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Sächsische Volkszeitung : 19.04.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193804197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380419
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-04
- Tag 1938-04-19
-
Monat
1938-04
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 19.04.1938
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Süchfifche Volkszeitung Dienstag. IS. April 1988 Ite r Nummer 91. Seite 8 r ! ! ä". 1 ieißler. * < i Ln^eäe^^pLi'^ eine alte Frau, und Schokolade Freundin einen Erlaubnis und c Bei- e, wie .echen, senden er die 8 - llis c Ver- Tag- ange- iiblem ZÜgsich erden. «Nai r, wte orden, ourde, u vor, Oppo« doku« rf am >K M Wagnis inr Glauben . . . Wenn der Mensch im Leben Wagnis um Wagnis auf sich nimmt, so geschieht dies stets aus einem großen Glau ben heraus. Entdecker und Forscher glaubten an ihre Idee, der Reformer glaubt an seine Ausgabe, die Menschen, die sich ein ander in Liebe und Freundschaft schenken, glauben ein jeder dem andern. Der Glaube ist mehr als eine Kühle Ucberlegung, als eine trockene Berechnung. Er lieht Wirklichkeiten, wo der kalte Verstand im Nebel tastet; denn nur sür Wirklichkeiten, für blendende Wirklichkeiten vermag sich der Mensch rückhalt los cinzusetzen. Die Mißerfolge aber, die Tücken des Schick sals wie des menschlichen Herzens, sind eben nur Möglichkeiten. Sie bleiben dies um so mehr, sie stehen der Wirklichkeit um Wetter« westlicher ch immer lachtfrost. tausch Fäl- ung ktinfi b mit Der- Dr. chaus hmen ver- Auch dingt, ik im zlales wäre Erb- e mit ld die gegen erlich, heiten er sei zialen ur schlep- dem war ckennbar. chiisislos. öden um t. Reichs- n Relchs- Montan- rkt gaben arüheres Marien- l,75 Proz. > Prozent >ren Näh plus 1,25 wahrnehmbar wird. Plötzlich aber verwandelt sich dann das Unendlich-Kleine in das Grandiose; das Nüchtern-Realistische in das Phantastische. Wir haben in Gogol einen der grötzten Rea listen und zugleich einen der grenzenlosesten Phantasten aller Zeiten; wir sehen seine Gestalt gleichzeitig als die eines nüch ternen, kleinlichen, mißtrauisch-skeptischen Alltagsmenschen und eines ungeheuerlich komplizierten, tragisch-abgründigen Sehers. Träumers und Wahrhettssuchers. So, wie das Naturalistische des Beobachters Gogol sich um so schneller in ein grinsendes, zerrbildliches Scheingebilde verwandelt, je fester, detaillierter und allseitiger er es ersaßt und fixiert, so entsteht das Phan tastische bet ihm oft unmittelbar aus dem Alltäglichen, alle Bil der der diesseitigen „wirklichen" Welt in ein buntes, grotesk abrollendes Traumbild verwandelnd, in eine Fata Morgan« des Alltags ohne Erwachen. Das ist aber erst die erste Sphäre der Phantastik Gogols, die mir als die Phantastik des Diesseits bezeichnen wollen. Tiefer noch liegt eine zweite Sphäre, seine Phantastik des Jen seitigen, die zugleich die visionär-symbolischen Urbilder eines Sehers und die magischen Zerrbilder eines Zauberers sd. h. die Bilder des Unterreichs des wirklichen, wenn auch keineswegs wahren Seins) umfaßt. Diese Gestalten Gogols steigen aus der höheren Welt nieder oder sind Enthüllungen des Abgrunds; sie erreichen jedoch niemals die Klarheit der poetisch-visionären Offenbarungen de? Jenseits swic bei Dante, Calderon, Puschkin oder Solowjew). Gogol als Künstler bleibt immer im Reiche des Phantastischen, und hier gerade liegt der Urgrund seiner tiefen inneren Tragik und seiner späteren seelischen Umnachtung. Die tiefe religiöse Sehnsucht des „besten Menschen" in Gogol nach der Ganzheit der ewigen göttlichen Wahrheit und sein Durst nach der inneren Wiedergeburt und einer äußern „see lischen Großtat" können im genial-phantastischen Schöpfertum des Dichters keine Befriedigung finden. Seine Betrachtungen über die „göttliche Liturgie" stehen gänzlich außerhalb seiner Dichtung. Die Phantastik und das furchtbare Lachen Gogols erreich ten ihre volle Macht erst in dieser Sphäre, wo seine Bilder und Gestalten nicht mehr aus der vertieften Beobachtung dieser Welt entstehen, sondern dichterische Spiegelungen der gewal tigen, seinen Geist umschwebenden mystischen Visionen der an dern Welt sind. Dann wird sein Maler- und Dichterblick zum Seherblick, und es erschließt sich ihm jenes ienseitige Reich des verborgenen Seins, das keine relativen Dimensionen und Formen mehr kennt, sondern entweder die Antlitze der himm lischen Vollkommenheit offenbart oder aber die Zerrbilder der vollständigen, abgründigen Disharmonie und Verworfenheit. (Aus dem Nachwort zu Gogols „Betrachtungen über die göttliche Liturgie", die in der Reihe „Zeugen des Wortes" im Verlag Herder erscheinen. Das Bändchen kostet in Pappe RM. 1.20.) lucker". Ilte sich n Lust- - Musik ihe von i macht ersasser hlucker, t einem msprige , ersten »es mit- ptelerin, so alle !s Mär führung rrtäglich n. Mit r, Bern- in den m Diri- twirken- eißler. brachte von der s Werk, ung von Leitung wie dl« nden in in Max aren der a Kallab us über- rnemanz s, Georg sor voll- m tradi- l.«clsr i;1 «insr risr wictrtigrtsn Koloss«. k5 un nötig scknsll vsrtrroucksn, ksik» vsvirsn v/sg- z^srksn. kr »ckonsn, tisiö» vsvirsn sparen, kickrtig« unri ourrsicksncls Lckukpsssgs putrt nickt nur öis Zckuks, ronclsrn pflog» auck «iar l.«cl»r. vis Lckuks kaltsn longsr unrl lrlsiksn längs» «ekön clurck Lrrlal Die Macht des Meinens nnd des Lachens An« Seelengeschichte Nikolaus Gogol« / Von Vr. Leo AobilinskisElli» Kaum berührt uns die innere Stimme eines großen Mei sters des Wortes, so erscheint auch schön sein geistiges Antlitz vor unserer Seele — lenes wahre, dem äußeren Blick verborgene Antlitz, dem alles eingeschrieben ist, was er erlebt, geschaut, geträumt hat. Je tiefer wir das Wort des Meisters fassen, um so deutlicher werden uns die symbolischen Züge seines geistigen Antlitzes, um so klarer offenbart sich uns der eine Zug, der es beherrscht und das Grundgehelmnis seiner Persönlichkeit ver- sinnbtldet. Das Geheimnis Nikolaus Gogols, einer der originellsten Persönlichkeiten seiner Zett u. des bedeutendsten Vertreters der klassischen Periobe der russischen Literatur, liegt in der selt samen Macht seines Lachens, dessen letzter Grund zugleich auch der Grund seines Weinens war. Diese Identität ist das Kenn zeichen der Persönlichkeit Gogols, der vorherrschende Zug seines Antlitzes, das Prinzip seiner schöpferischen Eigenart; sie be gründet die Originalität seiner Weltanschauung und das Ver hängnisvolle seines Lebensschicksales. Tragikomik nennt man diesen wesentlichen Zusammenhang: und in der Tat ist das Tragikomische das Wesen seines Heimatlandes, der Ukraine, es spricht aus jedem Zuge des rätselhaft-zweideutigen Gesichtes dieses großen Ukrainers, es spiegelt sich in allen großartigen Erfolgen und furchtbaren Niederlagen seines Lebens, es osfen- bart sich am klarsten in seiner Kunst, das heißt In dem gewal tigen Reiche seiner schöpferischen Phantasie. Immer bleibt die Macht des tragischen Lachens der Urgrund dieses Reiches; weil Gogol auf solche Weise lachte und weinte, wie nie ein Mensch vor ihm gelacht und geweint hat. Das Geheimnis des tragischen Lachens ist nur zu verstehen aus dem Wesen des Zerrbildlichen; hier liegt aber gleichzeitig der Grund der tiefsten Verzweiflung, des bittersten und trost losesten Weinens. Die Anschauung des Urbildes des Seienden bewirkt die Seligkeit und den feierlichen Ernst; die Begegnung mit den Sinnbildern (Abbildern) der Dinge, wenn das Urbild sdie Idee, das prlncipium aeternum) derselben noch nicht ver loren ist, erweckt das heitere, reinigende Lachen, weil die schließ liche Rückkehr zum Urbild noch geglaubt wird. Nur im Reiche der Zerrbilder, in dem keine Rückkehr zum wahren Antlitze (Archetypus) und zur urbildlichen Vollkommsnheit der ge fallenen Wesen mehr für möglich gehalten wird, ertönt das dä monische, das allversehrende Lachen, das für den Lachenden Selbstzweck ist. Sein Zeichen ist das Zeichen der Verzweiflung und seine Macht eine vernichtende Macht. Das Eis dieses La chens ist dem Feuer des Hasses und der Verzweiflung gleich. Die nüchterne, provinzielle Kleinmalerel Gogols geht in das Unendlich-Kleine; sie ist die reinste Mikroskopie der kleinen Seelen in ihrem Alltag. Er malt kleinste Dinge mit der aller größten Sorgfalt, wobei er gleichzeitig ihre Gestalt ein wenig verzeichnet, so daß das leise Grinsen und Kichern der Dinge Vor drei Jahren erhielt Dr. Reinhold Merten von dem Chef ingenieur und technischen Direktor der Reichsrundfunkgesell schaft, Dr. Hubmann, den Auftrag, in Frankfurt a. Mi eine Ausbildungsstätte für die Tonmeister der deutschen Roichssender zu errichten. Im Sommer 1934 wurde am Frankfurter Reichs sender diese erste und einzige Tonmeisterschule der Deutschen Rclchsrundfunkgesellschaft eröffnet. Seit drei Jahren ist der Besuch einer Ausbildungsstätte für alle Tonmeister -es deut schen Rundfunks obligatorisch. Die Schule ist als besondere Abteilung der Gruppe Technik ungegliedert, während die Ton meister zur Gnippe Sendung zählen. Ausgebildet wurden bis ¬ her in Frankfurt Uber zwanzig Tonmeister, die an den verschie denen deutschen Sendern tätig sind. Aus kleinsten Anfängen wurde in den drei Jahren des Bestehens die Schule zu einem mustergültigen Ausbildungsinstitut entwickelt. Aus Gründen der räumlichen Entfernung von Berlin, wo naturgemäß alle Fragen der Sendetechnik nach einheitlichen Richtlinien bespro chen und geregelt werden, ist die Ausbildungsstätte für die deut- sä>en Tonmeister zum 1. April von Frankfurt nach Dresden verlegt worden. Ueber den Zweck und -le Aufgaben des Instituts äußerte sich der Letter, Dr. Merten. Als die beiden Hauptaufgaben be zeichnete er die Lehrtätigkeit und die Forschung. Außerdem ist die Herausgabe eines Leitfadens für Tonmeister geplant, in dem das gesamte Rüstzeug für einen Tonmeister zum ersten Riale methodisch zusaminengefaßt ist. Die Vorbildung die von einem werdenden Tonmeister verlangt wird, uinfaßt nicht allein ein gutes Allgemeinwissen, sondern auch eine weitgehende musi kalische Ausbildung. Wichtigste Vorausbedingung bleibt das subjektive künstlerische Empfinden des einzelnen. Der Ausbildungskurs für den Tonmeister dauert drei bis vier Monate. Die Aufgabe des Tonmeisters besteht darin, ein richtiges Hörbild der Sendung, bei einem Konzert ein originales Klangbild des Konzertes, so wie es im Raum gehört wird, zu übertragen. Die Tätigkeit des Tonmeisters gliedert sich in zwei große Arbeitsgebiete, in die vorbereitende Arbeit vor der Sendung und vor dem Mikrophon und zum zweiten in die Tä tigkeit während der Sendung in der Regiezelle. Die erste Arbeit ist die Wahl des geeigneten Raumes, die natürlich von dem Charakter der Sendung und der Anzahl der Mitwtrkendcn abhängt. Die zweite wichtige Aufgabe vor der Sendung ist die Anordnung der Mikrophone und die Aufstel lung der Mitwirkenden. Die Erfahrung Hai gezeigt, daß in Räumen mit normalen akustischen Verhältnissen für Orchesterdarbietungen der Abstand zwischen Mikrophon und Orchester vier bis fünf Meter betragen soll. Dabei ist aber die richtige Ausstellung des Orchesters auf einem terrassenartig ansteigenden Podium erforderlich, auf dem die Instrumentengruppen so verteilt sind, daß keine die andere zudeckt oder übertönt, sondern daß sie alle das Mikrophon gleichmäßig „betünen". Dann kommt die Aussteuerung der Sendung im Regie raum wahrend der Uebertragung. Oberster Grundsatz mutz sein, die Origtnaldynamik der Wiedergabe zu ivahren. Selbstver ständlich kann die Ausstelwrung einer musikalischen Sendung nur an Hand einer Partitur erfolgen. Neben der Lehrtätigkeit bezeichnete Dr. Merten die For schung als wichtige Aufgabe des Instituts. Stets werden hier Vervollkommnungen der Uebertragungstechnik erdacht und aus probiert. Ein besonders interessantes Ergebnis auf diesem Gebiet der forschenden Tätigkeit ist die Feststellung, daß der Geschmack des deutschen Publikums sich weitgehend zugunsten einer größeren Halligkeit verändert hat. Selbstverständlich hat die Sendetechnik darauf Rücksicht genommen, so daß heute die Halligkeit der deutschen Sendungen weit höher ist, als es den internationalen Gebräuchen entspricht. Wenn man sich nach den Gründen dieser Neschmacksände- „ , „ rung fragt, so kommt man zu der aufschlußreichen Feststellung, währt. Später erfolgte der Weiterflug nach Newyork. „Prinzessin Shocking" 90 Jahre alt Die rebellische Tochter der Queen fast vergessen. Vor einigen Tagen feierte das älteste Mitglied des eng lischen Königshauses, die unter dem Namen „Rebellische Prin- , zessin" bekannte Prinzessin Louise in aller Stille ihren SO. Geburtstag. Es steht zu der Anhänglichkeit des englischen Volkes an sein Königshaus in einem merkwürdigen Kontrast, daß der Ge burtstag der ältesten noch lebenden Tochter der Königin Vic toria, der Prinzessin Louise, die lange Jahre zu den populärsten Gestalten der Londoner Königsfamilie zählte, ohne große Feier lichkeiten, Empfänge und Huldigungen, ohne große Begrüßungs artikel in den Zeitungen und sürstliche Gratulationen vorüber gegangen ist. Aber das hohe Alter des Geburtstagskindes er laubte keine anstrengenden Feierlichkeiten mehr. Die Veteranin des englischen Königshauses, einst eine der lebendigsten und extravagantesten Gestalten am Hofe der Queen, mußte auch ihren Ehrentag in ruhiger Zurückgezogenheit verbringen nach dem beinahe gleich abgemessenen Zeremoniell ihrer Lebensweise in den letzten Jahren in der ruhigen und vom Lärm der Großstadt abgeschiedenen Wohnung im Kensington- Palast, aus der sie auf die breiten Alleen des Hyde-Parks hinab sehen kann. In jenem Palast, in dem vor mehr als 125 Jahren die Queen Victoria geboren worden ist, empfing sie lediglich die persönlichen Glückwünsche ihres 88jährigen Bruders, des Herzogs von Connaught, nnd ihrer 8t jährigen Schwester Bea trice sowie einiger noch lebender Freunde und Freundinnen. Prinzessin Louise wurde unter der Masse des englischen Volkes populär, als sie ihrer Mutter, der Queen, durch einen den damaligen Anschauungen über Hofsitten gänzlich zuwider laufenden Lebensstil mancherlei Sorge bereitete. Sie erhielt im Volk den Namen die „rebellische Prinzessin", als sie l871 einen Mann unter ihrem Stand, den Marquis von Lornc heiratete, der später den Titel eines Herzogs von Argyll führte. Erst nach langer, langer Zeit gab die Königin Victoria «rollenden Herzens Zustimmung zu diesem „Seitcnsprung" ihrer Tochter. Zu den größten Vergnügungen der Prinzessin Louise ge hörten die Inkognito-Reisen durch England und den Kontinent als Mrs. Campbell, bei denen sie ihrem großen Interesse an allen Volkstypcn und Bolksklalsen Genüge tun konnte. Ihre demokratische Anschauung und ihr unkonventionelles Benehmen führte sie eine Zeitlang an die Spitze der englischen Frauen bewegung. Zu ihren besten Freunden gehörte die auf der Straße an einem Stand Früchte verkaufte. Sie brachte es zuwege, daß ihre Stand im Kensington-Park ohne polizeiliche gesetzliche Genehmigung aufmachen konnte. Das erste Leid, das sie ihrer königlichen Mutter antat, war ein privater Erlaß, nach dem ihre privaten Empfänge auch niemandem verschlossen sein sollte», der geschieden oder dessen Ehe für ungültig erklärt worden war. „Shocking" fand es die Queen auch, daß ihre Tochter stets in großer Zahl Künst ler und Schriftsteller um sich versammelte und mit allen mög lichen weniger angesehenen Existenzen in der Welt einen leb haften Briefwechsel führte. Die Leidenschaft der Prinzessin Louise für einen kleinen Iuwslenladen, den sie eine Zeitlang im Kensington-Palast führte, fand vor den Augen der Königin schon mehr Gnade. Bei aller Aufgeschlossenheit für andere Menschen und die Entwicklung der Zelt liebte es die Herzogin von Argyll nicht, sich photographieren zu lassen. Zeitungen, die anläßlich des SO. Geburtstages der Herzogin ein Bild von ihr veröffentlichen wollten, hatten große Mühe, ein Photo zu beschaffen, das aus den älteren Tagen der Prinzessin stammte. »wetten tzraupa äschert. >ch das cch das ntstan- 000 M. > ihrem Schule der Alangregisseure hier lernt man, rvle -n« Mikrophon „betSnt" wird — Li« wichtiges Institut de« deutschen Rundsunk« — 2V Tonmeister wurden ausgebildet daß die stärkere Bevorzugung der deutschen Musik und das Fehlen der Jazzmusik dieses Hinneigcn zu einer größeren Hal ligkeit zur Ursache haben. Die Jazzmusik braucht einen „trok- kenen" Raum ohne großen Nachhall, während die deutsche Mu sik zur richtigen Wirkung eine größere natürliche Halligkeit nötig hat. Seit die Jazzmusik aus dein deutschen Sendepro- gramm verschwunden ist und das nationale Nöusikgut den Hörern erschlossen wurde, begriff der Hörer sehr bald die Schönheit der Uebertragung nut größerem Nachhall und änderte seinen Geschmack in dieser Richtung. so ferner, je weniger der Mensch mit ihnen rechnet, je ent schiedener er den Einsatz wagt. Je vorbehaltloser mir das Wag nis auf uns nehmen, desto sicherer ist die Aussicht auf ErsolL desto mehr eröffnen sich uns neue Bereiche dos Wissens und menschlichen Liebesglückes, die nur dem Mutigen geschenkt werden. Damit kommen wir zum Innern Sinn des Wagnisses, zu seiner Seinsbedeutung für das menschliche Leben. Fichte meint, freilich unter seiner alschen idealistischen Voraussetzung, .. der Mensch müsse sich Widerstände sehen, um durch deren ileber- Mehr Windung zu sich selber zu kommen. Dieser Gedanke enthält, richtig gedeutet, die Aufhellung des Wagnisses sür das mensch liche Dasein. Der Mensch muß immer wieder vor Schwierig keiten und damit vor ganz persönliche Entscheidungen gestellt werden, um seinen geistigen Selbstbesitz zu wahren; er muß „^stille Persönlichkeit in stetem Kampf immer wieder Heldenmut und Lhrtstus- glaube Zum 50. Geburtstag des Ozeansliegcrs Hermann Köhl. Am 15. April vollendeten sich 50 Jahre, daß der kühne Ozeanfiieger Hauptmann a. D. Köhl zu Neu-Ulm als das zweite von acht Kindern des Hauptmanns und nachmaligen General leutnants Wilhelm Köhl geboren wurde. Und am 13. April waren es zehn Jahre, daß es Hermann Köhl, im Verein mit seinen tapferen Geführten, dem Freiherr» vo» Hünefeld »in dem irischen Flicgeroffizier Fitzmaurice, glückte, erstmals den Atlantischen Ozean von Ost und West zu überqueren und Europa mit Amerika ohne Zwischenlandung zu verbinden. Dor -em Abflug der „Bremen" aus dem Flugplatz Bal- donnel an der irischen Küste (bei Dublin) gingen Hauptmann Köhl und Fitzmaurice in Baldonnel noch zur Beichte und hl. Kommunion. Freiherr von Hünefeld, Protestant, hatte in Ber lin den Gottesdienst besucht. Der Abslug der „Bremen" gestal tete sich nach damalige,» englischen Blättermeldungen zu einem iveihevollen religiösen Erlebnis. Als das Flugzeug sich in die Lüfte erhob, sanken die auf dem Flugplatz anwesenden Mann- scl)aften der irischen Fliegertruppen unwillkürlich in die Knie, um durch ein stilles Gebet eine glückliche Fahrt der Besatzung zu erflehen. Von der Besatzung der „Bremen" wurde ein schö nes marmornes Kreuz, das ihnen die irisci>en Fliegerosfiziere zum Geschenke gemaäst litten, auf die Reise mitgenommen. Auch nach der glücklichen Erreichung des amerikanische», Fest landes ist die treugläubige Gesinnung Köhls und seiner Gefähr ten in sympathischer Weise l>crvorgetretcn. Das Telegramm des Hauptmanns Köhl und des Freiherr» von Hünefeld an den Reichspräsidenten von Hindenburg begann mit den Worten: „Nach glücklich mit Gottes Hilfe beendetem ersten Ostwest flug..." Ebenso war in den übrigen Telegrammen des Haupt- mm'ns Köhl an den deutschen Botschafter und andere behörd liche Stellen in den ersten Worten ausdrücklich von dem Danke für Gottes Hilfe die Rede. Im zweiten Teil der Fahrt geriet die „Bremen" in ge fährliche Ncbelmassen und in einen furchtbaren Orkan. Mehr als X Stunden lang kämpften die Flieger um ihr Leben. Dann kam die Nacht. „Es war eine fürchterliche, eine lebenslange Nacht", so schreibt Hermann Köhl in seinem Buche: „Brems klötze weg'" 714 Stunden lang ging es so dahin. Schließlich sahen die Flieger Land unter sich (Labrador), aber nur ein in . „ , ... , „„ Ms und Schnee erstarrtes Land lag unter ihnen. Ein neuer neu sich erobern. Pflanzen und Tiere leben eigentlich nicht Kampf begann, ein Wettrennen mit dem Weißen Tode, „der sich selber, sie werden eher gelebt. Der bloße Sinnenmensch, seine Arme nach uns auszustrecken schien". In jagender Hast der Launenhafte, der vberflächencharakter werden gelebt von ging es stundenlang dahin Bereits 35 Stunden ivaren die ">rer Umgebung, von ihren Launen und Trieben. Ein solcher Flieger unterwegs „In diesen Stunden glaubten wir nicht Mensch Ist eigentlich nie „er selbst"; er führt ein „„eigentliche, mehr an den Erfolg unseres Fluges und in dieser No beteten Leben das Leben des „man". Erst am Widerstand erwacht der alle drei. „Herr Gott laß b esen Flug nicht scheitern um persönliche Wille, entwindet sich der Mensch all den Fesseln, Deutschlands wi lenst flehten w,r Deutschen.« Nach einer die Natur und Gewohnheit um ihn geschmiedet haben, wird Stunde zeigt« sich die SM« eines Leuchtturms die Flieger er frei und schöpferisch. Darum bergen die Zeiten allzu großer ivaren gerettet. Genau 3614 Stunden hatte der Ozeanslug g«. Sicherheit le cht die Gefahr geistiger und sittlicher Erlcklattuna währt. Später erfolgte der Weiterflug nach Newyork. In sich. Und vielleicht sieg, di? IrN ZUmAch gesähttich-n
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