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8äll« auf 1 Jahchyndst gerechnetwerden. Der Aus schuß h-ttr. wMig«8Ue antzenü»Gkn, und als Höch- stkS nur WG^MHer Antrag dGMkSschusH ex. hrcK die MaKrkR der Kanlmer gegen 3 «stimmen. Am 22. hat in der 2. Kammer der außerordentliche Ausschuß zur Prüfung der Wahlen SuShendirler sei nen ersten Bericht, und zwar über die Wahl Hitz- sch<lldS in Wolkenstein, erstattet und aufZurückweisung der Hitzscholdsibrn Reklamation angetragen, welchem Anträge auch die große Mehrheit derKammer beitrat. Selbst Solche stimmten für den Ausschußantrag,-also für Zurückweisung eines SuSpendirtcn, die an deren Stelle gewählt sind. Dresden, 23. Jan. Dem wegen angeblicher Betheiligung an den Maiereigniffen verhafteten hiesi gen Stadtrach vr. Meinert ist heute Vormittag das Erkenntniß deö ÄppellationSgerichtS eröffnet worden, welches ihn „in Mangel mehren Verdachtes" freispricht, auch seine Suspension als Advocat rc. aufhebt. Trotz dieses freisprechenden Unheils ist er aber seiner Hast noch nicht entlassen worden, „da das Stadtgericht hier zu die Genehmigung deS Militärkommandos einholen zu müssen glaubt." — Es lebe die richterliche Unab hängigkeit, die gestern in der 2. Kammer der Appella- tionSrath vr. Schwarze so rühmte! (Dr.Z) DaS Militaircommando hat die Erlaubniß zur Entlassung des Stadtrath vr. Meinert verweigert. Demzufolge behält daS Stadtgericht den durch das Appellationögericht freigesproche n en Angeklagten noch in Haft. — DaS ist die vielgerühmte Unab hängigkeit des sächsischen Richterstandes! — Die Er kenntnisse in den Maiprocessen werden zahlreicher. Ein Jnculpat, der beim Einbruch am Jüdenhofc be- theiligt war und früher schon wegen grober Eigen- thumSvergehen Strafe erlitten hat, ist zu 18 Jahren Zuchthaus ersten Grades, und ein Anderer, welcher beim Hereinholen der Burgker Kanonen thätig gewe sen, sonst aber unbescholten ist, zu 15 Jahren Zucht haus ersten Grades vcrurtheilt. — Letzterem wird hossentlich bedeutend nachgelassen werden, es müßte denn alles Recht und alle Milde sich in EiS verwan delt haben. Dresden, 23. Jan. Dem Unterzeichneten ist heute durch den Antrag auf Schluß der Debatte nicht vergönnt'gewesen, in der Angelegenheit: „Die Wiederbesetzung der Oberhofpredigerstelle" seine An sicht auszusprechen. Ich sehe mich daher genölhigt, auf diesem Wege mich zu äußern. Der Abg. Kalb sagte, daß er der Kammer die Compctenz abspreche, sich in kirchliche und religiöse Angelegenheiten zu mischen. Es wäre nun sehr zu wünschen, daß wir unS alle damit einverstanden erklären könnten, allein dann dürste auch der Staat sich um die Angelegen heiten der Kirche nicht mehr bekümmern, und die Kirche ganz vom Staate zu trennen sein. So lange der Staat nun aber deutlich zu erkennen giebt, daß er di« religiöse Bevormundung des Volkes fort und fort erstrebt, wie daS klar durch Berufung des Herrn Harleß als Oberhofprediger bewiesen ist, kann auch die Volksvertretung nicht gleichgültig zusehen, wie wir von Neuem, trotz der Grundrechte, in reli giöse Bande gelegt werden sollen. Ein Volk kann aber nie politisch frei werden, wenn es nicht vom ttllgiösm rmlcke befreit wird. ,Do»RinK«t'ische M wM^HehMteK dre RAerAoMbe nieder MffestKhAgewHrt, sich ftrAufve» religiösen Gebiete ^ü^Sewegen! DaS^lst in de^That stark, da die Arten der verschiedenen CrimkNalämter nach weisen können, wie gerade hier die Männer der Wissenschaft' verfolgt worden find, Otto Wigand. (Dr. Z.) Leipzig, 23. Jan. In der gestrigen Sitzung deS Volksvereins sprach der bekannte Geschichtschrei ber vr. Burkhardt über das Gesetz SolonS *lm al ten Athen: wer nicht Partei ergreift, ist ehrlos, und bewies in trefflicher Rede, wre eine rege Par teinahme aller Bürger blutige Revolutionen verhüte und das Volk auf dem Weg der Reform vorwärts führe. Preußen. Hinsichtlich der Vertretung Preußens im AuSlavde entnehmen wir auS den Angaben deö Etat pro 1850 folgende Data. Preußen ist an 19 Höfen durch Ge sandte vertreten, von denen die in London und Peters burg je 25,000 Thlr. Gehalt und 8000 Thlr. MiethS- entschädigung beziehen, der zu Paris 25,000 Thlr., in Wien 21,000 Thlr., Konstantinopel 16,500 Thlr., im Haag 14,000 Thlr., in Stockholm 12,000 Thlr., in Brüssel, Kopenhagen, Hannover, München, Nea pel , Rom und Turin je 10,000 Thlr. u. s. w.; an 6 Orten durch Geschäftsträger, unter welchen der zu Athen 5000 Thlr., zu Rio Janeiro 8400Thlr. bezieht. In Mexico und Washington befinden sich Minister residenten, deren ersterer 8400 Thlr., letztererer 10,000 Thlr. erhält. Die Summe der Repräscntationskosten beläuft sich auf 432,626 Thlr. Die Vertretung der merkantilen Interessen wird außerdem an 10 Orten durch Consularagenten, unter dem Titel von General konsuln, besorgt, und zwar in Alexandria, Antwerpen,- Gatatz, Hamburg, Jerusalem (mit 1500 Thlr.), Lon don, Madrid, Neuyork, Rotterdam und Warschau, welche in Summa 37,000 Thlr. Kosten verursachen. Bei dem am 19. d. von Sorau (Schlesien) abge henden Bahnzuge ereignete sich das Unglück, daß, durch eine Schneewehe veranlaßt, die Locomotive guö dem Gleise sprang und einen hohen Damm hinabstürzte, wobei der Führer und der Heizer ihren Tod fanden. DaS Unglück konnte weit furchtbarer werden, wenn nicht glücklicherweise die Kette zerriß, wodurch die Per sonenwagen im Gleis und endlich stehen blieben. O e st e r r e i ch. In Linz wurde kürzlich in der Stadtkirche gegen den Besuch deö Theaters, namentlich gegen daS Stück: „Untcrthänig und Unabhängig" gepredigt. Bald dar auf kam daS Stück zur Aufführung, und noch nie war daS Theater so überfüllt gewesen, als an diesem Abend, besonders von den Zuhörern jener Predigt, die sonst Jahre lang nicht in's Schauspiel gekommen waren. (Ostd.P.) Wie die BrcSl. Z. auS Wien meldet, soll der be- kannte ungarische Feldherr Bem vergiftet worden sein. Es wird dabei gesagt, diePforte habe sich gegen Ruß land verbindlich gemacht, denselben nicht im activen Dienst zu behalten und nach Asien zu verbannen; der Divan, dem der hohe Gehalt, welchen der neue Amu- rad Pascha bezog, lästig geworden, habe zu dem alt-