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Mittwoch 29. März 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 76. Sette 2 Chamberlain über dle Elnkreisungsversuche London, 28. März. Ministerpräsident Chamberlain gab am Dienstag im Unter, -aus aus Ersuchen des Labour-Abgeordneten Ereenwood «ine Erktiiruug iibrr den Verlaus der britischen Einlret. sungsversuche gegenüber Deutschland ab. Chamberlain jagte: „Die britisch« Regierung letzt ihre Konsultationen mit anderen Regierungen iib«r die Frag««, di« sich aus kürzlichen Ereignissen ergeben haben, aktiv sort. Das -au» wird ihr darin zvstimmen, daß es notwrndig ist, daß der vertraulich« Eharalter dieser Konsultation«« während ihrer Dauer respek- Kerl wird. Das Hous wird also nicht «rwarten, dah ich «r- klärung«« abgrb«, tte nicht vollständig sein können, bis wir im Besitz der endgültigen Ansichten der anderen beteiligten Regie rungen sind." Der Frager gab sich mit dieser Antwort nicht zufrieden und wollte wissen, ob die von der britischen Regierung anderen Mächten zugeleitete Erklärung sich auf Konsultationen beschränke, oder ob sie sich auf militärische Verpflich« tun gen erstrecke. Chamberlain erwiderte: „Aus dem, was ich vorhin gesagt habe, geht hervor, dah das, was die britische Regierung im Auge hat, bedeutend iiber Konsultationen hinaus, geht. Ich glaube nicht, dah ich im Augenblick weiter auf Einzel heiten eingehen sollte." Auf wettere Zwischensragen erklärte Chamberlain, zum baldmöglichsten Zeitpunkt werde «ine Aussprach« im Unterhaus ftattfinden, Im Lauf« des Dienstagvormittags hat Chamberlain erneut den stellvertretenden Vorsitzenden der Labour-Party, Arthur Ereenwood, empsangen. Die halbamtliche Er klärung für die ständige Fühlungnahme zwischen dem Kabinetts chef und der stärksten Oppositionspartei spricht von einer .Fortsetzung der Gespräche über die internationale Lage". In politischen Kreisen erhält sich jedoch hartnäckig die Version, dah Chamberlain sich über die Haltung der Labour-Party zur Frage der Linsllhrung des Allgemeinen Dienstes beziehungsweise der Wehrpflicht genau unterrichten lassen will. » London, 28. März. Als ungewöhnlicher Schritt wirb Iver am Montagabend be kanntgeworden« Entschluh des Prmierministers bezeichnet, am Donnerstag rin« Ansprache vor dem Zentralrat der National Union os Conservativ and Unionist Association zu halten. Man verweist darauf, dah der Parteiführer nur in den seltensten FSNen bei den Zusammenkünften dieses Rates anwesend ist. Man erwartet daher ein« bedeutungsvoll« politische Erklärung Chamberlain». So-lotworschlag im englischen Oberhaus London, 29. März. Im Oberhaus machte der Oppo sitionsliberale Lord Davies am Dienstag einen unerhörten kriegstreiberischcn Vorstoh. Er forderte nicht weniger als einen allgemeinen Boykott Deutschlands und Uebernahme gegen seitiger Garantien, um Deutschland zu einer „Restaurierung in der TschechoSlowakei" zu zwingen s!). England müsse die Initiative ergreifen. Schliesslich griff Davies noch Chamberlain an und meinte, wenn England das Vertrauen wiedcrherstelien wolle, müsse es seine Führung ändern. Diese verantwortungslose Tonart ging der Mehrheit der Lords doch zu weit. Der Konservative Lord Hastings bezeich nete die Vorschläge Davies' als provozierend. Lord Barnby erklärte, ein wirtschaftlicher Boykott sei eine äußerst gefährliche Sache. In der Regierungsantwort gab Lord Plymouth ähnliche Erklärungen ab wie Ministerpräsident Chamberlain im Unter haus, dah die Konsultationen weitcrglngen und er im Augen blick nichts Näheres sagen könne. Plymouth wies die Vor- sckläge Lord Davies' zurück, die sich, wie er sagte, durch Maß- losigkeit und unbewiesene Verallgemeinerung auszeichneten. Angesichts der völlig ablehnenden Haltung des gesamten Hau'es zog Lord Davies seinen Boykottantra; zurück. Dle Gdeii'Llsque verlangt Erweiterung der Regierung-und diktatorische Vollmachten London, 29. März. In Unterhaus ha» eine Gruppe von Abgeordneten, dle ausreichend gekennzeichnet wird durch die Namen wie Eden. Duff Eooper, Churchill, Amery. Duncan Sandys, Harald Nicolson und andere, einen Antrag zur Außen- polttik eingebracht, der eine Regierung „aus möglichst breiter Grundlage " fordert. Einer solchen neuen Regierung sollen Voll machten iiber Industrie, Kapital und Arbeitsmarkt gegeben weiden, damit England in kürzester Zeit die größten mili tärischen Anstrengungen machen könne. Im übrigen verlangt der Antrag eine „energische" Außenpolitik „Im Hinblick aus die schweren Gefahren, durch die England und das Empire infolge der wiederholten Aggressionsakte in Europa bedroht sei". Allerdings ist es noch keineswegs sicher, ob es Uber diesen Antrag zu einer auhenpolitlschcn Aussprachen kommen wird. Verunglückter Sowjetdampfer lehnte Vergungshllfe ab Reval, 29 März. Am Montagmorgen geriet das Uber 5000 Druttoregistcrtonncn grohe, erst 1930 erbaute, sowsetrussische Motorfrachtschisf „Tscheljuskinetz", das sich mit voller Ladung au! der Rückreise von Ncwyork nach Leningrad befand, vor Re val aus die Untiefe Rcvalstein. Obgleich das Schiff Vodenbeschii- digungen erlitt und angeblich zu leckren begann, lehnte der Ka- pitän zunächst die ihm von estnischen Dergungsdampfern ange- botenc Hilfe ab. Vielleicht hoffte er. die notwendige Unterstüt zung von dem sow>etrussischen Dampfer „Aschabad" zu erhalten, der ebenfalls auf der Rückreise von Newyork nach Leningrad einige Tage vorher vor Reval vor Anker «gangen war, an scheinend. um die Ankunst des „Tscheljuskinetz" abzuwerten. Moniag abend wurde dann aber doch ein Bergungsvertrag ab geschlossen. Im Lause des Montags war ein starker Nordostwind auf gekommen, und Dienstag früh gegen 9 Uhr brach der „Tschel- suskinetz" plötzlich auseinander. Der Bug des Schiffes blieb auf der Untiefe zurück, während das Achterschiff mit Kom mandobrücke, Maschinenraum usw. abgetrieben wurde. Im Augenblick der Katastrophe befand sich die etwa 80 Mann starke Besatzung aus dem Achterschiff. Zu ihrer Rettung wurden von zwei zur Hilfe hcrbeigeeilten Vergungsdampfern sowie von dem oben erwähnten zweiten sowsctrussischen Dampfer die notwen digen Maßnahmen getroffen. Es gelang, sämtliche Schiffbrü chigen auf die „Aschabad" zu bringen. Das Achterschiff des „Tsckeljuskinetz" sollte in den Revaler Hasen geschleppt werden. Es drohte zu sinken, doch gelang es den Bergungsschiffen, das Wrack bei der Insel Nargen auf Grund zu setzen. lieber die Art der Ladung des „Tschelsulkinetz" ist bisher nichts bekannt geworden, so daß man zunächst auf Vermutun gen angewiesen ist. Vor einiacr Zeit hat Sowjetrußland in den Vereiniglcn Siao'eu Kriegsmaterial bestellt, so daß cs sich viel leicht um einen solchen Transport handelt. Warnung eines amerikanischen Generals Ohne Vernichtung -e- Kommunismus keine Sicherung des Frieden- Philadelphia, 29. März. In einer großen Versammlung, die in Philadelphia zur Besprechung der nationalen Verteidigung einberufen worden war, richte^ der amerikanische General a. D. van Hon-Mosley „an alle patriotischen Amerikaner" einen kraftvollen Appell. Er forderte sie auf, die Vereinigten Staaten vom jüdischen Kommunismus zu retten, der die Roosevelt-Regierung als wil liges Werkzeug gebrauche, nm Amerika in einen Krieg gegen Deutschland hineinzuzerren. Amerika, so sagte Mosley, habe schon einmal versucht, die Herrschaft der „großen Demokratien" Uber die Welt zu sichern und dieser unsinnige Versuch sei fehlgeschlagen. Heute werde nun ein neuer Weltkrieg geplant, um die jüdische Welt- Herrschaft zu errichten. Diese Tatsache, so betonte der General, müsse in Amerika endlich einmal ofscn ausgesprochen werden. Vor kurzem erst habe ein prominenter Jude vor einer jüdischen Versammlung in Atlanta sGeorgia) offen erklärt, „das organi sierte amerikanische Judentum wird die gegenwärtige ameri kanische Negierung 1« --«eit bringen, daß sie Deutschland zwingt, die Emigranten wieder in ihre frühere Machtstellung einzu setzen, selbst wenn dies einen Krieg kosten sollte". .Amerika müsse unter patriotischer, christlicher Führung geeint werden. Andernfalls, warnte Mosley, werde sich die Geschichte wiederholen. „Wir werden den Juden als Herrscher einsetzen und von Ihm Geld leihen, um Krieg zu sichren. Wir werden das bolschewistische Rußland, das sich, um die Ameri kaner zu täuschen, Demokratie nennt, als Verbündeten haben." Maßnahmen znr Sicherung der AahrunMeiheit Berlin, 29. März Zu den jüngsten Vorschriften über den Arbeitseinsatz, die insbesondere den Arbeitsplatzwechsel in der Landwirtschaft ein schränken. nimmt Staatssekretär Dr. Syrup vom Reichs orbettsministerium in „Arbeitseinsatz und Arbeitslosenhilfe" das Wort. Er betont, daß die Sicherung der Nahrungsfretheit unse res Volkes unerläßlich und daß eine Gefährdung der Erzeu gungsschlacht daher weder Innen- noch außenpolitisch tragbar sei. Der Staatssekretär schildert dann die neuen Maßnahmen und bemerkt, daß sie zwar kein absolutes Verbot einer Abwan derung vom Lande enthielten, sondern sich mit der Einsührung eines Zustimmungsversahrens der Arbeits ämter bei Lösung von Arbeitsverhältniflen — sinngemäß auch bei mitarbeitenden Familienangehörigen — begnügten. Der praktische Vollzug werde jedoch der Landflucht In Ihrem uner träglich gewordenen Umfang einen wirksamen Riegel vor schieben. Die Durchftthrungsanordnunq erfasse auch bereits lau fende Kündigungen, und zwar dann, wenn sie erst nach dem 2b. März 1989 wirksam werden würden. In diesen Fällen sei noch nachträalich die Zustimmung des Arbeitsamtes erforderlich. Dle für die Regelung des Arbeitseinsatzes verantwortlichen Stel len würden sich aber nicht allein auf diese neuen Bestimmungen verlassen Vielmehr seien sie in ständiger Zusammenarbeit mit allen sonst beteiligten Stellen bemüht, die große Lücke im Kräftebedarf der Landwirtschaft zu schließen. Das geschehe vor allem durch die Landhilfe, den Landdienst der HI., den Arbeits dienst, das weibliche Pslichijahr, dle Beurlaubungen aus Wehr macht und Wirtschaft, die Mitarbeit der Studentenschaft, der Partei mit Gliederungen und «»geschlossenen Verbänden, durch weitgehende Förderung des Landarbeitrrwohnunasbaues und die zusätzliche Hereinnahme ausländischer Arbeitskräfte. Relchshauptamtsleiter Dr. Reischle, der Stabsamtssiihrer des Reichsnährstandes, unterstreicht an der gleichen Stelle die Notwendigkeit eines engen Zusammenwirkens der Arbeitsämter mit den Organen des Reichsnährstandes. Insbesondere gelte dies für die soziale Betreuung der Gefolgschaftsmitglieder Den häufigen Vergleich des Lohnes der Industriearbeiter mit dem Barlohn der Landarbeiter weist er als falsch zurück, da für den Industriearbeiter der Barlohn in der Regel den Gesamtarbelts- lohn darstellt, bei den Landarbeitern aber nur einen Teil, der vielfach von dem Naturalteil um ein Mehrfaches übertroffen wird. Dazu kommt, daß In den Landarbeitertarifen der Natu ralteil im Interesse der Landarbeiter bewußt unterbewertet wird. Vor allem winkt dem Landarbeiter aber eine Ersolgs- mäglichkeit, di« für dle Industriearbeiter so gut wie ausgeschlos sen ist: die wirtschaftliche Verselbständigung, die Verwurzelung mit eigenem Grund und Boden. Zudem bietet die Arbeit in der freien Natur gesundheitliche Vorteile, die durch die besten hygienischen Einrichtungen in den Fabrikgebäuden nicht ausge wogen werden. DankgotteSdleniie in ganz Spanien Burgo», 29. März. Der heutlge Mittwoch ist aus Anlaß der Befreiung Madrids in ganz Spanien, soweit es nicht noch von roten Resten besetzt ist, nationaler Feiertag. In den Städten herrscht ein« noch nie gesehene Festtagsstimmung. Am Vormittag fän den überall Dankgottesdienst« statt. General der Infanterie von Quast 1* Ei« Ma«, von der schwarze« Lifte der E«tente. ' Potsdam. 28. März. In Potsdam starb am Montagabend an de« Folgen einer Lungenentzündung «in« der markantesten Soldatengestalten, Ge neral der Infanterie a. D. Ferdinand vo« Qast im 89. Le bensjahr. General von Quast führt» tm Weltkrieg zuletzt die Vl. Armee. Er war Ritter de» Ordens pour l» rvorttS «it Eichenlaub und Inhaber de» Eisern«, Kreuze, von 1870/71, so wie anderer hoher in« und ausländischer Auszeichnungen. Er gehört« auch zu jenen Männern, di» auf der schamlosen Aus« lteferungsltste der Entent» standen. Er betrachtet« diese Einschätzung durch di« sogenannten Sieger Mächte als rin« Ehrung vor dem deutsche» Volk. Vorläufige Einzelregelung der Fragen aus dem neuen Steuerrecht Beranlagungsrtchtlinien «rst zum nächsten Jahr Berlin, 29. März. In einem Erlaß an die Nachgeordneten Behörden klärt der Reichsfinanzminister die Termine für die Anwendung der neuen Vorschriften zum Einkommensteuergesetz. Sie gelten erstmals für den Veranlagungszeitraum 1939. Beim Steuerabzug vom Arbeitslohn sind die neuen Vorschriften erst mals, wie schon hervorgehoben war, auf den laufenden Arbeits lohn anzuwenden, der für einen Lohnzahluugszeitraum gezahlt wird, der nach dem 31. März 1939 endet. Das Einkommen steuergesetz 1939, die Durchführungsbestimmungen dazu und die neuen Lohnsteuerdurchführungsbestimmungen gelten zunächst nur kür das Altreichsgeblet. Die erstmalige Veranlagung auf Grund des Einkommensteuergesetzes 1939 wird im Frühjahr 1940 für den Veranlagungszeitraum 1939 vorgenommen. Für dies« Ver anlagung werden dann Richtlinien herausgegcben werden. Bis dahin werden Fragen, die sich aus der Aenderung des Einkom mensteuergesetzes ergeben und deren Klärung dringlich ist, durch Einzelerlasse geregelt. Kulturfilm.Mindestpreis 8000 Bark Berlin, 29. März. Der Präsident der Reichssilmkammer hat eine Anordnung über Kultursilin« erlassen, wonach für Kul turfilme ein Mindestpreis von 8000 Mark vorgeschrieben wird, um auf diese Weife den Herstellern eine größere finanzielle Be wegungsfreiheit zu geben und damit auch di« Qualität der Kul turfilme zu heben. Gleichzeitig wird bestimmt, daß der Film verleiher für zwei Drittel der von ihm zuvermietenden neuen Hauptfilme Kulturfilme erwerben muß, die von Filmsirmen her gestellt worden sind. Für ein weiteres Drittel kann der Film verleiher Kulturfilme erwerben, die von anderer, also interessier ter Seite hergestellt worden sind. Auf diese Weise soll verhin dert werden, datz das Filmschaffen in allzu große Abhänaigkeit von silmfrcmden Kreisen komme. Zum Zwecke der Markt bereinigung ist angeordnet worden, daß Kulturfilm«, die vor dem 1. Juli 1937 hergestellt worden sind, vom Filmverleiher nicht mehr erworben werden dürfen. Alle Kulturfilmvorkaben sind dem Präfidenten der Reichssilmkammer zu melden. Durch dies« Meldepflicht fall vermieden werden, daß gleichzeitig gleich, artige Kulturfilme produziert werden. Sie llSA-Despoiie aiil Puerto Alk» San Juan d« Puerto Rico, 29. März. Die Rede des Se natspräsidenten von Puerto Rico, Raffael Nadal, in der er vor dem Senat in scharfer Form gegen die Ausbeutungspolitik der Insel Puerto Rico durch die Vereinigten Staaten und di« seit 40 Jahren von Amerika betriebene politische Sklaverei pro testiert«, hat auf der ganzen Infel begeisterten Widerhall gefun den. Das Abgeordnetenhaus von Puerto Rico erteilte seine einstimmig« Zustimmung zu dem Protest Nadals: Senator Char- riez der Leiter der Minderheit im Senat, schlug eine gemein, same Front aller Parteien vor, „um dem despotischen USA.« Regime ein Ende zu bereiten". Llebergabe Lartaaenas bevorstehend Sevilla, 29. März. Zur gemeldeten Besretung der Stadt Murcia wird noch bekannt, daß die Falangisten in den ersten Morgenstunden cchne Blutvergießen das Rathaus, die sonstigen öffentlichen Gebäude und alle Kasernen, deren Gar nisonen sich der nationalen Bewegung anschlossen, durch Hand streich besetzten. Die Bevölkerung bringt begeisterte Hochrufe auf General Franco au». Aus der Provinz Murcia werden wettere Anschlüsse ge meldet. Auch di« Uebergab« von Cartagena wird baldigst erwartet. Sevilla, 29. März. Wie hier soeben bekannt wird, hat sich die Stadt Almeria durch den Aufstand entschlossener Kalon^lpen, die die roten Behörden, soweit sie noch nicht geflüchtet waren, gefangen namen, von der Sowjetherrschaft befreit. Die Derbin- düng mit Muoia, das sich ebenfalls heute morgen für Franco erklärte, wurde ausgenommen. Kurz nach der Meldung von dem nationalen Aufstand In Almeria kam die gleiche Nachricht aus Iaen. In ungeheurer Begeisterung erwartet die gesamte Bevölkerung den Einzug der Truppen General Queipo de Llanos, die nur noch wenige Kilo meter von der Stadt entfernt sind. Auch Guadalajara verkündet dl« Vertreibung der Sowjetbehörden. Dle Nationalen marschieren bereits, von der Bevölkerung fehnllchst erwartet, in die Proolnzhauptstadt ein. Leute spricht Valadler lm Rundfunk Mich A»»lst»d«r solle« im Kriegsfall herangezogen «erden. »Paris, 28. März. Ministerpräsident Dal «dier setzte leine Besprechungen fort, die der Vorbereitung weiterer gesetzgeberischer Maßnahmen auf militärischem Gebiete gelten. Unter anderem hatte er am Montag «in« neue Besprechung mit Luftfahrt minister Guy la Chambre. Die Rundfunkrede Daladiers wirb am Mittwochabend 20.45 (W. E. Z.) gehalten werden. In den meisten größeren Provinzstädten werden Lautsprecher aulagen auf dr« Straßen zur Wiedergabe der Rede «i«gebaut. E» ist jedoch noch nicht sicher, ob Daladier in dieser Rede auf di« jetzt von Mussolini bekanntgegebenen italienischen Forderung«« «ingehe« wird. Die „Chicago Trib««« will von gut ««tcrrichtetcr Seite erfahre« habe«, Miuiftrrpräfident Daladier werd« in seiner heutigen Ru«df««krede wiederholen, um» er und Bonnet schon «ehrfach b«to»t hätten, nämlich, daß Frankreich reine« Z?ll »r«rtB»d««abtr«t«««erd«. wen« der Duc« dagegen nur auf rin«, verbels«r«ug der Lage der italienischen Kolonisten in Lunt» »de« a«f einem Freihase« in Dschibuti bestehen sollt«, dann sei di« sra«^stsch« Regierung bereit, ihm aus halbe« We»e «»tLegozuk»»««». Verliner Vörse vom 29. Bärz Aktien nicht unfreundlich, Renten ruhig. Die Kursgestal tung an den Aktienmärkten war im allgemeinen nur geringen Schwankungen unterworfen. Am Montanmarkt büßten Stol berger Zink gegen den gestrigen Kassakurs 1, Rheinstahl 0,76 Prozent ein. Hoesch, Laurahütte und Mannesmann erzielten kleine Gewinne. Von Braunkohlenwerten wurden Niederlau sitzer 1 und Ilse Genußscheine 0,5 Prozent höher notiert, wäh rend Rheinbraun um 1 Prozent zurllckglngen. Am chemischen Markt lagen Farben zunächst ein achtel, später nochmals im gleichen Ausmaß höher (147,25), Goldschmidt zogen um 0,5 Prozent an. Auch Elektrowerte wurden überwiegend «twa- höher notiert, doch gingen die Gewinne über 0,5 Prozent nicht hinaus. Eine Ausnahme bildeten Wasserwerk Gelsenkirchen, die auf Zufallsorder 4,25 Prozent gewannen. Von Maschinen- bauwerten sind Demag mit minus 1, Orenstein und Rheinmetall Borsig mit je plus 0,75, von Metallaktien Metallgesellschaft mit plus 1,5, von Kabel- und Drahtwerten Felten mit plus 1 sieben achtel und von Verkehrsaktlen Allgemeine Lokal und Kraft mit plus 1,75 Prozent als nennenswert verändert zu erwähnen. Im variablen Rentenverkehr gaben Reichsaltbesttz um 7,5 Pf. auf 129,80 nach, die Gemeindeumschuldungsanleihe stellte sich auf 93,5 (plus 10 Pf.). Reichswetterdienst, Ausaabeort Dresden. Wetter vorhersage für Donnerstag, den 30. März: Wechselnd bewölkt. Frllhdunst. Oertlich neblig. Nbflauende und auf südliche Richtungen rückdrehende Winde. Tagestempe raturen wieder ansteigend. Nacht» strichweise ^rost. Per einzelt Schauer, im Gebirge als Schnee, noch möglich