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ten nun werden freunde der Natur dem Gipfel des Berges zupilgern, und von allen Seiten auch führen Aufstiege, die schließlich fast alle einmal im Laufe der Zeit sorgfältig mar kiert werden sollen, dahin. Zunächst einmal der LL.-Weg. Born Bahnhof Leu tersdorf wandert man an der Bahn südwärts entlang nach Josefsdorf, stößt hier auf den LL.-Weg, welcher nun Wer den markanten Großen Stein, später auf der Herrnhut-Großschö- nauer Straße hin zur Karafeckhöhle, durch den Hofebusch, am Linde- oder Richterberge hin nach Hainewaldes kunstvollen Altertümern — wie > Kirche, Ungeduld, Schlösser — hinunter führt, und dann jenseits der Mandan um den Bahnhof herum auf den Breiteberg leitet. (Rund 45 Kilometer.) — Vom Jonsdorfer Kurhaus her geht der LL.-Weg über den aussichtsreichen Hyronimus, beim Steinbnsch auf der Berts- dorf—Jonsdorfer Straße gegen Oberbertödorf und der „Butte" zu, am Katzenkopf vorbei, jenseits der Großschönauer Straße ein Stück auf dem uralten Herrenwege hin, zum Gipfel. (6 Kilometer.) An neuerdings zusammengestellten Aufstiegen seien nun angeführt: Born Bahnhof Nc i t t e l h e r w i g s d o r f zu nächst den Scheiber Bahnweg, dann über die Holzbrücke der Hainewalder Straße, nun immer an der Bahn südwärts auf die Hörnitzer Straße, dann gegenüber dem Bezirksarmenhause von dieser den hübschen Preibischweg nach Ober-(Neu-)Hörnitz zum Kux, von da auf die Großschönau—Zittauer Landstraße an der „Schönen Aussicht" vorbei über die „Ebene" bis auf die alte Straße zum Wegweiser „Nach dem Breiteberg", (g Kilometer.) Ein schöner Wiesenweg führt von Zittan (8 Kilo meter) zum Dr.-Heinke-Turm: Markt—Olbersdorfer Brücke, WäntigS Fabrik, von da auf Wiösenwegen zur Hörnitzer Bor werksmühle—Schrebergärten—Bertsdorf (links die Aohloster- geige, ein einzelnes Haus!) immer hinten herauf bis zur alter tümlichen Kirche, über den stimmungsvollen Friedhof den Kirch berg hinunter ins Dorf, Hierselbst bis zu Schönfelders Fabrik aufwärts, woselbst vom Oswald Schubertschen Bauerngute aus der Feldweg am Seidelöberge hin gegen den Breiteberg zu, am Waldrande an der Zwerghöhle vorbei, führt. Bon Großschönau aus geleitet ein staubfreier Weg vom Hutberg aus (Hutberg-Viebig—Kuhgafse) oder von der Dorf mitte (Sommersteg) der alte Hofekirchweg auf den Hof, dann die Hainewalder Straße dorfauswärts, den dritten Bauerweg rechts in Richtung Hainewalde-Oberdorf von der Straße ab zur Himmels- oder Ochsenbrücke, über diese, dann weiter in Richtung Breiteberg-Häuser, über die Bahnanlage dem Breite berge entgegen (4 Kilometer). Bon Seifhennersdorf kann der Weg (mit Paß oder Ausweis) über den Burgsberg, in Warnsdorf die Seif hennersdorfer-, Ost- und Großschönauer Straße herunter nach Großschönau auf den Hutberg (6 Kilometer) usw. genommen werden. Für Wanderer ohne Paß sei der „Lange Weg" (Seif hennersdorf—Spitzknnnersdorfer Straße) bis zur Leutersdorfer Grenze, von da südwärts übers Großschönauer Forsthaus— Hutberg (7 Kilometer, grün markiert) empfohlen (40 und 44 Kilometer). Von Neuwaltersdorf—Wache—Lausche aus führt ein Weg: Windgasse—Saalendorf—Zittauer Straße ostwärts bis zum Bauernweg kurz vorm Kachelstein, diese» Weg in Rich tung Pocheteich, dann die Großschönau—Jonsdorfer Straße norowärts, bis der Pocheweg rechts abgeht, diesen hinab bis zum Gasthof „Zum Stern", Großschönau, von da die Staats straße in Richtung Zittau, Hinterm Bahnhäuschen dann rechts gegen den Breiteberg auf Bauerwegen (8 Kilometer) oder von Unter-Waltersdorf aus auf Feldwegen auf den Folgeweg zum Großschönauer Strandbad, von da ins Dorf Großschönau, oder bei den Schrebergärten über die Lache (Plunderstraße) zur Ziegelei, von wo aus die Staatsstraße zum Breiteberg-Fuße führt. — Für die Sudetendeutschen des Grundtales führt ein schöner Weg von Niederqrund an dec Lausur herunter durchs Murmeltal, über die Großschönauer Gchießwiese durch Groß schönau selbst auf schon genannten Wegen dem Breiteberg ent gegen (7—8 Kilometer). — Etwas kürzer ist der Anstieg über Neuschönau—Bahnhof Großschönau—Ziegelei—Breiteberg. Natürlich kann die Zahl der Zugänge rundum ohne Mühe vergrößert werden; von Zittau aus über Hörnitz, von Haine walde her, wie auch von Bertsdorf, und sicherlich wird noch mancher örtliche Gebirgsverein bestrebt . sein, diese oder jene Markierung nach dem schönen Zwerg- oder Ouerxberge be treuen zu können. R. M ä t t i g, Großschönau. Ncmöaulanö um Hainewalde Ein botanisches Schahkästlein (wanöer-vorWäge) „Mittel-Herwigsdorf! — Aussteigen!" Aus dem Talgrund dampft der Nebel. Schwere Wolken verhüllen die Gipfel ringsum und geben noch am Mittag den Breiteberg nicht frei. Dennoch schlägt bas Herz in Freuden: darf es doch wieder wandeln über gesegnete Fluren der Hei mat, die in ihrem Pflanzenkleide Kostbarkeiten bergen, wie sie weit und breit nicht ihresgleichen haben. Verborgene Seltenheiten Keine Sorge, lieber Pflanzenfreund! Ihre Standorte sollen nicht preisgegeben werden. Ebenso heimlich, wie sie sich hier feit Jahrtausenden erhalten haben, sollen sie in eurer treuen Hut verbleiben. Doch beim Namen darf ich sie schon einmal nennen. Da ist der K r e n z e n z i a n. Ein kleiner Trupp im Laubgebüsch stellt das einzige Vorkommen der vor 43 Jahren entdeckten Pflanze in der Oberlausitz dar. Die unauffälligen Blüten waren wohl ihr bester Schutz. Durstige Kehlen mögen beruhigt sein: Zu einem Schnaps taugen die Wurzeln dieser Art keineswegs! Das S i ch e l b l ä t t r i g e Hasenohr, das in etwas größerer Menge auftritt, kommt in ganz Sach sen nur hier vor. Von dinem Prager UniserfitätSprofeffor wurde das Doldengewächs vor 425 Jahren anfgefuuden. Auch ihm hat die wenig ausfällige Gestalt das Leben bis heute er halten. Eine unserer schönsten Ehrenpreisarten, der B reit- blättrige Ehrenpreis, besaß einst fünf Standorte in der Oberlaufitz. Heute sind nur noch zwei Stellen bekannt. Eine davon, die leider recht gefährdet ist, liegt im M'andau- lande. Es gab einmal eine Zeit, in welcher bei uns ein Klima wie im heutigen Südosteuropa herrschte. Pflanzen und Tiere der ungarischen und südrussischen Steppe besiedelten die Heimat fluren. Als es kühler ward, verschwanden die sonnigen Gäste. Nur an einigen wenigen, besonders günstigen Orten haben einzelne Arten sich durch die Jahrtausende erhalten. Die drei Gewannten gehören zu ihnen. Als uralte Zeugen und lebende Urkunden aus der Entwicklungsgeschichte der Heimat stehen sie vor uns. Wer möchte sie vernichten? Wer will die Schande auf sich nehmen, an der Aus rottung weiterer Seltenheiten wie Türkenbund und Sei delbast, Federträubel und Orchideen beteiligt zu sein? Mag sich kein Räuber an unserer Heimatnatur erwifchen lasten: Das neue Reichsnaturschutzgesetz sieht Gefängnisstrafe bis zu zwei Jahren vor! Durchs Noschertal Doch nun genug der allgemeinen Betrachtungen. Schon lange lockt das liebliche Roschertal, das in seiner malerischen Lage, seiner Einsamkeit und Vielgestaltigkeit und wegen des Pflanzenreichtumes längst zum Gchongebiet hätte erklärt wer den müssen! Eile tut not! Schon ist der größte Teil des ur sprünglichen, artenreichen Buschwaldes am steilen, warmen Mandauhang einem standortfremden, einförmigen Fichtenforst gewichen.