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255 Bei einer vierpoligen Maschine z. B. ist die Kompensations wicklung um einen Winkel von 45 o zur Nebenschlußwicklung verschoben. Die Wirkung der Kompensationswicklung führt, wie bereits erwähnt, eine absolut funkenlose Kommutierung im Kollek tor herbei, so daß ein Nachregulieren der Bürsten bei Betrieb der Maschinen von Leerlauf bis zu den höchsten aus andern Gründen noch zulässigen Ueberlastungen nicht mehr notwendig ist. Durch Anwendung des der A.-G. Brown, Boveri L Cie. patentierten Ventilationssystems ist es möglich, den Generator auf beiden Seiten durch Metalldeckel zu verschließen. Die Kühlluft tritt unterhalb der Fundamentplatte in das Innere der Maschine ein und zwar auf der Seite der Kupplung. Sie wird als dann durch Längskanäle an gesaugt, welche im Anker parallel zur Generatorwelle liegen. Von hier aus ent weicht die Luft durch die zahlreichen Ventilationsöff- Ansicht des Kollektors einer Turbo- nungen des Ankers, indem Dynamo beim Aufvassen der Schrumpf- sie an den Eisenblechen und ringe auf denselben, den Endkappen vorüberstreicht. Hierauf tritt sie in die Luft kanäle des Magneteisens ein und verläßt den Generator schließ lich durch eine schachtförmige Oeffnung, welche sich am oberen Teile des feststehenden Gehäuses befindet (siehe Figur 6). Die vollständig geschlossene Bauart der Maschine hat neben der Erzielung eines geräuschlosen Ganges den weiteren Vorteil, daß kein Kupferstaub von der Kollektorseite aus in die Wicklungen gelangen kann. Ableitungen unter der Fundamentplatte hindurch fortgeführt werden können. Wie bereits erwähnt, ist die Erregermaschine, die zur Erregung der Nebenschlußwicklungen dient, direkt an das Außen lager des Generators angebaut. Wie aus Figur 2 er sichtlich, ist der Anker der Erregermaschine auf das Ende der Generatorwelle montiert. Gewöhnlich wird der Generator mit einer gußeisernen Fundamentplatte kastenförmigen Querschnitts zusammengebaut, die so konstruiert ist, daß sie leicht mittels Bolzen an das Turbinenfundament angepaßt werden kann. Das zur Schmierung der Lager erforderliche Oel wird durch eine ventillose Oelpumpe einem im Turbinenfundamente untergebrachten Oelbehälter entnommen und mittels Rohrleitungen Fig. 5. Ansickt eines fertiggewickelten Ankers und Kollektors einer 135 LV Turbo-Dynamo, 3000 Touren per Minute. Bei dem Brown Boveri-Generator werden besondere Bürsten, sogenannte Kupferkohlebürsten benutzt, bei denen die Kohle gleichzeitig als Schmiermittel für den Kollektor wirkt. Man erreicht dadurch bei allen Belastungen ein äußerst ruhiges Laufen und reduziert den Verschleiß des Kollektors durch die aufliegenden Stromabnehmer auf ein Minimum. Genaue Messungen, welche bei einer Anlage, i K die schon mehrere ' Jahre im Betrieb gewesen ist, vor genommen wurden, haben ergeben, daß die Abnützung des Kollektors für je 1000 Betriebs stunden etwa 1/2MM beträgt. Bei den größerenMaschinen- typen werden so genannte Hilfs kohlenbürsten vor den Hauptbürsten angebracht, wodurch bei schweren Ueberlastungen eine den Kollektor schädigende Funken bildung vermieden wird. Die Generatorklemmen sind reichlich dimensioniert, sorgfältig isoliert und gut am Statorgehäuse befestigt. Gewöhn lich sind sie am unteren Ende desselben angebracht, so daß die Fig. 6. Gehäuse und Magneteisen einer 135 Id Turbo-Dynamo (ohne Wicklung). den Lagern unter Druck zugeführt. Von diesen läuft es wieder nach dem Behälter zurück, wo es von der Pumpe von neuem angesaugt und im ununterbrochenen Kreislauf in die Lager ge preßt wird. Für die Generatorwelle wird ein Material besonderer Güte verwendet und ihre Dimensionen werden derart bemessen, daß sie allen durch die große Zentrifugal- und elektromagnetische Zugkraft auftretenden Torsions- und Biegungsmomenten mit Sicherheit widersteht und jede Vibration der Maschine während des Betriebes ausgeschlossen ist. Die Verbindung der Generator- mit der Turbinenwelle geschieht vermittels einer Kupplung besonderer Konstruktion, die vollständig in das Lagergehäuse des mittleren Lagers zwischen Turbine und Generator eingebaut ist. Der ganze ro tierende Teil des Generators wird auf das sorg fältigste mittels Schrauben, die in den Umfang der Endkappen einge schraubt werden, ausbalanciert und zwar finden die sich darauf beziehenden Versuche bei höchst zulässiger Um drehungszahl vor Mg- 7. und nach dem Zusammenkuppeln mit der Turbine statt. In die Schrumpfringe des Kollektors sind Nuten eingedreht, welche ebenfalls zur Aufnahme von kleinen Stahlstückchen dienen, die zur Ausbalancierung des Kollektors sich als erforderlich erweisen. Was die Ueberlastungsfähigkeit anbetrifft, so ist jeder Generator fähig, während einer halben Stunde eine Ueberlastnng