Volltext Seite (XML)
Madjarisierung) di« erste ungarische Sprachlehre unter das Volk brachte, der bald weitere ukrainische Lehrbücher siir den Unter richt folgten. Auf solche mühsame Weise, die aber auf alle ande ren Ukrainer ausmunternd wirkte, zog sich alles bis zum Welt krieg hin Der Weltkrieg brachte dann die abermalige Austeilung des außcrrusilschen Ukrainertums. Und zwar diesmal so, dass ganz Galizien an Pole», die ganze Karpatho-Ukrainc zur Tschecho-Slowakei und die Bukowina an Rumänien kam. Wäh rend in Galizien als Hauptführer der Lemberger Metropolit Scheplyckiij auf den Plan trat, der drei Jahre in russischen Ker kern geschmachtet hatte, der dem ukrainischen Volk über alles zugetan ist und eine Reihe von kulturellen Organisationen schuf, nahm in der Karpatho-Ukraine Voloschyn seine Arbeit wieder aus, die er aus die benachbarten Ukrainer in der Bukowina zum Teil ausdehnte. Er gründete den großen Kulturvercin „Pras- vlta", dem viele kulturelle Unterabteilungen angeglicdert wur den. Und dieses karpatho-ukrainische Ukrainertum vechiclte dann nach 20jährigcm Kamps mit de» Tschechen, die ihm die verspro chene Autonomie nicht gaben, im vorigen Jahr abermals die Herren, indem es nun dem alten Ungarn, mit dem Versprecl»en der kulturellen Autonomie, eiugcglicdcrt wurde. In Polen ver schärfte sich Inzwischen die Lage: und zivar besonders deshalb, weil die Polen den orthodox gebliebenen Ukrainern — also etwa der Halste — in geistig-kultureller Beziehung lo außerordent- liche Hindernisse In den Weg legten, die auf das ganze übrige Leben nachwirkten. Man hasste, datz die Ukrainer, je mehr sie Ihre Orthodoxie preisgäben, um so bessere „polnische Bürger" würden. Aber jene polnisäxm sührenden (liberalen) Kreise, die sich dieses Ziel setzten — das einfache polnische Volk nimmt, so weit es sich nicht durch die Propganda dieser Kreise beirren Uetz, eine andere Haltung ein, da ja das polnische ebenso ein slawi sches Bolk ist wie das ukrainisci)« — erreichten damit mir, datz sie sich nicht allein die orthodoxen, sondern auch die nichtortho- doxen Ukrainer zu Gegnern machten, denn alle Ukrainer halten ihr gemeinsames Volkstum hoch. Die in der rumänischen Buko wina lebenden Ukrainer treten weniger hervor; sie leben in be scheidenen Verhältnissen und haben keine Führer. Auch von den in Allungarn und Jugoslawien Lebenden gilt fast das gleiche, während die in den Vereinigten Staaten und Kanada Wohnen den (ausgewandert) wiederum sich eng zusammenschliehcn und sich geistig ind kulturell höher zu bilden suchen. Die Hauptaufgabe aller In den Oststaaten lebenden Ukrai ner besteht k-eute darin, datz sie alle Anstrengungen machen, aus der unwürdige» geistigen Bildungslage heraipzukommen, In die sie während der endlosen Kämpfe der vergangenen Jahrhunderte hineingoratcn sind. Die Ueberwindung des materiellen Elends darf dabei nicht übersehen werden. Je mehr es aber gelingt. sich eine geistige bedeutende Stellung zu erringen um so sicherer wird der ganze übrige Kampf um die völkischen Rechte und Eigenarten geführt norden. Allerdings liegen gerade auf geisti gem Gebiet die grotzcn Schwierigkeiten. Während dem ost- euro,mischen Ukrainertum autzerhatb Rutztands in den ersten Nachkrieqsjahren immerhin noch über .3000 Schulen zur Ver fügung standen, ist diese Zahl heute auf einige Hundert herab gesunken Ein besonderes Ziel der Ukrainer mar auch, sich In Irgendeinem Oststaat, vielleicht in der Stadt Lemberg, ein Zen trum der gcsamtukrainischcn Bildung zu schaffen, eine ukrai nische Universität, aber auch dieses Ziel konnte bis heute, «rotz aller Bemühen nicht erreicht werden. A. vi^esclsn : Obelisk an der Autobahn. An der Auffahrt zur Reichs autobahn in Dresden-Kaditz wird in der Mitte des runden Platzes neben der Bahn, auf dem die Dresdner Zubringerstraben zusammenlanfen, ein 13,30 Meter hoher Obelisk errichtet, der an das Jahr 1937 erinnert, in dem dieses Teilstück der Reichsauto bahn dem Verkehr übergeben wurde, Mit der Enthüllung des Males ist in etwa 7—8 Wochen zu rechnen. Die plastischen Arbei ten führt nach einem Entwurf der Obersten Bauleitung der Reichsautobahn Bildhauer G r u n e r t-Dresden ans. : 400 Sachsen fahren zur Tannenberg-Feier. Zur 25- Iahr Feier der Schlacht bei Tannenberg beteiligt sich die NSKOB Gau Srchsen mit -100 Mann. Der Sonderzug der NSKOB fahrt am Sä. August ab Dresden und kehrt am 29. August wieder zurück. Meldungen können für diesen Zug nicht mehr angcuomme» werden, da an diesem Sondcrzug auch der Gau Thüringen und der Gau Halle-Merseburg beteiligt sind. Alles Nähere kann i» der Gaudienstslelle der NSKOB. Dres den A, Pillnitzer Stratze 82, Telefon 61462, erfragt werden. : Zum Obersekretär ernannt. Der Herr Oberbefehlsha ber des Heeres Hal den Herrn Sekretär Emil Vogt zum Obersekrctär im Wehrmachtsseelsorgedlen st unter Zuteilung zum kalh. Wehrkrcispfarrcr 4 in Dresden ernannt. Wir gratulieren ihm herzlichst. : Lehrgang für Pilzhändler. Der Handel mit giftigen und verdorbenen Pilzen ist nach dem Lebcnsmittelgcsetz strafbar. Jeder Händler und Verkäufer von Pilzen ist daher verpflichtet, die einwandfreie Beschaffenheit der von ihm zum Verkauf ge stellten Pilze zu überwachen. Um die Kleinhändler nach Mög lichkeit vor Bestrafungen zu schützen, veranstaltet die DAF-Tin- zelhandelsschule Dresden, Ritzenbergstr. 2. am 22. August von 20 big 22 Uhr, einen Vortrag „Pilze als Verkaussware", wobei besonders darauf hingewiesen wird, wie die Pilz« von dem Händler aufzubewahren sind und was beim Verkauf der Pilze zu beachten ist. Jeder Pilzhändler kann an diesem Lehrgang teilnehmen. Anmeldungen sind bis 16. August an die DAF-Ein- zelhandeisschule Dresden. Ritzenbergstr. 2. Zimmer 123, zu ricl>> ten, wo auch nähere Auskunft erteilt wird. : 100 Jahre Tierschutzverein in Dresden. 1838 hatte der Dresdner Advokat und spätere Legationsrat Wilhelm von Ehrenstein in Dresden den Aufruf zur Bildung eines Vereins gegen Tierquälerei erlösten. Der Dresdner Tierschutzverein ist der Zweitälteste auf der Erde, der älteste in Deutschland. Im Oktober wird der Verein sein Jubiläum festlich begehen. — Näheres ist in der Geschäftsstelle des Tierschuhvcreins, Augu- *tztsstratze 6, 1., zu erfahren. Lichtbildervorträge, ein Volks und Kinderfest im Zoologischen Garten, eine grotze Gedenk feier, gemeinsimer Theaterbesuch sowie ein Bunter Abend bil den die Hauptpunkte der Fcstsolge. : Städtische Bücherei Dresden. Wiedererösfnung der Aus leihe. Von Montag, den 14. August 1968 an können in der Städtischen Bücherei Theaterstratz« 11 und in den Stadtteil büchereien Neustadt (Dautzner Stratze 21), Nordwest sReheselder Strotze 39 b), Plauen (Kielmannseggstr. 11), Striesen (Haydnstr. 49), West (Kronprinzenstr. 18), Loschwitz (Pillnitzer Landstr. 14), sowie an den Ausgabestellen der Fahrbücherei wieder Bücher entliehen werden. : wer den Verkehr in Trunkenheit stört. kommt in Hast. Der am 8 12. 190b in Kleinzschachwitz geborene Wilhelm Mar tin Bretschneider, wohnhaft in Dresden, Bürgerwiese 23, ist mit fünf Tagen Haft bestrast worden, weil er im betrunkenen Zustand mit einem Fahrrad« aus dem Pirnaischen Platz gefahren ist und dabei einen Futzgänger angestotzen hat. Durch sein Ver halten wurde der Verkehr erheblich behindert und gesährdet. Aus dem AegierungSbezltt Dresden d. Pirna. Auf haltenden Autobus aufgesah- ren. In der Nähe „Pechhütte" zwischen Heidenau und Pirna fuhr Dienstag mittag ein Autobus aus einen haltenden Omni bus von hinten aus Während die Insassen des haltenden Wagens mit dem Schrecken davonkamen, wurden die acht Insassen des zweiten Wagens durch den heftigen Anprall durcheinander ge worfen und nach vorn geschleudert. Hierbei erlitten der Schaff ner und zwei Fahrgäste so schwere Verletzungen, datz st« in das Krankenhaus eingeliefert werden mutzten. Vier weitere Fahrgäste trugen leichtere Verletzungen davon. Ausserdem ist er heblicher Sachschaden entstanden. Der Unfall ist vermutlich auf das Versagen der Bremsen des auffahrenden Wagens zuriickzu- führen. Aus Dresdner Gerlchtssalen Arbeitsscheue Elemente werden scharf angepackt. Von d°r 34. Großen Strafkammer des Landgerichts Dres den wurde der am 26. Mai 1910 geborene Hang Erhardt Zschim- mer wegen Betruges und Privaturkundenfälschung zu drei Jah ren Zuchthaus, drei Jahren Ehrverlust und Siclrerungsverivnh- rung verurteilt. Neuerliche Betrügereien brachten dem mehrfach vorbestraften Angcklgtcn, diesmal zusammen mit einem 22 Jahre alten Mädel, erneut vor Gericht. Mit dem Mädel zusammen, das völlig unter dem Einfluß des gerissenen Angeklagten stand, er schwindelte er zunächst in einer Mühle bei Radeberg Gebäck; dann trieben sich die beiden acht Tage lang in Dresden umher. Eines Nachmittags schrieb der Angeklagte Zettel, auf denen er Lebensmittel „bcstcllte". Als Unterschrift setzte er den Namen seiner früheren Wirtin darunter. Nun schickte er das schwacl^- sinnigc Mädchen in Lebensmittelgeschäfte. In drei Fällen erlang ten die beiden Herumtreiber die bestellten Lebensmittel (Kuchen und Stollen siir 6 RM., zwei Pfund verschiedene Wurst und zwei Pfund Brot). Vorübergehend arbeitete der Angeklagte einige Zeit, bald hatte er dies aber wieder satt und begann sich aufs neue mit dem Mädel ohne festen Wohnsitz herumzutreibcn. Um beim Arbeitsamt Unterstützung beziehen zu können, brauchte er einen Wohnungsmcldescl)eni. Ta er aber woknnngslos mar, konnte er einen solchen Schein natürlich nicht bei der Polizei ausstcllen lassen. Deshalb kaufte er sich die entsprechenden Vor drucke, füllte sie aus, fälschte die Unterschrift des Hauseigen tümers und ließ die Mitangeklagte als „Vermieterin" unter zeichnen. Auf diese Weise eriangte der Anaeklagte unter Vor legung der gefälschten Scheine von einer Wohlfahrtskreisstelle einige Eßmarken. In der Verhandlung, in der der Angeklagte geständig war, wurde wiederholt betont, daß es einem Mann von 29 Jahren heute nicht schwer fallen könne, Arbeit zu finden, rind daß gegen solche arbeitssclxmc Menschen, die zudem nicht davor znrück- fchrccken. unbescholtene Personen zu Straftaten zu verleiten und auszuniitzen, mit scharfen Mitteln vorgcgangen werden müsse, weslmlb auch die Anordnung der Sicherungsverwahrung erfolgte. — Bei der Mitangeklagten kam der 8 51 in Anwen dung, fo datz Freispruch erfolgte. Sie landwlrtWstllche VodennuUuna ln Sachsen Di« vorläufigen Ergebnisse für 1939. Mil der Volks-, Berufs- und Betriebszählung im Mai 1939 hat gleichzeitig im gesamten Reichsgebiet eine Bodennutzungs erhebung stattgefunden, deren Ergebnisse soeben vom Statisti schen Reichsamt veröffentlicht werden. In die Erhebung sind aste Betriebe von mindestens 0,5 Hektar einbezogcn worden. Im Land Sachsen wurden nach den Ergebnissen in die sem Jahre angebaut: Roggen (Winterfrucht) 150 027 Hektar. Roggen (Sommcrfrucht) 2796 Hektar, Weizen (Winterfrucht) 83 669 Hektar, Weizen (Sommcrfrucht) 4 931 Hektar, Gerste (Winterfrucht) 31793 Hektar, Gerste (Sommrfrucht) 16 534 Hek tar, Hafer 120 938 Hektar. Ferner wurden 378 Hektar mit Meng- aetretde als Winterfrucht und 2189 Hektar Menggetreide als Sommerfrucht gebaut. Der Anbau an Mais erstreckte sich aus 652 Hektar. Mit Spätkartosseln wurden in Sachsen 103 366 Hek- tar und mit Frühkartoffeln 2 349 Hektar bestellt. Die Anbau- fläche für Zuckerrüben belief sich auf 8 333 Hektar. Schließlich waren bestellt mit Raps 2 305 Hektar, mit Rübsen 136 Hektar, mit Flachs 2 426 Hektar. Lohmann Erster in der Wellmelsterschafisvorprüsung 10 ovo beim Chemnitzer Abendrenn««. Die Chemnitzer Dienstag-Radrennen, die als Weltmeister« fchaftsvorprüsung ausgetraaen wurden, waren von 10000 Zu schauern besucht. Den einleitenden 30-Kilometer-Lauf gewann ver Franzose Lemoine mit nur 10 Meter Vorsprung vor Loh mann der ihn trotz entschlossener Angriffe nicht mehr ganz erreichen konnte. Im zweiten Laus, der über eine Stunde führte, setzte sich Lohmann in der 12. Runde an die Spitze, nachdem er Severgntni und Metze überholt hatte. Gesamtergeb nis der Weltmeisterschaftsvorprüfung: 1. Lohmann 97,750 Kilo meter; 2. Lemoine 97,720 Kilometer; 3. Severgnini 97,360 Kilo meter; 4. Schindler 96,780 Kilometer; 5. Metze 96,770 Kilo meter; 6. Heimann 95,840 Kilometer. Das Amateurrennen, die „Stunde der Giaanten", wurde auf eine halbe Stunde verkürzt. Alle zehn Minuten wurden drei Spurtrunden gefahren. Sieger wurde der Gewinner der diesjährigen Grotzdcutschen Alpenfahrt, Richter vom RC Dia mant. Dresdner Lichtspiele Universum: „Hallo Janine". Wenn daas Leben der Bretter, und mögen sie auch die Welt bedeuten ivenn die Komödie der Irrungen in irgend welcher Form, wenn Tanz und Girls und Liebe die Handlung regieren und wenn vor allem ein Peter Kreuder die Musik dazu macht, dann ist der Erfolg schon mit 50 v. H. Sicherheit da. Die fehlenden 50 v. H. haben die Darsteller zu geben. Marika Rökk, die hübsche, junge, ebenso nett singende wie reizvoll gestaltende Tänzerin Janina, hat mit zwei Männern Schwierigkeiten. Der eine, Bar-Klavierspieler (Rudi Godden) wird durch den anderen, der sich für ihn ausgtbt und «In richtiggehender Graf ist (Ioh. Hrefters), zum erfolgreichen Revue-Komponisten gefördert und nach mancherlei Zwischen fällen. bei denen auch die üblen Rivalitäten beim Theater «ine Rolle spielen, kriegt die nette Janine ihren Grafen, den ihr das Publikum denn auch herzlich gönnt. Man sieht hübsch« Revue-Szenen >n großer Aufmachung und kann zwischenhinein auch den drastischen Humor unseres Erich Ponto bewundern. — Im Beiprogramm sieht man die Entstehung des Wasch pulvers und in der Wochenschau grotzartige Aufnahmen von einer deutschen U-Boots-Uebung. Franz Zickler. Serenadenabend b«r Dresdner Philharmonie auf dem Weihen Hirsch. Die Dresdner Philharmonie hat ihre beliebten Serenadcnabende nun auch auf den Weißen Hirsch ausgedehnt. An einem schönen Abend konzertierte sie auf dem Konzert platze unter Leitung von Dr. Reinhold Merten, der allen Rundfunkhörern fa als Dirigent wohlbekannt ist. Sollst war wiederum der ausgezeichnete Klarinettist Oskar Christ mann, der für das echt romantische f-moll-Konzert von T. M. v. Weber erfolgreich eintrat. Das übrige Programm enthielt vrchesterwerke >wn Mozart (Ouvertüre zu „Titus"), Schubert („Deutsche Tänze"), Brahms (Serenade in A-Dur) und Hans- Hendrik Wehding (vrcheftersuite „Dresden"). Felix von Lepel. Lufiwaffen-Aebung im Raume Leipzig - Vitterseld Leipzig. 9. August. Das Luftvertcldlgungokommando Leipzig unter Leitung von General Feyerabend führte am Montag im Raume Leipzig—Bitterfeld eine Luftwaffen übung durch, in deren Äerlauf alle die Maßnahmen zum Einsatz kamen, die im Ernstfall in Wirkung zu treten haben, um dem Gegner Erfolge unmöglich zu machen. Ter grotzan- gelcgtcn Uebung wohnten u. a. der Chef im Luftflottenkom mando 1, General der Flieger Kesselring, der Kommandeur im Luftgaukommando 4, Generalmajor Mauer, sowie eine Ab ordnung von sechs Offizieren der italienischen Luftwaffe bei. Der ausgedehnten Uebung, die selbstverständlich auch alle Maßnahmen des zivilen Luftschutzes zur Auslösung brachte, lag der Gedanke zugrunde, daß rote Feindflieger ostwärts der Linie Frankfurt—Guben—Görlitz-Neichenberg zum Angriff auf das mitteldeutsche Industrlcrcvicr mit den Zentren Leipzig und Bitterfeld angesetzt worden sind. Ter erste Angriff er folgte in den zelt gen Nachmittagsstunden Das Wetter mar sehr günstig, da eine leichte Dunstschicht es dem Gegner er laubte, unbemerkt in großer Höhe an die Ziele hcranzukom- mcn. Trotzdem kamen die cingesctp n Abwehrmaßnahme» voll zur Auswirkung. Der Flugmeldedienst hatte die Noten schon an der Grenze des Einfallgebieteg festgcstcllt und wcitergemeldet. Sofort stie gen die Jäger auf und bearbeiteten den mit außerordentlichem Schneid vorgehenden Gegner, so daß dieser nur zum Teil das gesteckte Ziel erreichen konnte. Obwohl tiesflieaende kleine Einheiten die sich abseits hielten, den Fernmeldedienst zu stö ren und von der Hauptmasse des Gegners abzulenken versuch ten, konnte der voraussichtliche Fluaweg der roten Angreifer mit großer Wahrscheinlichkeit ermittelt werden. Die Flak war dadurch rechtzeitig über die Ankunft der feindlichen Flieger unterrichtet und konnte den Gegner unter heftiges Abwehr feuer nehmen. Was den Iäaern entgannen war. geriet nun ln das schlagartig cinsetzende Feuer twr Flak und wurde anker Gefecht gesetzt oder vom Ziel nbgedränat. In Bitterfeld bot fick ein anderes B'ld Aus großer Höhe stießen die Angreifer in fast senkrechtem Sturrflua herab. Da durch ist es den Sturzbombern mäil'ch »>,ch Kleinste Ziele mit großer Sicherheit zu treffen, Hier -einte sich, daß die leichte Flakwaffe mit ihrer schnellen Cchnßfa'ae d-e wirksamste Aln""l,r erzielt. Trotzd-m, l>an»te der Fel»d an einigen Stellen zu E^solaen kommen. — Am spätere» Nachmittag wiederholte der Feind seine Angriffe. Die Zivilbevölkerung hat von dem Ablauf der Flieaeran- grisfe am Nachmitlaa kaum etwas oemer'-t. Ta die Malle der seindlicken Flieger sich in '»-cker «nähe kiel» vvd beim Angriff zeitweise mit gedrosseltem Motor sloa, mar sie optisch nnd aku stisch für die Bevölkerung kaum wakruinelmien. Schon lange hat die Nacht Stadt nnd Land in völliges Dunkel gehüllt, da beginnt eine Stunde vor Mitte-nacht der Feind erneut mit einem Massenvorstoß neaen das Bitterfelder Industriezentrum, den wir aus freiem Felde bei einer Schein- wcrferbatterie und in einer Flakstellung erleben. Mit den Horchgeräten sind sehr bald die Maschinen des Gegners fest gestellt. aber die tiefhängenden Wolkensetzen lassen die starken Scheinwerfer nicht bis zu den Höker fliegenden roten Flug zeugen durchdringen, und lo muß die Flak, die auf Feuerbe fehl wartet, schweige». Die Strnhlenbiindel der Scheinwerfer kreuzen immer wieder nm nächtlichen .wimmel, aber nirgends geling! cs. den Feind zu fassen. Iedo-b die undurchdringliche Finsternis, in die sich das angegriffene Gebiet gehüllt hat, macht es auch dem Angreifer unmöglich, das Ziel richtig ausfindig zu machen. Und dann erprobt er »och einmal die Kraft seines An griffs in den frühen Morgenstunden. Diesmal hat er es auf die Zerstörung von Fluaplatzanlagen abgesehen. Ebenso über raschend wie mit viel Schneid wurden die Kampfhandlungen durchgcsührt. Außerordentlich geschickt war der Morgcndunst ausgenuht worden, um 'in Perbindung mit einem Anfliegen aus der Sonne bis zum letzten Augenblick dgs Aussinden van der Erde aus zu erschweren. Urplötzlich wurden über dem Flug platzgelände die roten Sturzslieger sichtbar, und mit singendem Ton kamen sie fast senkrecht herniederaestürzt. nm ihre gefähr liche Last abzuwerfcn und dann — sich schnell wieder hinauf« schraubend — zu verschwinden. Noch waren sie nicht ganz außer Sicht, tauchten auch schon aus dem über dem Boden lie genden dichten Dunst die „Heckcnspringer" auf und flogen in geringster Höhe von den verschiedenen Selten her ihre Ziele an. Obwohl so mancher Tiefangriff äußerst geschickt vorge tragen war. wir die Abwehr auf dem Posten und nahm die feindlichen Maschinen schon in dem Augenblick unter Feuer, 'n dem sie in den Schußbereich der Maschinengewehre und leich ten Flak kamen. Bei der Künheit im Angriff und der ener gischen Abwehr wnrcn Erfolge auf beiden Seiten zu verbuchen. Mit diesem Interessanten und kriegsmäßig verlaufenen Mor- genangriss war die Luftmassenübung im Raume Leipzig—Bit terfeld beendet. tz. Plauen, Staatsminister Dr. Fritsch beim Roten Kreuz. Die Kreisstelle Plauen des Deutschen Roten Kreuzes war am Sonntogvormittag aus dem Altmarkt mit den Bereitschaften der Männer und Frauen zur Vereidigung und Fahnenweihe angetreten. Staatsminister Dr. Fritsch würdigt« in einer Ansprache das segensreiche Wirken des Deutschen Roten Kreuzes. Sechs Fahnen der männlichen Bereitschaften und sünf Wimpel der Frauenbereitschasten wurden geivciht. h. Crimmitschau. Fabrikgebäude ausgebrannt. Aus noch nicht ermittelter Ursache brach am Dienstagmorgen in der früheren Flachsgarnspinnerei in Langcnhessen ein Brand aus. In kurzer Zeit stand das vierstöckige Gedäud« in Hellen Flammen. Mit 16 Stahlrohren ging die Feuerwehr gegen das rasende Element vor und konnte schließlich eine weiiere Aus- dehnung verhindern sowie Lager und BUroräume schützen. Die 75 Gefolgschaftsmitglieder der Werdauer Firma, die dort in dem Fabrikgebäude einen Zweigbetrieb eingerichtet hatten, sollen nun im Stammhaus weiterbeschästigt werden. Aus -em Su-etenlan- Rumburg. Fe st spiel mit Naturgewitter. Bei der Ausführung der Hclmatfestspiele in der 400 Jahre alten Bergstadt St. Georgenthal ergab sich ein ebenso seltenes wie eindrucksvolles Zusammenwirken von Natur und Spielschar. Als gerade die Szene mit dem Faschingsritt des „Wilden Jun kers" vom Tollenstein nach Tetschen über die am Marktplatz errichtete Bühne ging und dazu ein Unwetter markiert wer den mutzte, zog am Himmel tatsächlich ein Gewitter mit Blitzen und Donner auf. Belm Höhepunkte des VUHnenunwetters setzte gleichzeitig auch ein wirklicher Platzregen ein, der nach Sckluß des BUKnennnwetters wiederum ganz vorschristsmätzlg aushärte, so datz das Spiel nicht unterbrocl-en werden mutzte. Vie Auodfunkgenebmlaunaen am 1. August Berlin, 9. August. Am 1. August 1939 betrug die Gesamt zahl der Rundfunkgcnehmigungen in den Reichspostdirektions bezirken des Großdeutschen Reichsgebietes 12 599 478. Im Lause des Monats Juli ist «Ine Zunahme von 7 772 Rundfunkteilneh mern (0,1 v. H.) eingetreten. Unter der Gesamtzahl am 1. August befanden sich 837 622 grbührenfrrie Anlagen.