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Verzierungen mit Rosetten und W iBlattgehängen. 3m vorderen; FcldeMägt MM sie einen Christuskopf mit der Dornen« Krone. Korinthische Säulen flankieren das Zum 200jährigen Kirchenjubiläum in Wehrsdorf Die Entwickelung der Kirche zu Wehrsdorf in den Jahren 1725 bis 1825 ie Festtage mit ihrem Jubel zu der Kirchweihe in Wehrsdorf im Jahre 1725 waren vocüber. Kirmstkuchen und Kirmstbratcn hatten jedem Fest ¬ teilnehmer trefflich gemundet. Alle Wehrs- dorfer freuten sich über ihr schlichtes Kirch lein, das von Bergeshöhe so frei ins stille Tal hinabschaute. Freilich, eins hätte man zum Feste ja noch gern fertig gebracht. Es fehlte nämlich der Kirche noch der Mauer- putz; innen wie außen schaute man die rohen Mauern. Es war der Gemeinde nicht mehr möglich gewesen, für den Putz die nötigen harten Taler aufzubringen. Nicht am guten Willen lag es. Nein! Jeder Wehrsdorfer hatte, soweit es in seinen Kräften gestanden, Geld gespendet. Die Lehnsherrschaft mag wohl auch ihr Möglichstes getan haben. Pfarrer Sühnet vermochte die Herzen der Gemeinden von nah und fern für den Kirchenbau zu erwärmen, denn wir lesen, daß die wendische Gemeinde zu Klix ihre eigene Kanzel, die bereits 1598 erbaut worden war, den Wehrsdorfern verehrte. Sie ist bis zum Jahre 1801 als Beichtstuhl verwendet worden. Auch die Gips-Stuckdecke war sorgfältig ausgeputzt, die Kir- chenemporen erstellte man, ebenso die Männer- und Frauen- stände, und den Fußboden hatte man mit Steinplatten belegt. Uber dies alles konnte man sich zum Feste freuen. Doch noch viele Wünsche ruhten in den Herzen der Ge- meindeglieder. Und nur allmählich konnten sie erfüllt werden. Eine zweite Glocke wollte man gern hören. Eine rechte Weih nachtsfreude war es, als zur großen Glocke eine zweite kleinere Glocke zur Christnacht des Jahres 1725 ertönte. Der Glocken stuhl stand damals auf dem Friedhöfe gegenüber der Pfarrer wohnung — dem einstigen Schulgebäude vor 1723. Vor allem aber wollte man durch feierliche Orgelklänge die Andacht er- höhen. Der Zittauer Orgelbauer Tamitius versprach, ein ge diegenes Orgelwerk für 110 Taler zu errichten. Doch diese Orgel scheint nicht recht gefallen zu haben, denn es mußte noch ein neuer Oktavenbaß und eine Windlade fürs Pedal eingebaut werden. Hauptlehrer Gottfried Schunde, er stammte aus Cune walde, konnte das Werk erstmalig am 21. Sonntage n. Trin. 1726 der Gemeinde vorführen. In diesem Jahre stattete die Gemeinde auch das Innere der Kirche durch Altar-und Kanzel bekleidung aus. Man schaffte ferner einen Taufstein mit Becken, Altar- und Kronleuchter, sowie einzelnes Abendmahlsgerät. In den folgenden Jahren begann der Turmbau, der aber unvoll endet blieb und erst 1859 fertiggejtellt wurde. Auf einem Wehrs» dorfer Bilde aus dem Jahre 1840 ist ersichtlich, daß der da malige Turm nur wenige Meter über den Dachstuhl hinaus ragte. Am 16. August 1730 zog man die beiden Glocken ohne jeden Unfall auf den Turm. Wehrsdors war am Michaelistage 1730 in den Besitz Johann Hartwig Gotthard von Nostitz und Iänkendorf fü<30 000 Taler übergegangen. Die neue Lehnsherrschaft bereitete der Kirchgemeinde am l.Pfingst- feiertage 1731 eine besondere Freude. Auf 'eigene Kosten ließ sie den Kanzelaltar er bauen, den wir heute noch schauen können Mit dem Wappen derer von Nostitz und von Ziegler.—Dazwischen lesen wir die .Bezeichnung: ^17. ^»6 / v. N. v. 3.3NvN / Ov? 31. sHoksnn XttrtviZ Lottksrä Von DIoslitz Un<1 ZLnkenäork un6 seine krau Zokanns Xenriette geb. von LieZIerl j k Den Altar, der sich bis zur Höhe der oberen Empore erhebt,', schmückt oben ein geschnitztes Bild von Christus, auf Wolken schwebend, der rechts und links von Engels köpfchen umgeben ist. Auf den Giebel ansätzen sehen wir zu beiden Seiten einen Kindesengel mit Kreuz, Bibel und Herz. Die in Holz errichtete, weiß gestrichene und reich vergoldete Kanzel zeigt viele I