Volltext Seite (XML)
^-k^erberiüLt Ueine neuen SchLnkstStten Geg» Schl»»»««- »Ab Allwholwitzkmmch »«- bet« sich bas sächsisch» Wtrtschaftsmtulßeei»» Un Anschluß an bas beka»»»« -ümbschreib«« bas Reichskanzler« in einer Verordnung, worin di« Gewelnb« ermahnt werd«, di« Errichtung neuer Schankstätt« vom Rachomts de» BebürfmffeS ab- dängig ZN machen. Uedertraaangen bestehender Schankerlaubaiste solle» mSellchst Vermieden werden. Di« Bestimm»,,«» «der Rllck»ahm* der Schaak erlcindaiS solle» mit nnnachstchiiger Strenge gehand habt werde». Li» Bedürfnis zur Errichtung neuer Schaakstälte» »der nach Aasdehn«, bestehender sei M «mmck« »ad die Erteilmm nmmr Le»- zeistäne» -«chgäneig z» »ersagea. Soweit srShere Wohnrllnme ohne veaehmignug für vchankdetneb« verwendet werd en, ist ihre RSckumwanblnng i» Wohnränm« z» »«ran laste». Dat Alinlflerinm er- wartet, daß olle Behörden und Gemeind«» diele Verordn«,» gena» beachten. Sie allein träge» die B«ra»tw»rlu»g. »«» Mitzständ« bei der Allgemein heit berechtigte» Anstoß erregten. » D«»Ische tzandwerkSknltur ans der Leipziger Messe. Ja -er ArbetkSgemeckschÄt für deutsche Handwerbsknttnr, die, wie wir berichteten, im vori gen Icchr in Hannover gegründet worden ist. wurde dte BtteiVomng des dovlschen Handwerks an der Leipziger Messe bereift für diese» Jahr in Aussicht genommen. Die Verhandlungen mit den Wirtschaft-- ver-änd« de- deutschen Handwerks sind im Gange. * Die Babahvs-gebll-r sllr Dr»schke» ist von SO ans 100 erhöht worden. Etngad«, nurdnrchdie BerosSvertretnng mache»! Wiederholt wenden sich Private au- Handel »nd Industrie mit Wünschen und Anträgen unter Um gehung der DerufSvertretunaen und unteren Be hörden unmittelbar an die Ministerien in der Er wartung größerer Beschleunigung ihrer Eingaben. Statt des gewünschten Erfolges tritt jedoch eine wesentliche Verzögerung etn, wei ohne Gehör der BerufSvertrelonaen oder der zuständigen unteren Behörden eine Entschließung auf oiche Eingaben in der Regel nicht ersolaen kann. Zudem handelt eS sich auch «eist um Dinge, die bereit- Gegenstand eingehender Erörterungen sind und so den Behör den nur »«nötige Arbeit machen. Den hiesigen Firmen aus Handel und Industrie mag daher in ihrem eigensten Interesse empfohlen lein, sich zu nächst mit ihrer BerufSverlretung (der HandelS- bzw. Gewerdekammer) in Verbindung zu setze». * Erleichtenmgen für reffende Invaliden. Gin neuer Erlaß des ReichLverkehrSminlstere ermächtigt die Eisenbahn-samten, von seht ab auch Friedcns- inoaliden, Schweranfallverletzlen, Blinden, Krüp peln und ähnlichen hilfsbedürftigen Personen freie Plätze in den Zügen zuzuweis«; die während des Krieges und in der Zett der Fohrplanetnschrünknn- gen einaeführten .SchwerkrtegSbeschädigtenadteile* werden setzt üderabs mäßig benützt, und da sich di« Piatzverhältnrsse in den Zügen ständig gebessert baden, ziehen e» die Kriegsbeschädigten vor, in den andern Abteilen zu sitzen, wo st« regelmätzlg einen beft«m« Sitzplatz finden. Nach wiederholten sorg fältigen Zählungen ist die 3. Kloss« ln den Schnell- und Eilzügen zu etwa 70 v. H., in den Personen- Men zu etwa 45 v. H. dese^, vtzd so ist zu er- warten, -aß die Piatzverhältnisse in den Zügen sich mehr und mehr den« der Vorkriegszeit nähern und -aß darum dle Wtederawshebung der SchwerkriegS- befchSdigtenabtell« erfolg« kann. Eine Redeschlacht zwischen Demokrat« »nd Kommunisten. In einer ^erfüllten öffentlichen Ver sammlung -te von der Deutschen Demokratischen Partei am 1. Februar nach -em .Waldmeister* in Bohlttz-Ehrenberg einberufen war, sprachen an Stelle des erkrankten Stabten rat« Dr. Richter Rechtsanwalt Dr. von Stoltzenberg und Generalsekretär Ehrtch über .Frankretck- G ewaltpoliktk und -Ke politische Lage*. Etwa zwei Drittel der Besucher stellten -Se Kommunisten, die einen großen Zuzug von Leutzsch erhalten hatten. Besonders stark war die kommunistische Jugend vertreten. Offenbar war be absichtigt, die demokratisch« Versammlung auf- fsiegen zu lassen. Doch die Demokraten hielten energisch durchs so daß die Versammlung in voller .Ordnung daechge führt werd« konnte. Etn Redner, Immen» AstiäeQ vechrw t» fast eiwMiwägw Rad» bs» komw«uiMßden SkuchpuLr, vs> Leawdräten bewiesen in der Erwiderung schlagen- die Ziek- lostgkett und Unsinnigkeit der Politik der Kommu nisten und .dämpft« d»k«n durch d« Leipziger Pareheltag entstandene Hochstimmung. Dte terreill« Telegramm«. Am Au-lan-üver- kehr mit Telegramm«, Ferngespräche», ZMbmg« und Paket« wirb setzt der Goldfranken mit 4600 Mark ««rechnet. ES kostet demnach das Wort in Tel«raimn« n»ch Belgien, Dänemark und der Schwei, -SO -tt, Estland 1472 Flnalatch, Ingo- slawt«, Leit'»»-, Rumänien »nd Spanien 1150 Frankreich, Litauen, Polen und Schweden 828 Ul» Großbritannien 1426 ^l, Italien 966 «K, den Nieder land« 552 »st, Rorweaen -20 «st, Portugal 1288, Rußland 1886 ^st, den Vereinigten Staat« 5750 di- 19 320 ^st. Das teuerste Mort, nach Aruba »nh Bonalr« in Wostndi«, kvst-t setzt 41650 »st. Teurer wird das teuerste gewöhnliche Ferngespräch mit 46 598 «st. ES ist der höchste Satz im Verkehr mit Schweden. Roch teurer wird unter Umständen ein dringende- Tagesgespräch mit Frankreich, -a- nicht weniger al- 62 100 -st kostet. Da- billigste Gffpräch, mit Litauen, stellt sich immer noch auf 1150 -st. Spanisch als Wahlpsl SHach. Ad Ostern 1923 wird für die Lberklassen der Oberreaffchvle in Plauen I.V. Spanisch al- Wahlpfltchtfach ein- geführt. , Reichstag und LinheitsKurzschrift 5m BULungSausschuß deS Reichstages wurde am DVttwoch die Frage der Einführung einer all- gemeinen deutschen Einhelkskurzschrift behandelt. SoaatSsekrelär Schulz teilte mit Bedauern mit, daß der bcht« Reg'erungtenkwurf von Bayern ab gelehnt worde-n sei und man auf den vorhergehenden .Zull-Entwurf* werde zurückgreifen müssen. Der Abgeordnete Leicht (Bayrische Volksparteis trat grundsätzlich für eine EinheitskurZschrtst ein, warnte aber vor dem Mischmvschsyflem, dat Vie Regierung empst-hl«. Der ZentrumSobgeordnete Marx empfahl eine» Machkspruch der Regierung, wogegen der Deutschnosionale Mumm anstrat. Die sozlal- demokrmischen Abgeordneten unterstützten di« Auf- fasfung des SkaalssikretärS. Schließlich wurde eine platonische Entschließung angenommen, die di« Be mühanaen der Reichsregierang anerkennt und eine SinheitSkurzschrift auf Grund des Juli - Entwurfes für erwünscht hält. 140 Todesopfer im Heinitzschacht Beuthen, 2. Februar. Ietzk, wo e< gilt, dle letzten Token an- den Unglllck-fchächken M bergen, stellen sich auch erschwerende Momente bei den RettungSarbei- ken ans der Heknihgrnb« ein. Wie wir von der VrnbendlrekNon sich einer soeben auSgestchren« RettungSkolonne erfah re«, ist sesigesteltt worden, daß die Explosion 1« der RSH« de« Römhttheschachkeä große Zerstörungen angerlchket hak. Der Zugang zu diesem Schacht Ist durch herab- gefallene Kohlenmasten gesperrt. Deshalb müsse« systematische ÄufrSumungsarbeiken vor- genommen werde», che man an die letzten Token wird herankommen könne«, was noch einige Lage dauer» wird. Im Laufe der Rachk Konaken Keine neuen Token geborgen werden, weshalb die Zahl von 112 nicht überschritten umrde. Da aber »och 28 Bergleute i« Schachte Legen, so hat das schwer« Unglück insgesamt 140 Tok« gefordert. Die vermißten 28 Bergleute müssen anker de» eingestürzkeu Kohkenmasten im Schacht llegen and dürsten wahrscheinlich bis zur Unkennkllch- keik zerschlage» sein. Auch lagern ober dieser Gegend immer noch gifttg« Rauchschwaden. Eisenbahnunglück» bei Vrerlau Et»»»»» D»»tzt»ertcht»«» »«»»»»»er r«,e»»ntte» Brest»», L Februar Am heutigen Freitag morgen m» 4,27 Uhr entgleiste der in der Richtung Vreslan- Eo««eufeld fahrende V.Zng 4L in einer LSetcha »ns da» «mtzwchos Gwsse». «in o»Zngw»ge« der 3. Massa wnrde ««ge worfen. Dabei stab zwei Franen ums Lade» getone«eu »nd fünf Personen laicht vanletzt worden. Die »«alse waren zn» nächst nach beide« Richtnngen gesperrt. Rach 8 Uhr wurde bareit» etn atngteistger Betrieb ausgenommen. Spie Ursache des Unglücks konnte «och nicht fastgefteillt werde«. Graf Bernstorf »lS Opfer von I>Zng.Vie-e«. Trotz schärfster Ikeberwachvng durch die Pelzet unb dnrch Prbxrkdeckküve gelloat «s de» V-Zug-Dioden tmmer wta-m, »ewe grohe Bewö» « «mcheu. Auf dem Ha»b»rg«r Haupwahah«-« ftng wieder zwei Retsercke «mpfiudstch besiohörn wor-m». So wue-e bot Ankunft elneS O-Zoge» «tu kcknstttcheo Gebränge am AuSpaug «n«S Wogens hervor- aenlfea. Dle Diebe hocken «S auf den nnler de» Redenden k»fNwt>ch»n GenevaDireklvr etner großen Küstemschlfftchtts-esellschast tu Hamburg abgesehen, und «S kfi ihn« geglückt, -tesem dl« Briestasche »ll 150 englisch« PflMd sowie einer größer« Summe beulschön Gelds- zu entwenden. Vor Abgang deS V-Zuhes nach KNl kam aach dem ReichsaagS- a-avor-neren Graf Bernstorfs eine lebern-e Aknchiosche E banmem Bezug abhanden. Dir Talche eatztett RetchS-aoSpiw-er«, Briefe, etn Relfe-Recesiarr« und ein Scheckbuch auf die Bayrische VeretnSbaick tzr Berdn. L»b «t»«S S»»b«rllng-. Der Mustklehrer Ar»o H»y«r iu vre-d«, den «an Sommer wte Winter, nur mit einem dünn« Bandearrzuae bekleidet, durch die Straßen «Sen sah, ist ans der Fahrt v« Dresden nach Klotzsche im Eisenbahnzugr einer Herzlähmvng erlegen. Geldentwertung und Steuergesetze , Petition der Leipziger Handelskammer und Wirtschaftsverbände 3n den Räumen der Leipziger Handelskammer in Gegenwart deS Präsiden!« des LandeSfinanjamteS Leipzig sowie einiger Reierenten deS LandeSflnanz- amtes fand eine gemeinsame Besprechung der Handels kammer, deS Verbandes Sächsischer Industrieller, deS ZenkralverbandeS deS Deutscher^ Großhandels Be- zirkSgruppe Leipzig, des Leipziger SinzelhandelS- verbandes und deS Verbandes Deutscher Bücher revisoren über daS Vermögen-- und Einkommen- steuergesetz, sowie insbesondere über den Entwurf eines Gesetzes über di« Berücksichtigung der Geldentwertung in Skeueraesetzen statt. Auf Grund dieser Besprechung haben die Handelskammer und die erwähnien Verbände dem Reichsfinanz- minifterium, dem Landesfinauzamt Leipzig und den Steuer-AuSschüssen des Reichstages die nachstehenden Wünsche und Vorschläge unterdreiket: vermSgenrsteuer Es ist den Angehörigen von Handel und Industrie, zumal denen, deren Bilanz auf den Kalenderfahres- schluß fällt, nickt möglich, die VermögenSsteuererklä- rung bis zu dem gesetzlich bestimmten Termin am 28. Februar 192S avzugeben, da bis zu diesem Zeit punkt die Fertigstellung der Jahresbilanz nicht durch- sührdar ist. Eine allgemeine HlnaoSschlebung dieses Termlnes ist daher erforderlich. Einkommensteuer Werkerhellang. Mit Befremden ist festzustellen, daß nach dem Entwurf eines Gesetzes zur Berücksichtigung der Geldentwertung ln den Steuergesehen der 2 59» der geilenden Einkommensteuergesetzes in Weasall kommen soll. Der Grundgedanke deS tz 69s, vem Steuerpflichtigen die Möglichkeit zur Schaffung eines steuerfreien Passivpostens für künftig« Ersatz beschaffungen zu geben, beruht aus den vom Reichs- finanzyof in ständiger Rechtsprechung gewürdigten Wirtschaftsverhältnissen, und es ist ein Fortschritt der Steuergesetzgebung und der Wille des Reichs tages gewesen, daß «ine gesetzliche grundsätzliche Festlegung erfolgte. Die praktische Durchführung des tz 59» ist nur an den dazu ergangenen Richt- ltnten gescheitert, die dem Steuerpflichtigen dieses aesetzUche Recht verkümmerten. Es ist unter allen Umständen zo verlangen, daß der Drnndgedanke deS ß 59» erhalten bleibt. Der Entwurf eines Gesetzes znr Berücksichtigung der Geldentwertung in den Sleuergesetzen steht alt Ersatz für den ß 59» des Einkommensteuergesetzes einen neuen ff S8d vor. Dieser ist, da er den be rechtigten Forderungen dar maßgebenden Faktoren des Wirtschaftslebens keinerlei Rechnung trägt, «dznlehnen, »nd zwar aus folgenden Gründen: 1. Der Abzug eines Prozentsatzes vom Steuer beträge tst überhaupt alS vollständig unlogisch zu bezeichnen; es muß bei dem Abzug vom Einkommen blelben, »nd zwar tu -er Form del Btlanz-Passtvums. L Außerdem ist der in 8 8Sd vorgesehene Ab- zug in Höhe von 10 Proz. unzureichend so wohl für Körperschaften als auch für die- jentgeu Eleuerzadier, die noch der Staffel deS ß 21 de- Einkommensteuergesetzes einem höheren Steuersatz al- 10 Proz unterliegen. Es wäre mindesten- zu fordern, daß den Körperschaften ein Abzug von 20 Pro;., den physischen Personen ein solcher entsprechend dem Prozentsatz ihr« SteaerbekrageS, also gegebenenfalls bis ,» SO Pro>, zugestanden wird. 8. Die Ermächtigung allein de- RetchSministers der Finanzen zur Festsetzung b«S Vielfachen gemäß tz 38d wäre dahin etnznschränken, daß der Retch-rat nach vorheriger Anhörung das Reichswirtschaftsrates ein Mitbestimmungs recht erhält. 8. Eiserner Bestand. Mit tiefem Bedauern und ernster Sorge wird davon Kenntnis genommen, -aß der RetchSmtnlster der Ftuai»en sich nicht hat entschließen können, den Begriff deS ^eisernen Be standes- in die Gesetzgebung etnzubeziehen. Et kann und darf nicht verkannt werden, daß für alle Unter nehmungen d«S Handels and der Indnsnie die Schaf fung eines solchen, -en Wirkungen -er Marn- entwertung entzogenen feste» Lager bestandet «ine Lebensnotwendigkeit um oe-wtllen tst, weil toast beim Fehlen eines solchen nicht nur die fort schreitende Geldentwertung und oollständlge Auf zehrung der Substanz, sondern auch eine etwaige GeldwerWefferung für den Einzeln« und damit für das gesamte Wirtschaftsleben katastrophal wirten müssen. Wenn der Ausdruck »eiserner Bestand" mißverständlich und ungeeignet erscheinen sollte, so darf darum die diesem Ausdruck zugrunde liegende Idee im Interests eine- gesunden Fortbestehens der Leistungsfähigkeit ln der deutschen Wirtschaft nicht verworfen werden. Derr« grundsätzliche Anerkennung analog dem ß S9u muß gefordert werd«. ES tst anzuerkenneu, daß Richtlinie» für die Bewertung »ach 8 88» d«S EsnkommensteneraesetzeS geschaffen werd« sollen, nur ist zu fordern, dich Sie von Handel und Industrie geäußert« Wünsche und Vorschläge Berücksichtigung finden. Völlig unbrauchbar für diese Richtlinien ist aber -er Begriff de- .Marktpreises", da dieser täglich, ja stündlich schwankt «nd in groß« Teilen der Industrie und de- Handel-, mtndestenS insoweit sie in irgend einem, wenn avch entfernten Zu sammenhang mit dem Ausland« stehen, eine Ab hängigkeit vom Devisenmarkt und damit letzten Endes von außerhalb des deutschen Wirtschafts lebens liegenden Faktoren erzeugt wird. Ernst Troeltsch 1- Profettor D. Dr. «. Troeltsch, der Nachsolaer Psteideker» «nd Paulsens an der Universtiitt Berlin »ft, wie derrit» kur» aemelde», tu Benin aeftorde» Eine Karze Krankheit hoE -tosen höchst lebendigen Mensch« Me-evamvvrserr. Mit sein«» Tode sind weiltzespannse wtssenschafStche Ziele «Schlag«, zu denen unter den Heutigen aur er sich strecken konnte. Mehr oiber: das dmltsche Geistesleben ist eines Mannes beraubt, her in seiner Zett stand und st« zu deuNn wußte, ohne von ihr verschlungen zo werden, -er mit stärkster gelehrter Schalung durch- aus zum astltven und tätigen Wirken sich gedrängt fühlte. Er gehörte z» den Deutsch«, der« mutig«, offene Stimme draußen «hört wurde. In wenigen Wochen sollte «r in England Vorträge hallen, und mit einer gewiff« Spannung freute er sich darauf, für den Geist deutscher Wiffanschast m einer noch unbestimmbaren Atmosphäre Zeugnis oblegen zu können. Troeltsch gehörte zo dom Freundeskreise um Friedrich Raumann und Ma? Weber, der irgendwie tn der «vanaestsch-sozioNn Bewegung der 90er Jahve seine On«le wußte. Do» Naumann empstna oach er alt junger Theologe -en Anstoß, im potitischen Bezirk Verpflichtung zu finde»', mit Max Weber verband ihn in den fruchtbaren Jahren ihrer Heidelberger Gemeinschaft der gleiche radikale Ernst -er wiflenfchafSicken Forschung. Akl Troeltsch sein erstes Hauptwerk schrieb: .Di« Soziallehren der christlichen Kirchen', wandte er Fragestellungen, die sein« eigene Zeit erlebt, auf die Historie: «in Unter- nehmen, .zwischen Harnacks Dogmengeschtcht, »Nd Webers Religionssoziologi«, im theologisch« Kreis noch verhaftet, doch in der Richtung ans ihm heran-- streben-. Als Troeltsch Heidelberg verließ mb bmn Ruf nach Berlin folgte, entsagte er -er fachth«loschen Arbeit. Sein» inner. Entwickel», bestimmt« »ha, den vbllosophisch« Problem« sich MMvenb«. Na dle Frucht sahrelanaer Arbast, die nur dnrch ft» legenstich« kleine Publikation« unterbrochen war, konnte er noch eben in einem großen Wert» .Der Historismus and seine Probleme' ntederleg«: der «st» Band Ist vor j»chs M»cha» Est ist «in ungemein reiches Buch, -er Welt angelegte Versuch, -er Geschichtsphilosophke eine neue Grund legung zu geben, aus gebaut auf -er umfassenden Kenntnis nicht nur der Historie, sondern auch -er Phllpfophie. Was Troeltsch für seinen Beruf auZzeichnete, war di« Synthes« zwischen Philosophie und Gepchichte, zwischen Betrachtung »nd Handeln, dl« Verbindung eines systematischen Denkens mit einem ungestümen, unmittelbar« Temperament. Lr konnte sich ein-- fühlen in Gedankenläufe der Vergangenheit: aber er lebte doch voll seiner Gegenwart, als Mahner, Zürnender, rücksicht-los Kämpfender; klug im Urteil, doch kein vorsichtiger Taktiker, zur Stellungnahme bereit, ei« bayrischer Schwabe mit sarkastischem Humor für das Getue der Intellektuell«, und doch mit stiller Resignation vor den Zersetzungs erscheinung«, von denen er dle Zelt -et Nieder bruches gequält sah. Nach der Revolution verließ er Katheder und Selehrtenstuhl und folgte dem Rufe seiner politisch« Freunde. Berlin sandle ihn als demokratisch:» Ab geordnet« in die Preußisch« Lands-Versammlung, zwei Jahre wirkte er al- Staatssekretär im Kultus ministerium Mr Amtszeit des Kultusministeriums Haenisch. Dann band ihn wieder die Verpflichtung an dle Wissenschaft, der er diente. Da- Vaterland aber verlor tn lbm einen der nickt e-en zahlreichen, aufs Geistig-Kulturelle gerichtetem Politiker, die, indem sie den Blick auf die Welt qericktet batten, Me-rer -e- seelisch« und moralischen Dentschtnms waren. vr. kl», tü. O Der Retch-präsibent Hal anläßlich de- Ablebens de- Geh. Regierungsrats Prof. Dr. Troeltsch an die Witwe de- Verstorben« folgende- Beileid-, schreib« gerichtet: Hochverehrte gnädige Front Dle Nachricht vom Htüschntd« Ihres v« mir hoch geschätzten Her« Gemahls hat mich aufs tiefste be wegt; ich bitt« Sie »nd Ihre Familienangehörigen, di« Versicherung meiner aufrichtigen Teilnahme entgegenzonehm«. Vas -estsche Volk verliert in dem Verstorben« ein« Gekehrte» von hervor- rag«der Bedeutung »n- einen Mann, -er mit warmem Herz« am öffentsicken Leh« tätig« Rn. test nahm und sein« ganz« Kräfte der politisch« un kulturell« Avsbaoarbelt in msteea» Dnterland« »chMÜK.' LUel muß sei». Der Lilel Hofe st ist in Oesterreich nach der Elaat-umwälzung so vielseitig verliehen worden, daß er nicht mehr das alle An sehen genießt. Daher habe» die alten k. k. Hof räte, soweit sie diesen Titel nur als Ministerialräte führten, auf diesen Titel verzichtet und nannt« sich nun Ministerialräte. Ministerialrat konnte ja doch nicht jeder Streber werden. Aber die llniversität-profestor«, di« nur den Hoftitel hatten, konnten diesen Wandel nicht mitmach«, und so ge rieten st« tn «ine Gemeinschaft di« ihnen sehr wenig bebagte und ihnen die Lust an dem «inst so begehrten Titel gründlich veraällt«. Nun sanden st«, daß «S für st« keinen gehalivolleren Titel gäbe als ihren akademisch« Professor, »nd diese Erkenntnis hat jetzt -en akademisch« Senat der Wiener Universität zu dem einhelligen Beschloß veranlaßt, -em Unterrichts««» »itzutetlen, baß seine Mitglieder aus die Verleihung des HosratS- und RegterungStttels fernerhin verzichten; dies« beiden Titel seien im gesamten dienstlichen Verkehr abzn- schaffen. (Der Titel wurde all» nicht ubgeschasst, weil es keinen Hof mehr gibt, sondern »veil heutzu- tag« jeder Streber in Wien Hofrat werden kann. Und dann macht es den and»«, die natürlich keine Tttelstreder sind, keinen Spaß mehr. ...) Dl« Oeffnlmq des Pharaonenftrades. Wie ans Luxor gekabelt wird, treffen setzt Mr. Howard Gar- ter un- feine Assistentin die letzten Vorbereitungen zur Oesfmmft der Kammer, in -er man -re Mmnte -es Königs Tuktankhamen vermutet. Den erst« Meiselschlag wird Lor- Carnavon in die zement bar ten Mauern tun, denn Meisel nah Hammer stnö die einzig« Werkzeug«, ds« Zuc Verwendung ne- langen sollen. Don allen modernen Maschinen Ha ma» Abstand genommen, um keine Zerstörung« im Innern -er uneröffnet« Kammer auMrichten. Das eiivtfte uwderne Zugeständnis ist das elektrische Licht, das von «tnem im Tot» ausgestellten, schwachen Mosor betrieb« wird. Mil einem modern« Hy- drastische, Drillbohrer wäre w»hl in ein« Stund« d« Zvaang W dem tote» Phar» «rzwung«, doch soll mit aller Vorsicht v»rg«ana« werd«, wenn amb bla Arbeiten dadurch um Lag« ln dt« Läng» «»schob« werden. Aas den äußeren Räum« sind di« wichtigst« Funde entfernt wvrden, um Platz M hob« fär die Schätze, M« dem Aeftwterköntft» dar WM «so Iochr« starb, t» ist, Tatenkamm» Gßtffk worden. Wie gewaltig dle Vorbereitungen syrd und welche» Interest« -te Wett den letzt« Arbeit« «nt aeaenbrtngt, kann daraus ersehen werd«, daß -te klein« Tetegraphenstaki« tn Luxor aus Kairo zahl- reiche Telegraphist« erhält, die bse umfang reichen Depesch« der Welt vermitteln werbe«. Eigene Spezialzüge dringen -te Menge der Besucher aus Kairo tn daS Tal des ttü« Pharao. Es tst nicht mr-geschlossen, daß -er Kvnta Fuab selbst bei der Oefftumg des Grabes zugegen sein wird, wodurch diese -en Anstrich einer feierlichen StaatZgeremonie erhalten würde. nnm geg< n Orchesiernonzert onge- ottungea der Musik «m- die strenge Regel, noch dt« Kunst -er G«. Theater ta M»sba». Da- Theater leben tn Ruß land hat nie Moor ein so blühendes Ausseh« gezetät wte heute. Die Spsetpläne -ar Bühnen stnd ebenso vorzüglich wte diu Ausstattung der Stück« »ad das Spiel Her Darsteller. Unter den neu« Sternen, die gegenwärtig in Moskau Aufsehen erregen, befindet sich eine siebzehnjährige Tänzerin namens Abramowa, -te noch dem Artest der Kenner an Anmut der Bewegung un- körperlicher Schönheit alles übertrifft, was man bisher im Rohmen des russischen Balletts gesehen hat. Und vortrefflich wie di« Theatervorstellungen sind auch die Darbietungen in den Konzertsäl«, Lt«, oe sangen, btt zum Lied all« ll ast«. Allmählich »st «ab schäftStäkigkeir entzogen bleck« sollte, -nrchb,»ch«n worden. So besitzt beispielsweise MoSka« in dem neuen Aimtntheacke Mn HcnrS, da sein« Sptelpkm ganz ausschließlich oof -M Kassen. e-»»ah«e eingestrlk hat v>ck mtt der Anffichrnng -er beliebten Zugopern volle Häuser erzielt. 3m -Seinen Künstlerischen Theater von Moskau bereitet -M Tklfftckeung «Enes Stückes von und tm Großen Theater tst eine Reihe von Stnfoni«Konzerten anaebündigl, in deren Prmramm neb« Scrtäbina auch Richard Wagner ein bretter Raum zuaemest« ist. Zu einer brennen- d« Fra« HI stk b-e Vocksbearrstraot« -°s russische Kk»»1deSit»r «worben, das sich t» Rußland großer Betzütthefl «fre»t. «e Aolschewtstök bllcten deshalb awch mit wachs«der Unruhe auf die mit rasender SchweMobett forffcheeN«be Aeberschwem-