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<r sächsisch« Sonnabend, de» LV. Januar Amtliches. Bekanntmachung, dieErrichtung einerTurnlehrer- BildungSanstalt in Dresden betr. Das Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts beabsichtigt, eine Turnlehreranstalt in hiesiger Stadt zu errichten, in welcher nicht allein Turnlehrer in der engcrn Be deutung gebildet, sondern auch den Volksschullehrern des Landes Gelegenheit gegeben werden soll, sich zur Ertheilung des Turnunterrichts an die ihnen anver traute Schuljugend die erforderliche Befähigung zu erwerben. Zu Leitung dieser Anstalt und des zu er- theilendm Unterrichts in derselben sucht das Ministe rium einen geeigneten Vorstand, welcher außer der er forderlichen praktischen Fertigkeit im Turnen zugleich leine der ihm zu übertragenden Stellung entsprechende wissenschaftliche Bildung besitzt. Es werden daher alle Diejenigen, welche sich hierzu befähigt erachten und um die gedachte Stelle sich zu bewerben gesonnen Md, hierdurch aufgefordert, ihre diesfallsigen Gesuche Leidem unterzeichneten Ministerio einzureichen, und mach Befinden denselben die zum Nachweis ihrer Be fähigung etwa dienlichen Zeugnisse beizufügen. Dres chen, am 12. Januar 1850. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts. Frhr.v. Beust. Schreyer. Politische Umschau. i Sachsen. l DreSden, 22. Januar. f2. K.j Auf der Re- distrande befand sich eine Mitthellung deS Minister» Ker die Grundzüge einer Organisation der Bezirks gerichte. Es sollen hiernach 32 Bezirksgerichte errich tet, außerdem aber in 80 bis 85 Orten durch Einzel- sichftr Gerichtstage gehalten werden. Die Einrich tung soll aber vor 1851 nicht in's Leben treten. — Die Beschwerde deS Justizamtmanns Hitzschold in Wolkenstein wurde von der Kammer für unbegründet nfundcn. 23. Janu 'r. f2. K.j Die heutige Sitzung führte ine interessante Besprechung des Antrages von Funk- täncl und Genossen herbei, die Wiederbesetzung der stellen eines OberhospredigerS und Vicepräsidenten Fünfter Jahrgang. deS ConfistoriumS betreffend. Bekanntlich hat die Regierung durch Einsetzung des Professor Haklest in diese Stellung geantwortet. Laut und mehrfach sprach man Tadel gegen die Regierung über diesen Schritt aus und zugleich die Besorgniß von Beeinträchtigung der freien Richtung deS Protestantismus. (In einem Nachbarstaate hat man auch versucht, durch Beför derung des Pietismus in der orthodoxen kirchlichen Richtung den alten Unterthanengehorsam zurückzUfüh- rm und den gesunden Verstand gefangen zu nehmen. DaS ist heutzutage RegierungSprincip, nach der alten Regel: „Duckst du hier, so duckst du da auch.") — 23. Januar, sl. K.j Nachdem die Debatte über daS Aufruhrgesetz gestern noch nicht beendigt worden, gelangte man heute zum Schluß. Damtt unsere Leser aber auch die Namen Derer kennen lernen, welche fürBeibehalung deSS-17, der die Belagerungs zustände gesetzlich macht, gestimmt haben, setzen wir dieselben her : Böhr, v. Biedermann, Buhk, v. Carlo- witz, Düfour, Harkort, Gluhmann, Göhler, Günther, Haase, Herder, Hohenthal, Prinz Johann, Küttner, Meiscl, Metzler, Müller auS Crimmitzschau, Oehme, Poppe, Römer, Schenk, Schwarz, Weinlig, Georgi. DaS Gesetz ist schließlich in der 18. Sitzung angenom men worden, was dadurch möglich wurde, daß 4, die erst anders gestimmt, zur Majorität übergelaufen wa ren. Wir nennen sie auch poch: Elßner, Kaufmann, Kretzschmar und Müller auS Pomlitz. ES ist immer gut, seine Vertreter in ihren Abstimmungen zu beob achten, und zwar wegen künftigen Wiederwählens, wenn uns das noch ferner erlaubt bleibt. Durch diest Abstimmung hat die 1. Kammer der Regierung das Recht, Kriegszustände zu verhängen, zugesprochen. SS ist doch hübsch, wenn wir uns dl« für uns bestimmten Ruthen selber holen und binden. — 23. Jan. fl. K.j Bericht über ein königliches Gesetz vom 7. Nov. 1849, einige Veränderungen über die Ablösung der Lehngelderverbindlichkeit betreffend. Die Regierung hatte bei Besitzveränderung 2 Fälle, bei Vererbungen und Veräußerungen, bet Ausnahmen durch Befreiung deS Descendenten 1 Fall, in alle» übrigenFällen sollen auf lOOJahre 2Fälle angenom men, diese zusammengezählt, doch dabei nicht stber L für Bischofswerda, Stolpe« und Umgegend d Zu gemeinnütziger Unterhaltung für alle Stände. Redigirt unter Verantwortlichkeit de« Verlegers. .^7^" 8»^ Sonnabend, de» LE.Jannar. ^1858 i Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich 2 Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 10 Rar. — Bestel lungen nehmen alle Postanstalten Sachsens an. — Annoncen werden die gespaltene Zeile »der deren Raum mit 6 Pf. berechnet und für jede nächste Rümmer bis Tags vorher Vormittags S Uhr angenommen. — Eine Annonce unter 4 Zeilen kost» 2 Rgr. 6 Pf.