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106 an den gewöhnlichen Ort zu kommen und durch eure Anwesenheit die Dankopfer zur Feier des Sieges dem Volke der Aethiopier heiliger zu machen. Der Brief an seine Gemahlin Persina lautete: Wisse, daß ich gesiegt habe und, woran dir mehr gelegen ist, daß ich gesund bin. Setze uns kostbare Dankprozessionen und Opfer in Bereitschaft, lade unfern Aufträgen gemäß die Weisen dazu ein und begib dich auch nach dem unfern väterlichen Göttern, der Sonne, dem Monde und dem Dionysos geweihten Felde vor der Stadt. 3. Als dieses Schreiben ihr gebracht wurde, sagte Persina: Das war also der Traum, den ich in dieser Nacht sah. Ich glaubte schwanger zu sein und sogleich niederzukommen, und mein Kind, eine Tochter, stand auch schon in voller Reife. Wie es scheint, deutete der Traum durch die Wehen die Kriegskämpfe, durch die Tochter den Sieg an. Gehet aber hin und erfüllet die Stadt mit der frohen Botschaft. Die vom Könige voransgeschickten Läufer thaten, was ihnen befohlen war. Sie bekränzten ihr Haupt mit dem anr Nil wachsenden Lotus und durchritten, indem sie Palmzweige in den Händen bewegten, die beleb teren Theile der Stadt, wobei schon ihre bloße Tracht den Sieg ver kündete. Meroe war nun augenblicklich von Freude erfüllt, man führte bei Nacht und bei Tage nach Geschlechtern, Straßen und Ge nossenschaften den Göttern Reigen mit Opfern auf und bekränzte die Heiligthümer. Nicht der Sieg erregte einen solchen Frohsinn, als die Wohlerhaltenheit des Hydaspes, der wegen seiner Rechtschaffenheit, wegen seines gnädigen und sanften Betragens gegen seine Untertha- nen von allen seinen Völkern nicht anders, als ein Vater, geliebt wurde. 4. Perfiua schickte Heerden von Rindern, Pferden und Schafen, von Wachteln und Greifen und mannigfaltigen andern Thieren auf das heilige Feld voraus, denn es sollte von jeder Art thcils eine Heka tombe zum Opfer bereitet, theils mit ihnen das Volk bewirthet wer den. Endlich begab sie sich auch zu den Gymnosophisten, die ihre Wohnung in dem Tempel des Pan anfgeschlagen hatten, überreichte ihnen den Brief vom Hydaspes und forderte sie auf, der Bitte des Königs Folge zu leisten und ihr selber auch theilweise diesen Gefallen zu thun, da sie durch ihre Anwesenheit dem Feste Zierde verleihen
