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«ttNooch, r. tzuni i,« kll N>»eIg«M>retti! »0 mtndrette «nnidjette »i -ulwSrtt 10 BI». Nttlenablchlag u. «abatte nach Laris. vamUienanzeigen »nd Stellengeluche ev- mltlgle Prell«. OIs.-»ebkhr »0 Big. — Nachdruck nur mtt Ouellenangab« Dresdner Nachrlchlen. Unverlangt« Schrtstftücke «erden nicht aulbewadr« B^ng»»«»tth, »ei »V«ch BvettnaU«« tAnß«»- Inng »wnaUtch »Bk. l.»o («tnlchltejl. 7» BI», retgerlvhx), durch Bastteeu» Nvi. ».»0 «Krlchl. »1 Psg. Bvftgedühr lohn« Bost,uft«ll>u,glg«dähr) del ftidenmal wdchentllchem versand, «tniet- rttrmmer U Bla-, »nderdald Eachsenl l» BI» Gegrünöet 18SH Vrnck «. Verlag» Ltepsch ä- Aelcharbt, Dresden-A. l, Marken straß« )5/tt. Fernruf 2Z2»l. Postscheckkonto lodS Dresden Vie« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden ZVe e/ÄsAe Z)^eFt/k/e^ Fe/ZwiV k/k/k ^Zo/Me/k- LM«Z ^e/kkZawAa^e Neue Verschlüge zum Viermüchlepatt SmnkrM M Mapdimn - SkutWand vrlist vrnLdnvlcknng uussrsr SorUuvr Lvdrlltlvltoug Groß-eutschland o-er Klein-euts'chlan-? Berlin, S. Juni. Im Auswärtigen Ami in Berlin wird zur Zelt der Text des ViermächtepakteS ge» »rüst, dem die sranzöfisch« Regierung ihre Zustimmung gegede« hat. Bekanntlich hatten sich i« der vorige« Woche tereitS die Mächte aus eine« Text geeinigt, als Kraul» reich plötzlich mit einer «eue« Formulierung her vortrat. De« Hanptstreitpnukt bildet zur Zett bei diesem »eue« Text die Frage der deutsche« Gleichberech tigung. Nach deutscher Ansicht kommt in dem setzt zur Prüfung vorliegende» Text die deutsche Gleichberechtigung nicht genügend zum Ausdruck. Damit erhebt sich sür die ReichSregiernug die Frage, ob Deutschlaud bei der Ausrechterhaltuug dieses Textes «och ei« genügeudeS Interesse a« der Unterzeichnung d«S ViermächtepakteS, hat ober nicht. Diese Frage wirb zur Zeit im Auswärtige« Amt eingehend geprüst, «ud «S ver sieht sich so« selbst, datz diese Prüsuug «ach Möglichkeit b «schlen »igt wird. I» R » « selbst erwartet «an eine Klärung der Lage i« Lause des morgige» Tages. Das geht a«S AuSsührungeu hervor, di« Mussolini heute nachmittag im italienische« Senat machte, wo er «. a. erklärte: »Die B«rha«dlungen über de« Biererpakt sind i« eine Phase eingetrete«, die binnen kurzem in dem eine« oder andere« Sinne abschließend sein kann. Ich behalte mir vor, morgen Erklärungen darüber abzugeben." I« Berliner unterrichtete« Kreisen bezeichnet man die Nachrichten, baß England und Italien dem sranzösi- scheu Text bereits z « gestimmt hätten, als falsch. Beide Länder haben vielmehr erklärt, daß sie ihrerseits znstimmen würden, «en« Deutschland seine Zustimmung erteile« würde. Auch die Darstellung, daß Mussolini seine Vermittlung anfaegebe« habe, wird als absolut un richtig bezeichnet, waS sich im übrige» schon a«S der Ge, samtNtnalion ergibt, da die Aendernng der Lage ja ledig lich dadurch eingetrete« ist, daß Frankreich mit neuen Vor, schlüge» hervortrat. «omvwmlß aus SeulMaM «osten? London, 6. Juni. Hinsichtlich des ViermächtepakteS heißt eS in London, daß es gelungen sei, eine Kompromiß form zu finden, mit der Frankreich, England und Italien sich bereits einverstanden erklärt haben sollen. Man warte nunmehr noch ans die Antwort Deutschlands. Der Artikel 8 des Paktes, in dem von -er deutschen Gleichberechtigung die Rede ist, soll umgeändert worben fein. Nachdem England den Vorschlag gemacht habe, diesen Hinweis gänzlich fortfallen zn lassen, sei eine Kompromißlösung zwischen der englischen «nd der französischen Formulierung gesunden worben. — Diese Meldung ist mit Vorbehalt aufzunehmen, da sie im Gegensatz zu der Berliner Auffassung steht. War will FrankrM von mir? Reichsminister Göring über -ie deutsch-französischen Beziehungen Paris, 8. Juni. „Petit Journal" verösfentlicht ein Interview, bas der preußische Ministerpräsident Göring einem Sonderberichterstatter des Blattes gewährte. Die Unterredung drehte sich um das Problem der bentsch- sranzöstschen Beziehungen. Ministerpräsident Göring sprach zunächst über das Viermächteabkommen. Niemand in Deutschland glaube noch an die Gleichberech tigung, die man Deutschland mtt den Lippen gewährt habe. „Aus vielen Gründen", so sagte der Ministerpräsident weiter, „können und wollen wir keinen Krieg führen. Wenn elneS Tage« der Verteidigungskrieg notwendig werbe« sollte, würde das deutsche Volk ihn energisch führen, aber niemals «inen Angriffskrieg. Sin enro« päischer Krieg würde letzten Endes nur dem Bolsche, wismnS zngnte kommen. Was will Frankreich von uns. Frankreich besitzt die stärkste Armee Europas, Verbündete, Garantleverträge. Deutsch land steht allein und seine Rüstung ist derart, daß wir nicht einmal feindliche Flieger verhindern könnten, unsere Städte zu bombardieren. Will Frankreich etwa diese Situation verlängern, wenn es von seiner Sicherheit spricht? Heute, vierzehn Jahre nach dem FriebenSschluß, stoßen wir, sobald wir den kleinen Finger rühren, um all- mählich die Freiheit wieder zu erlangen, ohne die niemand existieren kann, sobald wir irgendeine Bewegung nach irgendeiner Richtung tun, auf die Opposition Frankreichs. Warum? Was trennt im Grunde genommen beide Völker? Nichts. In jeder Hinsicht können die Interessen der beiden Völker in Einklang gebracht werden. Je mehr ich darüber nachdenke, um so mehr komme ich zu der Uebcrzeugung, baß beide Nationen sich ver ständigen müssen. Die französischen Staatsmänner kom- men mtt den Staatsmännern aller Länder zusammen, nur nicht mtt den deutschen. Es gibt keine direkte Aussprache zwischen beiden Regierungen, deren Zusammenarbeit mehr als jede andere den Frieden und das Wohlergehen Europa« sichern würde, und dies gerade in einem Augenblick, in dem Deutschland sich eine starke Negierung gegeben hat, die fähig ist, Verantwortung zu übernehmen, was die not wendige Bedingung für jede weitblickende Politik ist. Frankreich «nd Deutschland mögen miteinander »erhandeln, bann «erden Ne, wie ich seit über zeugt bin, einen gemeinsamen Weg sinben. Vorläufig ist die Atmosphäre nicht gut. Gewiß, ich bemühe mich, sie zu bessern. Man ändert keine traditionellen Strömungen von heute auf morgen. DaS ist ein lang wieriges Unternehmen, aber man muß eS versuchen." Der politische Mord am afghanischen Gesandten Berlin, 0. Juni. Zu dem in der Berliner afghanischen Gesandtschaft verübten Attentat auf den afghanischen Ge- sandten wird amtlich noch folgendes mitgeteilt: Die Neichsregterung hat unmittelbar nach der Tat Geheimrat Sauerbruch ersucht, dem Verlebten seine ärztliche Hilfe zuteil werden zu lassen. Leider waren die Bemühungekt, das Leben des Gesandten zu retten, erfolglos. Er ist be reits am Nachmittag seiner schweren Verätzung erlegen. Der Mörder gibt an, aus politischen Gründen ge handelt zu haben. Die ReichSregierun« »edanert de« Tod dieses her- vorragenden Diplomaten, der sein Land bereits als Botschafter in Moskau vertreten hatte, bevor«» den Berliner Posten übernahm, ans das tiesft« «nd verurteilt mtt dem ganzen deutschen Volke das ver- abschenungswürdtge Verbrechen. Der Er- mordete, der ein Bruder des Königs Nadir Schah ist, hatte den Berliner Gesanbtenposten erst vor kurzem angetreten. Zu dem Anschlag werden noch folgende Einzelheiten drkannt: Der Gesandte wollte sich mtt einem jungen ver- wandten, der ihn häuft« auf Snaztergängen begleitet«, nach dem Tiergarten begeben. Als sich beide auf der Treppe be- sanden, die von den oberen Räumen zur Vorhalle des GesanbtschastSgebäudeS führt, trat ihnen auf den unteren Treppenstufen ein junger Mann mit gezogenem Revolver entgegen, der Student Kemal Syed. ES kam zu einer kurzen Auseinandersetzung zwischen dem Gesandten und dem Studenten, der dem Gesandten vorwarf, daß er mitgeholfen habe, Afghanistan den EngländernauSzu- liesern. Ebe der Gesandte daraus antworten konnte, gab der Student kurz hintereinander füns Schüsse ab. Danziger Senatswahlen Gn-e nächster Mache Danzig, o. Juni. Der Danziger Senat hat in seiner heutigen Sitzung noch keinen Beschluß über die Ein berufung des neugewählten BolkStageS gefaßt. Man rechnet daher in unterrichteten Kreisen damit, baß der neue Danziger BolkStag srühestenS Mitte nächster Woche zu- sammentritt. Der neue Senat unter Führung des national- sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Dr. Rausch« tng dürfte demnach kaum vor Ende nächster Woche vom VolkStas gewählt werde«. Die Ueberschrist der Pfingstzeitungen „Klagenfurter Tagung des VDA. in Passau" verriet schon die falsche Frontstellung, in der zur Zelt im Donauraum um den deut schen Gedanken gekämpft wird. Man wird dabei an die innerpolitischen Vorgänge des letzten Jahres erinnert, wo auch die Fronten wirr durchctnanberliesen und heftige Brubcrkämpse zwischen den nationalen Deutschen ausgekoch ten werbe» mußten, bis endlich in der Einigung der sieg reiche Durchbruch des Dritten Reiches erfolgte. Die gleichen Irrtümer, die uns im Jnnern solange anshielten, müssen nun auch bei dem Drittel des deutschen Volkes überwunden werden, das außerhalb der NcichSgrcnzcn lebt. Denn so wenig das nationale Deutschland daran denkt, in gewalt samer Auflehnung gegen die Verträge den großdeutschen Gedanken zu verwirklichen, so wenig kann eS daraus ver zichten, die g e i st t g c Z u s a m m c n f a s s u n g aller Deutsch blütige» und Teutschsprechenden zu vollziehen. Die Ge schichte kann nicht bet der kleindcutschcn Lösung stehen bleiben, mit der sich BiSmarck unter dem Zwange der Ver hältnisse bei seiner Neichögriindung begnügen mußte. Als im Verlaus der deutschen Revolution von 1933 das Reich in seinem Inneren Bau unter Vertilgung aller partikulartsti- schcn Elemente über die BISmarckschc Konstruktion hinaus« wuchS, da mußte auch nach außen die Frage neu aufgerollt werben, wie trotz der politischen Schlagbäume, die das Ver sailler Diktat errichtet hat, das deutsche Volkstum zuein ander kommen kann, wenigstens über geistige Brücken. Diese Frage ist der Kern des Streites, der gegenwärtig zwischen Deutschland und Oesterreich im Gange ist, und der seine trüben Schatten aus die herrlichen Sonnentage von Passau geworfen hat. Nicht die Aeußerltchkeitcn dieses Kampfes sind das Wesentliche, die Maßnahmen und Gegen maßnahmen «nd die sie begleitenden bösen Worte. Die Er fahrung, daß sich eine Auseinandersetzung zwischen Ver wandten in viel gröberen Formen abspielt als mit Frem den, gilt auch fürs Völkerlcbcn. Wenn solche Zwistigkeiten an der äußeren Ncibungssläche entstehen, dann erhitzen sie die Gemüter und werden ebenso schnell vergessen. Was ist zum Beispiel von den heftigen GestthlSauSbrüchcn übrig geblieben, die noch vor drei Monaten das Verhältnis zwi schen Sübdentschlanb und dem Reich vergiftet haben? Sie sind restlos eingeschmolzen worden im Feuer der nationalen Revolution. Um dieselben Probleme, die hier im Jnnern des Reiches auSgefochten wurden, dreht sich auch der deutsch österreichische Streit, aber der Gegensatz ist hier viel tiefer und seine Austragung gefährlicher, weil die Außenpolitik in verhängnisvoller Weise hineinsptelt. Auf beiden Seiten ringt man heute um das Ideal des großdeutschen Gedankens, aber von ganz entgegengesetzten Auffassungen ausgehend und nach verschiedenen Lösungen strebend. Der Nationalsozialismus in Deutschland und in Oester reich sieht die Lösung «m möglichst engen Zusam menschluß. Er möchte alle Grenzen nicberlegcn bis auf die durch die FrtedcnSverträge garantierte politische, aber auch diese hätte keine Bedeutung mehr, wenn Berlin und Wien „gleichgeschaltet" wären. Nicht in dem Sinne der Unterwerfung einer rebellischen Provinz, wie eS die öster reichische Regierung fürchtet, sondern so, wie eS der Natio nalsozialismus meint, durch den Ausbau Wiens zu einem starken Bollwerk des Deutschtums in der Ostmark. DaS ist die Form, in der unter den heutigen Umständen der groß- deutsche Gedanke seine bestmögliche Verwirklichung finden kann. Dagegen erhebt sich nun mit einer Kraft, die man thm nicht mehr zugetraut hätte, der kletndeutschc Ge danke unter der Parole der S e l b st ä » d i g k c t t O e st e r. retchS. Ein stolze», aber ein inhaltleeres Wort, wenn man bedenkt, baß die staatliche Selbständigkeit Oesterreichs 1082 in Lausanne von der Negierung Dollfuß um eine An leihe an den Völkerbund, oder, besser gesagt an Frankreich, schon verkauft wurde. Mtt um so hartnäckigerem Trotz glaubt nun dieselbe Regierung, diesen Schein von Selb ständigkeit gegen den Nationalsozialismus und damit gegen Deutschland verteidigen zu müssen. Reaktion stemmt sich gegen Fortschritt. Eigennutz gegen Einigkeit Wir gehen nicht so wett wie die Wiener Regierungsblätter, einen jeden, der über diese deutsche SchicksalSsrage mtt unS nicht gleicher Meinung ist, für einen Schurken und Verräter zu erklären. ES mag unter den Ehrlstlichsozialen und Heim- wehrleuten viele Gutgläubige geben, die ihrem Lande einen Dienst zu erweisen meinen, wenn sic an der Entfachung eines neuen österreichischen Patriotismus mithelsen und alte schwarzgelbe Ideal« wieder wachrusen, über die die Ge schichte htnweggegangen tst. DaS ändert aber nichts daran, baß, vom gesamtdeutschen Standpunkt au» gesehen, diese „österreichische Sendung" nicht» anderes ist al» die Erfüllung «eg begrenzter, klerikaler Kartetaufgaben, Die Wien«