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Donnerslag» S. Mai 1938 Der drille Tag des Slaalsbesiiches Oie Fahrt von Rom nach Neapel Rund 42 Mülarden Verschaffe der dank Als der Sonderzug des Führers heute um 8 Ubr früh lu Campoleone. wo der Zug wäkrend der Nackt adoestellt wor, seine Fahrt fortsetzte. leuä>tete die strahlende Sonne des Südens über der römischen Campagna, ein verheißungsvoller Auftakt für die qrotze Flotten parade des faschistischen Im periums zu Ehren des Führers. Schon sehr bald sind wir Zeugen der schöpferischen Kraft des Faschismus. Wir fahren durch Littoria, die vom Fa schismus aus dem Anden stestompfte Stadt inmitten der ehema- liaen Poutinischen Sümpfe. In dem Namen Littoria ist ebenso wie in der Stadt selbst das W ien des Faschismus enthalten. Ungeheuer ist in dieser vom Faschismus geborenen Stadt der Jubel der Bevölkerung. Die Siedler und Bauern, die hier durch die Tatkraft des Duce eine neue .Heimat in ihrem schönen Land erhalten haben, striitzen den Führer bei der Durchfahrt mit stürmischer Begeisterung und brause:ck«'m Jubel. Der Füh rer steht am Fenster seines Zuges. seine Wirke schweifen über das weite Land, das der Faschismus für die Erieugunosscklacht Italiens im Frieden erobert hat, über neue Gebäude und Werke, die sich als steinerne Zeugen der Tatkraft des faschistischen Im periums über den strünen Feldern erheben. Mit erhobener Rechten dankt er den Anstehörigen der faschistischen Formatio nen und der Iustend, den Männern und den Frauen des italie nischen Landvolkes, den Bauern und Soldaten, die dieses schöne Land wieder fruchtbar und wertvoll stemacht hoben. Weiter steht die Fahrt sten Süden. Nach mehreren lausten Tunneln taucht zur Rechten die Bucht von Gaeta auf. Zum ersten Mal sehen wir hier auf dieser Fahrt das blaue Mittel meer, das in der Hellen Moraenlonne silbern stlänzt. In Pondi, Formia, Minturno, überall erleben wir das stleiche pak- kende Bild. Das Nolk Süditaiicns strützt den Führer in über« schwcnstlicher Bestcisterung in allen Orten und auf der ganzen Strecke. In Billa Literno haben wir den einzisten Aufenthalt - auf der Fahrt. Hier steigen die den Führer bei der Flotten parade begleitenden deutschen Persönlichkeiten aus dem zweiten deutschen Regierungssonderzug zu. Begeistert grützen Tausende auf dem kleinen Bahnhof den Führer. Böllerschüsse werden ab gefeuert. Transparente heitzen den Führer willkommen. Unter ihnen fällt uns eins besonders auf: „Wir sind hart mit un seren Feinden, aber mit unseren Freunden marschieren wir bis zum Letzten." Wenige Minuten Fahrt, und wieder bietet sich uns zur Rechten ein wundervolles Bild: Der Golf von Neapel liegt vor uns ausgebreitet. Wir sehen die Ponzainseln, die Bucht von Pozzuoli und leicht verschwommen in der Ferne das sonnige Capri, die InsLl der Träume im blauen Gois von Nea pel. Die in der Bucht liegenden Kriegsschiffe der italienischen Flotte schietzen zu Ehren des Führers und Obersten Befehls habers der deutschen Wehrmacht Salut. Neapel, die Perle aller Städte des Mittelmcercs, liegt vor uns. Die Borstädte sind überreichlich geschmückt, und iibcrall jubeln die lachenden Men schen des Südens dem Führer zu. Es ist ein farbenfrohes, malerisches Bild, das sich uns bietet. Als wir in langsamer Fahrt kurz darauf in die in festlichem Schmuck prangende Bahnhofsl-alle von Napoli Mergellina einsahren, brandet dem Führer als Grutz der Jubel und die Begeisterung dieser herr lichen Stadt entgegen. Führers und die führenden Männer des italienischen Staates und der Partei. Auch Neapel bereitet dem Führer einen grandiose-n Empfang. Die Fahrt vom Bahnhof Mergcllina zum Hafen Municipio führt schon nach einigen hundert Metern auf eine der schönsten Stratzen Neapels, die Riviera di Chiaja mit dem Blick auf die herrliche Bucht, auf das Meer, den Vesuv und die Halbinsel von Sorrent. Dieser prächtige Ausblick, der schon Virgil und Horaz begeisterte, begleitet den Führer vorbei an dem auf einer ins Meer vorgeschobenen schmalen Landzunge liegende» Castell dcll'Ovo. Dann schwenken die Wagen nach links ab, um auf die von architektonischen Mcisterloistungen umrahmte Piazza del Plebiscito zu gelangen. Ein historischer Platz! Von hier aus haben die neapolitanischen Faschisten am 84. Oktober 1922 ihren Marsch auf Rom angetreten. Das Prachtstück dieses Platzes ist der herrliche von San tana erbaute Königspalast. Gegenüber liegt der Rundbau der Franz-Paul-Kirche, die dem römischen Pantheon nachge baut ist. Zu beiden Seiten säumen die Paläste des Präfekten und des Militärkommandanten den Platz. Zwischen den Kollo- naden, die sich van der Kirche zu den Palästen hinziehen, sind Fahnen des Reiches und Italiens gespannt Von den Brüstun gen der Balkone leuchtet auf dem Savoyer Blau der Tücher da» Wappen Italiens. Aus den Fenstern hängen kostbare Gobelin». Alles ist von herrlichstem Sonnenschein übergossen Sobald die Motorradeskorte der Karabinier! das Nahen des Führers ankündigt, rauschen die Evviva-Rufe und das für Italien so charakteristische Händeklatschen aus. Die Massen, die sich überall in vielen Gliedern tief hinter der Absperrung stauen, schwenken die Fähnchen und werden nicht müde, Heil zu rufen. Vor dem Königlichen Schlotz präsentiert das Ehrenspalter der Kavallerie und der Artillerie, die mit ihren Geschützen auf der gegenüberliegenden Seite ausgesahren ist. In ganz lang samer Fahrt naht als erster der Wagen des Königs und Kaiser» mit dem Führer. Immer wieder danken sie für die unaufhör lichen und tcmperomentvollen Ovationen. Die Wagenkolonne biegt dann um das Schlotz herum, am Castel Nuovo vorbei, i« den Hasen von Municipio ein. (Fortsetzung aus Seite 8.) «chUsiUttimg: vcced«».«.. Vellerstnch« 17, 8«na»> Mil ». ülvir «esthüstHell», Dvlck »iü> Verla,: Ttlmaaia vuchdratrr«! a»d «rrla, Ih. and ». Wink«!, PaNrrstra», 17. Srrnraf »Ik>U, tzHschr«: Ac. IW, Bank: Stadlbank vr ,d«» «r. »<7«7 2« Fall, van höh«r«r Srwalt, v<rb»t, «Iwnlaid« «<trt,b» ßörungen hat dar Begeh« ad« WerbangNelbenv« kaln« hlnsprache, fall, dl« geUim, tn beHrSnltem Umtang«, »an» lpilel ad« nicht «lchelnl. E rfllllun,,,r » Ist Dran»,«. Nummer 1VS—37. Iahrg Bella^rl Deeade». »njelgenprels«: dl, Ispalll,, » nein breit« gell« I Pfstl filr Familienanjelgen b PI, Für Platzwllnlch« kSnoe» «M lein, SewShr lePen. Srschüol I «al «bchenlstch. »knaMch«« v<M»pttI» durch Lrilg« «lnschl. « Bf,, bp». O v„. r»Itz«rl»-l 1.70: durch »I, Post 1.70 «inlchliehlich - P^tSberwelfungqebllh,, »uzllglich » Pf,. Bast-Bestellgeld. GInzel-Ar. 10 Pf, . Sonnabend, und Festtag^Nr. » Pf,. Abbestellungen mlisten fpsttesten, «In, wach, vor Ablauf d<» veiugazeit lchrifllich beim Verla, «lngegan,«» feln. Unfer» flril»» dürft» lei», Abbestellungen «ntgegennehme». achMe volkssettung Krankenabwertung um 8 bis 9 Prozent? Erste pariser Stimmen zum neuen AbweriunasbeWuß von Frankreich an den Staat - " Paris, 8. Mai. In Pariser politischen Kreisen erklärt man zum Ab wer- tungsbeschluß der Regierung Da ladier, daß man dabei dem Beispiel PoincarLs aus dein Jahre 1927 gefolgt sei. Die Abwertung des Franken werde sich auf 8 bis 9 Prozent erstrecken. Der endgültige Beschluß in der Frage der Abwertungshöhe werde erst in einigen Tagen erfolgen. Dom heutigen Donnerstag an werde bereits ein Wechselkurs festge setzt werden, um jede Spekulation zu unterbinden. In Regie rungskreisen hoffe man auf einen günstigen Einfluß in der Frage der Rückkehr ausgewanderter Kapitalien. In politischen Krei sen verweist man weiter darauf, daß die neue Abwertung sich nicht auf die Lebenshaltungskosten auswirken dürfe. Die Re gierung möchte sogar, wenn möglich, einen langsamen Preis abbau erreichen. In allernächster Zeit werde eine kurzfri - stige Anleihe mit mäßigen Zinssätzen und in nicht allzu großer Höhe aufgelegt werden, um den Rentenmarkt vorerst nicht zu stark zu belasten. Erst anschließend werde dann die große Rüstungsanleihe gestartet werden. Die Aufrechterhaltung der bisherigen Frankenparität gegenüber England und Amerika sei infolge der Last des Schatzamtes, der öffentlichen -Schuld und der RUltungsausaabon nicht mehr mög lich gewesen. Die Vorschüsse der Bank von Frank- Sie Achse wird verstärk aus der neuen Veoeanimg herdorge-en Eine Feststellung des „Corriere della Sera". Mailand, 8. Mai. Die norditalicnische Prelle steht auch weiter völlig im Zei chen des unvergleichlichen Geschehens, das sich am ersten Tage des Ause»ll)altes Adolf Hitlers in Rom abgespielt hat. In jeder Zeile klingt der Jude! nach, den das italienische Volk dem FUH- rer entgegenbringt. Besonders werden die herzlichen Trink sprüche, die der König und Kaiser mit dem Führer bei der Abendtafel wechselte, hervorgehoben. Der „Corriere della Sera" schreibt in einer politischen Be trachtung, man dürfe nicht vergessen, datz der wesentliche Ziveck des Besuches des Führers in einer neuen Fühlungnahme mit Mussolini und in der Möglichkeit eines Gedankenaus tausches über die aktuellen Fragen der inter nationalen Politik bestehe. Am ersten Tage hätten zivoi außerordentlich wichtige politische Gespräche zwiscl)en den beiden Staatsmännern stattgesunden. Plan wisse, daß weitere Unterhaltungen in den Pausen des Festprogramms folgen wer den. Es sei logisch, daß auch zwischen den Außenministern der beiden Staaten Unterhaltungen stattsänden. Wie üblich, heißt es dann weiter, hab« eine gewisse Au»- landspress« lächerlich« und alarmierende Nachrichten verbreite«. Dieser Presse müsse der Rat gegeben werden, vorsichtiger zu sein. E« steh« sest, daß di« Achse Berlin - Nom nicht nur intakt bleib«, sondern verstärkt ausder neuen Begegnung hervorgehen werde. Di« gemeinsamen Interessen der bei den Länder würden noch stärker und einträchtiger vertreten, wobei beid« Regieruiwen jene Autonomie behielten, die ihnen erlaube, unabhängig Initiativen zu ergreisen. Da, müsse man vor allem den französischen Kritikern sage«. Rom, 8. Mai. Mittwoch abend kurz nach 22.30 Uhr hat der Führer vom festlich geschmückten Bahnhof di Termini aus nach überaus herzlichem Abschied vom italienischen Regierungschef die italie nische Hauptstadt im Zuge verlassen, um sich nach Neapel zu begeben. Trompetenklänge vom Bahnhofsvorplatz verkündeten ge gen 22.89 Uhr das Nahen des Führers. An der Seite des Duce und gefolgt von den mit ihm in Rom weilenden deutschen Mi nistern und den Mitgliedern der italienischen Regierung betrat Adolf Hitler die Halle. Er schritt die Front der Ehrenkompanie ab, während die Musikkapelle die deutschen und italienischen Hymnen spielte. Bevor der Führer und Reichskanzler den Zug bestieg, ver abschiedete er sich mit herzlichen Händedrücken vom Duce. Unter de» Klängen des Deutschland-Liedes und lebhaft begrüßt von den am Bahnsteig zurückbleibendcn Persönlichkeiten, denen der Führer zuwinkte, verließ dann der Zug kurz nach 22.39 Uhr den Bahnhof. Als der Duce das Bahnhofsgebäude verließ, wurden ihm stürmische Ovationen dargcbracht. Jubelnder Empfang des Führers in Neapel Ver König und -er Kronprinz begrüßen Adolf Silier — Fahrt durch die lebensfrohe Stadt Neapel. 8. Mal. Pünktlich zur festgesetzten Zeit, 1v Minuten nach lv Uhr, rollt der Sonderzug des Führers unter den Klängen des Deutschlandliedes in die Halle. Zunächst geht der König auf den Führer und Reichskanzler zu, um ihn mit Handschlag willkommen zu heißen. Dann tritt der Kronprinz zum Führer, um ihn zu begrüßen. G Während noch in den sonncdurchfluteten Straßen der Auf marsch der Hunderttausende andauert, die den Führer sehen wollen, währen- unter klingendem Spiel Regiment um Regi ment, Kohorte um Kohorte in ihren Bestimmungsort rückt, neh men bereits die Formationen, die den Ehrendienst am Bahnhof Mergellina versehen, Aufstellung. Offiziere erteilen letzte Be fehle. Statuenhaft stehen in ihren malerischen Unisornien mit den Dreispitzen die Karabinier!. . Vor dem Haupteingang des Bahnhofes haben 1999 Jung faschisten Aufstellung genommen. Kopf an Kopf drängt sich die Menge auf dem langgestreckten Platz, nm Zeuge des historischen Geschehens zu werden. Auch die flachen Dächer der umliegen den Häuser sind dicht besetzt. Das marmorne Treppenhaus des Bahnhofes ist mit kost baren Teppichen ausgeschlagen und in einen einzigen Blumen hain verwandelt: ein leuchtender Willkommensgruß des Südens. Die Generalität versmmnelt sich auf dem Bahnsteig. Von Minute zü Minute wächst die Spannung. Aus der Ferne schal len Trommelwirbel und das dumpfe Brausen der lebensfrohen Stadt herüber. Am Himmel zieht ein Jlugzeuggeschwader weite Schleifen. Kurz vor 9.48 Uhr läuft der Sondcrzug des Außenmini sters Graf Ciano, des Generalsekretärs der Faschistischen Partei Starace und des Ministers für Volkskultur Alficri ein. Wenige Minute» später klingen die italienischen Nationalhymnen auf: der Kronprinz betritt den Bahnsteig. Plötzlich scharfe Kommandos an das Militär: unter den Klängen der Giovinezza rollt der Sonderzug des Königs ein. Und 1v Minuten später, pünktlich um 1v.1v Uhr, kommt der Sonderzug des Führers! Während noch die Klänge des Deutschlandliedes d!e Halle erfüllen, tritt der König auf den Führer und Reichskanzler zu, um ihn mit Handschlag willkommen zu heißen. Dann begrüßt der Kronprinz den Führer. Dann schreitet der Führer in Begleitung des könig lichen Gastgebers, gefolgt vom Kronprinzen, von den Spitzen der Partei und des Staates sowie der hohen Generalität die Front der Ehrenformationen ab. Brausender Jubel empfängt den Führer, als er am Eingang des Bahnhofes erscheint. Gleichzeitig intonieren die Iungfaschisten mit ihren Trompeten die deutschen Hymnen, denen die beiden italienischen folgen. Nach Abschreiten der vor dem Bahnhof aufgestellten Glie derungen nehmen der Führer und der König Im ersten Wagen Platz, um sich zur F l o t t e n p a r a d e zu begeben; im zweiten Wagen folgen der Kronprinz mit Außenminister von Ribben trop, im dritten Wagen der Stellvertreter des Führers Rudolf Hetz mit Graf Ciano, In den weiteren Wagen Reicksminister Dr, Goebbels und die anderen Mitglieder der Begleitung des reich an den Staat, -le sich auf rund 42 Milliar den Franken erstreckten, hätten für die sranzösiscl)e Wäh rung geradezu ein Handicap dargestellt. Die Aufnahme der neuen Frankenabivertung in der Pari ser Presse ist verschieden. Der halbamtliche „Petit Parisien" nennt die Entschlüsse der Regierung mutig. Der „Mastin" sagt u. a., eine Politik, die zum Ziele habe, eine Steigerung der Produktion yerbeizuftihren, habe unbedingt auch eine Stabili sierung des Franken erfordern müssen, ohne die eine GesclMs- stkiligkeit auf lapge Sicht ausgeschlossen gewesen wäre. Das „Journal" erklärt, die Fehler der Politik Blums seit 1936 hät ten Frankreich schwere Opser gekostet. Die Regierung habe einen schwerwiegenden Entschluß fassen müssen. Das radikal soziale „Oeuvre" meint, wenn man der Spekulation freien Laus gelassen hätte, wäre das Pfund plötzlich auf 210, 220 oder 230 Franken herausaeschnellt. Die marxistischen Blätter wenden sich gegen den Abwer tungsbeschluß. „Populaire" sagt, der Franken sei erneut der „monitären Freiheit" geopfert worden, anstatt die Devisenkon trolle elnzuführen. Die kommunistische „HumanitS" benutzt die Gelegenheit der kürzlichen Steuererhöhungen und der Fran kenabwertung um erneut für die Durchführung des Volksfront programm» zu agitieren.