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bindurckzudringen und Tatsacken sestzrilegerr, die »ms klare -Bilder aas ältester Zeit vorzusührer» iinstandc sind. Als im fernen Ägypten sieb das „,4^e»rc Reick" mit der .Hauptstadt Tbeben zu ungeabnter Mackt und Größe erhob, als die gewaltigen Baute»» von Karnak nnd Luksor, als zur Zeit Amerropbis I I I. die später von den Griechen so genannte „tönende Statue des Mcmnon" gesckassen wurde, in einer Zeit, bevor Moses die Kinder Israel aus Ägypten in das Land Kanaan siibrte, als im alten Griccbenland nocb weit vor seiner einzigen Volks- und Kunstgeschichte die Sagen von einem Herkules und Tbesens ibren Ursprung nabmen, da wobnten ans Görlitzer Flur am I^eißestrande bereits Männer, die mit glänzenden Bronzewasfen ibren Gegnern trotzten, die sick Waffen, Scbmuck und Häuser zu bereiten wußten und regen Verkehr mit fernen Völkern unterbiclten. Es war die Zeit der mittleren Bronze- zeit — um i.zoo vor Christi Geburt —, die uns die ältesten Funde unsrer engsten Heimat hinterlassen hat. Kein verirrter Strabl geschicbtlicben Licbtes fällt ans dem kultur- reicben Süden in unfern fernen, von den damaligen Knltnrvölkern kaum geabnten Horden — und docb können wir »ns an der Hand der gemackten Funde beute ein treues Bild macken von der äußeren nnd seeliscken Kultur der damaligen Bewohner unsrer Görlitzer Flur, die iu Metallarbeiter», Weberei und Töpserkunst eine Höbe darstellt, wie sie kaum in einer späteren vorgesckicktlicken Periode oder in anderem Lande übertroffen worden ist. Und obgleick alle Toten damals verbrannt wurden, predigt dock jedes Grab mit seinen zahl- reicken Beigaben fürs Jenseits den festen Glauben an ein Fortlcben nack dem Tode, und die ganze Einstellung des Lebens weist aus eine Knlturböbe bin, der nur die Kenntnis der Sckrift feblte, um für alle Zeiten die größte Bewunderung warb zu erkalten. Es ist die Zeit der großen Brandgräberfelder, aus die wir bier stoßen, und die bis in die letzten Iabrhrmdertc der vorchristlichen Zeit reicht, teils als Bronze-, teils als ältere Eisenzeit. Oben ans den Hügeln pflegten sic ihre Wobnmrgerr zn banen, ihre Toten aber in der Ebene, meist dickt bei Flußlänfen, zu verbrennen und zu bestatten. Go anck hier: das große Gräberfeld erstreckte sick vom st^ordrande der bentigen Stadt ans der reckten Seite der Notberrbnrger Chaussee bis an die Ludwigsdorfer Grenze, wäbrend die Bebansnngen aus den .Köberl des bentigen Friedbofes gelegen baben mögen. Anck Befestigungen in tresflicker Ausführung verstanden die Männer in der letzte»» Hälfte des letzten vorckristlicken Iabrtarrsends bereits arr- znlegen, wie die gewaltigen Neste der „Fliebbnrgen" oder „Burg wälle" von Dstro, Mclauuc, stVetben u. a. bewiesen baben, An lagen, die denen äbneln, die Cäsar bei de»» Kelten im alte»» Gallien staunend sab nnd besckrieb. Der Irame einer solchen „Burg" ist uns im Görlitzer „Burgberge" erkalten, den das älteste Görlitzer Stadtbuck nennt. Petcrskircke, VogtSbos nnd Scklößcken, Waidbaus, Manern und Rondelle und sckließlicb das Zuckthans baben seine Obcrfläcke völlig verändert, seine Gestalt verwisckt, und dock baben »vir allen Grund, diese Burg anlage als gleickzeitig mit der jüngerer» Zeit — der ältere», Eisenzeit (lioo bis etwa 400) unsres Gräberfeldes anzusetzen. Gewaltige Eickenbalken wurden rostartig bis etwa 5 Meter Höhe attseinandergebrackt, verzinkt und sodann in den Zwischenräumen mit Gestein gefüllt bis zu einer Breite von ebenfalls 5 Meter. Viel sack nocb vorblmdene Neste zeigen, daß oft Brände diese Bnrgen derart vernicbteten, daß die brennenden Eickenbalken das Gesteirr zwiscken ibnen sckmolze»» (Scklackenwälle), wäbrend die unver- bramrten Stämme dnrck ckerrriscke Vorgänge derart in der Erde sick sckwärzten, daß »»»an sie für verbranntes Holz oder Kokle ansah und als solche verbranckte, nnd zwar bis irr die letzte Zeit. Die Bewobner, denen das alte Gräberfeld zugebörtc, kennen »vir »rack ihrer Nationalität nicht, und es ist unsicker, ob es Illyrier oder die VIII