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Putzarbeiten auch eine gewisse Reihenfolge sich angewöhnt, hauptsächlich aber nie unterläßt, die Maschine nach jedesmaligem Abstellen gründlich von Oel zu reinigen; wenn man einmal Uebung hat, geht das schnell und die paar Minuten, die man hierzu braucht, lohnen sich jederzeit, indem man bei dieser Ge legenheit allfällige Defekte entdecken kann und zu dem die Maschine ohne große Putzerei stets blank bleibt. Das Reinigen der Maschine hingegen während des Betriebes soll man bei sich bewegenden Teilen unterlassen, wenn man nicht einzelne Glieder oder wohl gar noch mehr verlieren will. Ein Wärter, der einmal Ordnung in seine stets wiederkehrende Arbeit gebracht hat, wird viel leichter arbeiten und Freude an seinem Berufe be kommen, die ihm über manches Unvorhergesehene hinweg helfen wird. Die Krankenfürsorge der Arbeiterversicherung (Beitrag des Reichsversicherungsamtes.) Das „Reichsarbeitsblatt" veröffentlichte in Heft 6, 1906, die neuesten Zahlen über die Krankenversicherung für die deutschen Arbeiter. Danach sind in den Jahren 1885—1904 insgesamt 60526910 Erkrankungsfälle und 1017804984 Krank heitstage entschädigt worden. Allein im Jahre 1904 be trug die Zahl der entschädigten Erkrankungsfälle nicht weniger als 4642679, und die Zahl der Krankheitstage belief sich auf 90051 510, beides die höchsten Zahlen, die in der Zeit der be stehenden Arbeiterversicherung überhaupt erreicht worden sind. Diese fortschreitende Entwickelung, die die Wohltaten der staat lichen Versicherung gegen Krankheit, Unfall und Invalidität einer immer größeren Anzahl von Arbeitern zuteil werden läßt, zeigt sich auch in der Höhe der Entschädigung. Während im Jahre 1903 im Durchschnitt für einen mit Erwerbsunfähigkeit verbundenen Erkrankungsfall nur 48,42 Mark bezahlt wurden, stieg diese Summe im Jahre 1904 auf 51,07 Mark. Im Jahre 1885 waren nur 27,67 Mark für den Erkrankungsfall gezahlt worden. Bei der Unfall- und Invalidenversicherung überwiegt zwar die Rentenentschädigung für die durch Unfall, Invalidität und Alter hervorgerufene Erwerbsunfähigkeit, immerhin befassen sich auch diese Versicherungszwcige gleichfalls mit der Kränkenfürsorge. Bei der Unfallversicherung kommen in Betracht die Fürsorge für die Verletzten innerhalb der gesetzlichen Wartezeit und das spätere Heilverfahren; bei der Invalidenversicherung die Heil behandlung der Versicherten in Krankheitsfällen, welche Erwerbs unfähigkeit befürchten lassen, oder zur Hebung bestehender Er werbsunfähigkeit. Die Berufsgenossenschaften der Unfallver sicherung haben die Fürsorge innerhalb der Wartezeit (in der Regel während der ersten 13 Wochen nach dem Unfall) in der Zeit von 1893—1904 zusammen in 107 939 Fällen, im Jahre 1904 in 10989 Fällen übernommen. Für eine Person sind durchschnittlich im Jahre 1904 56,17 Mark, im Jahre 1902 59,99 Mark (höchster Betrag) im Jahre 1899 46,83 Mark (niedrigster Betrag) an Ausgaben dieser Art aufgewendet worden. In betreff der Uebernahme des Heilverfahrens durch die Träger der Unfallversicherung sagt das Reichs-Versicherungsamt in seinem Geschäfsberichte für das Jahr 1903: „Die gesammelten Erfahrungen haben gelehrt, daß bei richtiger Auswahl der Fälle, rechtzeitiger Uebernahme des Heilverfahrens und sorgsamer Aus gestaltung der letzteren nicht bloß die Anzahl sich mindern, sondern auch die Folgen der entschädigungspflichtigen Betriebsunfälle sich nicht unerheblich mildern lassen. Es steht somit hier den Berufsgenossenschaften ein Weg offen, durch zweckentsprechendes Vorgehen in ähnlicher Weise auf eine Ermäßigung der Unfall lasten hinzuwirken, wie auf dem Gebiete der Unfallverhütung durch einen immer sorgsameren Ausbau der Unfallverhütungs- Vorschriften. " Abgesehen von der Fürsorge innerhalb der Wartezeit und der Heilanstaltsbehandlung sind 1904 von Trägern der Unfall versicherung 83720 Personen im Heilverfahren behandelt worden, wobei unter Heilverfahren zu verstehen ist: freie ärztliche Be handlung, Arznei- und sonstige Heil- und Hilfsmittel, wie Krücken, Stützapparate und dergleichen. Auch hier ist die Zahl der Be handelten von Jahr zu Jahr gestiegen. An Stelle der freien ärztlichen Behandlung und der Renten zahlung kann von den Trägern der Unfallversicherung freie Kur und Verpflegung in einer Heilanstalt gewährt werden. Hierzu ist die Zustimmung verheirateter und solcher Verletzter, die eine eigene Haushaltung haben, erforderlich, wenn nicht die Art der Verletzung eine besondere, nur in der Heilanstalt mög liche Behandlung, Verpflegung und Beobachtung erfordert. Wird der Verletzte in eine Heilanstalt untergebracht, so erhalten seine Angehörigen dieselben Unterstützungen (Angehörigenrente) wie im Todesfälle, auch kann im Falle der Bedürftigkeit usw. noch eine besondere Unterstützung gewährt werden. Eine solche Heilanstaltspflege ist im Jahre 1904 insgesamt 29041 Personen zuteil geworden, und es ist Angehörigenrente im Jahre 1904 an 49451 Personen gezahlt worden. Der Kostenaufwand für Heilanstaltspflege betrug für eine behandelte Person im Jahre 1904 153,37 Mark, im Jahre 1886 nur 79,81 Mark. Die Invalidenversicherung hat die Krankenfürsorge in den Jahren 1897—1904 insgesamt in 233531 Krankheits fällen, welche Erwerbsunfähigkeit befürchten ließen, oder zur Hebung bestehender Erwerbsunfähigkeit übernommen. Die Auf- wendunqen beliefen sich in 49491 Fällen im Jahre 1904 aut 12735081 Mark, 1891—1904 auf 56252921 Mark. Dieser Aufwand ist in stetiger Steigerung begriffen. Aus der Praxis. Fehlerhafte Anordnung des Ueberlaufrohres. Voriges Jahr hatte ich den Vorgang, an einen meiner Compound- Kessel, Wasser ansaugen aus Unter- im Oberkessel durch die Speiseleitung (Ueberlaufrohr im Oberkessel) in der Zeitung bekannt gegeben. Es wurden nun von mir verschiedene Ratschläge befolgt, unter anderen das Einhänge-Rohr im Unterkessel mit 12 nun weiten Löchern versehen, aber alles ohne Erfolg. Jetzt hat sich nun die Lieferantin bequemt meinen schon gleich zu Anfang gemachten Vorschlag Folge zu geben, nachdem durch die jedesmaligen Erschütterungen, welche der Oberkessel beim Vorgang auszuhalten hatte, an vielen Stellen leckte, namentlich aber am Verbindungsstutzen, sodaß sich daselbst durch das immerwährende Ausblasen des Dampfes Abzehrung im Rand, sowie Mandel blech von 4 nun Tiefe bildeten. Meiner Ansicht nach vollzog sich der Vorgang folgendermaßen: Da die Dampfräume vom Ober- und Unterkessel nur durch ein 80 mm lichte Weite Rohr verbunden, wir aber Leitungen von 90 mm lichte Weite, und 70 mm lichte Weite dem Oberkessel entnehmen, entstand jedesmal beim Oeffnen eines Ventils zwecks Dampfentnahme im Ober kessel momentan eine starke Druckverminderung zumal der Unter- keffel mit 2/z an der Dampferzeugung beteiligt ist. Durch das nur 80 mm lichte Weite Verbindungsrohr war aber ein schneller Ausgleich der Spannungsdifferenz unmöglich, und wurde das Wasser des Unterkessels, von den in demselben heischenden größeren Druck durch das Speiserohr in den Oberkessel getrieben und zwar solange bis der Wasserstand bis unter das Einhängerohr kam, und dasselbe dann mit als Dampfausgleich diente. Gleich im Anfang habe ich den Vorschlag gemacht, neben dem Ueber laufrohr im Oberkessel noch ein Rohr von 90 mm lichte Weite, dessen oberes Ende noch 200 mm über den höchsten Wasserstand des Oberkessels ist, anzunieten und damit eine zweite Verbindung der beiden Dampfräume zu erzielen, damals wurde mein Gut achten als nicht richtig bezeichnet und alle mögliche Versuche gemacht. Jetzt nach dem größeren Schaden, wurde schließlich doch noch nach meinen Angaben Verfahren und zwar mit dem vollen Erfolg, der in Frage stehende Kessel arbeitet jetzt voll ständig tadellos. Arthur Bräuer, Maschinist. Folgen eines Blitzschlages. Im Laufe dieses Sommers erfolgte bei heftigem Gewitter ein Blitzschlag in die Blitzableitung unseres Schornsteines. Ich befand mich gerade im Kesselhaus, ich und der Heizer standen momentan in lauter Feuer, ich begab mich sofort zum Schornstein, derselbe war vollständig unbeschädigt, nur wo die Leitung in die Erde Antritt zeigte sich eine mulden artige Vertiefung und der heraus geworfene Boden lag lose im Kreise verstreut. Unterdessen wurde schon nach mir verlangt, da von der Batterie aus nirgends mehr Licht brenne. Ich untersuchte die Schalttafel und fand das hier starke Neben erscheinungen des Schlages aufgetreten waren und zwar waren