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Mttlwoch. S. August 1839 Sächsisch« Volkszeitung Nummer 18S, Seite 5 »lotirsn in anderen M sie bringen, von An- Spsonaae für die Türkei Verhaltungen in Sosia. Sosia, S. August. Wie die Politische Polizei mitteilt, wurden mehrere Mitglieder einer Spionageorganisation festge nommen. Der Leiter der Organisation, Pant-Sanoff, wurde von der Polizei überrascht, als er Anweisungen an seine Hel fershelfer erteilte. Er soll einer politischen Grupp« angehört Haden, die mit der revolutionären mazedonischen Organisation in Verbindung steht. Die Spionage arbeitete, wie verlautet, für die Türket. schulentlassenen Mädchens den damals arbeitslose» jungen Menschen mehrfach aufforderten, von ihrer Tochter zu lassen, da sie noch zu jung sei, stellte er ihr immer wieder nach und knüpfte auch intime Beziehungen mit ihr an. Das erste Kind wurde im September 1938 geboren. Weder mit Güte noch mit Strenge war die 18jährige Mutter dazu die Beziehungen zu dem Manne abzubrechen, der fang an schlecht behandelte und sogar schlug. Im Juni 1838, als sich Margarete erneut Umständen befand, gaben die Eltern ihre Einwilligung zur Hochzeit. Auch mährend der Ehe besserten sich die Zustände i» keiner Weise. S. zeigte sich nach wie vor gewalttätig, wenn es nicht nach seinem Willen ging. Als das zweite Kind zur sich Tag das ten, des besonders kalt, ob da und dort in der Welt neue große Gold- ! sunde gemacht werden. Die Goldgräberromantik non einst, die Zeiten des grossen Goldrausches werden nie mehr micderkchrcn. Denn dieser Goldrausch war aufs engste verbunden mit der alten Vor stellung des freien und ungebundenen Welthandels über alle Kontinente hinweg, dem bekanntlich der Versailler Vertrag und der Wahnsinn -er Siegermächle, die Kontributionen for derten. aber keine Ware abkausen wollten, ein Ende schien. Die Goldfunde, die heute gemacht werden, lösen höchstens Un behagen aus, Unbehagen darüber, dah man dieses ncug"fun- denc Gold zu hohen Preisen auskaufen muh, um den Gold preis zu halten, der jeden Tag an der Londoner Börse notiert wird. Es wird mit dem Gold schlichlich wie mit den Dia manten in Südafrika gehen: man wird es gleich nach der Gewinnung in Tresore sperren, damit es nur ja nicht auf den freien Markt kommt und die Preise verdirbt. Es sind schon mancherlei Utopien darüber geschrieben worden, was ge schehen würde, wenn durch einen ZufaN Goldlager entdeckt würden, dle so unerschöpflich wären wie die Kohlenflöze. Es braucht nicht so weit zu kommen. Es genügt heute schon, dah sich eine Reihe von Währungen für das Gold nicht mehr besonders interessiert. Ihr Klnd zu Tode gequält verantwortungsloses Elternpaar auf der Anklagebank Berlin, 9. August. Unter der Anklage der Kindesmiß- handlung mit Todesfolge haben sich vor dem Berliner Schwur gericht der 21jäl)rige Erwin S. und seine 18jährige Ehesrau Margarete z» verantworten. Die beiden Angeklagten lernten GLnse durch Kopfschuß gctSict Vom großen Wllbererprozeh in Ostpreußen. — Das Gericht untersuchl die Schleichwege durch den störst. Königsberg, 9. August. In dem in Wehlau durcl-geführten Wlldererprozeh wurden auch die Diebstähle erörtert, deren sich ein Teil der Angeklagten schuldig gemaclsi hat. Auf diesem Gebiet waren die Anführer Kruppa und Preuh ebenfalls besonders emsig tätig. Man sragt sich, wann diese Menscl-en eigentlich ge schlafen haben mögen, denn nachts waren sie — trotz zeitweise Scheintoter erschlügt de« Arzt ->.n I VoMeckm» eine« Todesurteil« legen hatte, wurde sie wieder lebendig. Der Bauer war nur I T^"^V^rdonauf hm- scheintot gewesen. Bald nach feiner Wiederherstellung suchte er I W ^nw den Arzt aus und macht« ihn für die Ausstellung des TotenschetNs I "E El. Juni 1939 zum Tode verurteil« worden war. „rantworttich. In seiner Wut schlug er ihm mit seinem Krück- D Marik hat am 19. August 1938 in Gsöhleramt sRIeder- flock Uber den Kopf, so daß der Arzt mit gespaltenem Schädel I donau) den 58jährigen Altsitzer Johann Leinmechoser heimtückisch Jusammenbrach. Der Täter wurde verhaftet. erschlagen. 6oI6 In Kanada und Australien sind neue reiche Goldvorkom men entdeckt worden. Ueberall hat ein Goldrausch eingesetzt, der an die großen Tage von Kalifornien und Klon-yke er innerte, ein Goldrausch, der Tausende erfaßt hat und wahr scheinlich noch weitere Tausende erfassen wird. In den eng lischen und amerikanischen Zeitungen findet man phantastische I schwerer Arbeit am Tage — meistens unterwegs. Kein Hühner- Berichte Uber die Ergiebigkeit der neuen „Claims" und über I stall war vor ihnen sicher. Den Höhnen, wurde einfach bei leben- die romantischen Begleitumstände bei ihrer Entdeckung. Daß I digem Leibe der Hals umgedreht. Dann wurden sie in Säcke die Wirklichkeit dabei meist sehr viel weniger romantisch ist, I mitgenommen. Die Mitangeklagten strauen berei- weiß man Das Goldgräberleben ist ein rauhes entbehrungs-1 Teich sahen die Angeklagten eines Tages dicht reiches Leben. Nur ganz wenige bringen es zu leidlichem Wohl-1 hei einem Bauerngehöft Gänse schwimmen. Krnppa bewarf eins stand dabei, ganz zu schweigen von wirklichem Reichtum. Die I her Tiere mit Erdklumpen, so daß es das Wasser verließ und meisten sind froh, wenn ihnen eine große, finanzkräftige Ge sellschaft, die mit ihren modernen Maschinen natürlich ganz andere Ergebnisse erzielen kann, den Jundplatz für gutes Geld abkaust. Eine andere Frage ist es, ob man in den in Betracht kommenden Ländern wirklich so besonders glücklich darüber ist, daß jetzt so viel neues gutes Gold gesunden wurde. Im all gemeinen ist cs nach den dort geltenden wirtschaftlichen Spiel regeln -och so, dah eg -em Preis einer Ware nicht gut tut. wenn zuviel von Ihr auf den Markt kommt. Auch das Gold I sich im Sommer 1938 kennen. Obwohl die Eltern des gerade ist zunächst nur Ware. Das jetzt neu geförderte Gold muß also, wenn der Goldpreis stabil bleiben soll, aufgekaust und schleunigst in Tresoren verstaut werden. Die Nachfrage nach Gold ist längst nicht mehr so groß wie einst. Zahlreiche Wäh rungen haben sich im letzten Jahrzehnt vom Golde gelöst, dar unter die englische und amerikanische. Beide wurden abge wertet. Daß sich in -en amerikanischen Staatstresoren das Gold trotzdem beänstigend anhäuft, hat andere Gründe. Wir brauchen sie hier nur anzudeuten: die Abwertung -es Franken unter Blum hat Milliarden von französischen Werten nach den USA geführt. Werte, die -art unter Verzicht aus Zinsgewinn in Gold angelegt wurden. Man wollte gar nicht mehr ver dienen, man wollte nur Sicherheit. Jene gleißnerische, trüge rische Sicherheit, die Gold heißt. Die Zeiten, in denen wir leben, haben eine weitgehende I INaiwllNi! stlM lN Nüsittta Entthronung des Goldes mit sich gebracht. Es sind ja bekannt- I -MUVVMlU VVU ^UsfUk» lll vvyViU gerade die autoritären Staaten, denen cs seit Jahr und I (sttsteül L''N? ,7' I Vor kurzen, wurde aus Bogota gemeldet, -aß in. Besitz von b pr"' Rolle st wU. Dies? Staa-I Martinez de Mendoza ein Madonnen bild entdeck« Deutschland voran, haben unter Bweis gestellt, daß sie I worden sei, das Raffael zugcschriebc» würde. Diese Nachricht Goldes nicht bedürfen, und diese Staaten läßt cs ganz > wird jetzt bestätigt. Das Werk ist von Professor Santiago Del- gado von der Universität Bogota nach Ehikago gebracht worden, wo es einer Prüfung durch Sachverständige unterzogen wurde. Alle, die das Bild untersucht haben, sind einstimmig der Ansicht, -aß es sich nm einen Rassael handelt. Mrs. Ruthsord erklärte, daß die Untersuchung des Gemäldes mit Röntgenstrahlen ergab, daß die chemische Zusammensetzung der Malerei genau der bei Raffael üblichen entspricht. Der ausgczeiclmete Kenner alter Kunst Leo Marzolo l»c- tonte, daß eine sorgfältige Restauration die Hand des Meisters nur »och klarer erkcynen lassen würde. Jetzt soll auch noch Pro fessor Valentincr, der Direktor des Museums von Detroit, zur Nachprüfung herangezogen werden, da er als ein besonderer .Kenner der Kunst Rassaels gilt und über die Zeit der Entstehung des Bildes Genaueres skststcllen soll. Kolumbien besitzt durch diese neue Entdeckung ein Werk von Raffael, das nach dem Urteil der Kenner eine Million Wert hat. in den nahe» Wald flüchtete, wo ihm der Garaus gemacht wurde. Aus die übrigen Gänse wurde geschossen. Vier wurden mit Kopf schuß zur Strecke gebracht! Der Angeklagte Ernst Stcppat hatte es besonders auf ein same Jagdhütten abgesehen. Gewaltsam verschaffte er sich Ein gang und stahl alles, was ihm brauchbar erschien: Konseroen, die die Jäger ausbewahrtcn, und allerlei Geräte wie Wagen heber für Autos, Lampen und dergleichen mebr. Außerdem aber halte Steppat noch eine andere Gewohnheit: Er strich nachts über die Felder und fahndete nach landwirtschaftlichem Gerät, das die Bauern bei der Ackcrbestellung draußen stehen zu lassen pflegten. S>eppat schasste das Diebesgut aus seinen Hof, um cs in seiner Wirtschaft zu verwenden. Denn dieser Mensch ist nicht etwa ein armer Teufel ohne Einkommen. Er besitzt sine ganz ansehnliche Wirtschaft. Das Gericht beabsichtigt, nächster Tage zur restlosen Klä rung aller Vergehen der Angeklagten selbst -'ine Streise durch das Gebiet der Wilderer und Diebe zu unternehmen, um die letzten noch nötigen Untersuchungen am Tatort luszusuhren Welt kommen sollte, wollte die Frau in eine Entbindungs anstalt gehen. Er verbot ihr dos aber mit der Begründung, daß er sich für das Wochen- und Stillgcld besser einen Anzug und einen Mantel Kausen könnte. Dennoch hielt seine Frau mit einer an Hörigkeit grenzenden Liebe weiter zu ihm. Während sich das erste Kind bei den Großeltern befand, blieb das zweite Kind im Hause der beiden Angeklagten. Es soll von dem rücksichtslosen Vater aus das schwerste mißhandelt worden sein. Da das Kind am ganzen Körper die Spuren der schweren Mißhandlungen trug, soll S. seiner Fran ver boten l-aben, einen Arzt aufzusuchen. Das bei der Geburt gesunde und kräftige Kind starb am 8. Dezember 1938. Der Arzt, der den Totenschein ausstellen sollte, schöpfte Verdacht und zog die Polizei hinzu, die die Leiche beschlagnahmte. Der Angeklagte soll das Kind mit -em bloßen Rücken mehrmals unter die kalte Wasserleitung gehalten haben, so daß sich eine Lungenentzündung einstellte. Der tödliche Ausgang des Lei dens ist nach Ausfassung der Anklage mit aus die Vernach lässigung des Kindes und die vom Baier verhinderte Zuziehung eines Arztes zurückzuführen. Zur Verhandlung sind zwei Sachverständige und siins Zeugen geladen. Kleine Lkponilc M! »N »E» v ,« Mithilfe der Wehrmacht bei der Wehrerziehung der Hitler- Jugend. Zwischen dem Oberkommando der Wehrmacht und der Reichsjugendsiihrung ist eine Vereinbarung getroffen worden, die das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit des General oberst Keitel und des Iugendführers des Deutsche» Reiches, Baldur von Schirach, dorslell« und die Mithilfe der Wehrmacht bei der Wehrerziehung der HI sichert. Der Auftakt zur Biennale in Venedig. In Anwesenheit von Reichsminister Dr. Goebbels, Reichs pressechef Dr. Dietrich und dem italienischen Minister für Volks kultur, Alfieri, nahm die 7. Internationale Filmkunstschau mit der Uraufführung des deutschen Films „Robert Koch" ihren glanzvollen Anfang. — Die obcritalienische Presse würdigt den Besuch von Roichsminister Dr. Goebbels und Rcichsprcssechcf Dr. Dietrich in ausführlicher Weise. Deutsch« Schriftleiter in der Slowakei. Eine Abordnung deutscher Schriftleiter, die zur Zeit eine Studicnfahrt durch die Slowakei unternimmt, traf in Preß burg ein. Auf einem ihr zu Ehren veranstalteten Empfang unterstrich der stellvertretende slowakische Ministerpräsident Dr. Tuka die deutsch-slowakische Freundschast. Tagung der Astronomischen Gesellschaft in Danzig. Am Dienstag begann in Danzig die 33 Versammlung der Astronomischen Gesellschaft, an der etwa 88 Astronomen aus dem In- und Auslände teilnehmen. Roch kein« neuen Instruktionen für Tokio. Wie von zuständiger Stelle verlautet, sind an den bri tischen Botschafter in Tokio noch keine neuen Instruktionen sür die Fortsetzung der Verhandlungen abgcgangcn. Sturz eines Volksdeutschen aus polnischem Zug. Aus der polnischen Staatsbahn stürzte am Montag ein Deutscher polnischer Staatsan«hörigkelt unter verdächtigen Umständen aus einem fahrenden Zug und blieb tot liegen. Kurz vorher waren, wie berichtet, zwei Ukrainer aus dem Danziger Hauptbahnhof unter denselben seltsamen Umständen tödlich verunglück«.