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218 Die größte Wasserhaltung der Erde. Die größten Wasserhaltungsanlagen werden in Bergwerken gebraucht, um die mächtigen Wasserzuflüsse unter Tage zu bewältigen und es ist deshalb eine gute Wasserhaltung für Bergwerke eine Lebensfrage. In der letzten Zeit hat sich hier eine Wandlung vollzogen, indem statt der bisherigen Dampfpumpen elektrisch angetriebene Hochdruck-Zentrifugalpumpen zur Verwendung kommen. Diese Wandlung ist erst möglich geworden, nachdem es in den letzten Jahren gelang, Zentrifugalpumpen für große Förderhöhen von einigen hundert Metern zu bauen. Die Hochdruck-Zentrifugal pumpen haben außer einer Reihe von Vorteilen gegen Dampf pumpen insbesondere den Vorzug kleineren Raumbedarfes und leichterer Anpassungsfähigkeit an den elektrischen Betrieb. Wohl die größte Pumpen-Anlage dieser Art inbezug auf Leistung ist von der Firma Emil Sinell, Ingenieur, Berlin 15 für die Radzionkau-Grube, Scharley, O.-S. geliefert worden und besteht aus einer Hochdruck-Zentrifugalpumpe mit einer Leistung von 10 vbiu Wasser in der Minute auf 315 m totale Förderhöhe, direkt gekuppelt mit einem Drehstrom-Motor von 950—1000 k8 Leistung bei 2000 Volt Spannung. Der Maschinensatz macht 970 Umdrehungen in der Minute. Trotz dieser kolossalen Leistung, 18. Jahresbericht des Vereins der Maschinisten und Heizer zu Dresden (Bundesmitglied*). Mit Gegenwärtigem gestatte ich mir, folgenden Bericht über das 18. zurückgelegte Geschäftsjahr zu unterbreiten. Nicht allein um die Mitglieder, die verhindert sind, in der General versammlung zu erscheinen, von der Tätigkeit des Vereins und Kassenbestand zu unterrichten, sondern auch seine Freunde und Gönner und noch fern stehenden Kollegen von den guten Grund sätzen und der Vermögenslage zu überzeugen. *) Anmerkung der Redaktion: Von dem Grundsätze ausgebend, die Bestrebungen unserer Bundesvereine mehr der Oeffentlichkeit zu Gesicht zu bringen, was nur von Nutzen für dieselben sein kann, hat sich die Redaktion entschlossen, an dieser Stelle in zwangloser Folge die Jahresberichte der Vereine, in denen ihr Wirken und Streben veranschau licht wird, zu veröffentlichen. Nichts kann uns mehr schaden, als wenn wir wie das Veilchen im Verborgenen blühen wollten. Unsere Bestrebungen haben in keiner Weise das Tageslicht zu scheuen, sondern tragen dazu bei, die wirtschaftliche Lage der unserm Bund angeschlossenen Mitglieder zu heben und zu stärken. Die Redaktion bittet die Schriftführer der einzelnen Vereine, dieselbe durch Einsendung des letzten Jahresberichts darin zu unterstützen. Wünschenswert wäre es, wenn über die Wohl fahrtseinrichtungen, die auS Vereinsmitteln bestritten werden, so Kranken unterstützung, Genesungsunterstützung, Krankheitsbeihilfen, Jnvaliden- unterstützung und weiteres, auch kleine Statistiken über Ursachen der Krankheit, Zahl der Krankheitstage und dergl. den Berichten mit bei gefügt würden. Die Redaktion hofft dabei auf allseitige Unterstützung seitens der Vereinsfunktionäre, gestalten wir doch erst dadurch unsere Zeitschrift zum Verbandsorgan. welche die Pumpenanlage hergeben kann, sind die Abmessungen derselben verhältnismäßig gering, so daß die Verwendung derselben eine beträchtliche Platzersparnis gegen die bisherigen Dampf pumpen bedeutet. Das komplette Aggregat ist 6,5 in lang und 2 in breit. Die Höhe beträgt 2,4 ni. Die Wasserhaltung ist ca. 300 m unter der Erde aufgestellt und drückt das Wasser direkt über Tage. Die Versammlungen, welche in den Monaten September bis April jeden zweiten Sonntag im Monat und an den übrigen Monaten jeden zweiten Sonnabend stattfanden, boten den Mit gliedern verschiedene fachgemäße Vorträge, an denen sich Dis kussionen sowie Beantwortung gestellter Fragen anschlossen. Für die geistige Ausbildung der Mitglieder sorgte der Verein auch in diesem Jahre insofern, als neben der eigenen Bundeszeitung, welche aller 14 Tage den Mitgliedern frei ins Haus gesandt wird, auch die Vereinsbibliothek mit den neuesten technischen Werken bereichert wurde. Auf dem Gebiete der Humanität war der Verein auch in diesem Jahre bestrebt gewesen, trotz größerer Anforderungen das Panier hoch zu halten, indem er die Mitglieder in Krankheits- wie Sterbefällen, Arbeitslosigkeit und Aussperrungen unterstützte. Der Tod riß uns abermals 6 brave Kollegen sowie 4 Ehe frauen aus unserer Mitte, darunter ein Ehepaar. Aber auch Krankheiten und Betriebsunfälle suchten unsere Mitglieder heim und warfen mehrere auf ein recht langes Krankenlager und vermehrte unsere Invaliden um 5. Der Frauen und Kinder verstorbener Mitglieder sowie Invaliden gedachte der Verein wie in den früheren Jahren, so auch diese Weihnachten. Es hatten sich von den 29 Witwen und von den 10 Invaliden 14 Witwen, 6 Invaliden und 12 Kinder gemeldet und wurden sämtliche mit rund 315 Mark unterstützt. Noch viel mehr hätte der Verein leisten können,