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Wir kennen sie aus unserm Kinderschlafe Die weißen Schafe und die schwarzen Schafe. Die Schafe traf ich trabend über Stoppeln, Der Herbst-Rauch schien die Schafe zu verdoppeln. Die Schafe waren Wellen unsrer Erde. Ein Mädchen trieb mit ihrem Stock die Herde. Sie trieb die Schafe in des Herbstes Trübe. Die Kleine sang und schälte eine Rübe. Sie ging in Wellen weiß und schwarzen Schnees, Inmitten des Geläutes und Gemäss. Da ward da» Kind zur Hirtin unserer Schlafe, Zu Schlafen wurden schwarze weiße Schafe. Der Herbst war Traum. Dom Saum des Wandel- ssternes Scholl eine Schelle noch, ein Ma, ein fernes. Der bestrafte Swerg Erzählung von ststiittslm Lsftinlettftonn Ls ist an der Zeit, wieder einmal an jene anmu tige Konstantinopeler Geschichte zu erinnern. Sultan Bkahmud II* gestorben I83V, sonst in allem ein Neuerer, nahm in einem Falle eine längst geschwun dene Fürstengewohnheit wieder auf: er hielt sich einen Zwerg. Dieser Zwerg war von jener äußersten Häß lichkeit, die nicht mehr schaudern macht, sondern lachen. Zn diese» Lachen mag sich zum Teil das Ent setzen über einen solchen Anblick retten, zum andern Teil aber mag es aus der ungeheuerlich selbstsüch tigen Freude aufsteigen, nicht selbst von einem sol- chen Unglück der Natur betroffen zu sein. Dieser Zwerg, der berühmte Achmed Aga, war nach den Berichten jener Zeit nicht höher als daß er ausgestreckt eben auf einen Tisch sehen konnte. Auf Beinen, dünn und unheimlich wie Spinnenbeine, wuchs fast unvermittelt der Kopf auf, nur durch einen kindlich schwachen Brustkasten getrennt. Die Arme hingen bi» über die Knie hinunter. Die Hände waren wie die Füße besonder» winzig, aber auch von einer auffallenden Wohlbildung. In dem Gesicht war der weit übergroße, bluttote Mund das, was am meisten da» Bild des Zwerge» schreckhaft machte: dieser Mund war an den Seiten von tiefen Schmerz falten niedergezogen, in der Mitte aber in einem lächerlichen Gegensatz dazu, von Lebenstollheit und unersättlicher Spottlust hochgeworfen. Ueber dem Mund aber strahlten, in greisenhaft knochig« Höhlen eingebettet, Augen von einem so zarten Feuer und einer s» schwermütigen Größe, daß man, wenn auch vom Grauen über die ganze Gestalt zu einem un heimlichen Lachen gereizt, den Blick dieser Augen dennoch nie vergaß. Der Zwerg saß an der Mittagstafel neben dem Sultan. Er war der erste, der morgen» -um Sultan eintreten durste, der letzte, der ihn abend» verließ. Mit ihm ging der Sultan durch di« geschnittenen Alleen seiner Gärten und die ebenso steif dastehenden Reihen seiner Würdenträger. Wie zwei Schuljungen pflegten sich die beiden lustig zu machen über jedes Gesicht, da» würdevoll seine Dummheit oder schlau seine Verworfenheit verbergen wollte. Der Zwerg sprach laut seine Bemerkungen au». Er gab allen, di« zum ersten Male aus der Provinz gekommen waren, um dem Sultan ihre Verbeugung zu machen, einen Spottnamen, so treffend, daß nicht nur der Sultan, sondern auch alle, die in der Nähe standen, laut auflachen mußten, während die, die mit dem Namen beschenkt wurden, unter der Maske nachsich tigen Verstehen» Blicke voll Haß auf den Zwerg schaffen. Aber in diesen Namen und Bemerkungen war mehr als Spott, war immer ein Urteil, dem der Sultan unbedingt vertrauen konnte. Er war noch nie fehl gegangen, wenn er nach der Vorliebe oder Abneigung de^ Zwerge» einen Beamten ver setzt oder befördert, ein Unternehmen begonnen oder unterlassen hatte. Ja, man sagte, daß selbst der er folgreiche Krieg gegen die Ianitscharen nicht ohne den Rat des Zwerge» ins Werk gesetzt und durchge führt wurde. An milden Sommerabenden vermochte sich der Sultan oft gar nicht zu trennen von dem Zwera. Sie ließen sich im vergoldeten Doot über di« leist atmenden .Süßen Wasser* rudern, und der Zwerg sang zu den Instrumenten der mltfahrenden Musi kanten weich und klangvoll wie die Stimme einer Nachtigall. Darüber kam der Sultan ost erst spät in feinen Serail, und er dehnte den Augenblick, wo er sich von Achmed Aga verabschieden mußte, um zur geputzten und wartenden Schar seiner Tänzerinnen zu gehen, immer sehr hinaus. Bi» es sich allmählich von selbst ergab, daß der Zwerg bis an das Tor, dann bi» in den Vorhof, dann die Marmortreppe hin auf, endlich bis in die Säle de» Frauenschloflc» selbst den Sultan begleitete. Wohin außer de» Sultans und der Wächter Schritt nie jemals der Schritt eines Manne» drang, durste, ungestört und bald vom froh gelaunten Gelächter und den silbernen Zurufen der schönen vdalisken bewillkommt, die gespenstische Ge statt des Zwerges hin und her wandeln und über die Marmorwände ihren Schatten werfen. In der ersten Zeit saß Achmed Aga noch neben dem Sultan, um den Tänzerinnen zuzusehen. Aber die vogelhaft zwit schernde Vertraulichkeit.zwischen ihm und den Frauen ergab «» bald, daß er au» dem oder jenem Gemach gerufen wurde, so daß seine Dege in dem Lustschloß bald ganz selbständig wurden, ja, daß er nach kurzer Zeit blieb, wenn der Kaiser ging, oder kam, ehe der Kaiser sich rinfand oder endlich gar ganze Tag«, wenn der Kaiser auf der Jagd war, im Serail sich aufhielt, ohne daß der Sultan oder einer der Wächter oder irgendein anderer Mensch, die größten Feind« des Zwerge» nicht «»»genommen, auf einen argwöhnischen Gedanken gekommen wäre: so wenig mar da» win zige und mißgestaltete Gebild, da» da umhers» li und sorgfältig di« Füße setzt«, um auf deu glatten Böden nicht au^ugleiten, einem Mann« ähnlich, und so sehr schien e» durch die araurnvoll« Häßlichkeit davor bewahrt, anderen al» schaudernden oder spott/ dreist« a Blick« am» Frauenaugen zu begegnen. Dennoch fand sich nach einiaer Zett «ine Gelegen- heit, bei der der Sultan Mahmud, wenn auch ein wenig vom Weine trunken oder vielleicht gerade da- durch scharfsichtiger gemacht, bemerken mußte, daß der Zwerg die schönen Huris durchaus nicht so gleich gültig ließ, wie es nach allen äußeren Umständen anzunehmen war. Der Sultan gab Befehl, den Zwerg heimlich zu bewachen, und siehe da: schon am zweiten Tag darauf war aller Anlaß aegeben, den Zwerg und eine der Odalisken zu verhaften. Nach dem her- gebrachten Gesetz konnte die Strafe nur die sein, die Sünderin in einem verschlossenen Faß den Abhang hinunter ins Meer zu rollen, den Sünder am Tore de» Serail», durch da« man ihn so arglos hatte ein- und ausgehen lassen, aufzuhängen. Die Kunde von dem, was geschehen war, sprang schnell durch ganz Konstantinopel. Nirgendwo, nicht einmal bei den Lastträgern, offenbarte sich das ge- ringste Mitleid. So heilig waren durch jahrhunderte lange Gewohnheit die Anschauungen der Rechtaläu- bigen in diesen Dingen, daß im Gegenteil die äußerste Entrüstung allgemein war und schon eine vieltau- sendköpfige Menge am Tor sich aufstellte, um da» Faß das Ufer hinabrollen und den mißgestalteten Kinver- leib Achmed Agas am Tor hochgezogen zu sehen. Aber Mahmud II. war in allen Dingen ein Herr scher, der nichts wie seine Vorgänger, sondern alle» auf seine eigene Art machte. Er fand auch hier ein« Strafe, die den Zwerg schwer, di« abenteuerlustig« Odaliske schwerer treffen mußte und dennoch beiden die Liebe des Sultans zeigte. Er verbannte den Zwerg von seinem Hofe, gab ihm ein Haus in einem schönen Garten vor der Stadt und verheiratete ihn mit der, die ihm so gefällig gewesen und der er ver- lockend genug erschienen war. Zum Unwillen der ganzen Stadt feierte der Sultan die Hochzeit in seinem Schlosse selbst, in Gegenwart aller Würden träger. Mit Gold und Edelgestein war di« Tafel ge- schmückt, al» ob es sich um Prinz und Prinzessin handelte. Die hohe Gestalt der Odaliske sah unter den weißen Schleiern noch edler au«, an ihrem Arm ging wie ein Kind der Zwerg. Kanonenschüsse hall- ten, al» die beiden in die Sänfte gehoben wurden, die sie zu ihrem Hau» in dem schönen Garten brachte, wo nun der Zwerg, fern von allem Glanz, der ihn bisher umgeben, leben mußte, aber im Besitz einer der anmutigsten Frauen des Sultans, und wo diese Frau den süßbitteren Reiz einiger flüchtiger Tage nun ein Leben lang auskosten mußte, dennoch viel leicht getröstet durch die Erfahrung, daß ja der Zwerg der Schlimmste nicht war, und die Hoffnung, daß zu anderen Abenteuern wohl noch Zeit und Ge legenheit kommen werde. Darum sah man auch keine Träne in den braunen Augen der Odaliske, die wie Rehaugen durch den Schleier glänzten. Di« Augen des Zwerge» aber strahlten feuriger als je. Einsam und traurig stand nur der Sultan selbst, nachdem alle Hochzeitsgäste das Schloß verlassen hatten, mitten in dem leeren Saal. Gr hatte Dß selbst schwerste, gestraft. Ingeborg Don Mit zwölf Jahren war Ingeborg ein wildes Mädel, da» mit den Buben um die Wette in die Gärten einbrach, um Aepfel zu stehlen. Aelter« Herren aber sahen schon damals mit Wohlgefallen auf die schwellenden Linien ihrer hochbeinigen Ge stalt, und wenn sie sich, vom Tollen verschnaufend, dem Onkel an die Schulter schmiegte, war da» Ge- ttihl, mit dem dieser den Dust de» erhitzten Leibe», des zu starkem Zopf geflochtenen Blondhaare» in stai aufnahm, nicht durchaus onkelhaft. Die Puben aber, 13- und 14jährigen, prügelten sich mit ihr und hatten Mühe, sie in die Kniee zu zwingen. Als Ingeborg ihren Id. Geburtstag stierte, wurde ihr bis dahin so. heiter verlaufener Lebensweg durch eine bittere Erfahrung beschattet. E» sollte eine große Kaffeetafel geben, und die Mutter hatte trotz der teuren Zeiten riesenhafte Stollen gebacken. Selt samerweise kam aber keine der geladenen Freun dinnen. Was war da los? Auf einmal fiel es Inge» Mutter auf, daß in letzter Zeit da» lustige Geflatter und Geschnatter der Schülerinnen, das sonst mit ihrer Tochter in» Hau» gedrungen und den Eltern manch mal zur Last gefallen war, sich so gut wie ganz ver flüchtigt hatte. „Hast Du dich in der Klasse verzankt?* forschte sie Inge aus, ols sie beide vor der leeren Kaffee, täfel standen. „Voriges Jahr brach der Tisch fast unter den Geschenken!* War es nun die Erinnerung an die vielen, in diesem Jahr ganz ausgebliebenen Gaben der Freund schaft, oder was es sonst für ein übermächtiges Ge fühl sein mochte, jedenfalls brach Ingeborg bei den Fragen ihrer Mutter plötzlich in Schluchzen au» und ließ, den Blondkopf auf oie schön« weiße Kaffeedecke hingegossen, einen Tränenstrom darüberfließen. Eine Antwort aber gab sie der Mutter nicht. Da griff diese, kurz entschlossen, zu Mantel und Hut und suchte der Reih« nach die Mütter der zum Fest geladenen Mädchen auf, um eine offene Erklä rung von ihnen zu erlangen. Die meisten anttoor- teten mit Ausflüchten. Schließlich aber rückte doch eine mit der Sprache heraus: ob denn Inges Mutter von der Zeichnung nicht» wüßte. Sie sei doch gut befreundet mit Papierfabrikant Sollert», und Kaspar Sollert, der Sekundaner, habe doch von ^nge jene ein, al ben ... ich ^par kenne, hat er nichts Schlechtes mit Ein entsetzlichen Zeichnungen gemacht, die jetzt auf dem. Gymnasium wie früher in der höheren Töchterschule heimlich von Land zu Land gingen und die ganze jung« Generation mit ihrem Gift verdarben. Brief marken und Zigaretten, teure Bücher und Zirkel- kästen gäben die Jungen her, nur um das Blatt an- sehen zu dürfen. „Aber was kann denn Inge dafür, wenn ein dummer Junge Irgendeine Zeichnung von ihr gemacht hat und damit Unfug treibt?* fragte di« junge Frau, voller Parteinahme für ihre Tochter. „Oh, sehr viel, meine ich. Sie hat sich in der Klasse ja selbst damit gebrüstet, daß sie Kaspar Sol- lert zu seiner Zeichnung Modell gestanden hat. „Da» ist doch alles kindische» Gefasel! Kann man deshalb denn ein Kind in Acht und Bann tun?* „Sie haben da» Bild nicht gesehen! Gehen Sie doch mal rüber zu Rat Wencks. Die Buben dort habens in Gewahrsam, wie mir mein Junge berichtete." Im Sturmschritt machte sich die junge Frau auf den Weg. Vor ihrer strengen Forderung kapitulierten die Wenckschen Buben auf der Stelle. Nun trug sie da» Dokument der Schande unter ihrem Mantel und eilte zu unerbittlichem Gericht nach Hause. Konnte e» denn wirklich wahr sein? Ihr >a)merz- verkrampftes Mutterherz klammerte sich an eine letzte Hoffnung: so schön kann ja Kaspar Sollert gar nicht zeichnen. Diese Skizzen hier werden kopiert sein. Hatte sie nicht erst kürzlich in ihrer Iournalmappe ähnlich virtuos hingestrichene Zeichnungen eines modernen Meisters abgebildet gesehen? Bor ihrem Hause angelangt, machte sie unter einer Laterne kalt und rollte da« Blatt noch einmal auseinander. Und wenn es ihr nicht die bekannte, liebliche Wanaenlinie dieses Halbprofils, dort Vas kleine Näschen, hier auf dem Rückenakt das längst nicht mehr zu einem Zopf geflochtene, sondern nur locker durch eine Schleife zusammengehaltene Laar gesagt hätten, daß der in einem Dutzend verschiedener Stellungen dargestellte holde Mäbchenkörper, die zarten Brüste ihrer Inge zugehorten, da« Reformhöschen und das Trikothemdchen hatten es verraten, die der freche Zeichner in dem Augenblick festgehalten hatte, als sein gehorsame» Modell wieder in die Kleider schlüpfte. Und dabei hat sie, wie au» den Andeutungen auf dieser letzten Skizze offenbar wurde, noch lachen können! Die Dinar, die zwischen Anfang und Ende der Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter liegen, möchte mehr noch al» Inge selbst ihre Mutter au» dem Gedächtnis streichen. Das Ehepaar Sollert im Tal bekam nur die Spuren jene» Vorganges zu sehen: gehörte da» gerötete Antlitz mit den Tränen säcken unter den Augen, das wild flatternde Haar wirklich der sonst so kokett gepuderten und proper frisierten jugendlichen Mutter der reizenden Inge borg? Und diese selbst, was war mit ihr geschehen? War sie von der alten Burg hinunter in den Dorn gestürzt und den Berg herab über das Frlsgcröll gekugelt? Blau und grün schimmerte ihr mit blutigen Kratzern gezeichnetes Gesicht. Immer neu« Weinkrämpfe unterbrachen den «»klagenden Bericht: Bei Ihnen ist das Furchtbar« geschehen! Oben in Ihrem Turm zimmer! Rur Ihr« freie Erziehung ist daran schuld! Sie bat mich um meine Tochter gebracht. „Hm!* meinte Fabrikant Sollert. „Line böse Ge schichte, aber doch nicht ganz so verfahren wie Sie'» jetzt hinstell««, kleine Frau! Sie hat in gewisser Hinsicht sogar ihr Gute«: nun wissen wir wenigstens, wie Kaspar auf einmal darauf kommt, Maler wer- d« zu wollen. Die Zeichnungen haben Talent. Ich werde da» Blatt zunächst einmal an mich nehmen, und Sie können gewiß sein, daß es nicht wieder in unberufene Hande kommt.* „Liebste Freundin!* fiel jetzt Frau Sollert sie sah, daß die bestimmte Art ihres Mannes Erregungssturm wohltuend besänftigte. „Wie meinen Kaff " , ' ' unser« harmlosen kleinen Inge begangen. Kinderstreich ist es, weiter nichts!* „Selbstredend!* bestätigte der Fabrikant mit sono rer Betonung. „Und in diesem Sinn wird sich di« Angelegenheit auch ordnen lassen!* Er war ein schlauer Diplomat, der alte Herr Sollert. Schon am Tag darauf sah sich Inges Mutter ttn Besitz eine» Schriftstücke» folgenden Inhalts: „Ich erkläre hiermit, daß ich mir mit Inge nur einen Scher- erlaubt habe. Die Aktzeichnungen habe ich au» dem Kopf zu Papier gebracht, und dann spaßes halber Inge» Gesicht darauf gesetzt. Ich bedaure sehr, daß ich Inge dadurch ins Gerede gebracht habe. Kaspar Sollert, Kunstmaler.* Kunstmaler, nicht Sekundaner? Wirklich hatte der junge Mann in dem Augenblick, in dem er da» rhrenrettende Dokument für Inges Mutter schrieb, d« Schule bereit» Valet sagen dürfen. Und noch am selbigen Tage entführte ihn sein Vater dem Klatsch du kleinen Stadt, indem er ihn nach Dresden auf di« Kunstschule brachte. Da» Blatt mit den flott hinaestrichenen Aktskizzen entschied seine Aufnahme. Inge» Mutt« aber — hat jenes Dokument bi» vor kurzem sorgfältig aufbewahrt. Als der Studien- refrrendar Meusel anfing, sich für die achtzehnjährige Ingeborg zu interessieren, vergewisserte sich ihre Mutt«, ob sie da» Dokument noch in ihrer Lade hätte. Während all der Aengste, die sie in dem Kalben Jahr de» Brautstandes um Inge auszustehen hatte, fühlte sie sich der Hilft sicher, die ihr aus Kaspar Sollerts Erklärung gegen jeden Versuch einer Verunglimpfung ihrer Tochter zur Hand war. Erst einen Tag nach der Hochzeit vernichtete sie da» Doku- ment, denn nun war es nicht mehr nötig. Herr Sims und die Peseten Bon k»w4wr Ssftsr Eines Morgens schielt Bims durch die Bank ein Formular zugestellt, dessen Inhalt ihn erschreckte. Je öfter er vom Tttelkopf des Bogens bis zu den Unterschriften das Blatt studierte und je angestreng ter « üb« deu Sinn der geheimnisvollen Aeuße- rungen nachdachte, um so bedenklich« kamen sie ihm vor. Die Bank teilte ihm mit, daß sie ihn «wie vor stehend «könnt* hab«. Großer Gott — dachte Bims — sie hoben mich erkannt! St« machen mich auf meine Gefahr auf merksam . . Maßnahmen bin ich unterworfen... was soll das heißen? Das ist eine schreckliche Ge schichte. Bims schritt in seinen schäbigen alten Ulster ge- hüllt mit klopfendem Herzen zur Bank, um sich Ge wißheit zu verschaffen. In seiner Seele kämpften Furcht uud Hoffnung. Er hatte beim abermaligen Durchlesen der Formulare entdeckt, daß unter an derem von Pes. 20.— und von Madrid die Rede ging. Was heißt Pes. 20.— und was hatte er mit Madrid zu tun? D« Gedanke verwirrte ihn, denn nun fiel ihm eia, daß er vor Jahren mtt dem Spani« Rodriguez gut bekannt gewesen war und ihm auch einmal etwa» Geld geliehen hatte. Sollte Rodriguez, der gute alte Rodriguez, etwa gar ? Auf der Bank verbreitete der vor Angst und Er wartung fiebernde Bims Heiterkeit um sich. Wenn « sich mit vielen höflichen und ergebenen Worten vor einem Schalter ans Ende der Schlange warten der Leute gestellt hatte, verbeugte er sich, nachdem er endlich dran gekommen und an die Auskunft ver wiesen worden war, unendliche Male und stellte sich ergeben und eifrig der Reihe nach hinter jeder anderen Schlange an — nur nicht hinter jener vor der Auskunft. Im Laufe der Stunden geriet er je doch schließlich auch an den richtigen Schalter und wies aufgeregt sein Formular vor. Der Beamte «klärte dem mit der Hand am Ohr angestrengt lauschenden Bims, daß ihm der Betrag von 20 spanischen Peseten überwiesen sei, nannte ihm den zuständigen Schalter und schien die Sache für erledigt zu halten. Richt so Bims, der, obwohl vor Verlegenheit wegen der hinter ihm Drängenden fast vergehend, den geheimnisvollen Fall durchaus gründlich geklärt zu wissen begehrte. Das Formular in der einen Hand, den Hut in der andern, bat er unausgesetzt bald die hinter ihm drängenden Leute, bald den Beamten vor ihm um Verzeihung und flehte beschwörend um Erklärung des ihm Unerklärlichen. Warum man ihm — wenn er so frei sein dürfe — mitteile, daß man ihn erkannt habe und weshalb er — um Gotteswillen — Maßnahmen unterworfen werden solle? Die beruhigende Versicherung des Beamten, daß dies lediglich bank- und steuertechnische Formali täten seien, entrückt- den auiaereaten Bims so s-b- daß « vergeblich den Versuch machte, jenem die Hand zu schütteln. Aber ungeachtet des immer be drohlicheren Drängens der Leute hinter ihm und der wachsenden Unruhe des Beamten vor ihm .konnte er sich, plötzlich in einen Taumel des Ent zückens gestürzt, nun erst recht nicht losreißen. Indem er sich immer wieder nach allen Seiten ent schuldigte, fiel ihm immer noch etwas ein, was ihm unklar schien. Schon zitterten dem Beamten die Hände und seine Augen schossen Blitze, als Bims abermals mit der Hand auf eine bedenkliche Stelle des Formulars zeigte, wobei ihm der Hut entglitt. Er tauchte unter, um ihn aufzuheben, stieß seinen Kopf hart an den Kopf einer alten Dame, die ihm behilflich sein wollte und tauchte gerade zur rechten Zeit wieder auf, als der zum Aeußersten getriebene Beamte explodierte, indem er ihm das Formular in die Hand hieb und sich zum nächsten wandte. Einen Augenblick starrte Bims zerschmettert gradeaus, dann kam ihm eine leuchtende Idee. Er verbeugte sich noch einmal entschuldigend nach allen Seiten und sagte, das Papier dem Beamten unter die Nase drängend und mit dem Finger auf die Unterschriften deutend: „Nur noch «ine Frage, bitte. Wie heißen die Herren?* „Himmel! —!* heulte der Beamte auf, aber die traditionelle Höflichkeit seines Standes und viel leicht auch irgend ein heiteres menschliches Rühren bewogen ihn, sachlich zg antworten: „Schmidt und Nebelhorn — unsere Prokuristen. Sind Sie nun befriedigt, mein Herr?* Da sagte Bims — und ein Zug liebenswürdiger Versöhnlichkeit wob eine Glorie um sein schlichtes Haupt — sagte er innig: „Dann bitte ich, die Herren recht herzlich von mir zu grüßen!* «c, cocoV»« Wochettsstiekpla» ver Leipziger Theater. Dte Ziffern »«deuten «mang u. sonu- der Auoahr. Itzk«tt V.V. —V-V. V..V. —ME. — st.- K-chthstla«». 0- - - vo^eauag^«..^. - »««d--veeftelU.NL. ML. MOtt stNfMIMsN» WMMLAVOrMUMMG. E. E WUMMtML-ie E r.s.-io.«. Knur HE Lonnta» »1. ,. ff. Zauderflllt«. Manta« st Mlnua ».Varnb.» Varlt.f Lo, V»li»sch. 4. M. ». st. Und»««. 7-1» Dlenötaa «lda. ».f.d. «rdeUer-Vild-ffaft. 7-1« Mttimoest es. «.-». ». g. Madam« Butterfly. Lonnerätaq ». 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