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Glaube und Volkstum in der Geschichte Irlands Jede wirkliche Religion schafft sich Ausdrucksformen, die fe nach Zeit und Volkscharakter verschieden sind. Wie aber alles ankere Tun und Handeln auf das Innere des Menschen zurückmirkt, so auch beim religiösen Verhalten des Menschen. Den Ausdrucksformen fällt darum die so wichtige Ausgabe zu, Wr ein Volk — denn die Religion ist ja immer Sache des Volkes, also der Gemeinschaft — das feste Band mit den voraufgehenden und nachfolgenden Generationen zu knöpfen. Nichts ist in der Religion so wichtig wie Ueberlieferung, denn aus ihr lebt alle Frömmigkeit, und Ueberlieferung ist immer an feste Formen geknöpft. Wenn eine Religion besonders eng mit dem Volkstum verknöpft ist, so kann und darf man daraus den Schlutz ziehen, dass auch die Ueberlieferung der Frömmig- kcitsformen eine stetige und gesunde ist, und je mehr diese Formen dem Charakter des Volkes und seiner Geschichte ent sprechen. desto fester und unanfechtbarer steht die Religion im Volke. Dann ist sie auch Gefahren aller Art gewachsen, mögen sie nun von aussen oder innen kommen, soweit es eine Siche rung vom »atörlichen Standpunkt aus gibt. Wie sich aber Religion mit dem Volkstum vermählt, das können wir im einzelnen nicht wissen. Wohl aber können wir aus dem Weg eines Volkes, vor allem aus einem Leidensweg, einen Schlutz ziehen auf die Tiefen, in die die religiöse Form gedrungen ist. Ein Volk Europas, das uns Deutschen mit ganz besonderen Sympathien gegenöbersteht, — sa das deutsche Volk geradezu liebt — nämlich das irische, bietet ein bedeutsames und höchst wichtiges Beispiel för die Kraft, die in der Religion för das Volkstum und im Volkstum för die Religion liegt. Denn beide stützen ja einander, und cs ist ganz richtig, zu sagen: wenn beide einander völlig fremd wären, mähte das eine und das andere leiden. Volkooerwurzelte Kirche Die Geschichte Irlands ist den wenigsten Deutschen be kannt. Wir wissen nur dunkel von den schweren Verfolgun gen, denen die Iren ausgesetzt waren, ohne datz wir uns eine Vorstellung von dem Ausmatz und der Grausamkeit dieser Ver folgung durch die Engländer machen. Schon die Kirchenge schichte Irlands weicht von der des öbrigen Europa gänzlich ab. Das Christentum kam sehr frilh dorthin und bildete eine eigene Form der Kirche aus, die im öbrigen Europa unbekannt war. Die dort gegründete Kirche war im eigentlichen Sinn eine Mönchskirche, d h. die Kirche wurde van den Acbten der iri schen Klöster regiert, die entweder selbst Bischöfe waren oder einen Bischof als Gehilfen zur Seite hatten Es gibt heute noch im westlichen England Reste der alten Mönchsiedlungen, aus denen hervorgeht, datz diese Männer dem Volke das strengste, uncigennötzigste christliche Leben vorgelebt haben. Aus diesen Ursprüngen heraus mutz die Verbindung zwischen Volk und Priester eine so tiefe geworden sein, wie sie heute noch ist. Die Anrede, die der Ire seinem Geistlichen gcgenöber ge braucht, — Vater — klingt dort inniger und wahrhaftiger als in jedem anderen Land Europas. Man sehe sich die irische Literatur an und beachte die Rolle, die der Priester im Leben des Volkes spielt. Die Romane des Iren Sheehan (1852 bis 1913) haben in Deutschland eine gewisse Popularität erlangt. Liest man die beiden bekknntesten Erzählungen — „Mein neuer Kaplan" und „Lukas Delmege" —, so erkennt man leicht, wie stark das Leben des Priesters und die Kirche mit diesen einfachen Menschen aller Klassen verknüpft ist. (glaube und Volkstum rücken in der Verfolgung zusammen Natürlich haben auch die Verfolgungen durch die Eng länder dazu bcigetragen, Glaube und Volkstum noch inniger miteinander zu verknüpfen. Schon im Mittelalter haben die Engländer Irland wie ein erobertes Land behandelt und den Versuch gemacht, die trischen Besitzer zu rechtlosen Sklaven her- abzudriickcn. Ein besonderes Mittel war der Versuch, die irische Sprache auszurottcn. Im 18. Jahrhundert blieb das Irische Volk dem angestammten Glauben treu und forderte da durch Bedrückungen heraus, die kein Volk Europas sonst durch gemacht hat. Schon die Königin Elisabeth zwang die Iren, dem protestantischen Gottesdienst beizuwohnen und für die Staatskirche Steuern zu zahlen. Hundert Jahre später schlug Oliver Cromwell einen Aufstand nieder, bei dem ein Drittel der katholischen Bevölkerung hingeschlachtet wurde. Dann folgten Gesetze von einer unbeschreiblichen Härte. Man hatte den Iren allen Grund und Boden weggenommen und das Ei gentumsrecht Engländern übertragen. Ja sie wurden von allen Staatsämtern, sogar von allen Möglichkeiten der Bildung aus geschlossen. Kein Ire durfte studieren, keiner öffentlichen oder privaten Unterricht erteilen. Bcwutzt suchte man die Iren in Armut und Verkommenheit zu halten, sie waren für den Eng ¬ länder eine minderwertige Meuschenklasse. Datz unter diesen Umständen Tausende von Iren ausivandertcn, lägt sich begrei fen. Aber erstaunlich ist, datz nicht nur die Ausgewanderten, die in bessere Lcbensbedingungen kamen, sondern auch die in der Heimat Zurückgebliebenen mit einer Zähigkeit ohnegleichen an ihrem Glauben festhielten. Religionsunterricht gab cs nicht. Aber die Mutter lehrte die Kinder den Namen Gottes und Jesu, und dieser in der Familie erteilte Religionsunterricht fass tiefer und fester als aller Schulunterricht. Datz noch im 1V. Jahrhundert nach niedriger Schätzung 800 000 Menschen in Irland verhungern muhten, kann sich heute kaum einer vorstellen. Dazu wurden noch um die Mitte des Ist. Jahr hunderts 50 000 zahlungsunfähige Pächter brotlos und rücksichts los zu heimatlosen Bettlern gemacht. Trotz allem hielt das Volk an seiner Sprache und seinem Volkstum, an seiner Sitte und Religion fest und schuf -ein leuchtendes Beispiel eines heroischen Kampfes. Denn dieses Volk ivar bettelarm und waf- Während meiner vorjährigen Forschungsreise in Kolum bien, die mich durch weite Teile dieses amerikanischen Tropen landes führte, beschäftigte ich mich auch mit der Verbreitung und Lebensweise niederer Wirbeltiere, vor allem der Lurche und Kriechtiere, die sich wegen ihrer nur geringen Ausbrei- tungssähigkcit besser als Vögel und Säugetiere für tiergco- graphischc Untersuchungen eignen. Dabei war ich besonders auf die Erbeutung möglichst vieler Schlangen, auch giftiger, bedacht, da wir sie für wissenschaftliche Studien dringend benötigten. Bereits während meiner Rückfahrt über das Meer wurde ich von vielen Mitpassagieren des öfteren gefragt, welche Erfahrungen ich wohl mit diesen so gefährlichen und angeb lich so häufigen Schlangen gemacht und was für Vorsorge ich wohl gegen Bisse getrojfen hätte. Zu meiner eigenen Beschämung mutzte ich immer berich ten, datz meine „Ausrüstung" lediglich aus einem ziemlich grotzen Lederhandschuh bestand, der nur einen bedingten und eher einen seelisch-suggestiven Wert hatte, — indem man sich selbst einbildet, damit gegen Bisse cinigermatzen geschützt zu sein. Recht enttäuschend mutzte nun aber auch die Frage der Häufigkeit der Schlangen und nach meinen Erlebnissen aus fallen. Eigentlich ist cs ja immer von vornherein ein Pech, wenn ein Wissenschaftler sich anschickt, über abenteuerliche Dinge zu berichten. Denn er bemüht sich, wahr zu sein, und dann bleibt von den angeblichen oder wirklichen Abenteuern meistens wenig übrig, was sich einigcrmatzen sensationell an hören lieh. Sicherlich ist Kolumbien eines der schlangenreichstcn Länder der Welt und bringt eine autzerordentliche grotze Zahl ungiftiger, halbgiftiger und sehr giftiger Reptilien. Man mag es nun glauben oder nicht: während dreier Monate, die ich ausdrücklich darauf verwandte, im Gelände, wo cs noch Aus sage bestimmt Schlangen geben mutzte, bei Tage und oft bet Nacht danach zu suchen, gelang es mir, lediglich mit fünf Stück persönliche Bekanntschaft zu machen. Dabei suchte ich oft stundenlang in Begleitung zweier Halbindianer mit der Machete bewaffnet die herrlichsten Urwald- und Bachrändcr ab. Und diese fünf Tiere, die ich selbst erbeutete, waren klein und völlig harmlos. Es war wie verhext, und die Worte einer alten Indio-Frau, die mir gleich zu Beginn meiner Reise an den Berghängen Antioquias beim Schlangcnsuchen hals, schienen ich immer mehr zu bewahrheiten: „Si no le busca hay, si le >usca no hay ssucht man sie nicht, so sind sie da, sucht man sie, o gibt cs keine)." Das Merkwürdige mit Schlangen ist, datz sie so plötzlich da sind und immer völlig unerwartet. Ich hatte gerade meine Untersuchungen in den tropenheihcn Llanos abgeschlossen, war die weiten Steppen, durch die milden Flüsse und Urwälder zum Abhang der Kordilleren zurückgeritten und wollte, bevor ich mich wieder ins kühlere Gebirge zuriickbcgab, die Hitze ausnutzen, um im Köhlen Wildwasser des Rio Guatikya noch ein wohlverdientes Bad zu nehmen. Die Gegend mar völlig menschenleer, und ich hatte aus begreiflichen Gründen saft nichts am Leibe, und ging barfutz am steinigen User des Flusses entlang, um eine geeignete Stelle zum Baden zu suchen. fenlos: es hatte weder Besitz an Geld noch an Grund und Bo- den. Es mutzte den heimatlosen Boden bearbeiten, ohne seine Früchte genietzen zu dürfen. Es durste die Schönheiten der „Grünen Insel" mit dem Auge in sich ausnehmen, aber die' Englänger zogen den materiellen Nutzen daraus. Kirche und Volk erkämpfen zusammen die Freiheit Indes der Boden war getränkt mit dem Blute vieler tau send irischer Märtyrer, die für ihr Volk, ihre Heimat und ihren Glauben gestorben waren. Und dieses Blut der Märtyrer war nicht vergeblich vergossen worden, denn dieses arme Volk war trotzdem glücklich in seinem Glauben und seiner Anhänalichkeit an die Heimat. Die Geschichte hat bewiesen, datz man sich nicht vergeblich auf sein Recht beruft: das irische Volk hat mit seiner heissen Liebe zu seiner Heimat und seinem Glauben einen Sieg über die grötzte Macht der Welt davongetragen, der in der Geschichte einzig dasteht. Nachdem das irische Volk nach langen und zähen Kämpfen seine Freiheit erlangt hat, ist es verständlich, datz es nunmehr dnrangeht, seine Sprache und sein Volkstum mit der Liebe zu pflegen, die den teuersten Gütern eines Volkes gebühren. Wenn man etivas von der Geschichte des irischen Volkes kennt, so versteht man freilich auch, datz die Iren mit wirklicher Teilnahme das Schicksal des deutschen Volkes verfolgen und die Befreiung von unwürdigen Fesseln mit Freuden beglichen. (Paul Simon in „Die Getreuen".) Meine Blicke waren deswegen eher auss Wasser gerichtet, so datz ich wirklich völlig überrascht wurde, als eine knapp zwei Nieter lange Schlange wie ein ausschneltender stocksteifer Psahl auf mich lassaufte. Nur ein rascher Sprung zur Seite rettet« mich vor dem Bitz Wäre die Schlange nicht zu einem solch wütenden Angriss vorgegangen, hätte ich sie wahrscl-einlich gar nicht gesehen. So wanderte sie nach einer kurzen auf regenden Jagd in meinen Sammelsack. Eben hier in den Llanos, den unendlichen Ebenen Ost- Kolumbiens, ritten wir mehrfach zu den kleinen, mit Urwäl dern umstandenen Lagunen, an denen noch vor kurzem — „por dios, doktor!" — mehrere Meter lange Wasserschlangen gesehen worden waren. Unsere Bemühungen blieben aber völlig ohne Erfolg. Kurz vor meiner Ankunst hatte hier einen Far mer ein tragisches Geschick ereilt. Er war an einer Lagune, die in einer grotzen Viehweide lag, voriibergerittcn und hatte dabei ein Rind merkwürdig stur ins Wasser blicken sehen. Er ritt näher und bemerkte zu seinem Entsetzen, datz eine sehr lange Anakonda das Rind, das offenbar sausen wollte, an den Lefzen gepackt hatte. Die Anakonden verankern sich meist mit ihrem Hinterende an irgendeinem Baum oder einer Wurzel und ziehen dann ihr Opfer ins Wasser herein. Das Rind hatte diesem Zuge standgehalten, und fo mochte dieser gegenseitige Ringkampf gieich einem Tauziehen schon einig« Stunden fortgegangen sein. Der Farmer sprang vom Pferde und trennte, um das Rind zu befreien, mit einem heftigen Hiebe des grotzen Urwaldmessers der Anakonda den Kopf vom Leibe. Das Rind aber, das sicher schon seit Stunden von heftigsten Schmerzen gepeinigt war, stürzte sich aus seinen Befreier und durchbohrte den Farmer mit den Hörnern. Er verschied bald darauf. Wesentlich grötzer war meine Schlangenausbeule im heitzen Magdalena-Tiesiande. Hier war ich längere Zeit als Gast aus einer deutschen Farm, deren einheimische Angestellte beinahe täglich aus der Umgebung Reptilien heranbrachten. Neben Riesenschlangen, deren grötzte ein Halbindiancr zu meinem Entsetzen mit dem Pferde aus dem Boden hcran- schlcistc, erhielt ich ziemlich viele „Cascabcles", Klapperschlan gen, auf den trockenen, mit Kakteen bestandenen Hügeln mit der Schlinge gefangen. Die Nordamerikaner bezeichnen ja diese sehr schönen, allerdings auch sehr giftigen Schlangen als „gent- lemcn under the snakes", da sie sich durch lautes Zischen und durch Gerassel mit ihrer Klapper bemerkbar machen, bcpor sie zum Angriff übergehen. Allerdings fehlt auch des öfteren die Klapper. Das mag verschiedene Gründe haben. Die jungen Leute erbeuten drüben ganz gern dieses merkwürdige Schwanz gebilde, da sic ihm geheimnisvolle Kräfte zusprechen. Wer beispielsweise eine solche Schlangenklapper unter seinem Hemd trägt und die dazugehörige Schlange in seinem Schlasgemach höchst persönlich pflegt, dem soll es angeblich leicht gelingen, ein sprödes Mädchen gänzlich für sich zu gewinnen. Ich sam melte alle diese seltsamen Geschichten, die ost einen tiefen Einblick In äutzerst verwickelte Anschauungen aus uralten Zeiten gewähren. Die Anakonda greift an! rva» ich in Aolumbien mit Schlangen eelebte ... / von Dr. phil. habil, w. Hellmich« München, Zoologische Staatssammlnng IINWW!IjWIj!jIIjjIU!jIjNjIWIjj»j»jNjttjjjMj>jjjjUjIIjjUI»MjjIjIj»WNjjjj!jIMj!jjUjjjjjjNjII^ Der Aickelberg in Finnland In unwirtlicher Gegend wächst «in« Stadt nach amerikanischem Must«r. Helsinki, im Juli. Bereits im Jahre 1921 haben finnische Geologen das Vor kommen von Nickelerz im nördlichsten Finnland, in Petsano, festgestellt. Die vielversprechende Erzader gab Anlatz zu ein gehenden Untersuchungen seitens des Staates. Die genaue Prüfung der Fachleute ergab, datz die Arbeiten zur Ausfindig machung der Erzlagerstätten, ihre nähere Erforschung und Aus beutung zu kapltalsordernd und zu riskant wären, um mit eige nen staatlichen Mitteln durchgeführt werden zu können. Im Zusammenhang mit dem kanadischen Nickeltrust wurde der eng lischen Filialgesellschast „The Mount Nickel Cy. Ltd." eine Konzession auf <10 Jahre gewährt. Bereits im Sommer 1935 unternahmen erfahrene Nickel geologen aus Amerika ausgedehnte Untersuchungen. 50 Bohr löcher in einer Gesamtlänge von -1000 Meter wurden in die Erde getrieben. Ein 27 Kilometer langer Autoweg wurde im selben Sommer von Haukilampl bis zu dem Nickelberg Kau- latunturi angelegt. Die Planungen und Untersuchungen erga ben erfolgversprechende Ergebnisse. Vorläufig hat man das Norkommen eines Erzkörpers von drei bis vier Millionen Tonnen festgestellt. Das Erz enthält auch Kupfer, kleinere Mengen von Platin und andere Edelmetalle, jedoch in so klei nem Grade, datz ihnen kaum wirtschaftlicher Wert beigemessen werden kann. Der Nickelbcrg, der Kaulaturi, erhebt sich 400 Meter über dem Meere. Der Gipfel des Berges, der am nächsten der Erz lagerstätte liegt, ist waldlos, und, was das Klima anbetrifst, als Arbeits- und Wohnungsplatz für Bergleute wenig geeignet. Die Gesellschaft hat daher den Entschlutz gefatzt, und zwar: vom Gipfel führt ein kreisrunder, betongefütterier Schacht direkt durch den Berg, und von der Seite des Berges wird ein Tunnel schief aufwärts gegen den Erzkörper getrieben. Da durch kann das Erz leichter durch den sanft abfallenden Schockt aus dem Berg transportiert werden. Der senkrechte Schacht ist für die Bewässerung der Grube und als Notausgang bei evtl. Unglücksfällen gedacht. Da das Pctsamo-Erz nicht nach dem Fliessverfahren ge wonnen werden kann, kommt es nach der Förderung zuerst in eine Brechanlage und von dort zu den elektrischen Schmelzöfen, die für eine Temperatur von 1450 Grad gebaut werden. Erst in diesen Tagen hat sich die Gesellschaft dazu entschlossen, die Verhüttung des Erzes In Petsamo selbst vorzunehmcn. Die Genehmigung zum Bau eines Kraftwerkes wurde bewilligt, und so wird das Kraftwerk bei Iäniskoski am oberen Lauf des Flusses Pasvig im Enarc-Distrikt gebaut werden. Wenn die Erzgewinnung in Kraft tritt, und das ist im Jahre 1940 oder spätestens zu Beginn 1911, wird die Förde rung auf 500 Tonnen Erz im Tag steigen. Das entspricht einer Menge von etwa 150 000 Tonnen im Jahr. (In Cutokumpu, dem grössten finnischen Erzwerk, werden etwa 300 000 Tonnen Erz jährlich gewonnen.) Das bis jetzt bekannte Erzvorkommen würde somit 25 Jahre reichen. Die Exportware wird mit Autos nach LItnahamarl am Petsamo-Fjord transportiert, wo die Gesellschaft einen eigenen Hafen anlegcn will. Der Weg zum Eismeer ist etwa 80 Kilometer lang. Die Anzahl der Arbeiter in Kaulatunturi hat Im ver gangenen Winter bereits äusser einem grossen Stab von In genieuren und Architekten etwa 450 Mann betragen. Wenn alle Bauarbeiten in vollem Gange sind, wird sich die Zahl ver dreifachen. Die neue Gemeinde, die nun in Kolosioki, am Fusse des Nickelberges, entsteht, wächst nach amerikanischem Muster aus dem Boden. Die Gesellschaft legt grossen Wert darauf, die Wohnverhältnisse so angenehm wie möglich zu gestalten. Denn die Lage der neuen Gemeinde ist trostlos, wenn man weiss, dass sie 80 Kilometer südlich vom Eismeer und 500 Kilometer nörd lich von der letzten finnischen Eisenbahnstation Rovanicmi, mitten in der öden Tundra, errichtet wird Der Vorrat an gutem Wasser soll gross sein, doch wird man, da der spärliche Wald nicht genug Brennbolz beschaffen kann, mit Elektrizi tät Heizen müssen. Es sollen Sportplätze und andere Einrich tungen zur Körperpflege und zur Unterhaltung eingerichtet werden. Dieses grosse Unternehmen in Petsamo wird einen grossen wirtschaftlichen Aufschwung für diesen Landestell mit sich brin gen. Es ist bezeichnend, datz setzt schon zwei grotze finnische Banken Filialen in der neuen Gemeinde eröffnet haben. Zum Schlüsse sei eines heldenhaften Indianers gedacht, der Im Urwald von einer Riesenschlange angefallen wurde. Sie hatte sich in seinen Arm verbissen und sich um seinen Ober körper gewunden, ohne aber auch die Beine zu umschlingen. Der Gefesselte konnte sich nicht mehr befreien. Er lies aber, während die Schlange ihre Schlingen immer fester zog, mit seiner letzten Kraft ins Dors, wo er auf der Plaza bewusstlos zusammenbrach. Die herbeieilenden Dorfbewohner trennten der Riesenschlange, die ja bekanntlich lange dolchartige, aber un giftige Zähne hat. den Kopf vom Leibe und zerschnitten lang sam die eisernen Schlingen des Tiere. Der Indianer war gerettet. wenn «in Japaner über eine Banane schreibt An einer Schule für englische Sprach in Tokio sollte ein unger Japaner im Examen einen Aufsatz über die Banane chreiben. Das Produkt dieser Arbeit war so interessant und o witzig, datz der Aufsatz von Tokio aus den Weg in die Welt gesunden hat. Jener Japaner schrieb nämlich: „Die Banane ist eine grotze Frucht. Sie ist architektonisch so gebaut wie eine Wurst. Aber cs besteht insofern ein Unterschied, als man bei der Wurst gewöhnlich die Haut mitiht, mährend bei der Banane das Fell nur eine Verpackung darstellt. Die Banane wird — wenn man sie itzt — meist senkrecht gehalicn, während man eine Wurst — ivenn man in dies« hineinbeiht, waagerecht hält. Eine Wurst entsteht aus künstlichem Wege und dadurch, datz sie mit Hilfe einer Maschine gestopst wird. Die Banane dagegen ist ein richtiges Produkt der Mutter Natur. Bei der Wurst Ist das eine Ende der Wurst meist mit dem Ende einer anderen Wurst verbunden. Aber die Bananen hängen nur ml einer Seite fest. Und ausserdem besteht die Füllung der Banane! aus reinen Pflanzenstosfen, mährend die Füllung der Wurst oft sehr zweifelhaft ist." Xvlrpr's.8port5e!llme,Lsmm-«.jlerre«edinne,8psrlerrtSeke' varüg« un«1 »11« K«p»r»tur«n