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Amts- Md Anzeigeblatt für den Erscheint . . . . «b-nnem-nt SL« «e,irk des Amlsgmchts Llbcngock L»W sertionSprei«: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- ZeilelOPf und deffen Amgevung. P°st°nst-lten Verantwortlicher Redakteur: E. Hannebohn in Eibenstock. — — »8. I»,rg««g. 43. Sonnabend, den 11. April 18SL Wahl zurLandksshnodc im 22.Wahlbkzirkc bctr. Der ergangenen Vorschrift zu Folge wird andurch bekannt gegeben, daß bei der am gestrigen Tage stattgehabten Wahl der unterzeichnete Amtshauptmann mit 55 von 63 abgegebenen giltigen Stimmen zum weltlichen Abgeordneten zur Landessynode wiedergewählt worven ist. Schwarzenberg, am 9. April 189l. Der Wahllommissar: Arhr. v. Wirstng. In das Musterregister ist eingetragen: Nr. 233. Firma: v. v. Viivlisvkeewvw in Schönheide, ein versiegeltes Packet Serie II, angeblich enthaltend: 7 Stück Zeichnungen von gestickten Besätzen, Fabriknummern: 583, 584, 585, 586, 587, 588 und 589, Flächenerzeugnisse, Schutzfrist 3 Jahre, angemeldet am 31. März 189l, Vor mittags i/«9 Uhr. Eibenstock, am 10. April 1891. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Ttzr. Für den abwesenden Färber Kans Kriedrich Alwin Mahnung, zuletzt TambourirgeschäftSinhaber in Schönheide, ist Herr Agent Christian Hottkieö Lenk in Schönheide als Vormunv in Pflicht genommen worven. Eibenstock, am 8. April 1891. Königliches Amtsgericht. Kautzsch. Staab. Bekanntmachung. Im Anschluß an die Bekanntmachung vom 8. Januar vieseS Jahres bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß an Stelle des von hier verzogenen Bürgermeisters Löscher der unterzeichnete RakhSvorstand als Vorsitzender des Armen-, Schul-, Sparkassen-, RechnungS- und HauShaltplanauSschusses bis Ende dieses Jahres gewählt worden ist. Eibenstock, am 9.. April 1891. Der Stadtrath. idr Körner. Wsch. Bekanntmachung. Die rückständigen Brandversicherungsbeiträge für den 1. Termin 1891 sind bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung bis spätestens zum 20. dieses Wonais an die hiesige Stavtsteuer-Einnahme zu entrichten. Eibenstock, am 9. April 1891. Der Stadtrath. »i-, Körner. G. Die Gemeinde-, Armen- und Kirchenanlagen-Rechnungen, welche für daS Jahr 1890 für die Gemeinde Schönheiverhammer angefertigt und für richtig geprüft worden sind, liegen von heute ab 4 Wochen lang bei dem Unterzeichneten zu Jedermanns Einsicht hiesigen OrtS öffentlich auS. Schönheiderbammer, den 10. April 1891. Der Gemcinderath daselbst. Poller, Gemeinde-Vorstand. Hagesgeschichle. — Deutschland. Entgegen der Meldung der „Münch. Allgem. Ztg.", wonach der Kaiser den dies jährigen Geburtstag des Fürsten Bismarck unbe rücksichtigt gelassen habe, verlautet in Kreisen, welche mit dem Berliner Hofe Fühlung haben, daß der Mo narch dem ehemaligen Reichskanzler ein eigenhänd iges Glückwunschschreiben übersandt habe. — In Berliner Börsenkreisen erregt die am Sonntag erfolgte Verhaftung des Bankiers P. Polke gewaltiges Aussehen. Der Verhaftete, welcher seit langen Jahren dortsclbst ein größeres Bankge schäft betreibt, wird beschuldigt, gegen A 249 ä 2 deS Aktiengesetzes vom 18. Juli 1884 verstoßen zu haben. Der letztere droht Gefängniß bis zu einem Jahre oder Geldstrafe bis zu 10,000 Mk. Demjenigen an, welcher in betrügerischer Absicht auf Täuschung be rechnete Mittel anwendet, um auf den Kurs von Aktien einzuwirken. Der Verhaftete soll in den von ihm herauSgegebenen Börsenberichten solche Mittel angewendet haben. Die Anzeige gegen ihn soll von einem seiner Beamten eingercicht worden sein, gegen welchen wegen einiger Unregelmäßigkeiten ein Straf verfahren eingeleitel worden ist. Daß die Staats anwaltschaft die Angelegenheit für eine schwerwiegende hält, geht auS der Thatsache hervor, daß die sämmt- lichen Bücher deS Angeklagten mit Beschlag belegt worden sind, und der Vertheidiger desselben vergeblich den Versuch machte, gegen Stellung einer baarcn Bürgschaft von 200,000 Mark die Haftentlassung des Angeklagten zu erwirken. — Ueber die zunehmende Sachsengängerei wird in den Kreisen Iarotschin und Jnowrazlaw heftige Klage erhoben. So wird dem „P. T." auS Iarotschin geschrieben: Noch in keinem Jahre Hl die Zahl der Sachsengänger eine so große gewesen, wie in heurigem. Zu Hunderten ziehen sie in die Fremde; Hunderte folgen nach. Ueberall finden sich Agenten, welche mit allen Mitteln zur Sachsengängerei auf fordern. Die Dörfer werden leer; nur Kranke und Gebrechliche fast bleiben zurück. Zum April haben viele Burschen und Mädchen das Dienstverhältniß -u ihrer diesseitigen Herrschaft gelöst; manch« ent laufen sogar. Die heimischen Landwirthe sehen mit schwerer Sorge der Zukunft entgegen. Und e« ist I wohl nicht zu viel gesagt, was mir ein Besitzer in Aussicht gestellt hat; in einigen Jahren wird es nicht wehr möglich sein, die Ländereien zu bestellen. Was sell dann werden? — Auch englische Blätter bestätigen die Nachricht, daß Italien sich für ein Verbleiben im Dreibunve entschieden habe. Die Londoner „Times" erfahren, daß die Unterhandlungen für die Erneuerung des Dreibundes, welcher bekanntlich 1892 abläuft, zu einem befriedigenden Abschluß gebracht wurden. Die Verhältnisse de« Dreibundes erfahren dadurch keine wesentlichen Veränderungen. Er bleibt defensiv; die drei verbündeten Mächte verbürgen sich gegenseitig den Besitz ihrer europäischen Gebiete. Die kolonialen Besitzungen sind ausdrücklich ausgeschlossen. Der neue Vertrag wird binnen kurzer Zeit für die Dauer von fünf Jahren unterzeichnet werden. — Rußland. Großfürst Michael Michaelowitsch ist beim Czaren, seinem Vetter, in Ungnade ge fallen. Er ist auS dem Dienste der Armee „ausge schlossen" worden, und zwei Truppenabtheilungcn, welche bisher den Namen des Großfürsten führten, ist dieser Name entzogen worden. Das Verbrechen des Gefallenen besteht in einer „Mißverlobung". Er hat sich mit einer Tochter deS Prinzen Nikolaus von Nassau aus dessen morganatischer Ehe, einer Gräfin Nerenberg, verlobt. — England. Der Kriegsminister Stanhope kündigte vor mehreren Monaten an, daß die Zahl der englischen Generale allmählich auf 100 herab gesetzt werden würde. Das Land brauche nicht mehr Generale. Diese Aeußerung des Ministers erregte selbstredend den nicht geringen Unwillen der vielen Obersten, welche auf Beförderung warteten, und da« gesammte OffizierkorpS sah seine Aussichten durch diese Ankündigung stark beschnitten. Dennoch hat der Kriegsminister Ernst mit seiner Androhung ge macht. Die letzte Nummer der „Amtszeitung" macht bekannt, daß letzte Woche 5 Generale um ihren Ab schied eingekommen sind, weil sie keine Verwendung im aktiven Dienst hatten. Loeale und sächsische Rachrichte«. — Eibenstock, 10. April. Heute Nacht gegen '/,2 Uhr wurden die Bewohner unserer Stadt durch Feuerruf au« dem Schlafe geweckt. ES brannte da» Hrn. Heinrich Drechsler in der Langenstraße ge hörige Hinterhaus. Durch schnell herbeigeeilte Hülfe wurde dem Feuer bald Einhalt gethan, so daß nur der Dachstuhl und die obere Zimmerdecke vom Ele mente zerstört wurden. Durch die zur Löschung de« Brande- verwendeten Wassermassen hat aber nicht nur da« Gebäude selbst, sondern auch die darin be findlichen Stickmaschinen großen Schaden gelitten. Ueber die Entstehungsursache ist etwa» Genaue« noch nicht bekannt. — Der am Dienstag Abend Hierselbst beobachtete Feuerschein stammte von einem Scheunen brande in Schneeberg her. Die von anderer Seite gebrachte Nachricht von dem Brande der Bauermühle in Hund-Hübel bewahrheitet sich nicht. — Dresden. Im Nachlaß einer alten Al mosenempfängerin hier wurde ein Vermögen von über 100,000 Mk. in Wertpapieren vorgefunden. — Leipzig. Eine praktische Einrichtung ist in der dauernden Gewerbe-Ausstellung, Prome nadenstr. 8 getroffen, indem in jeder Woche und zwar jedeSmal Sonntag, Montag und Dienstag praktische Vorführungen gewerblicher HülfSmaschinen veran staltet werden. ES werden am 12., 13. und 14. April Metallbearbeitungsmaschinen, 19., 20. u. 21. April Holz bearbeitung«- und Bäckereimaschinen, 26., 27. und" 28. April Maschinen für Buchbinder, Buchdrucker, Cartonnagenfabrikanten u. A. in Thätigkeit vorgeführt; jedoch wird auch zu jeder andern Zeit über die aus gestellten Maschinen re. Auskunft ertheilt. — Auerbach, 9. April. Ein schweres Stück Arbeit hatte die freiwillige Feuerwehr in der Nacht zum Donnerstag zu bewältigen. Um '/«I Uhr zeigte eine augenblicklich zu mächtiger Ausdehnung ange wachsene Feuerwelle, daß in der inneren Stadt ein Brand, der reichlich Nahrung gefunden, wüthen müsse. In die ersten Feuerrufe der wenigen Straßen passanten mischten sich auch schon Alarmsignale der Feuerwehr. Nach nur wenigen Minuten trafen Ab teilungen mit Geräthen an der nahen Brandstelle ein. Gerade zur rechten Zeit! Die au« dem Dache des Pawell'schen Hauses an der AmtSstraße hervor brechenden FlamMen bedurften energischer Zurück weisung, damit sic nicht da« Amtsgericht und da« Möckel'sche Haus erreichten. Zu gleicher Zeit galt es, das anstoßende Bley'sche und Sieder'sche Hau« mit ihren Hintergebäuden zu schützen. Bald schleu derten drei Schlauchleitungen ungemessene Wasser mengen auf den Flammenheerd. Da« Sieder'sche Hau« brannte bereit« an mehreren Stellen, doch wurde da« Weitergreifen de« Feuers durch im Bodenräume thätige Wachen verhütet. Von den Betroffenen hatten wohl nur wenige versichert; gerettet konnte nur sehr wenig werden, da die Flammen außerordentlich schnell um sich gegriffen hatten. — Borna. Der hiesige Turnverein beschloß in seiner letzten Sitzung mit großer Stimmenmehrheit den Austritt au« dem XIV. Kreise und damit au« dem Verbände der deutschen Turnerschaft. Nach den Ausführungen verschiedener Redner genießt der