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288 zahlreiches und pünktliches Erscheinen zur Versammlung wie zur Vorstands- fitzung bittet D- V- plauenscher Grund. Sonnabend den 20. Juli abends Veg Uhr Monatsversammlung im Vereinslokal, Neu-Döhlen- Auch werden die Kollegen, welche mit Steuern im Rückstände sind, aufgefordert, ihren Verpflichtungen nachzukommen. — Vom 1. Juli ab heißt es nicht mehr Monatssteuern, sondern wöchentliche Steuern und sind pro Woche 25 Pfg. zu zahlen. D. V. Roftwein. Sonntag den 28. Juli nachmittags Punkt 3 Uhr halbjährliche Hauptversammlung im Vereinslokal. Wichtiger Tages ordnung halber ist das Erscheinen aller Kollegen erwünscht. D. V- Schkeuditz u. Uurg. Sonnabend den 20. Juli abends 8'/- Uhr Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme des Protokolls; 2. Bericht des Kassierers vom l. Januar bis 1. Juli 1907; 3. Ver schiedenes. Einem zahlreichen und pünktlichen Erscheinen sieht entgegen D. V. Schneeberg u. Uing. Sonntag den 28. Juli Wanderversamm lung in Nieder-Schlema im „Krug zum grünen Kranz". Die Kollegen sammeln Ve3 Uhr im Vereinslokal. Abmarsch um 3 Uhr durch den Pinkes über die Arminia. Um pünktliches und zahlreiches Erscheinen nebst Frauen wird gebeten. Bei ungünstiger Witterung ist die Ver sammlung im Vereinslokal. D. V. Schönbeide. Sonntag den 28. Juli Versammlung im Vereins lokal. Das Erscheinen aller Kollegen zu dieser Versammlung ist Ehren sache. Kollegen, die keine Lust haben, die Versammlungen zu besuchen, bekommen die Tagesordnung jedesmal ins HauS gebracht. D- V. Treuen. Sonnabend den 20. Juli abends 8V- Uhr Monats versammlung im „Gasthof zum Lamm". D. V. Waltersbausen. Die Versammlungen finden jetzt Sonnabends von abends 8 Uhr an statt. — Nächste Versammlung Sonnabend den 20. Juli. Um Bezahlung der Beiträge wird dringend gebeten. D- V. Zetta-Mehlis. Sonntag den 28. Juli Generalversammlung im Vereinslokal „Zur fröhlichen Einkehr". Tagesordnung wird bei Beginn derselben bekannt gegeben. Diejenigen Kollegen, welche länger als 2 Monate mit ihren Steuern im Rückstände sind, werden daraus auf merksam gemacht, daß sie nach den Bundesstatuten keinen Anspruch auf Unterstützung haben. Vollzähliges Erscheinen der Kollegen wünscht D- V. Zwickau. Sonnabend den 20. Juli abends 8 Uhr findet eine Exkursion nach Fickentschers Fabrik statt. Besichtigung der neuen Dampfmaschinen- und elektrischen Anlage. Alle Kollegen, welche sich dafür interessieren, wollen sich V-8 Uhr bei Kollege Stüber einfinden. - D- V- Annaberg. Am 30. Juni nachmittags 3 Uhr wurde eine Wander versammlung in Schlettau abgehalten, zu welcher die Kollegen mit werten Frauen zahlreich erschienen waren. Der ergangenen Einladung hatten auch einige Kollegen des Vrudervereins Schwarzenberg Folge geleistet. Nachdem der Vorsitzende die Schwarzenberger Kollegen nebst Frauen in unserer Milte herzlichst willkommen geheißen, schlug derselbe vor, durch gegenseitige Aussprache Stellung zu nehmen, auf daS Eingesand des Bundesvereins Meuselwitz. Der Vorschlag wurde allseitig befürwortet und gleichzeitig zur Tagesordnung erhoben. Der Eintritt in dieselbe erfolgte auf Wunsch der Anwesenden jedoch erst nach Verlauf einer halben Stunde, um die geplante Besichtigung der Dampfanlage des Herrn Starke auszuführen. Vom Gesebenen, inbezug auf Ordnung und Reinlichkeit, höchst befriedigt, kehrten die Kollegen in daS Versammlungslokal zurück. Der Vorsteher eröffnete nun unter Bekanntgabe der vorgenannten Tages ordnung die Versammlung und gab die Stellungnahme des Annaberger Vereins inbezug auf Begräbnisbeihilfe und Erwerbslosenunterstützung den Schwarzenberger Kollegen bekannt. Kollege Herold, Schwarzenberg ergriff hierauf das Wort und legte in längerer Rede den Standpunkt des Schwarzenberger Vereins dar. Daß Kollege Herold den Anwesenden aus dem Herzen sprach, bewiesen die im Laufe seiner Ausführung gemachten lebhaften Zurufe. Die hauptsächlichsten Punkte seiner Darlegungen waren, daß entgegen dem Vorschlag Meuselwitz die Begräbnisbeihilfe nicht reduziert, sondern eher erhöht werden sollte, denn das Sterben sei in unserer jetzigen teuren Zeit nicht billiger geworden. Ferner befürwortet der Redner beim Kapitel Erwerbslosenunterstützung, daß dahin zu streben sei, den Stellennachweis dem Bunde zu übertragen. Besonders über diesen Punkt fand alsdann eine rege Debatte statt, in welcher das Für und Wider eingehend beleuchtet wurde. Im Laufe der Debatte wurde auch die Frage des Befähigungsnachweises ventiliert. Ein Antrag auf Schluß der Debatte, weicher angenommen wurde, unterbrach dieses wichtige und doch so wenig verständliche Thema. Da eine weitere Wort meldung nicht mehr gewünscht wurde, so schlug der Vorsitzende vor, unsere heutigen Auseinandersetzungen in einer Resolution folgenden Inhalts zusammenzufaflen: „Der vom Bezirksvereins Meuselwitz gegebenen Anregung, betreffs Reduzierung der Begräbnisbeihilfe, stehen die heute versammelten Kollegen der Vereine Annaberg und Schwarzenherg gänzlich fern, indem sich vor besagte Anregung mit den Rechtsverhältnissen aller Kollegen nicht vereinbart." — Dieselbe fand einstimmige Annahme. Die Versammlung wurde hierauf vom Vorsitzenden unter Dankesworten an die Erschienenen geschlossen mit dem Wunsche, derartige kombinierte Versammlungen öfters zu veranstalten. Nach kurzem gemütlichen Beisammensein hatte die Trennungsstunde geschlagen, und man schied in dem Bewußtsein, daß trennende Punkte nicht vorhanden, sondern auf der Grundlage der Zugehörigkeit zum Bunde ein ferneres ersprießliches Zusammenarbeiten nur zum beiderseitigen Wöhle gereichen wird. Rud. Rohm, Schriftführer. Chemnitz. (Verspätet!) Am Himmelfahrtstage vereinigten sich die Kollegen um die Besichtigung einer in der Kappeler Maschinenfabrik aufgestellten neuen Maschinenanlage vorzunehmen. Das Hauptinteresse nahm die von der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann, A.-G-, Chemnitz gelieferte 150pferdige liegende Präzisions-Heißdampf- Maschine in Anspruch welche mit Kolbenventilen nach System und Patent van den Kerchove ausgerüstet war. Wird doch von dieser Maschinen- konstruklion behauptet, daß ihre hohe Wirtschaftlichkeit von keiner Maschine eines anderen Systems übertroffen wird. Wir beobachteten an Stelle des sonst bei Ventilmaschinen üblichen Rohrventils, dessen Sitzflächen durch das fortwährende Aufschlagen mit der Zeit undicht wird, ein neues und zwar ein Kolbenventil. Es wurde uns versichert daß diese Kolben ventile in jeder Lage vollkommen entlastet sind, daher der Bewegung nur den denkbar geringsten Widerstand entgegensetzen. Das Kolben ventil besteht aus einer Laufbüchse in welcher sich der Kolbenventilkörper mit geringem Spiel senkrecht auf und ab bewegt. Dieses Ventil gibt doppelten Dampfeintritt. Die beiden Liderungen bestehen aus je 2 federnden Dichtungsringen mit dahinter gelegten gemeinschaftlichen Spannring. Die Liderungen sind frei beweglich, sodaß sich die Dichtungs ringe durchaus gleichmäßig und völlig dicht an die Laufbüchse anlegen. Das Einpaffen und Einsetzen der Liederungen läßt sich mit aller Sorg falt leicht bewirken da der Kolbenventilkörper mehrteilig ausgeführt ist. Oeffnung und Schluß der Dampfkanäle wird von den Kanten der Dichtungsringe bewirkt. Ein Undichtwerden infolge hoher Temperatur soll wegen der freien Beweglichkeit der Liderungsringe ausge schloffen sein. Als ein Vorzug wurde hervorgehoben, daß die Kolbenventile keine durch Sitze begrenzte Schlußlage haben wodurch Nachteile welche die Folge harten Aufsetzens gewöhnlicher Ventile auf ihre Sitze sind, z. B- Undichtheit, Brüche und anderes mehr ohne weiteres unmöglich werden. Durch solche Ventile wird die Drosselung während der Einströmperiode auf ein Mindestmaß gebracht und damit die Leistung der Maschine erhöht. Der Zylinder soll durch die Kolbenventil-Anordnung nur kleine schädliche Räume nebst kleinen Abkühlungsflächen und sehr kurze Dampfwege einfachster Gestaltung aufweisen. Die Heizung der Zylinderköpfe erfolgt durch strömenden Frischdampf und ergeben sich daraus nur geringste Einström-Kondensationsverlufte. Hängenbleiben der Kolbenventile und Durchgehen der Maschine sind in sicherer Weise ausgeschloffen. Letzteres dadurch, daß bei Versagen des Regulators dessen Gestänge durch eine einfache Vorrichtung mit der Auslöserolle derart verbunden wird daß die Steuerung Nullfüllung ergibt was bei Antrieb elektrischer Maschinen von besonderer Bedeutung sei. Die Einwirkung des Regulators auf die Füllung geschieht in leichtester und empfindlichster Weise, sodaß hieraus ein gleichförmiger Gang, der allen Ansprüchen gerecht wird, erfolgt. Es wurde uns mit geteilt, daß die gewonnenen Betriebsergebniffe darauf schließen lassen daß in der Maschine mit Kolbenventil-Steuerung eine Type gewonnen, die allen andern überlegen ist, und durch ihre Durchbildung Gewähr für volle Betriebssicherheit bei höchsten Betriebsdrücken und Dampf temperaturen bietet, Verminderung des Dampfverbrauchs bis auf das erreichbare Minimum herbeiführt, durch den Regulator in einfacher und sicherer Weise beherrscht wird und Erhöhung der Umlaufzahl der Maschine gestattet, wodurch alles in allem dauernde höchste Wirtschaftlichkeit des Betriebes gesichert ist. Die neue Dampfmaschinen-Type weist solide Bemessung aller Teile, den jetzt gesteigerten Anforderungen entsprechend, und höchst sorgfältige Ausführung auf. Die Formen sind bei aller Einfachheit gefällig und ansprechend. Alle der Abnutzung unterworfenen Flächen sind außer ordentlich reichlich bemessen, namentlich bei den Kurbelwellenlagern. Diese und die Lager der Steuerwelle sind mit Ringschmierung ausgerüstet, wie auch an allen anderen Schmierstellen selbsttätige, einstellbare und sichtbare Schmierung vorgesehen ist. Die an die Maschine angeschlossene elektrische Anlage nahm das ungeteilteste Interesse der Kollegen in Anspruch. Nachdem noch ein Besuch dem Kesselhaus abgcstattet, wurde der Gasmotorenbau besichtigt. Hier fanden wir in verschiedenen Größen, in Betrieb gesetzte Saug gasmotoren vor und konnte sich jeder Kollege vom Werdegang eines Gasmotors recht augenfällig üherzeugen. Mit aufrichtigen Dankesworten verließen wir das Werk der Gasmotorenfabrik Kappel. Den Herren, welche keine Mühe gescheut hatten, uns Aufklärung zu teil werden lasten, sei auch an dieser Stelle gedankt. Nach dieser Besichtigung vereinigte sich noch ein Teil der Kollegen um eine Partie nach dem bei Rabenstein gelegenen Todtenstein zu unternehmen, welche in der frischen freien Krühlingsluft den Lungen der Kollegen ein wohltätiges Bedürfnis bot. K. Dresden. Am 16. Juni veranstaltete der hiesige Verein eine Dampfschiffpartie nach Meißen. Früh punkt8 Uhr verließ daS reichgeschmückte Schiff die hiesige Anlegestelle. Obwohl das Wetter nicht einladend war, war trotzdem die Beteiligung eine rege. Nach Aufnahme noch ver schiedener Kollegen und Gäste an den verschiedenen Anlegestellen fuhr das Schiff direkt nach Scharfenberg. Zu unserer großen Freude klärte sich unterwegs das Wetter auf. Nach längerem Marsche über Berg und Tal immer im schönen grünen Walde erreichten wir die Rehbockschänke, woselbst uns eine Deputation des Brudervereins Meißen herzliches Will kommen boten- Nach Ablauf der vorgenommenen Erholungszeit ver ließen wir die gastliche Stätte und pilgerten durch den Park am Schloß Siebeneichen vorüber nach dem Ploffen. Nach hier eingenommenem Mittagsmahl gings hinab in die alte Bischofstadt Meißen zur Besichtigung des Domes und der Burg. Vollbefriedigt von dem Gesehenen begaben wir uns nun nach dem Hamburger Hof, woselbst uns die Meißner und