt, in Zukunft das Sterbegeld nur per Post zu senden, um einen sicheren Beleg aufweisen zu können, selbiges wird angenommen. Vorsitzender Emmerich-Chemnitz bemerkt hierzu, daß die Verwaltung die Einrichtung seit Bestehen des Verbandes schon führt und in Zukunft beibehält, nach diesem bringt der Vor sitzende die Rechtsschutz-Angelegenheit von Kollegen Kuhl-Dresden zu Gehör, hierzu liegen Schreiben vom Vorsitzenden M. Hille- Dresden, vom 17. Oktober 1906, sowie vom Kassierer Flade- Dresden, vom 23. Oktober 1906 vor. Kollegen Körbitz, Emmerich und Triebeneck sprechen hierzu, es wird beschlossen, die Kosten der Rechtsschutz-Angele genheit für Kollegen Kuhl-Dresden zu bewilligen. Kralapp-Chemnitz bittet das Geld nicht an Kollege Kuhl-Dresden zu senden, sondern an den Kassierer Flade des Dresdner Vereins, da dies der richtige Weg sei. Künzel-Gera ist dafür, an Kollegen Kuhl-Dresden ein Schreiben zu richten, worin ihm mitgeteilt wird, daß die Kosten seiner Rechtsschutz-Angelegenheit bewilligt worden sind, doch soll er erst ersuchen, seinen Fall vom Verein aus bei der Verwaltung schriftlich anzumelden, da noch keine Anmeldung bei der Verwaltung vorliegt, sondern die Angelegenheit Kuhls-Dresden nur immer persönlich verhandelt worden ist, jedoch wenn die Verwaltung die Anmeldung schriftlich in Händen hat, dann auch das Geld sofort ausgehändigt wird. Vorsitzender Emmerich-Chemnitz gibt bekannt, daß die Summe, die Kollegen Kuhl-Dresden betrifft, 16 Mark macht, dies wurde einstimmig bewilligt. Es wurde beschlossen, die Akten Kuhls-Dresden in Händen der Verwaltung zu behalten. Weiter wird vom Vorsitzenden bekannt gegeben, daß unser früherer Vertreter im Reichsversicherungsamt Herr Kl ovon- Berlin mit Tod abgegangen sei, und an dessen Stelle Herr Lev in-Berlin getreten ist, selbiger wird auch weiterhin unfern Verband vertreten. Vom Vorsitzenden wird zur Kenntnis ge bracht, daß ein Fall von Königsberg vorliegt, welcher dem Reichsversicherungsamtsvertreter übergeben worden ist. Kralapp gibt hierzu einige Erläuterungen. Ein Schreiben von Bautzen, welches vom 26. Oktober 1906 datiert, wird verlesen und zur Tagesordnung, Punkt 4, Satzungen betreffend, weitergegangen. Diese wurden para graphenweise vom Vorsitzenden zu Gehör gebracht. Die Mittagspause fällt von 12 Uhr bis 1/22 Uhr da zwischen. Von 3 Uhr an beteiligen sich die Revisoren mit an der Beratung. Revisor Kelz berichtet über die noch außenstehenden Beträge sowie über die Verluste, und konstatiert, daß alles in bester Ordnung vorgefunöen wurde, auch die Buchführung exakt gehalten sei und beantragte weiter die Entlastung des Kassierers. Der Rechenschaftsbericht wurde einem jeden vom Kassierer Pilz in Druckabzügen vorgelegt. Darnach beträgt im verflos senen Jahre vom 1. Oktober 1905 bis 30. September 1906 Einnahme ..... Mk. 11702,09 Der Saldovortrag vom Jahre 1905 beziffert sich auf „ 552,97 Darnach eine Gesamtsumme „ 12255,06 An Ausgaben standen dem gegenüber „ 11120,55 Saldavortrag auf neue Rechnung „ 1134,51 Findeisen-Frankenberg wünscht in Zukunft die Miete des Bureaus zu teilen, daß die eine Hälfte die Zeitschriftenkasse, die zweite Hälfte die Verbandskasse zu tragen hat.