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Einleitung 8. ». Physik — Naturbeschreibung. ^)ie Physil oder Naturlehre ist ein Zweig der Natur wissenschaft überhaupt. Mit dem Worte Natur umfassen wir alle durch die Sinne wahrnehmbaren Gegenstände. Wir thcilen diese ein in Thiere, Pflanzen und Mineralien. Den Thieren und Pflanzen schreiben wir Leben zu, und da wir an ihnen besondere Werkzeuge (Organe) der Ernährung und bei den Thieren auch der Bewegung wahrnehmen, so nennen wir Thiere und Pflanzen organische Körper; die Mine ralien aber, da ihnen dergleichen Werkzeuge fehlen, nennen wir anorganische. Die Naturkörper, organische, wie anorganische, beharren nicht immer in dem rühmlichen Zustande, sondern erleiden die mannig faltigsten Veränderungen (der Größe, Gestalt, des Ortes, den sie einuehmen, der Farbe u. s. w.); und wir bemerken, daß Natur körper, denselben Bedingungen unterworfen, auch wieder die nehm- lichen Veränderungen erfahren; z. B. Körper, welche nicht von andern getragen werden, fallen nach der Erde; vermehrte Wärme dehnt die Körper ans; unbeschäftigte Magnete verlieren an Kraft u. dgl. m. Dergleichen Wahrheiten nennen wir Naturgesetze. Wir verstehen nehmlich unter einem Naturgesetze einen Satz, welcher aussagt, daß ein Naturkörper unter gewissen Bedingungen bestimmte Veränderungen erfährt. Die Physik nun ist die Lehre von den Naturgesetzen, denen die Körper überhaupt, organische so wohl, als anorganische unterworfen sind. Die Na turgeschichte dagegen beschäftigt sich mit den Merkmalen und Erscheinungen der einzelnen Naturkörpcr, welche sie, um die Koppe'» Physik, 2. Auff. 1