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,.v«r»luch" genannt, hat In bäuerlichen Kreisen, wenn es vom Mädchen dem Burschen verthrt wird, auch heute noch die Be deutung eines Liebespfandes, wozu es früher, bevor es sich al» nüchterner Gebrauchsgegenstand eingebürgert hatte, überhaupt vielfach diente. Die neueste Mode hat die Kleidsamkeit des großen bunten vauerntaschentuches wieder entdecht und verwendet es, nament lich zu sportlichen Gelegenheiten, häusig als Hals- oder Kopftuch. Vrvsrlvn Karl v. und dir Reformation Dr. Baum sprach am Sonntagnachmittag >m Großen Saal des Kolpinghauses über das Thema „Kaiser Karl V. und sein Ringen um die Erhaltung der Glaubensetnhkit'. — In mehr als zweistündigen Ausführungen entwarf der Redner ein Bild dieses Habsburgers, dessen Charakterbild in der Geschichte schwankt wie das kaum eines anderen. Das Leben Karls V. (geb 1500, gest. 1858), dessen Regentschaft in eine der ent scheidendsten Phasen der Geschichte unseres Volkes, den Aus bruch der Glaubeirsspaltung, fällt, ist eines der eindrucksvollsten und geheimnisvollsten. Im Gegensatz zu seinen beiden bedeu tenden Mitbewerbern um die Kaiserkrone, Franz I. von Frank reich und Heinrich Vlll. von England, den-n nationale Ersolge nicht versagt blieben, endet das ereignisreiche Leben Karls V. mit einem groß.'n Mißerfolg. Gleichwohl zählt Karl V. zu den Großen der Geschichte. Das Versagen Karls liegt nicht im persönlichen oder cha rakterlichen Unvermögen begründet. Karl hat es auch an be deutsamen Teilerfolgen und Siegen während seiner Regie rungszeit nicht gefehlt. Sein Mißerfolg ist vielmehr umwittert von einer tiefen Tragik. Die Geschickte Karls V. ist zugleich Geschichte der Refor mation. Und das große Anliegen, das er schon als junger Kaiser hatte, war das Bestreben, die Einheit der Christenheit zu bewahren. Das unermeßliche Reich, dem eine straffe Zen tralgewalt und entsprechende Verwaltung fehlten, zog ihn im mer wieder von diesem großen Anliegen der Zeit ab. Fürsten und Stände, die die neue Lehre zu einem Instrument ihrer politischen Herrschaft gegen den Kaiser mißbrauchten, steiften sich ihm entgegen. Zutiefst aber liegt das Versagen Karls in der Frage der Erhaltung der religiösen Einheit begründet in der grundsäklichen Gegnerschaft der Päpste. Cs ist eines der folgenschwersten Ereignisse der Geschichte, daß der Kaiser, der während der ganzen Zeit des religiösen Umbruchs die höchste irdische Macht für die Einheit der Christenheit einsehte, in Rom nicht nur keine Unterstützung fand, sondern schärfste Ablehnung selten» der Päpste, die in einer unheilvollen Verbtendung gegen über dem großen Anlieaen der Zeit ihr Amt in erster Linie als italienische Territorialfürsten sahen. So erklärt sich auch die anfänaliche lässiae Behandlung der Lutkerfrage durch die Kurie und die dilatorische Behandlung der Frage der Einberufung eines allgemeinen Konzils. Karl hätte die Macht gehabt, den Papst zur Reform zu zwingen, hat den Gedanken auch gehabt, ihn aber nicht durchgefiihrt, weil er geaen sein Gewissen als oläubiger Christ ging. Viermal hat Karl in weltgeschichtlicher Stunde den Panft zu dem Anliegen der Erhaltung der Glau- benseinheit aufgerufen. Infolge der politischen Geoensätze zwi schen Kaiser und Papst hat der Papst seinem Rufe niemals Foloe geleistet. Aber niemals hat Karl seine Ehrerbietung ge- oenüber dem Papsttum verloren, vielmehr immer seine gläubige Haltung gegenüber dem Amt des Papsttums bewahrt. Karl war klua und weise genug, den Gedanken der vo- litischen Macht und des Erfolges zu seken. Als christlicher Fliest setzte er aber vor die Ehre das Gewissen. Darin liegt das Ge heimnis seiner menschlichen Mrokartiakeit zualelch aber auch seiner politischen Miß-rfolge bearündet. Karl hat nie — das hat er gegenüber Fürsten und Ständen immer wieder bewiesen — etwas erzwine-n wollen, was aeaen die freie religiöse Ent scheidung ging Cs zeugt gerade für seine ungeheure mensch- fiche G-öße daß -r alles gesehen aber verzichtet hat. wenn es gegen sein Gewissen ging. So ist Karl V. groß in dem, was er geleistet hat aber wahrhaft groß in seinem Mißerfolg und in der A-t, wie er ihn gesehen und ertragen hat. « Prof Kühbach der die Verunstaltung eröffnet hatte, be- schkok sie mit dem Dank an den Redner für seine interessanten Ausführungen. : Die silberne Hochzeit feiert am morgigen Dienstag das Ehezmar Berla, Reinhardtstraße 9. 2. Unser Glückwunsch dem Jubelpaar! : Todesfall. Fabrikdirektor > R Richard Irmscher. Mit begründer der Irmiclier u. Witte Maschinenfabrik Aktiengesell schaft. ist im hohen Alter gestorben. d. Pirna. Glühende Asche brachte den Tod Als einige Arbeiter in einem Fabrikbetrieb Schlacken auf eiv.er Lori transportieren wollten, blieb das Fahrzeug stecken Bei dem Versuch, es weiter zu schieben, ergoß sich plötzlich glühende Asche auf einige Arbeiter, von denen der Zimmerer Rudals Le dig schwere Verbrennungen erlitt, die den Tod zur Folge hatten. Klemtch'sche Lan-ets-(?)chule II»rHstr. » — SchlvS-gumi« n««r - V-sttrN, k«krz«u. kttzMasss»«^. ai-tizu««» r«chk»rsa« lür »«mfefHnsreU S«such«r. phllharnwnle.Konzert mit Aolf Seoer Ein Sonderkonzert der Philharmonie führte den sudetendeutscl-en Rachwuchsdirigenten Wilhelm Rolf Lieger ans Dirigentenpult. Es war eine Freude, den uns von seinen Studienjahren am Dresdner Konfervatorium her als hochbegabt bekannten Musiker in so vortrefflicher Entwicklung zu beobachten. Zwei groß« Standiverke der Sinsonieltteratur: Tschaikowskys „Pathötique" und Brahms' „Viert e" bot er. Wenn man sagt, daß man z. B. mit dem Tschaikowsky-Werk unbedingt siegen muß, so möchten wir ein wenden, daß wir das viel gespielte Werke doch schon sehr un terschiedlich gehört haben. Heger, der den ganzen Abend aus wendig dirigiert«, der also die Partituren big ins kleine be herrschte und demzufolge im freien Gestalten durch nichts ge hemmt war, hat das ihm eigene starke Temperament sehr zum Vorteil der Darstellung der Werke eingesetzt. Einen kleinen Rat möchten wir ihm ans Herz legen: im 8. Satz der „Pathö- tigue" nicht allzufrüh in das Zweihalbe-Maß Uberzugehcn, und die Steigerung noch etwas aufzusparen. Das sagen wir aber nur. weil sich In Heger alle Anlagen für einen ersten Diri genten zeigten, bei dem sich ein so kleiner Hinweis lohnt. Hegers Erfolg bei dem Orchester — die Orchestermitalied^r sind grwöhnlich unangenehmere Kritiker als die Berufsnrlttk'r — war ebenso groß wie beim Publikum. Dr. Kurt Kreiser. RoteEeln..'kolmr1 mit Striegler-Werken Staatskapellmeister Striegler wird erfreulicherweise von seiner Vaterstadt Dresden auch als Komponist sehr geehrt. Im prunkvollsten Raum, den die Landeshauptstadt zur Verfü gung stellen konnte, im Festsaale des Rathauses, siihrte man zugunsten des Roten Kreuzes lSchirmherrschaft Staatsminister Fritsch) ein Konzert nur «mit Kompositionen Strleglers durch. Der Saal war restlos besetzt, was schon im Interesse de» Zweckes notwendig war, zugleich aber dem beliebten, vorbildlich fleißigen, hochbegabten Dresdner Meister der Töne dir richtige große Resonanz für sein Schaffen bot. Otto Daube, der Leiter des Bayreuther Bundes, sprach erst geschickte einsührend« Worte und dann folgten inst dem Komponisten al» Leiter und Zwei Sasmisillle t« Keitel Rohrbrach fordert 4. undichte Lamp« t Menschenleben Freital, 2«. Januar. In Freitck hat sich schweres Unheil ereignet. Ein Gasvohrbruch sonderte vier Menschenleben gefährdete vier wettere schwer. Bei einem zweiten Gasunfall wurde «ine 75jährige Frau getötet. Seit über acht Tagen klagten di« Bewohner des Grund stück» Tharandter Straße 4 und de» Nachbarhauses über Kops- fchmerz«n. Sie führten jedoch ihr« Beschwerden aus Grippe oder eine ander« Erkältungskrankheit zurück, ohne daß semand zum Arzt ging. Durch Zufall wurde nun am Sonntag gegen 10 Uhr ein Polizeibeamter darauf aufmerksam, baß eine Woh nung des Hauses trotz Klingeln und Klopfens nicht ausgemacht wurde. Er ließ sie endlich öffnen. In der Wohnung wurden fämtliche Bewohner bewußtlos in ihren Betten aufgesunden, ebenso die übrigen Hausbewohner, als man weiter nachforschte. Sie waren durch Leuchtgas vergiftet, das von der Straße aus durch die Kanalisation in das Haus eindrang, weil an einem Standrohr durch die Einwirkung des Winterwetters ein Ventil losgerissen war. Bei vier Personen war die Vergiftung schon so weit fort geschritten, daß sie bereits gestorben waren, während vier wei tere in das Freitaler Krankenhaus eingeliefert wurden. Bei den Toten handelt es sich um den 84 Jahre alten Hüttenmeister Preußger und seine 42jährige Tochter Frau Keller, die 60 Jahre alte Frau Kaezerowsky und die 42 Jahre alte Arbeiterin Börner gps Somsdorf, die in deyr Haus sauber gemacht hatte, aber wegen Unwohlseins nicht nach Hause ge gangen war, sondern gleich in Freital übernachtete. Ins Kran- Ken Haus gebracht wurden die Hüttenmeistersehefrau Preußger, der 78 Jahre alte Kaezerowsky und die Untermieter Josef Kraus s2S Jahr«) und Johannes Ledwon l48 Jahre), Frau Preußger war am Sonntagabend außer Ge fahr. Kaezerowsky und Kraus befanden sich auf dem Wege der Besserung, der Zustand von Ledwon war noch sehr bedenklich. Am Sonntagmlttaq wurde auf der Coschiltzer Straße in Potscl-appel die 76 Jahr« alte Frau Laura Koeiemba in Ihrem Bett liegend tot aufgefunden. Sie ist ebenfalls hinein Leuchtgasunsall zum Opfer gefasten. In ihrer Stube befindet sich eine Gaszuglampe, die nicht ganz dicht war. d. Nossen. Bisamratte fiel Kind an. Ein seltenes Abenteuer hatte ein Schuljunge auf der Döbelner Straße zu be stehen. Eine Bisamratte sprang den Jungen mehrmals an. konnte von ihm aber stets abgeschüttelt werden. Der Beifahrer eines Lastwagens, der den Vorfall bemerkt hatte, eilte mit einer Schaufel herbei und erschlug das angriffswütige Tier. -. Königstein, Halberfroren. In Cunnersdorf wurde ein etwa 60 Jahre alter Mann in der Nähe des Papststeines halb erfroren aufgefunden. Es handelt sich anscheinend um einen Geistesgestörten. Er wurde ins Pirnaer Krankenhaus gebracht. ^US clsr l.ousitr f. Bautzen. Kulturelle Veranstaltungen. Diens tag. den 80. Januar, 20 Uhr Keglerheim: Dichterlesung Wolfram Brockmeier (Hitler-Jugend. Bann/Untergau 103). — Mittwoch, den 31. Januar. 20 Uhr Kronesäle: Filmvortrag Elly Belnhorn- Rosemeyer: „30 000 Kilometer Alleinflug über Indien, Siam und Persien." — Freitag, den 2. Februar, 20 Uhr Stadttheater: Erstaufführung „Liebesbriefe", Komödie von Felix Lützkendorf. — Sonntag, 4. Februar. 11 Uhr Zentraltheater: Kammermusik vormittag des Quartetts der Dresdner Staatsoper (102. Ver anstaltung der Vereinigung der Kunstfreunde, Bautzen). l. Bautzen. Mit dem Ehrenbrief des NSRL ausgezeichnet. In der letzten Zeit wurden wieder einige Angehörige des Sportbezirks Oberlausitz mit dem Ehrenbrief des NS-Reichsbundes für Leibesübungen ausgezeichnet. Den Ehrenbrief erhielten Ernst Bauer vom TV 1848 Bischofswerda; Kurt Mcnschel, TV Hürnttz; Gustav Michael, Reinhard Steud- ner und Hermann Thiele, sämtlich voni TV Obero-erwitz. l. Bautzen. Am Sonnabendnachmittag stürzte sich Ober lehrer Georg Pappritz die Kronprtnzenbrücke hinunter. Er schlug auf dem Pflaster auf und war sofort tot. Oberlehrer Pappritz ivar 62 Jahre alt. l. Bautzen. Gewohnheitsverbrecher zum Tode rerurteIlt. Vom Sondergericht Sachsen das in Bautzen tagte, wurde der am 3. Mai 1890 in Neustadt a. d. Tafelstchte ge borene Wilhelm Josef.konisch wegen versuchten Totschlages und wegen schweren Rückfalldiebstahles in drei Fällen zu 10 Jahren Zuchthaus und zum Tode verurteilt Hanilch hatte in Neugers dorf in einer Nackt hintereinander drei Einbrüche verübt. Als einer der Geschädigten in den Morgenstunden den Diebstahl be merkt hatte, ivar er Hanisck gefolgt, hatte ihn gestellt und die Rückgabe des aestohlenen Gnies v-rlaiwt. konisch jedoch hatte den Verfolger bedroht, ibm schließlich im Handgemenge mit einem Tasckenmcsse, einen tieken Stick In den Rücken beiaebracht und ibn lebensaefährlick verletzt. Schließlich konnte der Verbrecher aber gestellt und festgenommen werden. Pianisten die a-moll-Flötensonate. von Fritz Rucker virtuos geblasen, der Lied-nklus „Träne;, und Trost" durch den warmen großen Alt von Helene Jung gesungen, und endlich die K a m m e r s i n f o n i e in e-moli. Die Werke haben aste längst ihre Bewährung erwiesen. Es ist aber ein gutes Zeichen für die in ihnen steckende Kraft, daß man ihnen auch gern wiederbegegnet. Eine auffallende Sonderbegabung hat Striegler für das Scher-.o, ohne damit sagen zu wollen, daß ihm nicht auch für den Ernst Tiefe und Ueberzeugunqskraft eignete. Er wurde sehr herzlich gefeiert. An der ausgezeichneten Durchführung waren noch beteiligt: Johannes König. Karl Sckiitte, Hans Wappler. Bruno Hildebrand, Arthur Gottschalk, Kurt Li er sch, Bruno Knauer, Herbert Ronnefeld. Alois Habn- Kabela. also auch das LIersch-Quartett, welches nach Rück kehr des Primqeiaers vom Heeresdienst erst vor wenig Tagen seine öffentliche Tätigkeit wieder aufo-nommen hatte. Die Dichterin der Striealer-Gesänge, Hete W'steck«, wohnte dem Konzert ebenfalls bet. Dr. Kurt Kreiser. Zunae Talente Im zweiten der beliebten I u n g e - K ü n st l e r - K o n« zerte vertrat Leipzig durch Charlotte Böhnisch di« gesangliche und Dresden durch die Geigerin Ursula Schnorr von Carolsfeld die instrumentale Kunst. Bei den Künstlern kann man nach dieser Einführung nur gute Eigenschaften bestätigen. Die Sopranistin Böhnisch singt bei vor züglicher Atemtechnik, ansatzsauber und ausgeglichen. Ihr Organ ist so biegsam und beweglich, daß die Koloraturen (Verdi, Tra- viata u. a.) wie am Schnürchen ablaufen. Dazu schwingt in der Tonfarbe etwas Angenehmes und Feines. Von geschmack voller Art war der Vortrag der stilistisch vollkommen gegen teiligen Lieder Hugo Wolfs und Rlchc^d Strauß'. Die Geigerin zeichnet gesunder, mannhafter, sauberer Ton aus und trefsstche Musikalität. Lauter Beifall dankte auch ihren Gaben (u. a. Schuberts selten zu hörend« g-moll-Sonatine). Elisabeth Bauer-Thomas wurde den vielseitigen Ansprüchen am Flügel mlt bester Einfühlung gerecht. ' Dr. Kurt Kreiser. l. Bautzen. Unfall. Im Stelnbruch auf der .Hummel" sprang am Freitag gegen 11.45 Uhr an einem Kran plötzlich die Kette entzwei und traf den 18 Jahr« alten Arbeiter Martin Franzko, wohnhaft Marschnerstraße 1, so unglücklich, daß er schivere Verletzungen am Kopf und an der Stirn erlitt. Der Verunglückte wurde in da» Stadtkrankenhaus gebracht. l. Bautzen. Ein Gasrohrbruch hatte sich am späten Sonnabendnachmittag beim Grundstücke Töpferstraße 41 ereig net. Bei der Kälte gestalteten sich in dem stark verschneiten Gelände die Instandsetzungen schwierig. l. Kamenz. Asten Schülern -er Oberprima (Klasse 8) der Lessingschule, di« sich sämtlich freiwillig zur Wehrmacht gemel det haben, könnt« auf Grund ihrer Leistungen das Reifezeug nis ausgehändigt werden. — Für die Klasse 1 (früher Sexta) des kommenden Schuljahres 1940/41 sind 60 Schüler und Schü lerinnen angemeldet worden. l. Gaußig. Ein hohes Alter erreicht. Die älteste Einwohnerin unseres Ortes, Fran verw. Noack aus dem Orts teil Golenz, wurde am Freitag zu Grabe getragen. Die Frau hatte ein Alter von 94 Jahren 2 Monaten und 7 Tagen erreicht. l. Herrnhut. Auch im Kriege wird gebaut. Au» dem Jahresbericht, den der Bürgermeister in der letzten Rats- herrcnsihung vorlegte, ging als besonders erfreuliche Tatsache hervor, daß der Ausbau des Altersheims trotz des Krieges be gonnen werden konnte. Es handelt sich um den größten Neubau der Stadt seit langen Jahren. l. Königswartha. Ihre goldene Hochzeit konnten dieser Tage der Gutsbesitzer Andreas Wirth und seine Ehefrau Anna geb. Rentsch in Gesundheit und Rüstigkeit feiern. l. Cunewalde. Ihr 9 0. Lebensjahr vollendete am Donnerstag im Ortsteil Neuhof Frau Christiane verw. Randig. l. Großhennersdorf bei Herrnhut. Am 23. Januar wurde die hiesige B e s ch ä l st a t t on wieder mit folgenden Bescl)äl«rn besetzt: „Goldschied" (Ostfriese), fünf Jahre alt; „Reichsgraf" (Oldenburger), fünf Jahre alt; „Zirkus" (Rh. dtsch. Vollblut), elf Jahre alt. Ein vierter Befcl-äler, ein dreijähriger schwerer Olenburger, kommt erst Mitt« Februar nach. l. Hoyersiverda. Wegen Ueberschreitung der Verdienst spann« beim Verkauf von Pferden hat die Preisüber« wachungsstelle in Ltegnitz einen Pferdehändler in Hoyerswerda mit 2000 RM. und einen Landwirt in Hosen« mit 1500 RM. bestraft. l. Zittau. Mit Gas vergiftet hat sich am Donners tag ein junges Mädchen aus Bürkersdorf, das hier als Stütze i» Stellung war. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. l. Görlitz. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich am Mittwoch gegen 14.45 Uhr im Alten Ratl>ause. Gefolgschafts mitglieder einer Geldschrankschlosserei waren dabei, einen etwa 60 Zentner schweren Geldschrank die Treppen htnunter- zubringen. Sie bedienten sich dabei eines Gerüstes in Gestalt einer schiefen Ebene, auf der st« den eisernen Koloß hinunter gleiten ließen. Sie waren auch schon bis ins Erdgeschoß ge kommen, als der Geldschrank plötzlich ins Rutschen geriet und den Schlosser Kurt Effenberger aus Linde, Kreis Lauban, unter sich begrub. Mit zerschmettertem Schädel wurde er unter der Last hervorgezogen, so daß die rasch herbeigerusene Aerzttn nur noch den Tod feststellen konnte. I-siprig ) Der Einsatz in der studentischen Dienstpflicht. Im Rahm«« -er vom Reichsstudentensührer angeordneten studentischen Dienstpflicht werden bereits in dieser Woche 85 Studierende der Leipziger Hochschule als erste eingesetzt werden, und -ivar be ginnen sie mlt ihrem Dienst bei den Leipziger Verkehrsbetrieben,— um eine bessere Abwicklung des Straßenbahnbetriebes zu ge währleisten. Ende der Woche werden dann weitere etwa 100 Studenten zum Einsatz bereitstehen. Ihre Zahl wird sich dann in der Folgezeit weiter erhöhen. Der Dienst bei der Straßenbahn teilt sich in ziveimal vier Stunden während der Zett der Spitzen- bewegunaen im Verkehr, also früh von 4 bis 8 Uhr und nach mittags in der Zeit von 16 bis 20 Uhr. Die Tätigkeit der Stu denten beschränkt sich auf eine Bereitstellung als Aushilfsschaff ner. Sie werden als solche durch eine besondere Armbinde mit -er Aufschvikt „Studentische Dienstpflicht" gekennzeichnet. ) Wied«ro«rpfltchtungen und N«uverpflichtun-«n b«i den Städtischen Bühnen. Von der Generalintendanz der Städtischen Bühnen wird bekanntgegeben, daß inzwischen für die Spielzeit 194G41 noch folgende Abschlüsse getätigt wurden: Wiederoer- pflichtet wurden Kammersänger Alfred Bartoltttus, Ingeborg Werzlau, Anita Delwe Sus« Preißer, Lotte Schlegel, Max Schulze. Neuverpslichtet wurden Curt Bartz, Spielleiter, bisher Stadttheater Magdeburg, Rotraud van der Schalk, lugendliche Salondame, bisher Stadttheater Kiel, Horst Zobel, Solotänzer, bisher Staatsoper Berlin, früher Leipzig. ) IS neu« Arbeitsfubilar« b«i d«r Stadtverwaltung. In den zurückliegenden Wochen vom 14. bis 27. Januar konnten dl« Gefolgschaften der Stadtverwaltung der Relchsmessestadt in ihren Reihen wieder eine große Anzahl Arbeitsjubilare ehren Auf ein« 28jährige Zugehörigkeit blicken zehn dieser Jubilar« zurück, während fünf bereits vier Jahrzehnte treu als Angehö rige städtischer Einrichtungen ihren Dienst verrichtet haben. ) Festnahme van zwei Einbrechern. Am Freitag gelang es der Kriminalpolizei, die Einbrecher Theodor Heinz Klöckner, geb. am 25. 12. 20 in Hannover, und Hestmuth Martin Ludwig Dahlström, geb. am 26. 6. 20 in Bad Sülze bei Rostock, fest zunehmen. Sie hatten in der vorhergehenden Nacht aus einem Cchuhwarengeschäft in der Pfafjendorfer Straß« nach Zer trümmern der Schaufensterscheibe vier Paar Schuhe entwendet. Dahlström ist am 18. Januar aus dem Gerlchtsgesiingnis in Hamburg entwichen. Dahlström und Klöckner sind erst vor kurzem nach Leipzig gekommen, nachdem sie vorher in Ham burg und Hannover mehrere Einbrüche verübt hatten. ) Wertvoll« Photoapparat« gestohlen. Aus einem Schaufen ster eines Photogeschäftes am Lindenauer Markt wurden nach Zertrümmern der Schaufensterscheibe drei wertvoste Photoappa rate von unbekannter Hand gestohlen. Die Höhe des Schaden» beziffert sich auf 800 RM. — Von einem Rollwagen wurde in der Ritterstraße eine Kiste mit Borsten im Werte von 600 RM. gestohlen. s Hall«. „Konsultation" im Zugabteil. Auf ganz breite Grundlage hatte Ernst Schwerin, ein 62 Jahre alt«r Mann, seine „Heilpraxis" gestellt. Im Besitz einer Netzlahr« Karte der Reichsbahn, reist« er kreuz und quer durch bas Land und besuchte überall im Striche fein« „Patienten". Dafür. Laß sie nicht alle wurden, sorgte diese ausgedehnte R-stsetätlgkeit selbst, denn unterwegs lernt« er immer wieder Gutgläubige kennen, denen er ihr „Leiden" auf den ersten Blick ansah und d-ren Behandlung er alsbald in Angriff nahm. Die nötigen Medikament« hat»« er — der natürlich sein eigener Avotheker war — in einer Aktentasche immer gjleich nir Hand. Selbstoeo- ständllch waren di-s« Heilmittel — Mürlel-incker mlt irgend- welck^n bilstaen Esten <->„ verletzt — nickt billig, und so mar das groß'iialg» Reiseqescl'äft reckt lohnend Vis bi-- Vollzei zugrlff und den Betrüger hinter Schloß und Riegel setzte. Verdunkelung«zeit während der Tag« vom 26. dl» »1. Januar: allabendlich IS IS bi« morgen, 7.SS Uhr.