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Zurückziehungen von 1000 Mann in der Woche bereits begon nen haben. Diese Truppenzurückziehungen würben fortgesetzt werden, bis die Friedensstärke der Garnisonen erreicht ist. Dies bedelkiet, bah di« italienischen Streitkräfte in Libyen seit dem Beginn der Besprechungen um die Hälfte vermindert würden. 2. Londoner Flottenvrrtrag. Die italienische Regierung teilt mit, daß sie die Absicht Kat, dein Londoner Flot- tenvertrag von 1036 beizutretcn, sobald das Abkommen in Kraft geirrten ist. Bis zu diesem Zeitpunkt will die italienische Ne gierung sich an die Bestiimnungen des Flottenvertrages halten. 8. Spanien. Die italienische Regierung bestätigt, bah sie der britischen Formel für die Proportionelle Räumung der ausländischen Freiwilligen aus Spanien zugestlmmt hat, und dah sie sich verpflichtet, diese Räumung in dem Augenblick und zu den Bedingungen durchzuführen, wie sie vom Nichtein mischungsausschuh auf der Grundlage dieser Formel fortgesetzt werden. Sie verpflichtet sich, falls diese Räumung bei Beendi gung des slumischen Bürgerkrieges noch nicht beendet ist, dah alle verbleibenden italienischen Freiwilligen Spanien zu diesem Zeitpunkt verlassen sollen, und dah ebenso alles italienische Ma terial zurückgezogen wird. Die italienische Regierung erklärt, dah Italien keinerlei territoriale oder poli tische Ziel« und keinerlei privilegierte Stel lung in Spanien, auf den Balearen, den spanischen Ueterseedesitzungen oder der spanischen Marokkozone hat. und dah Italien nicht di« Absicht hat, irgendwelche bewaffneten Streitkräfte in diesen Gebieten zu unterhalten. Die britische Re gierung nimmt von diesen Zusicherungen Kenntnis und wie derholt bei der Gelegenheit, dah sie eine Regelung der spani schen Frage als eine Voraussetzung für das In krafttreten des englisch-italienischen Abkommens ansieht. 4. Abessinien. Die britische Regierung erklärt, dah sie bk Absicht hat, auf der kommenden Genßrr Ratssitzung Schritt« zu tun, um die Stellung der Mitykledsstaaten der Genfer En tente in bezug auf die Anerkennung der Italienischen Souve ränität über Abessinien zu klären, da sic den Wunsch hat. Hin« j^rnUe zu beseitigen, welche die Freiheit der Mitgliedsstaaten in bezug auf eine Anerkennung der italienischen Souveränität über Abessinien hindern könnten. — Der dritte Teil des Ab kommens ist «in Abkommen über gute Nachbarschast zwischen Italien «nd Aegypten. Das Abkommen ist dazu bestimmt, die Uebergangsperiode bis zum Inkrafttreten des Hauptabkommens zu überbrücken, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind, die über besondere ostafrikanische Angelegenheit«», die in dem Protokoll aufgezählt werden, beendet sind. Es handelt sich hier u. a. um die Inne haltung der Anti-Sklaverei-Gesetze und die Indienststellung von Eingeborenen in eingeborenen militärischen Formationen. Dos Abkommen Uber gute Nachbarschaft enthält ferner eine Be stätigung, dah di« ägyptische Regierung von den englisch-italie nischen Abmachungen Kenntnis genommen hat. Der italienische Botschafter in London, Graf Grandi, suchte Sonnabend abend den englischen Premierminister Neville Cham berlain auf und übermittelte ihm die im Anschluß an das eng lisch-italienische Abkommen gegeben« Botschaft Mussolinis. Der Botschafter hatte ein« 20 Minuten lange Unterredung mit dem Premierminister. Svlnhufvud erhielt das Großkreuz vom Deutschen Adler Helsinki, IS. April. Anläßlich der Feierlichkeiten zur Er innerung an die Befreiung Finnlands vor 20 Jahren wurde eine Reihe deutscher und finnischer Persönlichkeiten durch Ordens verleihungen ausgezeichnet. So überreichte der deutsche Gesandte im Auftrage des Führers dem früheren Präsidenten Finnlands, Svlnhufvud, das Grohkreuz des Verdienstordens vom Deut schen Adler. Großdeutschlands Zuaend artlßt den Führer Ein« Reichsringsendung der HI. zum 20. April. Berlin, 10. April. In der Nacht vom 10. zum 20. April tritt die Jugend als erster Gratulant vor den Führer. Nach einem seit zivei Jah ren geübten Brauch werden mich in diesem Jahre wieder zu mitternächtlicher Stunde die Lieder der Jugend — nun ab:r aus Ost und West. Süd und Nord eines größeren Deuts-Alands — den Führer zum Geburtstag grüßen. Eine Reichsring, s« ndung der Sender Berlin, Breslau, Hamburg. Königsberg, München, Saarbrücken und Wien, die am 10. April um 23.30 Uhr beginnt und am 20. April um 0,05 Uhr endet, faßt die Glückwünsche zusammen, an deren Abschluß eine kurze An sprache des Reichsjugendführers stehen wird. Dem Ausbau der Sendung liegen die Orte zugrunde, die im Leben des Führers und unseres Volkes von geschichtlici>er Bedeutung geworden sind. Sie beginnt mit dem Glockengeläut von Braunau, dessen Jugend den Führer mit einem österreichi schen Heimatlied begrüßt. Es folgen die Grüße ans Pasewalk in Pommern, München und Landsbcrg am Lech, aus Königs berg und Danzig, aus Köln und Potsdam. Die Hymne „Deutsch land, heiliges Wort", gesungen von der Breslauer Hitlerjugend schließt den Ring. Der Neichsfugendfükrer Baldur von Schirach wird an schließend die Glückwünsä-e der gesamten deutschen Jugend in einer kurzen Ansprack)e zusammcnfasscn. Mit dem Fahnenlied der Hitlerjugend schließt die Reichsringsendung. Bestandsaufnahme lm Relchskriegerbund Nachdem der NS-Deutsche Reichskriegerbund die um- sassende deutsche Soldatenorganisation geworden ist, hat der Relchskrlegersührer eine Bestandsaufnahme über die dem Bunde angehörenden Kameradschaften und Mitglieder nach dem Stich tag vom 1. Juli 1038 angeordnet. Die Erhebung erfolgt getrennt nach Kameradschaften, die bereits durch den Verband-Stärken nachwels 1038 gemeldet sind, und Kameradschaften, die in der Zeit vom 1. Januar bis 1. Juli neu In den Bund ausgenom men sind oder sich zum Eintritt angemeldet haben. Aus Dresdner Sericht-sälen Er betrog sein« Kunden. Der am 20. März 1000 in Freiberg geborene Alfred Wal ter Naundorf, der wegen zahlreicher, im Rückfall begangener Betrügereien und wegen schwerer Urkundenfälschring vor dein Dresdner Schöffengericht stand, hat seine Kunden in übler Weise hineingelegt. Der Angeklagte verkaufte für eine Firma Separatoren an Landwirte und Bauern. Da es sich um wert volle Objekt« handelte, verdiente er an jedem Auftrag ein schö nes Stück Geld. Der Angeklagte ging aber dazu Uber, li-h durch dreisten Schwindel eine weitere Einnahmequelle zu schaf fen. Er machte seinen Kunden weis, er sei zur Annahme des Kaufpreises berechtigt, machte sie durch großzügige Rabatt gewährung geneigt, sofort an ilm zu bezahlen und scherte sich nicht darum, daß diese an ihn geleisteten Zahlungen rechts- ungültig waren. Die Kunden mußten ihre Maschinen regel mäßig ein zweites Mal bezahlen, soweit ihnen die Lieferfirma nicht entgegenkam Bezeichnend für die Dreistigkeit, mit der der Angeklagte vorging, ,var, daß er einem Kunden, der den Rechnungsbetrag unmittelbar an die Firma überwiesen hatte, nachträglich Vorhaltungen machte, ihm vorlog, er habe dadurch Unannehmlichkeiten und Kosten gehabt und aus diese Weise er reicht«, daß ihn der Kunde noch mit sieben Mark „entschädigte". Die Stellung der Geschwister von Erbkranken Berlin, 19. April. Der Leiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP, Reichsamtsleiter Dr Groß, nimmt im „Neuen Volk" gegen einige Irrtümer Stellung, die geeignet sind, die deutsche Rassen gesetzgebung und insbesondere das Gesetz zur Verhütung erb kranken Nachwuckses in einem falschen Licht erscheinen zu lassen. Besonders handelt es sich dabei um die Frage wie die Geschwister Erbkranker bei der Gattenwahl zu be handeln sind. In manchen Kreisen sei die Auftastung verbreitet, als sei mit der Feststellung einer Erbkrankheit gleichzeitig für alle seine Geschwister ein mindestens moralisches Heiratsverbot ausgesprochen. Dr. Groß weist diese Auffassung als völlig falsch zurück. Es könne sehr wohl im Einzelfall einmal eine Erbkrankheit schwerer Art bei mehreren Geschwistern auftretcn, viel häufiger treffe sie jedoch unter einer Geschwisterreihe nur eine Person, während die übrigen von der Erkrankung frei- blelben und nicht einmal die Anlage zu übertragen brauchen. Für die Geschwister eines Erbkranken werde durch die Un fruchtbarmachung des Kranken keineswegs ein herabsetzendes Urteil ausgesprochen. Wie der Erbkranke selbst, der das schwere Opfer der Unfruchtbarmachung aus Pflichtbewußtsein gegenüber der Zu kunft seines Volkes bringe, menschlich und politisch höchster Achtung wert sei, ständen auch seine Geschwister in der vollen Achtung der Nation, und es könne gar keine Rede davon sein, Zunafernrejse des „Wilhelm Gustlosf" Größte Seereise der KdF-Flott«. — Alle Gau« vertreten. Berlin, 19. April. Nachdem das neue KdF-Schiff „Wilhelm Gustlosf" eine Reihe Kurzfahrten in die Nordsee, darunter die so erfolgreiche Abstimmungsfahrt nach London gemacht und sich auch bei Sturm als außerordentlich seetüchtig bewährt hab tritt es setzt seine eigentliche große Iungfernreise an. Am Mittwoch verläßt der „Wilhelm Gustlosf" zusammen mit dem KdF-Dampfer „Ozcana" den Hamburger Hafen mit dem Ziel Madeira. In der Nord see stoßen zu den beiden Schiffen die Dampfer „Der Deutsche" und „Sierra Eordoba", die Dienstag mit Urlaubern von Bre merhaven kommen. Mit insgesamt vier Schisfen — der bisher größten Zahl auf dieser Strecke — fährt dann Kraft durch Freude durch den englischen Kanal nach Lissabon. Am 26. und 27. April legen am Kai von Alcantara der „Wilhelm Gustlosf", „Der Deutsche" und die „Sierra Cordoba" an. Am 27. trifft die etwas lang samer fahrende „Ozeana" ein, die bis zum 28. in der portugie sischen Hauptstadt bleibt. Das Endziel Madeira wird von den drei erstgenannten Schiffen am 20. April erreicht. Sie gehen dort bis zum 80. 4. abends vor Anker. Die „Ozeana" kommt für den 1. und 2. Mai nach. An Bord des „Wilhelm Gustlosf" sind alle deutschen Gaue vertreten. Glückwünsche de- Führer- für General v. Lochow Berlin, 19. April. Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem General der Infanterie a. D. von Lochow anläßlich des 65. Gedenktages seines Diensteintritts seine besten Glückwünsche. Zum stellvertretenden Volkskommissar sür Wassertransport wurde vom Volkskommislarenrat Jakob Weinstock ernannt. Der erste Langstrecken-Segelflug über dle Aordsee 280 Kilometer erreicht. Berlin, 19. April. Von der Roichsschule für Segelflug sport des NSFK. in Sylt, einer der bekannten Ursprungsstät- ten der deutschen Segelfliegerei an der Nordseeküste, wird eine hervorragende fliegerische Leistung berichtet. Der Segelflug lehrer Klietz der dortigen Schule stieg am Ostermontag zu einem SIreckenflug auf und flog trotz des recht unangenehmen Wetters über das Meer bis in die Nähe von Bremen. Mit diesem Flug seine Streck« von etwa 230 Kilometers ist zum ersten Male seit Bestehen der Segelfliegerei auf Sylt ein großer Streckenflug über die Nordsee erfolgreich durchge- fllbrt und eine Leistung vollbracht worden, aus die das NS Fliegerkorps mit Recht stolz sein darf. Salzburger Fremdenverkehr über Ostern um 160 v. S. gestiegen! Die abschließenden Zahlen über den Salzburger Oster- sremdenverkehr zeigen, daß der außerordentlich starke Besucher strom, der schon in der Karwoche eingesetzt hatte, auch über die Feiertage angehalten hat. Wurden in der Zeit von Gründon nerstag bis einschließlich Sonnabend insgesamt 4208 in Salz burg-Stadt übernachtende Fremde gezählt (gegen 1718 im Jahre 1037), so hat sich diese Ziffer bis zum Ostermontag aus 7760 erhöht. Die Gcsamtziffer für die bleiche Zeit des Vorjahres war 3024. die Verbesserung gegenüber dem Vorjahr beträgt demnach rund 160 v. H. Freier Krankenschein während der Wehr- inacht-üdmia Das Reichsversicherungsamt vertritt in einem Bescheid die Auffassung, daß während einer Wchrmachtsübung eine Kran kenscheingebühr für Familienhilse nicht zu erheben ist. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ruht während einer kurzfristigen Ausbildung oder einer Uebung bei der Wehrmacht die Bei tragspflicht und die Versichertenkrankenhilfe. Die Kranken scheingebühr aber hat die rechtliche Natur eines Beitrages. Da- Einmal hatte der Angeklagte von dem Verkauf Sines anderen Vertreters Wind bekominen. Er begab sich zu dem Käufer, stellte sich als Firmemnhaber vor, beschwatzte ihn ordentlich und nahm den Rechnungsbetrag gleich mit, nachdem er auch di«sem Kunden einen großen Rabatt zugebilligt batte. In die sem Fall wie in anderen, in denen er seiner Firma gesälschi« Auftragsscheine einreichte, beging der Angeklagte auch Urkun denfälschungen. — Letztmalig kam der schon mehrfach vorbe strafte Betrüger mit einer Gefängnisstrafe davon. Das Schöf fengericht erkannte auf drei Jahve Gefängnis und außerdem auf dreijährigen Ehrverlust. Ein Krastraddieb verurteilt. Das Dresdner Schöffengericht verurteilt« den Angeklag ten Karl Wilhelm Erwin Lindner wegen RUckfalldiebstahls und Verfälschung amtlicher Kennzeichen zu sieben Monaten Ge« sängnis. Der Angeklagte, der früher ein eigenes Kraftrad be sessen hatte, entwendete im November 1937 und im Februar 1038 in Dresden von der Straße zwei Krafträder und nahm sie für eigen« Zwecke in Gebrauch. Um die Entdeckung zu ver hindern, fälschte er bei beiden Rädern die Polizeinummern. Schließlich wurde er aber doch erwischt, als er nämlich den Ver such unternahm, eines der gestohlenen Krafträder wetterzuver- äußern. daß ihre Heirat oder Fortpflanzung unmöglich oder in Bausch und Bogen unerwünscht sei. Allerdings sollten in solchen Fäl len Ehen erst nach gründlicher ärztlicher Beratung geschlossen werden, und auch die erbliche Beschaffenheit der künf tigen Ehepartner sollte sorgsam geprüft werden. Lin anderer weltverbreiteter Irrtum besteht darin, daß mit Hilfe des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses Ver brecher und typisch Asoziale ausgemerzt werden sollen. Dr. Groß betont, daß der Anwendungsbereich des Gesetze» durchaus im Rahmen der Medizin liege und daß es zu den Maßnahmen aesundheitspolitischec Art gehöre, mit denen Krankheit ver hütet und Kraft und Gesundheit gemehrt werden sollen. Auch Verbrechertum und Asozialität seien im wesentlichen erbbedingt. In diesem Falle seien aber ihre Träger keinesfalls krank im ärztlichen Sinne, sie unterschieden sich nur durch ihr asoziales Verhalten von dem Durchschnitt der Bevölkerung Es wäre ungerecht, wollte man solchen Ballast der Nation mit Erb kranken auf eine Stufe stellen, ausgesprochene Schädlinge mit Volksgenossen, denen ein hartes Schicksal ohne ihre Schuld die volle Gesundheit versagte. So notwendig der Kampf gegen Verbrechertum und Asozialität sei, so sehr sei es erforderlich, dafür andere Wege als den Kampf gegen die Erbkrankheiten zu finden. Der Personenkreis der wirklichen Verbrecher sei übrigens relativ kinderarm, im Gegensatz zu den asozialen Schichten, deren Ausschaltung daher dringend erforderlich sei, Der stolze Gedanke des Kinderreichtums fei nerade durch die asozialen Großfamilien am stärksten mitbclastet worden. her dürfte auch dieser Sonderbeitrag von dem Ruhen der Bei- tragsvflicht mit ergriffen werden. Dieses Ergebnis würde, wie der Bescheid feststellt, auch dem sozialen Bedürfnis entsprechen, da der größte Teil der gegen Krankheit versicherten liebenden keinen Anspruch aus Fortzahlung des Lohnes hat und daher die Einziehung der Gebühr eine Härte bedeuten würde. Schweiz weist deutschen Emigranten aus Bern, 10 April. Es ist nunmehr fcstgestellt, daß der Ver fasser des Artikels in der sozialdemokratischen „Berner Tag wacht", worin der Führer und Reichskanzler persönlich ange- grisfen und geschmäht wurde, ein deutscher Emigrant von üblem Leumund ist. Wie der „Bund" mitteilt, wird er unverzüglich aus dem Gebiet der Eidgenossenschaft ausgewiesen werden. Irische präfidentschastswahlen am ZI. Mi Di« irischen Präsidentschaft-Wahlen find, wie au» Dublin gemeldet wird, auf den 31. Mai anberaumt worden. Wenn die Kandidatenliste auch noch nicht bekanntgegeben wurde, so nimmt man doch an, de Balera werde Persönlichkeiten Vor schlägen, die nicht nur der Regierung, sondern auch der Oppo sition genehm find, um dadurch die Einheit de- Landes zu doku mentieren. Der neue Präsident wird sein Amt Ende Juni an treten. Gefährlicher Scheunenbrand Pirna, 19. April. In der Nacht vom ersten zum zweiten Osterfeiertag geriet die zum Richard-Wagner-Hause in Graupa gehörige Scheune in Brand und wurde vollständig eingeäschert. Das benachbarte Richard-Wagner-Haus, in dem sich auch das Wagner-Museum befindet, fing Feuer, konnte jedoch durch das rasche Eingreifen der Wehren erhalten bleiben. Der entstan dene Sach- und Gebäudeschaden wird aus 10 000 bis 12 000 M. bezisfert. Die Scheune war nahezu 100 Jahre alt u. in ihrem ursprünglichen Zustand bisher erhalten geblieben. Au- -em Leipziger Kunstleben Uraufführung lm Schauspielhaus: „Drei arme Schlucker". Der 21jährlge Leipziger Schauspieler Peter Haußer stellte sich mit seinem Erstlingswerk vor, einem locker gezimmerten Lust spiel, zu dem der junge Tonseher Felix Ming eine flüssige Musik und die Gesangstexte beigesteuert hatte In einer Reihe von komischen, leicht an die Parodie grenzenden Situationen macht ein junges Freundesvaar, offensichtlich die beiden Verfasser selbst, sein Glück, an dem auch der Dritte der armen Schlucker, ihr alter sorglicher Beschützer, sein Teil hat. Eine mit einem Gewitter verbundene Autopanne schneit ihnen zwei knusprige junge Mädchen ins Haus, die außer der Liebe auf den ersten Blick auch die Verbindung zur großen Welt des Erfolges mit bringen. Denn die eine ist eine berühmte Filmschauspielerin, die das Theaterstück der beiden unterbringt und so alle Wunschträume zugleich verwirklicht. Also ein modernes Mär chen. Die von Helmut Weiß in Szene gesetzte Uraufführung fand den rechten leichten Ton und wurde von dem feiertäglich heiter gestimmten Publikum bereitwillig ausgenommen. Mit dem Verfasser Peter Haußer teilten sich Wilhelm Grothe, Bern hard Wildenhain, Rudolf Iugert und Gertrud Corbett in den darstellerischen Erfolg. Der Komponist stand selbst am Diri gentenpult und konnte zusammen mit den anderen Mitwlrken- den für einen herzlichen Beifall danken. Gerhard Geißler. „Parsifal" im Neuen Theater. Am Ostersonntag brachte die Leipziger Wagner-Reihe — diesmal in Abweichung von der chronologischen Folge — des Meisters letztes und tiesstes Werk, das Bühnenweihsestspiel „Parsifal". Die Neuinszenierung von Wolfram Humperdinck ließ ebenso wie die musikalische Leitung von Paul Schmitz keinen Wunsch offen. Die geistigen wie dl« sinnenhaften Bestandteile des Gesamtkunstwerks erstanden in bezwingender Elndrucksstärke, bildhaft veranschaulicht in Max Eltens Bühnenbildern. Als darstellerische Leistungen waren der Parsifal von August Selber und die Kundry von Camilla Kallab gleich hervorragend, beide aus Wagnerschem Geiste heraus über legen geformt. Gesanglich sehr eindrucksvoll der Gurnemanz von Friedrich Dalberg. Theodor Horand als Amfortas. Georg Frigge als Ttturel und Walter Streckfuß als Klingsor voll endeten dle gelungene Aufführung, dle das Publikum tradi tionsgemäß mit ergriffenem Schweigen entgegennahm Gerhard Geißler. Mitteldeutsche VSrse vom 19. April sEigen« Drahtmeldung.) Ruhig. Da» Geschäft kam nach der Ostervause nur schlep- vend in Gang und blieb auch im Verlaufe ruhig. Trotzdem war jedoch ein freundlicher Grundton für Aktien unverkennbar. Pfandbriefe waren infolge Materialmangels fast geschästslo». Geringes Angebot drückte den Kurs von Mittelboden um Osi Prozent. Stadtanleihen hatten sehr ruhiges Geschäft. Reichs anleihe Altbesitz waren gefragt. Größer« Umsätze hatten Reichs schätze. Chemische Helfenberger gaben 1,8 Prozent nach. Montan- Aktien behaupteten alten Kurs. Am Te^til-Aktienmarkt gaben Stöhr 1,75 Prozent nach. Heidenauer Papier hatten größeres Geschäft auf alter Basis. Limmritz-Steina vlus 8,75, Marien berger Mosaik plus 2 Prozent. Auch Rosenthal plus 1,75 Proz. lebhaft umgesetzt. Deutscher Eisenhandel zogen 1,25 Pri^ent und Kittler Maschinen 8 Prozent an. Dagegen waren Näh- matag 1,25 Prozent schwächer. Ammendorfer Papier plus 1,25 Prozent. Reichswetterdlenst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage siir Mittwoch, 20. April: Mäßiger westlicher bis nordwestlicher Wind. Wechselnd bewölkt. Noch immer einzelne Schauer. Ktihl. Leichter bis mäßiger Nachtfrost.