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Sächsische Volkszeitung : 17.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193903172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390317
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390317
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-03
- Tag 1939-03-17
-
Monat
1939-03
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 17.03.1939
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0«s Heiokspnolektorst Proklan»ationen des Führers gehören zu den große»» Ereignissen, die Weltgeschichte machen und in die Welt geschichte eingehen. Einen Tag nach dem Einmarsch in das alte Oesterreich ersuhr die Welt durch die berühmte Prokla mation des Führers das künftige Schicksal dieses Landes. Auch diesmal ist das Interesse, was aus der früheren Tscheche! werden soll, nicht länger auf die Folter gespannt worden. Ihre künftige Staatsform ist in der historischen Proklamation des Führers vom gestrigen Tag genau um rissen. Böhmen-Mähren bleibt ein autonomer Staat. Er wird in Zukunft seine kulturellen Angelegenheiten selbst ordnen. Man will nicht in den alten Fehler der österreichischen Mo narchie verfallen und aus Tschechen Zwangsdeutsche machen. Nur wer als Deutscher sich mit der deutschen Gemeinschaft verbunden fühlt, kann ein wertvoller Träger der natio nalen Idee sein. Die alte Tscheche! ist ja gerade daran ge scheitert, daß sie zwar auf dem Papier die völkischen Grund, sätze anerkannte, sie aber in der Praxis nicht zur Durch führung brachte. Das Protektorat, in das die neue Staatsform der früheren Tscheche! gekleidet wird, ist ein Vertrags. Verhältnis, bei dem ein Staat (Oberstaat) den Schutz und die auswärtige Vertretung eines anderen übernimmt. Der llnterstaat bleibt völkerrechtliche Person und ist im Innern selbständig. Diesem neuen Protektorat gehören in Zukunft die früheren Tschechen, Juden usw. an, während die deutschen Staatsangehörigen Reichsangehörige werden. Daß eine Harmonie in den Maßnahmen des Protektorates mit denen des Reiches bestehen muß, liegt im Interesse der Angehörigen des neuen Protektorates wie des Reiches. Vor allem aber muß eine grundsätzliche Aenderung in der Einstellung der früheren Tschechen zum Deutschtum ein treten. Solange die Tscheche! im Habsburger Reich war, stand sie in der Opposition und wurde zu einem Haupthindernis für die Verwirklichung der großdeutschen Etaatsidee. Das ging soweit, daß heute englische und fran zösische Zeitungen schreiben, als würde es sich bei Böhmen und Mähren um fremde Völker handeln, die mit dem Deutschtum nichts zu tun hätten. Dabei gehören, wie es einleitend auch in der Proklamation des Führers heißt, diese Länder schon seit einem Jahrtausend zum Lebensraum des deutschen Volkes. Die antideutsche Propaganda wurde nach dem deutschen Böhmen von fremden Elementen getragen und hat sich nur mit Brutalität und Vergewalti gung wehrloser Minderheiten durchsetzen können. Immer drohte diesem Teil Europas die Vorherrschast Asiens, im Mittelalter durch die vielen TUrkeneinfälle, in neuer Zeit durch die enge Verbrüderung Prags mit Moskau. Das Bündnis der früheren Tschecho-Slowakei mit der Sowjet- Union vom 16. Mai 1935 zeigt den antinatkonalen und antideutschen Kur», den der Prager Marxismus steuerte. Schon wurden in der Tscheche! Flugplätze für Sowjetfieger eingerichtet, schon ging der größte Teil der Waffen, die die tschechischen Fabriken herstellten, nach der Sowjetunion. Prag war nichts anderes mehr als eine Filiale von Mos kau. Konnte an dieser Entwicklung England Interesse haben, das heute mit heuchlerischem Augenausschlag den Zu« kammenbruch der Tscheche! bedauert? In Wirklichkeit liegen Vie Interessen Englands, ebenso wie hie Frankreichs, in der Lösung, die jetzt der Führer gefunden hat. Denn diese rettet Europa von der Vormundschaft eines halbwilden Asiatentums. Man kann darum die Kritik, die am Mittwoch Tham« berlain und Halifax an den deutschen Maßnahmen geübt haben, nur als abwegig bezeichnen. Denn die Lösung des Führers schafft nicht einen neuen kknruheherd, sondern ent. jernt einen alten. Oder wäre es für England besser gewesen, wenn in der Tscheche! mit der zunehmenden Erschütterung der staatlichen Autorität ein Chaos wie in Spanien ent standen wäre? Für alle Zukunft braucht es solche Befürch tungen nicht mehr haben. Oder liegt ein Grund für Mitleid am Schicksal des tschechischen Volkes vor, vielleicht gar für die englische Diplomatie? Wenn England seine Erenzpsähle weiter steckte, dann floß immer sehr viel Blut, dann schreckte es vor Maßnahmen nicht zurück, die alle Gefühle der Humani tät zum Erstummen brachten. Die Tscheche! ist zusammen gebrochen und ihr Führer hat das Reich um seinen Schutz gebeten. Unblutiger ist kaum eine Verrückung der Erenz psähle vor sich gegangen. Wer hätte uns hindern können, den böhmisch-mahrl- schen Raum mit seinen Menschen bedingungslos zu einem Bestandteil des Reiches zu machen? Von einer Gegenaktion anderer Großmächte konnte, wie man heute nach der eng lischen Regierungserklärung und angesichts der vollkomme nen französischen Zurückhaltung weiß überhaupt keine Rede sein. Das nationalsozialistische Reich tut aber in diesem Fall nicht, was es unter Berücksichtigung der machtpoliti- schen Verhältnisse kann, sondern was es entsprechend seinen Lebensinteressen muß und will. Der Führer hat wiederholt die Auffassung ausgesprochen, daß es eine Unmöglichkeit ist, ein geschichtlich und natürlich bedingtes Volkstum zu vernichten. Wir können und wollen darum nicht den Feh ¬ ler begehen, der in dem Versuch der Entnationalisierung der Menschen im böhmisch-mährischen Raum bestehen würde. Dieser Raum gehört aus Gründen der Geschichte und der geographischen Lage politisch, wirtschaftlich und ver kehrsmäßig zum Eroßdeutschen Reich. Aus den hier ge gebenen Notwendigkeiten heraus werden alle Folgerungen gezogen. Aber die völkische Eigenart der in Böhmen und Mähren lebenden nichtdeutlcken Menschen bleibt vollkom- Veran und Slrovtt in London Ankunft mit geheimnisvollem Flugzeug London, 17. März. Verschiedene Londoner Blätter melden, daß der bisherige tschechische Ministerpräsident Beran und General Sirovy In London eingctroffen seien. Damit be ginnt sich anscheinend ein Geheimnis zu lüsten, das um ein holländisches Flugzeug mit elf Passagieren auf Veranlassung des Foreign Office und des Innenministeriums seit dessen An kunft In Croyden auf das strengste gewahrt wurde. Der „Daily Telegraph" berichtet dazu noch, cs siebe fest, daß es sich bei diesen Passagieren um Beauftragte der bisherigen tschecho-slowakischen Regierung handele. Man nehme an, daß sie geheime Pläne der Skoda-Werke nach London gebracht hätten, um zu verhindern, daß die deutsche Regierung Kennt nis erhalte über einzelne Waffen der Entente, die, wie insbe sondere Frankreich, teilweise Ihre militärische Ausrüstung von den Skoda-Werken bezogen hätte. Der Kronprinz von Iran schwer erkrankt Am Tage seiner Hochzeit London, 17. März. Der Kronprinz von Iran, der vor gestern in Kairo die Schwester des ägyptischen Königs, die 17jährige Prinzessin Fawzia, heiratete, ist Im Laufe des Nach mittags plötzlich schwer erkrankt. Er mußte mit hohem Fieber ins Bett gebracht werden. Die Militärparade wurde darauf hin abgesagt. Beförderungen bei der Wehrmacht Berlin, 17. März. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat mit dem 1. März 193!) ernannt: den Gene ral der Infanterie Wäger znm Kam. Gen. d. Grz.-Tr. Ober rhein; den Generalleutnant Ra sch ick zum Kom. Gen. d. Grz.-Tr. Eifel; mit Wirkung vom 1. März 1939 befördert: zum Generaileunant den Generalmajor Graf von Brockdorff- Ahlefeldt; zum Generalstabsarzt den Generalarzt Dr. Ziaja; zu Generalmajoren die Obersten Lechner, Zehler. Schellert, Leister, v. Kropfs, von der Chevallcrie, v. Scotti, Stumpfs, Herzog; zum Generalarzt den Oberstarzt Dr. Ochlmann. Italienischer Franziskaner von chinesischen Kommunisten ermordet Protest in Tschungking Tschungking, 17. März. Der italienische Boischasicr in Tschungking überreichte der Zentralregierung eine scharfe Pro testnote wegen der Ermordung des Franziskancrpaters Co echt in Kwohfien am Hutohofluß. Ter Pater wurde in der Kirche beim Zelebrieren von einen» Soldaten der kommunistischen 8. Armee getötet. Holländisches Schloß mit Millionenwerten nledergebrannt Erfolgreicher Einsatz deutscher Jcuerlöschpolizci Emmerich sNiederrhein). 17. März. Von einem nächtlichen Großfeuer wurde das dem holländischen Tcxlilinüustriellen van Heek in Enschede gehörende alte Schloß in dem unmittelbar an der deutschen Grenze gelegenen Hcereubcrg heimgesucht. Auch die Fcuerlöschpolizei aus Emmerich wurde von den hol ländischen Behörden um Mithilfe bei den Löscharbeite» gebeten, die sich in selbstverständlicher Hilfsbereitschaft mit einem Lösch zug sofort über die Grenze begab und sich, da sie als einzige Wehr mit Rauchschutzmasken ausgerüstet »var, mit großem Erfolg an den Löscharbeiten und an der Bergung der in den Türmen des Schlosses befindlichen Kunstwerte beteiligte. Das Schloß gehörte früher den Grafen von Bergh und ging nach Anssterben dieser Linie in den Besitz der Fürsten von Hohenzollern-Stgmaringen über, um schließlich kurz vor dem Kriege von dem holländischen Industriellen van Heck erworben zu werden. Der jetzige Besitzer ließ in dem Schloß umfangreiche Rcstaurierungsarbeiten vornehmen, da er die Absicht hatte, in ihm Wohnung zu nehmen. Beim Eintreffen der Emmerichcr Fcuerlöschpolizei waren bereits der Dachstuhl und das obere Stockwerk des drei- bziv. vierstöckigen Schlosses In ein Meer von Flammen gehüllt, so daß es nicht mehr viel zu retten gab. Lediglich die Ecktürme des Schlosses ivarcn von den Flammen noch nicht ergriffen. Die mit Rauchmasken ver sehenen deutschen Feuerwehrmänner gingen nun in der Haupt sache dazu über, die in den Türmen befindlichen Kunstgegen stände in Sicherheit zu bringen. Wertvolle alte Gemälde und Handschriften sowie ein Teil der Bibliothek sielen aber trotz dem dein Feuer zum Opfer. Der Wert der vernichteten Kunstschähe soll weit über eine Mijlion Gulden betragen. Es wird vermutet, daß der Brand durch Kurzschluß entstanden ist. Stockholm, 17. März. Schwede,» verfügt jetzt durch die an» Mittwoch vollzogene Verbindung des siidschivedischcn Wasser kraftwerkes in Mäßje mit dem im Norden gelegenen Werk Krangede über die längste Kraftübertragung und zugleich höchste Spannung in Europa. Die Entfernung zwischen den nunmehr verbundenen Kraftwerken beträgt rund 899 Kilometer, und die Spannungsstärke beläuft sich auf 220 999 Volt. Die Leitung führt auch Uber Stockholm. Klsinv Lkronilc Haßenßreuzfahnen über dem Prager Parlament. Der „Ceske Narodni Bybor" veranlaßte als Auftakt einer guten deutsch-tschechischen Zusammenarbeit die Hissung von zwei großen Hakenkreuzfahnen auf dem Prager Parlament. Die tschechischen Gesandtschaften in Budapest und Bukarest durch di« deutschen Gesandten übernommen. Die tschechische Gesandtschaft in Budapest wurde ebenso wie die ii» Bukarest durch die deutschen Gesandten übernom men. Kirschbaum Generalsekretär der Hltnka-Partel. Der slowakische Ministerrat hat eine Verordnung Uber die Entsendung von Regierungsvertrauensmännern in Fabriken und Geschaftsunternehmungen beschlossen. Zum Generalsekre tär der Hlinka-Partei Ist Dr. Kirschbaun», der bisherige Sekre tär des Ministers Durcansky und Leiter der Hlinka-Akade- mikcr, ernannt worden. Zum Adjutanten des Ministers Dr. Tuka wurde Farkas bestellt. SL0 Feldküchen der NSV in Böhmen und Mähren. - Die NSV hat In Böhmen und Mähren 220 Feldküchen eingesetzt. Chust von ungarischen Truppen besetzt. Der ungarische Generalstab teilt mit, daß Chust von den ungarischen Truppen besetzt worden sei. An mehreren Steilen sei von den Truppen auch die polnische Grenze erreicht worden. Der Herzog von Coburg auf dein Wege nach Sofia. Der Präsident des Permanenten Internationalen Front- kämpserkomitccs, Herzog yon Coburg, ist nach dreitägigem Aufenthalt in Bukarest Donnerstag nachmittag nach Sofia ab gereist. Cianettis Deutschlandreis« beendet. Am Ende seiner Deutschlandreise »var der Präsident des italienischen Industriearbeiterverbandes Cianetti Gast des Gaues Halle-Merseburg. Am Donnerstagabend nahm er an einer Führertagung aus der hoch über dein Saalctal gelegene» Gauschulungoburg Wettln teil. Englands Rllstungsprogramm zur See. Der parlamentarische britische Staatssekretär teilte mit, daß sich insgesamt 870 000 Tonnen Kriegsschiffe, darunter neun Schlachtschiff, sechs Flugzeugmutterschiffe und 25 Kreuzer im Bau befinden. Deutschland — der größte Industriestaat der Welt. In Iugoslavlen hasst man nach der Errichtung des Pro tektorats Böhmen und Mähren auf eine noch engere Zusam menarbeit mit dem Deutschen Reich als bisher. Der „Slove- ncc" stellte fest, daß Deutschland der größte Industriestaat der Welt geworden sei. men unangetastet. Deutschland gibt der ganzen Welt jetzt ein Beispiel dafür, wie eine Minderheitenpolitik ausjehen muß, die weder das Wohlbefinden der betreuten Menschen eines anderen Volkstums, noch den Frieden der Welt ge fährdet. Das neue Protektorat Böhmen-Mähren ist kein Produkt bedingungsloser Gewaltpolitik, sondern ein Weg der Versöhnung und des Ausgleiches von Interessengegen sätzen, mit dem Zweck, am besten den Interessen des Reiches und des neuen Protektorates zu dienen Gisenbabnunglijtk bet Müncheberg Ein Toter, acht Schwer- und etwa 30 Leichtverletzte Franksurt an der Oder, 17. März Auf der Fernverkehrsstrcckc Berlin-Küstrin ereignete sich Donnerstag vormittag gegen 9 Uhr ein folgenschwerer Eisen- bahnzusammenstoß. zahlreiche Opfer forderte. Unweit von Müncheberg, wo zur Zeit Umbauarbeitcn statt« finden und die Strecke eingleisig befahren werden muß. stießen der aus Berlin nach Schneidemühl fahrende Eilzug 87 mit dem Schneidemühl-Berliner Personenzug 304 zusammen. Die Loko motiven sowie einige Wagen beider Züge entgleisten und bilden einen wirren Trümmerhaufen. Soweit bisher fcstgestellt wer den konnte, kam bei diesem Zusammenstoß ein Lokomotivführer ums Leben, der unter der einen Maschine begraben liegt. Außer dem wurden acht Reisende schwer und etwa 20 bis 30 Reisende leichter verletzt. Der Haupttcil der Verletzten setzt sich aus den Reisenden des Eilzuges zusammen; die Reisenden des Personenzugcs kamen glimpflick>er davon, weil hinter der Lokomotive einige leere Wagen fuhren, die den Hauptstoß des Zusammenpralls ausfin gen. Die Verletzten wurden in den Krankenhäusern von Miincl)eberg, Seelow und Küstrin untergebracht. Hilsszüge aus Berlin und Küstrin sowie zahlreiche Aerzte waren bald zur Stelle und sorgten für die Verletzten. Auch die Staatsanwalt schaft Frankfurt a. d. O. weilt an der Unsallsielle und nimmt die ersten Ermittlungen auf. Die Sckuldsrage ist noch nicht geklärt. Da durch den Unfall die Gleise liir den Verkehr gesperrt sind, wird der Personenverkehr mit Omnibussen ausrechterhal- ten, während die Schnellzüge von und nach Ostpreußen über Frankfurt a. d. O. geleitet werden. Großes FahneuabeWaffUllgSprogramm der Reichsbahn 1940-1943 Bestellnnaen über 3>Z Mill-arde», RM. Berlin, 17. März. Die Deutsche Reichsbahn gibt jetzt ihr großes Fahrzeugbcscl-asfungsprogramm für die Jahre 1940—43 bekannt, das sie in die Lage versetzen wird, allen Aufgaben, die ihr künftig gestellt werden, gerecht zu werden. Es sicht den Bal» von 6000 Lokomotiven. 10 090 Personenwagen. 112 000 Güter- und Gepäckwagen und 17 300 Kraftwagen und Anhänger vor. Die Finanzierung erfordert insgesamt 3'/- Milliarden NM., jährlich also 875 Millionen RM. Lawinen in Vorarlberg Mehrere Ortschaften vom Verkehr abgeschnitten Wintersportler vermißt Bregenz, 17. März Infolge der außergewöhnlich starken Schneefälle der letzten Tage gingen im Kloster-, Walser- und Brandnertal sowie in Montafon zahlreiche Lawinen nieder, die schwere Verkehrsstörun gen und Saclrschäden verursachten. Nach Zuers. Lech und Warth ist jeglicher Verkehr unterbrochen. Es herrscht dort bereits ein empfindlicher Mangel an Lebensmitteln, da diese Orte von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten sind. Seit Mittwoch früh werden mehrere W'iitersportlcr ver mißt, die von Gargcllen nach Schruns unterwegs ivarcn. Eine Lamine, die von der Alpe Schocppa im Walserlal niedcrging, hat drei Ställe mit sich gerissen. Im Bregenzer Wald mußte der Kraftwagenverkchr aus der Straße Bczau-Schoppernau ein gestellt werden Radioapparate im WMeauto nach Holland aeschmuaaelt Wohlorganisierte Bande unschädlich gemacht Münster i. W., 17. Miftz Ein holländisches Wäscheauto, mit dem seit kurzer Zeit Schmuggeltransportc durchgesührt wurden, wurde vor einigen Tage»» ai» der Grenze sichergesteift. Tie daraufhin von den holländischen und deutschen Behörden angcstcllten Nachforschun gen haben zur Unschädlichmachung einer wohlorganisicrten Schmugglerbande geführt. In Holland wurden bisher mehr als 20 Beteiligte scstgenommcn, und auch in der deutschen Grenz stadt Gronau i. W. konnten die Hauptbclciligtcn hinter Schloß und Riegel gebracht werden. Die Bande benutzte zu ihren Schmuggclsahrtcn über die Grenze den Wagen einer holländische»» Wäschercisirma, die selbst nichts von den Fahrten wußte. Tas zum Ankauf der Sache»» erforderliche Geld wurde zuerst von Holland nach Teutschland hereingeschmuggelt und dann die Waren, unter der Wäsche ver borgen, nach Holland herübergcbracht. Soweit die Sache»» noch nicht ii» das Innere des Landes »veiterverkaust waren, konnten sie beschlagnahmt werden. Es handelt sich uni Waren im Ge samtwert von Zehntauscndcn voi» Gulden, darunter wcrtv»lle Radioapparate, Fahrradteilc, Füllhalter, Rasiermesser usw. Die Devikenschlebung einer reichen Witwe Rom, 17. März. Die italienische Polizei hat wieder eine ganze Reihe von Großschmugglcrn unschädlich gemacht. Eine reici>e Witwe in Turin, die unangemeldete Auslandsguthaben in der Schweiz und in Frankreich besaß, versuchte in» Herbst, die Auslandsguthaben dadurch zu realisieren, daß sie die De visen gegen entsprechendes Agio einem ausländischen Geschäfts männe abtrat, der ihr bei» Gegenwert in Höhe von sechs Mil lionen Lire ii» Italien auszahlte. Die Folge dieses unerlaub ten Geschäftes ist die Beschlagnahme des gesamten Lircbetragcs sowie eine Geldstrafe in gleicher Höhe, insgesamt also ein Verlust von 12 Millionen Lire. Die Diebin in Mnnerkleidung Liverpool, 17. März. Bei dem Versuch, in einem Kaffee hause in Port Erin auf der Insel Man eine kleine Summe Geldes — etwa 20 RM. — zu stehlen, wurden zwei junge Burschen überrascht. Die Diebe ergriffen die Flucht, wurden aber nach einer aufregenden Jagd von einer halben Stunde ergriffen und der Polizeiwache zugcsiihrt. Hier gaben sie sich als die Brüder John und James Osborne aus. Mai» steckte die Bursckp?»» gemeinsam in eine Polizeizelle. Bei einer Re vision der Wache durch einen höheren Polizeiossizier kam dem Beamten der eine der pingen Leute irgendwie verdächtig vor. John Osborne »var zwar in einem gutsitzenden braunen Anzug verhaftet worden, auch der Ucberzieher und die Schuhe waren durchaus männlich, aber den» wachhabenden Polizisten hätten vielleicht nicht die zarten Gcsichtszügc des jungen, bildhübsche»» Menschen entgehen dürfen? Jedenfalls »var der Offizier griind- licl)cr In seinen» Verhör und seiner Inaugenscheinnahme, llnd so entpuppte sich John Osborne schließlich als die 17jährige Ioan Hazel Lane, während ihr Komplice sich nunmehr richtig als der 30 Jahre alte James Johnson oorzustcllen hatte. Daß die kleine Joan In Männcrkleidung durch die Welt ging, hatte seinen guten Grund. Tas Pärchen wurde bcrefts von der Polizei gesucht, ehe cs die „Zwangsanlcihe" in dem Kaffee« Hause von Port Erin zu bewerkstelligen unternahm.
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