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272 ILIAS. Wohl das ziel zu umlenken verstehest du; aber die rosse Sind dir die trägsten im lauf; drum ahndet mir mifslicher ausgang. 3i0 Rascher sind jenen die ross’ und fertiger ; selber indefs nicht Wissen sie bessern rath, als du, mein sohn, zu ersinnen. Au?" demnach, mein theurer, ins herz dir fasse die lehre Mancher art; dafs nicht die belohnungen alle vorbeigehn. Mehr ja vermögen durch rath holzhauende, weder durch stärke; 3x5 Auch durch rath nur lenket im dunkelen meere durch steurer Sein schnellwandelndes schil, das stürmender winde gewalt wirft: So durch rath auch besiegt ein wagenlenker den ändern. Wer allein dem gespann und dem rollenden wagen vertrauet, Ohne bedacht in das weite verliert er sich dorthin und dahin, 320 Wild auch schweifen die ross’ und ungezähmt in der rennbahn. Doch wer den vortheil kennt, und schlechtere rosse daher treibt, Immer schaut er das ziel, und beugt kurzum, und vergibst nie, Welchen strich er zuerst sie gelenkt mit seilen von stierhaut; Nein fest hält er den lauf, und merkt auf den vorderen achtsam. 3a5 Deutlich mufs ich das ziel dir verkündigen, dafs du nicht fehlest. Dorrend ragt ein pfähl, wie die klafter hoch, aus der erde, Kienholz, oder von eichen, das nicht im regen vermodert; Rechtsan lehnen und links sich zween weifsschimmernde steine, Dort in der enge des wegs, wo die ebene bahn sich herumschwingt: 33o Sei er ein dcnkmal etwa des längst gestorbenen mannes, Oder ein rennziel auch, von vorigen menschen errichtet; Den nun stellt zum Zeichen der mutige renner Achilleus. Diesem dich hart andrängend, beflügele wogen und rosse; Selber zugleich dann beug’ in dem schöngeflochtenen sessel 335 Sanft zur linken dich hin; und das rechte rols des gespannes J reib mit geilsei und ruf, und lafs ihm die zügel ein wenig: