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Nebst Beiblatt: Vierter Jahrgang. gm anderer besonders intereffanker Gegenstän de,als Ertrakuxfer ohne Preiserhöhung bei gege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 Thlr. ohne Kupfer .1 „ Kupfer allein 4 „ Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditionen und Postämter. Verleger: Eduard Meißner. Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — 80 Bogen Text mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — 24 Portraits ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun- Redakteur: Ferdinand Stolle. 31. Leipzig, -en 3«. Juli. 184EV. M e t e l l a. (Nach dem Französischen des G. Sand.) (Fortsetzung.! Olivier hatte also kein Bedenken getragen, als Vertheidiger Sarah's aufzutrcten, hatte jene nieder trächtigen Verläumdungen mit Verachtung abgelehnt und deßhalb sein Blut für sie verspritzt. „Wenn cs sein muß, bin ich morgen wieder dazu bereit," sagte er zu Lady Mowbray, die über diese Vcrläumdun- gcn in Bestürzung gerathen war. „Sic brauchen sich weder zu betrüben noch zu entsetzen; Ihre Nichte steht unter meinem Schutze, und ich werde mich so beneh men , als ob ich ihr Vater wäre; außerdem wird bei guten Menschen schon Ihr Name hinreichen, um sie gegen jeden Angriff sicher zu stellen." Lady Mowbray stellte sich beruhigt, aber in ih ren, Innern war sie von der ihrer Nichte zugefügten Beleidigung tief und schmerzlich ergriffen. In diesem Augenblicke fühlte sie ganz, welche Zuneigung dieses liebenswürdige Kind ihr eingeflößt halte. Sie machte sich Vorwürfe darüber, Sarah zu sich genommen zu Jahrgang. haben, wo sie nun das Opfer der Niederträchtigkeit gemeiner Leute würde, und erschrak über ihre eigene Lage, denn sie sah kein anderes Mittel dagegen, als Olivier aus ihrem Hause zu entfernen, so lange Sarah bei ihr wohnte. Der Gedanke an ein Opfer, das über ihre Kräfte ging, das sie jedoch der Ehre ihrer Nichte schuldig zu sein glaubte, marterte sie heimlich, ohne daß sie einen bestimmten Entschluß hätte fassen können. Einige Tage später bemerkte sie, daß Sarah nicht mehr so schüchtern gegen Olivier, und daß wiederum Olivier nicht mehr so kalt gegen sie war; Lady Mowbray litt dabei, aber sie glaubte, diese Freund schaft ermuthigcn zu müssen, anstatt ihr entgegen zu sein; sie sah, wie sie von Tag zu Tag wuchs, ließ sich jedoch nichts von ihrer Innern Unruhe merken. Allmählig entstand eine gewisse Vertraulichkeit zwi schen Olivier und Sarah; zwar erröthcte Sarah noch immer, wenn sie mit ihm sprach, aber sie wagte doch, mit ihm zu sprechen, und Olivier war erstaunt, so viel Geist und natürliche Anlage bei ihr zu finden. Er hatte gegen sie eine Art Vorurtheil gehegt; dieses verschwand immer mehr und mehr. Er hörte sie gern