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Besestiqililqeii der Ost- und Südseite Die Darstellung von Brann und Hogerrberg ans den» Iabre (Seite 5) vermochte nns das ganze Stadtbild gut vorzuführe»». Die Einzelbeite»» wird uns das Bild von Rretzker und Scharfenberg von 156.^ in seiner erstaunlichen Gewissenhaftigkeit noch näber bringen, da es in der Heimat für die Heimat geschaffen war — die erste derartige Darstellung! — Nichts kann das alte, stolzbewehrte Görlik mit feinen Rtanern und Türmen packender zur Schau stellen als gerade dieses Tcilbild vom Dicken Turm bis zum .^ikolaitnrnr. Schwer legt sich die alte bedeckte d^eißbrücke mit ihren» Erker ans hölzernen Böcken über der» Ains;, stark bewehrt vom äußeren (Ueiß- tore, der« Spitteltor, mit seinen» mächtige»» Turme am reich verzierte»» Eingänge, und ans der Stadtfeite vom wnchtigen Torbause fest verriegelt. Drohend reckt sich der alte (l^eißturm empor, an dessen Fuße noch eine besondere Pforte den alten Burgberg mit seiner Peterskircbe verschließt. Außen arbeiten die Räder der Vierrade,r- müble, und vo»n rechten Hitttergrrmde bietet der „Ocikolaus" mit seinem alten, wttnderlichen Helme seine Hilfe in der Bewachung der Stadt an. In mächtiger Höbe zieht sich die Doppclmancr zum fast brutal wirkenden Dcbfentore und nach scharfem Knick, nur an der Außen mauer mit einem achteckigen Rondell bewehrt, zum Schwedischen Fähnrich, wie er 164» getauft wnrde, mit seinem wehrhaften zylindrische»» Unterbau, der aussichtsreichen Rotunde und der hoben Innenbastei. 7 Basteien und Z Rondelle schirmen weiter den R.saner- zug, ohne an der späteren Stelle der Weberpforte (erst seit r^6lj) eine», Durchgang zu gestatten, bis znm Dicke»» Turme, der das Frauentor deckt und verdeckt. Die Anfänge der Rabengasse — fetzigen Prager Straße — er scheinen diesseits in» Vordergründe ohne (Ueißkirche nnd Hospital, die der Brand von »525 in Trümmer gelegt hatte. Friedliche Kauf manns- nnd Gerberhäuser mit ihren Brücken znm Flusse hinab umrahmen im Grün ihrer Gärten das ernste Festungsbild, über das sich auf kleinem Räume sechs Türme erbeben, deren feder mit dem andern au Schönheit nnd kampfbereiter Stärke zrr wetteifern scheint nnd gar nicht hoch genug seiner» spitzer» Helm erbeben kam». Den siebente»» Turm bat soeben erst der Sturm von der fast kabl drein schauenden Armenkapelle neben dem Dicken Turme herabgeschlendcrt. In stolzer Würde hebt sich ans der Ntitte der damals nur etwa i r 000 Bewohner fassende»» und doch so schönen, reichen und ge waltigen Stadt das Rathaus heraus, dessen Turm und Giebel uns wie eil» Rcärcben ans alter» Zeiten anmuten. Wie schlicht sein linker Flügel und rvie prunkend der Eingang zrnr» Ratsweinkeller, den eine stolze Marrcrkrone schmückt! H^icbt satt kann »nan sich sehen an der» köstlichen Giebeln der Oceißstraße und des Ilntcrrrrarkts, aber »nächtig zieht unser Auge die wnnderbarc Gruppe an, die die Franziskaner kirche mit ihrem kann» zu kennenden Rconck an der Seite des ge waltigen Klosterrmrds mit seinen Innengebänden bildet, fast »roch übertroffen von zwei alten treuen Geschwistern, die noch beute un geschwächt rrnsere Bewunderung erregen: von der „Pastbei", die dem Kaiser später trotzen sollte, »md dem Reichenbacher Turme, der sich nicht nur wie jetzt mit seinen prächtigen Pechrrasen, einst dem Schrecke»» der Feinde, brüstet, sondern noch mit zierlichen Giebelcher» und Türmchen fein himnrelhohes Dach »rnrsäirmt. Und zwischen ihm und seinem dickerer» Brnder die schön gezeichneten Giebel der Stein-nnd .^onneristraße, des Schaffensgebietes einst des reichen Frenzel, dessen fromme Schöpfung, die Annenkapelle, zwar nicht mehr den» Gottesdienste dient, aber unentwegt zeugt vorn starken Glauber» der Väter. Ja, die alter» nie bezwrmgenen Rrauerrr wußten, was sie schützten! —