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270 mittleren Deplacement von etwa 580 Tonnen erzielt wurde, während die bei der Erbauung des Schiffes aufgestellten Be dingungen nur 30 Seemeilen Geschwindigkeit bei einem Anfangs deplacement von 571 Tonnen verlangen. Dieses geradezu glänzende Ergebnis dürfte Veranlassung geben, Torpedoboote in Zukunft nur mit Dampfturbinen aus zurüsten. Trocken-Elemente. Von Hans Bourquin. (Schluß.) Nachdruck verboten. Bei der Herstellung von Trockenelementen ist auf folgende Punkte zu achten: Der innere Widerstand muß natürlich möglichst klein sein, weil er doch nur zu unnützem Kraftaufwand Veranlassung gibt. Ferner sollen die Elemente, wenn ihnen doch einmal auf die Dauer eine größere Strommenge abgezapft wird, wenigstens nicht allzu großen Schaden leiden. Dieser „Schaden" besteht darin, daß die Spannung erheblich sinkt, wodurch natürlich die Leistungs fähigkeit entsprechend abnimmt. Immerhin wird auch bei guten Elementen die Spannung um einen unvermeidlichen Betrag herabgemindert werden, und einem unverständigen Gebrauch kann man ja schließlich nicht Vorbeugen. Die Elemente pflegen sich dann in der Ruhepause zu „erholen", wie man sich im Sinne eines lebenden Wesens aus zudrücken pflegt. Diese Regenerationsfähigkeit muß bei einem guten Element auch besonders hoch gemacht werden, was man bis zu einem gewissen Grade in der Hand hat. Ueberhaupt soll ein Element eine möglichst große elektrische Gesamtleistung zuwege bringen, wenn man alles addiert, was es bis zu seinem Unbrauchbarwerden an Energie herausgibt. Sofern solche Apparate weit transportiert werden sollen, muß auch noch sehr darauf geachtet werden, daß sie recht fest gebaut sind, und es muß auch dafür gesorgt werden, daß sie den Temperatur-Einflüssen nicht zu empfindlich gegenüberstehen. Wenn man Trockenelemente sehr lange lagern läßt, ehe sie in Dienst gestellt werden, oder wenn dieselben weit versendet werden, ehe sie aufgestellt werden, so würde man einen gewissen Verlust insofern erleiden, als die Elemente bereits in der un tätigen Zeit gewisse chemische Vorgänge entwickeln würden, durch welche die Spannung bereits ein wenig sinkt, ehe das Element überhaupt Arbeit geleistet hat. Man konstruiert deshalb sogenannte „Lagerelemente". Diese sind zunächst wirklich „trocken", sodaß sich die chemischen Vor gänge nicht vorzeitig abspielen. Erst dann, wenn das Element gebraucht wird, wird die Feuchtigkeit eingeführt. Die Füllung kann eine verschiedene sein. Bei gewissen Apparaten wird nur Wasser zugegossen, bei anderen konzentrierte Salmiaklösung. Natürlich muß dann oben eine Oeffnung vorgesehen sein, die sich alsdann verschließen läßt. „Saugelemente" sind eine besondere Art der Lagerelemente. Sie besitzen keine Hülle um den Zinkzylinder. Um sie gebrauchs fertig zu machen, stellt man sie bis zur Mitte in konzentrierte Salmiaklösung und läßt sie eine Stunde lang ansaugen. Dann trocknet man sie sauber ab und stellt sie auf die zugehörigen Untersätze, welche lediglich den Zweck haben, etwa ablaufende Flüssigkeit aufzufangen und bei Hintereinanderschaltung mehrerer Elemente dieselben von einander zu isolieren. Werfen wir noch einen Blick auf die wichtigsten Typen der Trockenelemente. Es gibt eine große Anzahl von Fabriken, welche sich mit Herstellung und Verbesserung dieser Energiequellen befassen und unausgesetzt an der Vervollkommnung arbeiten. Natürlich ist es nicht möglich, alles aufzuzählen, aber einiges sei erwähnt. Gerade auch die mannigfachen Beziehungen zum Auslande stellen immer mehr und mehr an die Industrie die Anforderung, gut versendbare Elemente auf den Markt zu bringen. Das Hellesen-Element stammt von einem Dänen und hat die Firma Siemens L Halske Fabrikation und Verbesserung dieser überaus guten Kraftquelle in die Hand genommen. Es ist weit verbreitet und sind allein in den letzten 3 Jahren 700000 Stück verkauft worden. Neuerdings wird von der Firma eine verbesserte Konstruktion in den Handel gebracht, welche als „IvpL I'- in sechs verschiedenen Größen geliefert wird. Auch Elemente für Momentbeleuchtung stellt die Firma her. Mit der artigen kleinen Apparaten werden auch jene kleinen Lichteffekte der Taschenlaternen, der leuchtenden Spazierstöcke und dergleichen erzielt. Die kleinsten dieser zylinderförmigen Elemente sind nur 53 Millimeter lang, 15 Millimeter breit und sind für den be scheidenen Preis von 30 Pfennigen zu kaufen. Mix L Genest bringen ihre sehr zuverlässigen Trocken elemente unter dem Namen „Elektra" in den Handel. Beide Firmen führen natürlich die verschiedensten Größen und Formen, haben Apparate, welche besonders lagerfest sind und liefern auch Stromquellen höherer Spannung, indem mehrere Elemente zu einer Batterie vereinigt sind, welche verhältnismäßig „ein Stück" bildet. Das Hydraelement (Patent Schmidt L König) wird von den Hydrawerken hergestellt und sucht durch große Flächen der Elektroden einen kleinen inneren Widerstand zu erzielen. Das französische Bloc-Element wird gerühmt, stellt sich aber im Preise zu hoch. Verschiedene Mitteilungen. Die Refselanlage des neuen Schnelldampfers „Aronprirnessin Lecilie" des Norddeutschen Lloyd in Bremen, der am 28. Juli seine Probefahrt von Swinemünde nach Bremer haven machte, hat entsprechend der Riesengröße des Schiffes auch eine außerordentliche Ausdehnung. 19 große Zylinderkessel, von denen 12 Doppel- und 7 Einfachkessel sind, bilden die Anlage zur Erzeugung des Dampfes für die mächtigen Maschinen dieses Riesen des Meeres. Der Durchmesser eines jeden Kessels ist 5,16 iu, die Länge eines Doppelkessels beträgt 6,35 in. Die Mantelbleche der Kessel sind aus bestem Siemens-Martin-Stahl hergestellt und haben eine Stärke von 34 nun; die dazu ver wendeten Nieten haben sogar einen Durchmesser von 36 nun. Solche Nieten mit Menschenhänden zu verarbeiten, ist fast un möglich. Zur Vernietung der Kesselbleche werden denn auch nur hydraulische Maschinen allergrößten Kalibers gebraucht, welche die Nietung spielend leicht vornehmen. Die Gesamtzahl der Feuerungen in den Kesseln beträgt 124 mit einer Rostfläche von 290 gm, worauf in 24 Stunden über 720 Tons Kohlen verbrannt werden müssen, um die Dampfkraft zu erzeugen, die für den Antrieb der Hauptmaschinen notwendig ist. Abhängig von der Rostfläche ist die Heizfläche, die nicht weniger als 10000 gm mißt. Der größte Teil der Heizfläche liegt in den Heizröhren, von denen zusammen 15438 Stück in den Kesseln untergebracht sind. Würde man diese Anzahl in einer Länge vor sich haben, so ergibt sich ein Weg von über 38000 m, das ist der Stundenweg eines Personenzuges. Um das Quantum von über 720 Tonnen Kohlen täglich zu verbrennen, müssen in den Heizräumen jederzeit 81 Mann stark beschäftigt sein, die nach vierstündiger Arbeit 8 Stunden Ruhe genießen. Den nötigen Zug für die Feuerungen liefern die großen Windrohre, die noch unterstützt werden von einem ganzen System von elektrisch angetriebenen Ventilatoren. Die Höhe der vier gewaltigen Schornsteine, gewissermaßen die Wahr zeichen der modernen Schnelldampfer, beträgt etwa 40 m über dem Kiel, womit sie die Höhe eines recht ansehnlichen Fabrik schornsteines erreichen. Ihre Weite von 5 m übertrifft jedoch bei weitem jeden Durchmesser eines Schornsteines an Land. Die Kessel eines solchen Schnelldampfers stellen Stahlbauwerke dar, die in ihrer Konstruktion und Schwere als Einheit kaum zu übertreffen sind. Beträgt doch das Gewicht eines Doppel kessels, wenn leer, etwas über 100 Tons, wozu noch ein Wasserinhalt für den Betrieb von 50 Tons kommt, so daß in betriebsfertigem Zustande ein solcher Kessel über 150 Tons wiegt. Einheitliche Maßnahmen ;um Schuhe der Wälder gegen Rauchschäden sieht ein noch auszuarbeitender Gesetz entwurf der Sächsischen Regierung vor. Wissenschaftlich sei festgestellt, daß den Wäldern die Rauchgase nachteilig werden. Professor Wislicenus an der Forstakademie Tharandt beschäftigt sich damit, geeignete Schutzmaßnahmen zu suchen. Aus dem diesbezüglichen Material, welches von den Verwaltern sämtlicher Staatsforstreviere sowie auch der städtischen und Privatforsten