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Nr. 3 Gberlaufltzev Heimatzeitung 31 „Lautzen" in den weltbekannten Huckserien „Stätten der Kultur" (von klinkkardt S Hiermann, Leipzig) und „Herükmts Kunststätten" (von E. Seemann, Leipzig) nickt genug bedauert werden. Hier wäre der geeignete Platz kür eins populäre kulturgeschichtliche Monographie über diese scköne und dock nock viel zu wenig besuckte Stadt! Dem Stadtmuseum würde darin ganz von selbst eine kükrende (Zolle zufallen. Für einen dauernden Erfolg des Museums genügt dies aber alles nock nickt. Zu ständiger Wiederkehr des Publikums und zur Weiterempfehlung an immer neue Interessentenkreise kann es nur dann kommen, wenn ein sick ständig verbessernder Museumsinkalt gleickzeitig in ankeimelnder Atmosphäre dargeboten wird. Hierzu gekört in erster Linie, daß die Lempe- ratur der Museumsräume stets ein normales Mittel matz einkält. Nur zu Viele werden vom Museums- besuck dadurck abgekalten, datz aus Sparsamkeits gründen mit der Heizung erst bei wirklicker Frost- geiakr begonnen wird. Gerade die wertvollsten He- sucker, die sick aus innerem prange und zu wirklicker Weiterbildung gern längere Zeit in die Hetracktung einzelner Museumsgegenstände versenken möckten, werden kierdurck am stärksten abgesckreckt. Cs ist zu versteken, datz sick niemand gern eine Stunde des Kunstgenusses oder des Aftertumsstudiums mit einer Erkältung erkaufen möckte. Scklietzlick mutz immer von neuem betont werden; datz gewisse Abteilungen des Hautzener Museums längst überfüllt sind und den Hetrackter nickt mekr zur genutzreicken Aufnahme des Einzelobfektes kommen lassen. In erster Linie sind kier die naturwissensckast- licke Heimatsammlung, die vorgesckicktlicke, dis kirck- licke und die keramische Abteilung, sowie die Lausitzer Abteilung der Gemäldegalerie zu nennen. Vie Ver- kältnisse in der naturwissenschaftlichen Heimatsamm lung liegen so bedenklick, datz dienaturforsckendeGe- sellsckast „Isis" dem Hören nack eine Auswanderung in ein anderes Gebäude ernstlick in Aussickt genom men Kat. Auck die (Zesellsckast für Vorgeschichte und Gesckickte der Oberlausitz bemükt sick anscheinend mit Packdruck um Erlangung größerer IZäume kür ikre Sammlungen. Erst kürzlick wurde aus solcken 6e- dankengängen keraus die Einricktung der alten Kron prinzenkaserne zu einem „Haus der Lausitz" von den Vertretern kükrender wissensckaktlicker Vereinigungen Hautzens in Vorscklag gebrockt. Es bedarf keiner weiteren Ausfüllungen, datz der gescklossene innere Aufbau des Hautzener Heimatmuseums durck der artige „Sezessionen" sckwer gekäkrdet würde. Heson- ders bedauert mutz nock werden, datz in der Lausitzer Abteilung der Gemäldegalerie schon längst nickt mekr alle vorkandenen Werks keimiscker Künstler Platz finden können, va die Verpflichtung zu keimatlicker Kunstpflege aber gerade an dieser Stelle eins rascke Vermehrung der Gestände erzwingt, so wird kier zu allererst mit die IZaumnot unerträglich werden. Durchgreifende Abhilfe könnte nur eine Erweite rung der Museumsräüme bringen, die nickt unter allen Umständen in einem Anbau zu bestehen brauchte. Freilich, — wenn sick die Stadt Hautzen mutig zu einem Erweiterungsbau entschlösse (die Pläne dafür sollen dem Vernehmen nack sckon längst fertig vorliegen), so könnte damit nickt nur das Stadt museum zu einer Sehenswürdigkeit von größter Zug kraft und Einträglichkeit entwickelt werden, sondern man würde auck gleickzeitig in vorbildlicher Weise produktive Erwerbslosenfürsorge durck eine Potstands arbeit von überzeugendem Werte treiben. Es braucht nickt daran gezweifelt werden, datz solckem Wagemut auck wieder opferwillige Helfer ersteken würden, wie es seinerzeit bei der Errichtung des Museums durck den Sächsischen Staat, durck dis Landstände und durck begeisterungsfähige Mitbürger, wie Otto Weigang, Earl Gustav Slieber u. a. geschah. Alle bisker gemarkten Verbesserungsvorsckläge werden durck neuen Raumgewinn erst ikre volle Durchschlagskraft und ikre letzte Hekrönung erkal ten. Hei den heutigen Wirtsckakts- und Siedelungs- sckwierigkeiten dürfte es zunächst auck genügen, wenn das eine oder das andere der dem Stadtmuseum an liegenden Häuser zur Abstellung der vordringlichsten Raumnöte benutzt würde. In städtischem Eigentum befinden sick die packbarkäuser z. E. seit langem, — sie wurden wokl auck sckon im Hinblick auf künftige Erweiterungsbedürfnisse des Stadlmuseums erworben. Möckte der Zeitpunkt nickt mekr kern sein, an dem durck das Erstarken der allgemeinen Hautätigkeit die schlimmste Wohnungsnot als bekoben gelten kann. Dann dürfte sick hoffentlich auck die Möglichkeit er geben, datz das eine oder andere pebenkaus des Hautzener Stadtmuseums der ehrenvollen Hestimmung zugekükrt wird, „dem Stadlgeist zu weiterer stolzer Offenbarung" zu verhelfen. Dem Museum kann unter diesen Voraussetzungen eine IZIüte prophezeit werden, die alle Zweifler verstummen lassen dürfte. 2llrn VNorgen Still öffnet sich hinter den Wäldern Der Purpurheil'gsnjchrein des neuen Tages. Fichtengemeinde ragt stumm Mit erhobenen Armen, Aber die Vögel, dis Sänger des Lichtes, In frohen Mejfsgewändern hängen im innigen Ltankwerk Auf Spitzen der Fichtenleuchtec And jubeln. Doch als übern Berg Der heilige Sonnenlsib Blutend hervorquillt, Schweigen auch sie. Der Erde große Bruderschaft Schauert in heiliger Scheu Dem Glutsnhsrzen entgegen. D. Der Prophet im Vaterland Max Burkhardt in Zittau n allen Himmelsgegenden des deutschen Landes kennt und schätzt man den jetzt in Berlin lebenden Kompo- nisten, Schriftsteller, Musikpädagogen und als Vortrags künstler allgemein bekannten Dr. Max Burkhardt als eine prominente. Persönlichkeit von vielseitiger Bedeutung. Nur in seinem Lausitzer Heimatgau (Burkhardt ist in Löbau geboren, hat in Zittau seine Schülerzeit verbracht und aus dem dortigen Gymnasium seine Reifeprüfung bestanden) ist man in kühler Zurückhaltung über seine Lebensarbeit bisher zur Tagesordnung übergegangen. Ein Löbauer Burkhardt-Abend, der sogar in seinem Geburtshaus« stattfand, vollzog sich fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit, und seine sehr ansprechende Oper „König