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läßt? Da F. in erster Linie die Sitten und Gebräuche der Wenden einer ungezwungenen Betrachtung unterzog, so lag es doch nahe, daß er den wendischen Bauer durchs Fenster schauen läßt, ohne einen Augenblick daran zu zweifeln, daß es der deutsche mit derselben Sehnsucht tut. Diese, vielen Lesern unverständliche Wortklauberei trägt sicherlich nicht dazu bei, noch andere Federn für Arbeiten über heimatliche Volkskunde zu begeistern. *) Auch dieses Urteil ist einseitig, zumal es sich um eine humoristische Abfassung handelt, deren Verfasser wohl kaum an eine Verhöhnung des anderen Volksteils gedacht hat. Wir hätten sonst auch nicht dem Aufsatze Raum gewährt. Die Schriftleitung. Aus dr Schule Snn schirm Tags derkläil dr Schulmeestr 'n Kinnern de Beschosffmheet vum Menschn. Ha soit, doaß, wenn ennr anne Hand eibießn dut, derfier de annere, die a no Hot, desto ge schickt! werd, weil a juh nuh oallz mit dar annern machn muß. Oder, wenn ees uff doas eene Uhre 's Gehiere verloist, derno dut a uff doas annere versiert imsuh bessr hiern. Wie a nuh suh mit senn Derklärungen fertsch is, do froit a derno de Kinner, weil a do oh wiffn wollte, ob se's verschtandn hoann, ob'm jemand a ähnlches Beispiel oafiehrn könnte. Und do schreit oh schunn suh a klennr Schtepsl: „Iche, ich weeß ees! Meine Tante derheeme, die hoat oh ee Been kurtsch, und desto länger is versiert doas annere!" — A ennr Kloaffe is a Klee Majgl, die de monchmoh volles annere ock ne groade reene a de Schule kimmt. Monchmoh is doas goar suh sichre schlimm, doas se fermlch anne ne groade gutrichende Duftwulke imgahn dut. A poarmoh schunn hoat dr Schulmeestr dr Muttr an Zettl mitgeschickt, dermitte doas amoh annerschr warn feilte. Abr's doat ock oallz nischt ne nutz«. Enn schinn Tags versuchts dr Schulmeestr namoh mit an Zettl. Und woas werd poassiern? — 'n nächst» Tag brengt de Kleene an Zettl mit furn Schulmeestr vu dr Muttr und do schtiehn ock a Klee poar Wurte hinne, nämlich: „Sie füllen mein Kind nich beriechen, aber belehren! Hochachtend Frau X." — I. W. Dreßler. Aus den tzeimatvereinen ü«mdoi<It-vrre!n Zeifbrnnerraott Am lS. Juni unternahm der Verein seine 4. diesjährige Wände- rang. Der herrliche Sonntagmorgen hatte 108 wanderfreudige Mit- Slirder herausgelockt. Der Friihzug brachte die Teilnehmer nach Bautzen. Nach kurzer Kaffeerast in dem schönen Garten der „So- -ietiit- begann unter Führung des Herrn Oberlehrer Lchmann-Bautzen Ae Besichtigung von „Alt-Bautzen". Einen sachkundigeren und besseren ckllhrrr hätte der Verein nicht finden können. Musterhaft war die Führung aufgrbaut, kurz, aber klar und sachlich waren die Er- Klärungen, sodaß am Schluffe der ungefähr dreistündigen, äußerst "»lehrenden Besichtigung das Bild einer mittelalterlichen Stadt mit 'hrem geschichtlichen Geschehen vor den Augen der dankbaren Teil nehmer stand. Herrliche Blicke auf „Alt-Bantzen", die allerdings "Ur ein gründlicher Kenner Bautzens und ein künstlerisch empfindendes Auge entdecken konnte, entlockten vielen laute Ruse des Entzückens. Z«r Oberlehrer Lehmann behauptete mit vollem Recht, daß man nicht nach Rothenburg ob der Tauber, nach Dinkelsbühl oder Nürn- ,"S zu fahren braucht, um eine mittelalterliche Stadt kennen zu !"NkN- Bautzen bietet dasselbe, wenn nicht Schöneres. Die Dankes- "one des Bereineoorsttzenden an Herrn Oberlehrer Lehmann für die Wstrrhafte Führung waren allen aus dem Herzen gesprochen. Diese «anderung durch „Alt-Bautzen", di- vom schönsten Wetter begünstigt °llen Teilnehmern nachhaltigsten Eindruck hinterlassen, > »aß diese Veranstaltung des Vereins mit ihrem reichen, inneren d,n Bestrebungen des Humboldt-Vereins, tzeimatsinn und in öu wecken und zu fördern, voll und ganz nachgekommen D» der Mtttagsrast in der „Sozietät" wurde noch der Petri» sand Gelegenheit, den Festzug vom Lausitzer uudes - Grsangsfest zu besichtigen. Gegen 5 Uhr fuhr man nach Postwitz. Es regnete, als der Zug in Großpostwitz hielt. Trotzdem verließen einige 80 „Unentwegte" den Zug; und sie hatten die große Freude, daß sich das Welter nach wenigen Minuten klärte. Der Rundblick vom Turm belohnte die Mühen des Aufstieges. Bei schönstem Wetter wanderte man dann hinunter nach Wilthen, von wo V«S Uhr die Heimfahrt angetreten wurde. Es war eine Wanderung, an die sich alle Teilnehmer immer gern erinnern werden. O. H. Wanaekung Ser Vereinigung füsfieimatilu»aebeichr»d-ch vr. una Umgevung nach aer SrSüergemeine kerrnvut Unter zahlreicher Beteiligung unternahm am Sonntag, dem 19. Juni, die Reichenbacher Bereinigung für Heimatkunde eine Wanderfahrt nach Herrnhut. Die Mitgliedcr mit ihren Angehörigen, wozu sich auch einige Gäste gesellten, benützten hierzu den fahrplan mäßigen Zug ab Reichenbach OL. 11.28 Uhr über Löbau. Mit dieser Wanderung mar in erster Linie der Besuch der dortigen Museen vorgesehen; bei dieser Gelegenheit gewann man aber auch einen Einblick in die Arbeit der Mission. Der Empfang in Herrnhut er folgte durch zwei Herren des Verkchrsvcreins, die in liebenswürdiger Weise die Führung übernommen hatten. — Sehr lehrreich war die Besichtigung des völkerkundlichen Museums, da dort Gegenstände ausgestellt waren aus allen Missionsstationen der Gemeine von den Eskimo mit Hundeschlitten (interessant waren die acht ausgestopften Hunde) bis zu den Völkern aller Erdteile, die noch kein Christen tum und keine Kultur kannten. Auch im zweiten Museum, das die Schätze der Heimat barg, war der Besuch sehr lohnend, konnte man doch dort Sachen in Augenschein nehmen, die viel« Teilnehmer noch nicht gesehen hatten. Mit großer Befriedigung über all das Ge sehene verlieb man diese Stätten, um noch all die Sehenswürdig keiten Herrnhuts einigermaßen kennen zu lernen. Es erfolgte als dann eine Besichtigung des Gedenksteines der Fällung des ersten Stammes zum Bau von Herrnhut im Jahre 1722. Auch dem Friedhof wurde ein Besuch abgestattet und man besichtigte hier die Zinzendorf- gräber, ferner den ersten Bctsaal und die Gartenanlagen der Ge meine. Um einen Überblick von Herrnhut zu gewinnen, erstieg man den Hutberg, von dem man eine wunderbare Aussicht genoß. Hoch befriedigt von all dem Gesehenen ersolgte die Rückfahrt abends 6 Uhr. Um 7,41 Uhr langten die Teilnehmer wieder im Heimat städtchen an mit dem Bewußtsein, eine fröhliche Wanderfahrt, mit neuen Anregungen bereichert, unternommen zu haben. W—l. I^oncsitorei beliinM Iösuhen,^Ven6is^ie Zir. 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