Volltext Seite (XML)
Srettag, 17. März 1SSS Sächsisch« Volkszeitung Nummer SS, Sette i Sestlae Angriffe aus Vonnet Varl». 17. März. Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Fon» die französisch-englische Kon sultat i o n, die Frankreich in London angeregt hat, stattsinden wird, steht noch nicht fest. Es wird noch zwischen den beiden Hauptstädten dar bt er beraten, ob der einfache diplomatische Weg genüge oder ob die englischen und französischen Staatsmänner sich in Lon don Iressen sollten. In diesem Falt« würde die Begegnung ent weder mit dem Besuch des Präsidenten der Republik, Lebrun, Anfang nächster Woche verbunden werden oder ihm unmittel bar folgen. Di« Stimmung in den parlamentarisch-politischen Kreisen gegenüber dem Außenminister Bonnet Ist sehr schlecht. Die Er eignisse in Mitteleuropa werden als ein Mißerfolg seiner „Mün chener Außenpolitik- betrachtet, und das allgemeine Urteil geht dahin, daß der Außenminister unter normalen Verhältnissen zuriiäilreten müßte. Die internationale Lage wird jedoch als so ernst empfunden, daß die Mehrheit es für wichtiger hält, in diesem Augenblick eine Ministerkrise zu vermeiden. Es ist Bon net in seinen gestrigen Erklärungen vor dein Auswärtigen Aus schuß der Kammer nicht gelungen, das Gefühl der Unsicherheit über seine außenpolitische Linie zu zerstreuen. Er hat sogar zugegeben, daß er von den Ereignissen, die sich überstürzt hätten, ül>erratck1 worden sei, da seine ausländischen Vertreter, womit er wohl vor allem seinen Berliner Botschafter meinte, diele Ent- wickli'iia der Dinge nickt hätten voraussehen können. Er soll ferner gesagt hoben, daß das Münchner Abkommen nicht mehr bestehe. Die meisten Ausschußmitglieder, di« das Wort nahmen, sprachen von einem Bankrott der Münchener Politik des Außen ministers und warfen die Regierungsfraqe auf. Am heftigsten snrach der Aboeordnete de Kerillis: „Ich muß Ihnen sagen, daß Sie geben müssen, da Sie gescheitert sind. Wenn Frank reich sich in Europa wieder aufrichten will, muß es den Eindruck neben, daß es seine Politik ändert, daß es seine Lei tung ändert, daß es sein Gesicht ändert. Sie können nicht der Mann dieser Aenderungen sein. Ich flehe Sie an. Herr Minister, gehen Sie. wenn Sie Ihr Land lieben." Der Akneordnete wies dann auf Italien hin. das „zu einer Art Gleich- sc*>altung im Erfolg" gezwungen sei: „Sie müssen daraus gefaßt s«-'n in nxmigen Tagen seine Mittelmeerforderungen zu hören. Sie müssen auch fürchten daß Spanien sich bald in die Reih« der fordernden Länder stellt." Außenminister Bonnet hat sich Mittwoch vormittag mit seinem Berliner Botschafter Coulondre telephonisch in Verbin dung geseß», um sich über die leßten Entwicklungen der Treia- nisse ,n unterrichten und ihn zu beauftragen, die Demarche in der Wilhelinttraße zu unternehmen, die zwischen Paris und Lon don verabredet worden ist. Da dieser französische Schritt aber mit Lngdan In einem Stadium der Ereignisse vereinbart worden war. der bereits wieder überschritten ist. nämlich Dienstag nach mittag. hat Bonnet erneut seinen Londoner Botschafter Eorbin angenifen, um die Haltung Londons zu dem neuesten Stande kennen,«lernen. Corbln hat sich daraufhin ins Forelgn Office begeben. g. Z „ttmfaffende klekertnMng der europäischen Lage" Londoner Blätter zum bevorstehenden französischen Staatsbesuch London, 17. März. Der bevorstehende französische Staats besuch in London wird von der Londoner Morgenpresse ein gehend erörtert. Der diplomatische Korespondent der „Times" stellt fest, daß die Bedeutung des Besuches durch das End« der Tschecho slowakei erhöh« werde". Zu der Frage einer Teilnahme Daladlers an dem Besuch meint der Korrespondent, es sei ungewöhnlich, daß der Premierminister das Staatsober. Haupt begleite. Bisher sei an dem Programm nichts geändert worden. Der politische Korrespondent der „Daily Mail" hält es für wahrscheinlich, daß Daladier nach London kommt. In br'lischen Kreisen erkläre man, daß die Zeit für eine „um- fasscndere Ueberprüsung der europäischen Lage" gekommen sei. Vtt zum 31. Mr- find die Steuttkarten zu derlMzen In welchen Füllen muß berichtigt werden? Berlin. 16. März Die Neuordnung der Lohnsteuer konnte bei der Ausschrei bung der diesjährigen Steuerkarten noch nicht berücksichtigt werden, ebenso die Beseitigung des steuerfreien Betrages für die Beschäftigung einer Hausgehilfin und die Nichtabzugsfähig keit der Kirchensteuer. Der Reichsfinanzminister hat jetzt um fangreiche Bestimmungen darüber erlassen, inwieweit infolge dessen eine Berichtigung der Steuerkarte erfolgen muß. Für die Lohnzahlungszelträume bis zum 3t. März bleibt es bei den Eintragungen aus der Steuerkarte. Ab 1. April gilt dagegen das neue Recht. Ist ein steuerfreier Betrag wegen Beschäftigung einer Hausgehilfin auf der Steuerkarte 1V39 eingetra gen. so ist der Arbeitnehmer verpflichtet, spätestens bis zum 31. März ohne besondere Aufforderung bei seinem zuständigen Finanzamt die Berichtigung der Steuerkarte zu be antragen. Die gleiche Verpflichtung hat der Arbeitnehmer, auf dessen Stcuerkarte ein steuerfreier Betrag besonders eingetragen ist, wenn bei Ermittlung dieses Betrages Kirchensteuer von mehr als 6,8» RM. monatlich berücksichtigt worden ist. Für die kleinen Kirchen st euerzahler bleib» es also in diesem Jahre bei der Lohnsteuer noch beim alten. Arbeitnehmer, aus deren Steuerkarte Kinder vermerkt sind, fallen künftig in die Steuergruppe IV. Eine Aenderung der Steuerkarte ist hierfür nicht notwendig. Das gleiche gilt für Arbeitnehmer, auf deren Steuerkarte der Vermerk „ver- helatet" enthalten Ist, aber keine Kinder vermerkt sind. Hier wird die Steuer künftig nach der Steuergruppe III berechnet. Eine steuerliche Vergünstigung für geschiedene und verwit wete Männer über 56, aber unter 65 Jahren, ist nicht mehr vorgesehen. Sie fallen grundsätzlich in die Steuergrupp« I. Dagegen müssen diejenigen verwitweten oder geschiedenen Ar- beitnekmer ihre Steuerkarte bei der Gemeindebehörde berich tigen lassen, auf deren Steuerkarte der Vermerk „Gilt für die Lohnsteuer als verheiratet" nicht enthalten ist und auch Keine Kinder vermerkt styd, wenn aus ihrer Ehe ein nichtjüdisches Kind hervargeaangen ist oder wenn sie früher wegen eine» nicht« jüdischen Stiefkindes Kinderermäßigung gehabt haben. Eie kommen dann in die SteuergruPPe III. Ebenso müs sen Juden, die künftig nach der Steuergrupp« I besteuert werden, Ihre Steuerkarte bis zum 31. März bei der Gemeinde behörde entsprechend berichtigen lasten. Entsprechend den neuen Haftungsbestimmun gen stellt der Erlaß ausdrücklich fest, daß für die Lohnsteuer, die deshalb zu wenig einbehalten wird, weil der Arbeitnehmer seiner Verpflichtung zur Berichtigung nicht nachqekommrn ist, ausschließlich der Arbeitnehmer, nicht auch der Ar beitgeber In Anspruch genommen wird. G In dem Durchführungserlaß des Reichsfinanzministers über di« Berichtigung der Steuerkarten ist für di« Uebersührung der Verheirateten, bet denen nach fünfjähriger Ehe noch kein Kind ^vorhanden ist, in die Steuergruppc II als Stichtag der 3t. De- Ein eniwicklutigsreicher Wirtschastsraum Ser wlrlschastllche Aufbau von Vöhmen, Mhren, der Slowakei und Karpalo-Lllralne Als lm Herbst 1V38 die sudetendeutschen Gebiete ins Reich heimkehrten, hatten sich auch die Voraussetzungen für die wirt schaftliche Entwicklung der Tschecho-Slowakei grundlegend ge wandelt. Vor der Abtretung überwog die Industrie, während nachher die Landwirtschaft stärker in den Vordergrund trat. Die Wirtschaft nahm einen ausgesprochenen Btnnencharakter an und war auf Gedeih und Verderb mit den anderen Staaten ver koppelt. Dieser Zustand wird jetzt, wo der Rest der Tschecho- Slowaket unter das Protektorat Großdeutschland» kommt, be seitigt werden. Die deutschen Truppen zogen zuerst in Böhmen und Mähren ein und stellten damit einen Wirtschaftsraum unter deutschen Schuh, der sehr dicht besiedelt ist. Auf 50Ü00 Quadrat kilometer wohnen 6.9 Millionen Menschen, von denen S.6 Mil lionen in der Industrie, 1.8 Millionen in der Landwirtschaft und 576 666 Im Handel tätig sind. Die Rohstoffgewinnung in diesen Gebieten, also Böhmen und Mähren, erreicht zwar keinen sehr beträchtlichen Umfang, aber von den 7.6 Millionen Tonnen Steinkohlen, die im Jahre von der gesamten ehemaligen Tschecko-Slowaket gewonnen wurden, stammen 5,25 aus Mähren-Schlesien und 2,31 aus Böhmen. Aus Böhmen kommen ferner noch 745 666 Tonnen Eisenerze, etwa die Hälfte der ge samten tschecko-slowaktschen Gewinnung. 116 666 Tonnen Sil ber-, Blei- und Zinkerz, etwa zwei Drittel der Gesamtqewin- nung, liefert ebenfalls Böhmen. Die Eisenindustrie liefert in Mähren-Schlesien 757 666 Tonnen Roheisen und in Böhmen 885 666 Tonnen, das sind fast 1.14 Millionen Tonnen bei einer Gesamtproduktion von 1.19 Millionen Tonnen. In den beiden Gebieten werden jährlich 1,55 Millionen Tonnen Rohstahl er zeugt. Böhmen und Mähren-Schlesien besiken zahlreiche In dustrien. die das Schwergewicht der Wirtschaft darstellen. Me tall- und Elektroindustrie, chemische Industrie. Glas- und Ter- tilwerke und graphische Unternehmen stellen je etwa 96 v. H. der Gesamterzeuguna dar. Einen beträchtlichen Anteil nimmt die Schuh- und Bekleidungsindustrie ein, die 98.7 v. H. der Gesamterzeuaung ausmacht. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang natürlich die Erzeuaung der Bata AG., die in dieser Er-euaunasrlsfer enthalten iss. Hauptindustrie- orte sind Prag, Vilsen. B-Ünn und Mährisch-Ostrau. zu denen sich noch einige kleinere Orte gesellen. Der indnsirielle Eka- rakter ist zwar kennzeichnend für Böbmen und Mähren, aber auch die Landwirtschaft ist von erheblicher Bedeutung. 991 Millionen Hohtar der bislwrigen Tsckecko-Slawakei wurden landwirtschaftlich genutzt. Etwa die Hälfte davon liegt in Böhmen und Mähren-Schlesien. Die Wälder sind sehr groß und stehen nur wenig hinter dem Waldreichtum der Slowakei zurück. Die Slowakei umfaßt ein Gebiet snach den Abtretun gen an Ungarn) von 38506 Quadratkilometer mit einer Be- völkerungszahl von 2,45 Millionen. Die Slowakei ist ein ausgesprochenes Agrargebiet; denn es arbeiten 1,40 Millionen in der Landwirtschaft. 484 000 in der Industrie und 131 000 tin Handel. Die Slowakei besaß in dem bisherigen Wirischasts- raum der Tschecho-Slowakvi die größte Waldfläche mit 1,47 Millionen Hektar Sehr bedeutend ist in diesem Gebiet die Obstzucht, der Wein- und Hopfenbau und die Tabakkultur. Aepfel, Zwetschgen, Pflaumen und Johannisbeeren werden jährlich in mehreren hunderttausend Doppelzentnern geerntet. Dazu kommen 180 000 Hektoliter Wein und 12 000 Doppel zentner Tabak. An Bodenschätzen ist die Slowakei ebenfalls ziemlich reich Sie fördert zwar keine Steinkohle, aber jährlich etwa 730 000 Tonnen Braunkohle, 770000 Tonnen Eisenerz, 63 000 Tonnen Manganerz. 60 000 Tonnen Silber-, Blei- und Zinkerz und 40 000 Tonnen Golderz; ferner werden auch Rohöl und Erdgas gewonnen. Die Bodenschätze sind aus Mangel an Kapital noch nicht in dem Maße gehoben worden, wie es mög lich wäre. Die Industrie ist der Bodenstruktur entsprechend nicht sehr ausgedehnt. Es gibt einige Metall- und elektrotech nische Werke, Textil- und Holzunternehmen. Noch fast unerschlosscn ist die K a r p a t o - U k r a i n e, vor allem im Bereich der Waid-Karpaten. Die 550 000 Men schen ans 11 000 Quadratkilometer leben fast voll ständig von der Landwirtschaft, und nur 55 000 sind in der Industrie und 24 000 im Handel tätig. Die Landwirtschaft ist arm; denn von der landwirtschaftlich genutzten Fläche kommen nur 800 060 Hektar auf Aecker. Wiesen und Gärten. Von den 1 100600 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche überhaupt sind 567 000 Hektar mit Wäldern bedeckt, die zum großen Teil noch ausgeprägten Urwaldcharakter tragen. Die Holzausfuhr war bisher bereits sehr beträchtlich, etwa im Jahre 800 060 Kubikmeter. Don Bodenschätzen wurde bisher vor allem Salz gewonnen. Andere Rohstofflager wurden kaum ausaenutzt. Oelbohrversuche waren erfolgreich; ebenso wurden Eisenerz vorkommen festgestellt mit einem Eisenaehalt von 45 v. H. In diesem Lande w'rd also die Erschließung in der Zukunft noch beachtliche Erfolge bringen. Die erste Aufgabe wird es sein, neue Verkehrswege anzuleaen, um dem Lande einen wirtschaftlichen Aufstieg zu verschaffen. zember 1932 festgesetzt -worden. Ab 1 April 1939 müssen allo diejenigen Verheirateten die erhöhte Steuer zahlen, deren Ehe schon am 31. Dezember 1932 bestanden hat, ohne daß aus der Ehe ein Kind hervorgegangen Ist. Wie wir auf Anfrage hören, geht die Festlegung dieses Termins darauf zurück, daß für die Ausschreibung der Steuerkarten jeweils der Personenstand der letzten Personenstandsaufnahme maßgebend ist. für dieses Jahr also die Personenstcmbsaufnahme vom 10. Oktober 1938. An diesem Tage muß die Ehe bereits fünf volle Kalenderjahre be standen haben. Da zu den vollen Kalenderjahren infolgedessen das Jahr 1938 nicht mehr mitrechnet, ergeben sich die fünf Jahre von 1933 bis einschließlich 1937 und somit der Stichtag des 3t. Dezember 1932. Selbstverständlich fällt die erhöhte Steuer in dem Augenblick weg, wo in einer loschen Ehe ein Kind geboren ist und der Steuerpfliä/tige die Steuerkarte entsprechend berich tigen läßt. Dampfer. Flugzeug und Besatzung wurden wohlbehalten an Bord genommen. „Die Tat" ändert Titel und Malt Die Monatsschrift „Die Tat", die von Eugen Diederich» verlegt, von Giselher Wirsing und Ernst Wilhelm Eschmann her- ausgegeben wird, teilt im letzten Heft ihres 36. Jahrgangs mit, daß sie künftig unter dem neuen Namen „Das zwanzigste Jahr hundert" mit reicherem Inhalt und in zeitgemäßerem Gewänne von den gleichen Herausgebern fortgeführt werde. Berlin. 17. März. Der vom Reichskriegsgericht am 13. d. M. wegen Verbrechens gegen das Autofallengesctz zum Tod« und wegen Vorbereitung zum Hochverrat und wegen Fahnenflucht zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren Zuchthaus sowie den damit verbundenen Nebenstrafen verurteilte Otto Vogl aus Men ist am 16. d. M. hingerichtet worden. Aun behördliche Typenprüfung von Baustoffen Der Vierlahresplan erfordert, daß mit allen Baustoffen so sparsam wie möglich umqegangen wird und in manchen Fällen an Stelle bisher üblicher Baustoffe Austauschstoffe ver wendet werden. Um nun zu verhüten, daß durch ungeeignete Baustoffe Gefahren und Mißstände entstehen, wird es, wie der Reichsarbettsmtnister in einem Erlaß an die Landesregierungen — außer Oesterreich und Sudetenland — betont, notwendig, die in gewissem Umfang bereits bestehende, zum Teil auf Frei willigkeit beruhende Prüfung von Haus- und Grundstücksein- richtungen und -einrlchtunqsteilen behördlich zu regeln. Ein Bedürfnis nach einer Typenprüfung besteht nach dem ministeriellen Erlaß bei Entwässerungsanlagen, Benzinablchei- dern, Fettabschetdern, häuslichen und kleinaewerblichen Feue- rungsanlagen und deren Zubehör. Für diese Einrichtungen und Elnrlcktungstelle bestimmt der Minister im Einvernehmen mit den übrigen zuständigen Stellen, das vom 1. Januar 1 946 an in allen Fällen, in denen die Einrichiunaen und Einrichtungsteile bei bauvolizeiltch genehmlgnnasnfllchtiaen Vauarbetten eingebaut werden sollen oder der Einbau selbst Sie AeichKank Mitte März 1SZS In der zweiten Märzwoche hat die Entlastung der Reichs bank im Zusammenhang mit dein Steuertermtn und den Vie- dioansprüchen keinen nennenswerte Fortsetzung gefunden. Die gesamte Kapitalanlage des Noteninstituts hat sich lediglich um 4 Mill. RM. aus 8084 Mill. RM. ermäßigt. Die Bestände an Gold betragen unverändert 71 Mill. RM. und die an deckungs fähigen Devisen bei einer geringfügigen Zunahme etwa 6 Mill. RM. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat um 164 Mill. RM. auf 7574 Mill. RM. an Scheidemünzen um 32 Mill, auf 1713 Mill. RM. abgenommen. Der Umlauf an Renten- bankschetnen ist um 2 Mill, auf 370 Mill. RM. erhöht. Der gesamte Zahlungsmlttelumlauf betrug am Stichtage 9656 Mill. RM. gegen 2850 Mill. RM. in der Vorwoche, 9380 Mill. NM. zum entsprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 6831 Mill. RM. zum gleichen Dorjahreslermin. Die fremden Gelder zei gen mit 964 M'll. RM. eine Abnahme um 63 Mill. RM., und zwar haben sich hauptsächlich die Guthaben der Privatwirtschaft vermindert. der baupolizeilichen Genekmiauna bedarf, als Auflaae vorge schrieben wird, daß nur solcke Elnricktunaen und Teile ver wendet werden dürfen, deren Typen mit Erfolg geprüft worden sind. Amisanmaßuna im autoritären Staat Jeder falsche Polizist kommt lns Konzentrationslager Der Paragraph 132 des Rcichsstrasgesehbuchs bedroht den jenigen, der unbefugt sich mit Ausübung eines öffentlichen Amtes befaßt oder eine Handlung vornimmt, die nur Kraft eines öffentlichen Amtes vorgenommen werden darf, mit Ge fängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe. Von dieser Feststellung aus behandelt SS-Oberführer Ministerialdirigent Dr. Best Im „Deutschen Recht" das Problem der Amtsanmaßung im völkisch-autoritären Staat. Im völkisch-autoritären Staat sei die Amtsanmaßung grundsätzlich ein Angriff auf die Struk tur und das Bestehen der Volksordnung und müsse mit ent sprechender Schärfe bekämpft werden. Der zur Zeit noch gül tige Paragraph 182 des Strafgesetzbuchs sei hierfür nicht geeig net. Es erschein« deshalb dringend erforderlich, daß in dem kommenden Strafgesetzbuch die Amtsanmaßung unter die An griffe auf die Sicherheit des Volkes und Reiches gerechnet und mit entsprechend hohen Strafen bedroht werde. Was zur Zelt mit strafrechtlichen Mitteln noch nicht erreicht werden könne, das suche der Reichsführer SS und Ehef der Deutschen Polizei zur Sicherung der wichtigen und besonders gefährdeten polizeilichen Funktionen gegen die Amtsanmaßung dadurch zu erreichen, daß aus seine Anordnung grundsätzlich jede Person, die sich zu Unrecht als Beamter oder Beauftragter der Polizei auvgegeben hat, unabhängig von einer etwa erfolgten Bestra fung aus präventiv-posizeilichen Gründen in Schutzhaft genommen und bi» auf weitere, in einem Konzentra tionslager untergebracht wird. Lan-ftrttkenMsoÄÜ«- eine» deutschen Wafferftugzeng« Berlin, 17. März. Am Montogmtttag startet« da« zwei» motovlae deutsche Wasstrflugzeug D-AEHF zu einem Langstrek- kenverluchsNug nach Südamerika. Nachdem bereits 7000 Kilo- mÄer im Ohnehaktslug zurückgelegt waren, stellte sich vor Er reich«« de« südamerikanischen Festlandes ein« Störung im iin- - Ken Motor ein. Das Flugzeug nahm daraufhin Funkverbin dung mit dem „Monte Paocoal" der Hmnburg-Aidamerischen Dampfschiffahrtsgesellschast auf und wasserte nach etwa einsnin- digem Weiterflug verabredungsgemäß neben oem deutschen Berliner Börse vom 17. Mrz Aktien uneinheitlich, Renten freundlich. Die Wertpapier märkte waren auf einen freundlichen Grundton gestimmt, wenn sich auch an der nur sehr spärlichen Beteiligung des Pub likums nichts oder nur wenig geändert hat. Von Montan werten, die meist auf Dortagsschlußbasis ihren Besitzer wechsel ten, fielen Klöckner mit plus 1. und Harpener mit minus 1,75 v. H. auf. Draunkohlenwerte kamen, sofern notiert, meist höher an, wobei Eintracht mit plus 1,5 v. H. an der Spitze lagen. Don chemischen Papieren stiegen Farben um 0,5 v. H. aus 149 fünf achtel. In der Gruppe der Elektro- und Dersor- gungswerte konnten nur AEG mit plus fünf Achtel und Ges- siirel mit plus 0,5 v. H. kleine Gewinne erzielen, während Deutsche Atlanten um 1,5, Licht-Kraft und Elektrische Werke Schlesien um je 1 v. H. zurllckgingen. Dagegen lagen Maschi nenbauwerte meist fester, so Orenstein um 1,25, Demag und Deutsche Waffen um je 1 v. H. Don den übrigen Marktgebie ten sielen Derkehrswerte mit überwiegenden Einbußen auf; so gaben Nordlloqd nach den vorangegangenen Steigerungen 2,25, Hapag und AG für Verkehr um je 1,5 v. H. nach. Ferner ermäßigten sich Iunghans um 2 und Daimler um I, während Süddeutsch« Zucker 1,5 v. H. höher lagen. Im va riablen RPitenverkehr befestigten sich Re'chsaltbesitz um 20 Pf. auf 130,20. Die Gemeindeumschuldungsanlethe war mit 93,20 wieder unverändert. — Am Geldmarkt trat eine weitere Er mäßigung der Blancotagesgeldsätze auf 2 fünf achtel bis 2 sie ben achtel «in. von Valuten errechneten sich das Pfund mit II, 68, der Dollar mit 2,493 und der Frone mit 6,61. Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsauto« bahn«n: Durchwea srftgefahrene und festgefroven« Schnee decke, Schneeallttte, oft Glatteis, Verkehr durch Spurrinnen er schwert. Meist sind Schneeketten unbedingt erforderlich. Auf Strecke Zwickau-Ptrk ist der Verkehr stellenweise behindert. — Reichsstraßen und Straßen im Sudetengau: Im Flach- land Mi« im Gebirge festgefahven« und festgefrorene Schneedeck« mit Schneegkätt«, streckenweise sehr ost Glatteisgefahr. In höheren Gebirgslagen ost Schneedecke über 15 Zentimeter, Er schwerung durch Spurrinnen und Glatteisgefahr, Schneeketten unbedingt erforderlich. Straße Nr. 95 Strecke Oberwiesenthal bi» zur alten Aetchogrenz« starke Verwehungen und ist gesperrt, Verkehr unmöglich. Straßen werden geräumt Und gestreut. Relehoivetterdfenst, Ausgab«or1 Dresden. Wetter vorhersage sllr Samstag, den 18. März: Vorwiegend stärker bewölkt. Schneefälle, nur teilweise in Regen übergehend. Etwas wärmer. Mäßige Winde aus süd lichen Richtungen.