Volltext Seite (XML)
ZA? 3'^ v LR--, 3-rGLA .ZZrrLSS^L.^ Ls-L^Ä.7Z.3-^A- Au viel? — Da« find in der Küch« zwei schwerwiegend« Fragen, die sich manche jung« Hausfrau recht ängstlich stellt, wenn sie ein Gericht genau nach Vorschrift, wie sie meint, bereitet hat, e» kostet uiw doch findet, daß die Geschichte nicht stimmt! Irgend» etwa» ist nicht richtig! Was ist zu vrel — was zu wenig drin, oder woran fehlt es sonst? SHr ost nur Kleinigkeiten, die scheinbar so „klein- sind, daß man daran gar nicht denkt! Man hat ein bißchen Sah mehr zwischen den Fingern gehabt und sich gedacht: ,SH — da, wird schon nicht schaden!" Oder di« Messerspitze Pfeffer, Kümmel. Gewürz irgendwelcher Art, geriet «in bißchen reichlicher man wollt« den Rest nicht zurückschutten. ,Man wird', schon nicht spüren!" Genau das gleich« ist'« mit Zucker, mit Fett mit allen möglichen Zutaten, bei denen das klein« zu viel «enso merkbar wird wie das zu wenig. Nur daß bei letzterem natürlich leicht nachzuhelfen ist, während das „Zu viel" verdrießlicher und manchmal wirklich störend zu mer- km ist. GelegenÜich auch di« unrichtige Verwendung eines Würzmittel», oa» man sonst als gut und unentbehrlich kennen gelernt hat. Aber — es muß im richtigen Verhältnis und nach Vor schrift behandelt werden, man darf gerade hier nicht denken, „es gcht schon auch so", oder großzügig meinen, je mehr, je besser! Da» find Lein« Sünden dl« sich rächen. Wenn man ». L. Backpulver irgendwelcher Art verwendet, muß man sich an di« angegebenen Maße hallen: auf so und so viel Mehl «ine Messerspitze, «in halbe» — ein ganzes Päckchen! Genau Au wenig? so, wie bei den so guten, praktischen Suppenwürzen, die ohne viel Mühe gute Suppen ergeben, jede fade schmecket* Suppe, Gemüse, Soße im Geschmack verbessern — wenn die vorgeschrie benen Maße beachtet werden, außerdem aber auch di« Art der Verwendung. Gewisse Würzmittel sollen im letzten Augen blick an die Speisen gegeben werden und nicht mrtkochen, weil sie sonst an Geschmack und Wirksamkeit verlieren. Ei« dürfen aber auch nicht willkürlich reichlicher zugesetzt werden, weil sie sonst zu stark vorschmecken, und statt den Geschmack zu heben, diesen beeinträchtigen — nicht der Fehler des Würzmittels, sondern bei der Köchin, di« unachtsam war oder wieder einmal „dachte"! Dieses „aus dem eigenen Kopfe denken" richtet gerade in Wirtschaft und Küche manchmal Unheil an! Wenn man unsere so bequemen neuzeitlichen Lebensmittelzusätze verwendet, muß man einfach die Erzeuger denken lassen, deren Erfahrungen den Erfolg gwährleiften — wenn er nicht durch das gewisse „ah was — das nimmt man nicht so genau" beeinträchtigt wird. Dies s«i ein« klein« Mahnung an di« jungen Kochkünstlerinnen — aber auch an di« guten erfahrenen Köchinnen, di« im Abmessen und Abwiegen vielfach ein Einbekennen der Unerfahrenheit sehen: das hat man im Augenmaß und Gefühl! In gewissen Dingen vielleicht — sicherer aber geht man doch immer — wenn man Vorschriften beachtet, abmißt und abwägt! Wozu di« Mög- lichk«it «ines Mißerfolges heraufbeschwören, wenn man es in der Hand hat, ihn auszuschließen! Ings Ltiedsr. SfierWse« Dänische Fischsuppe. Ein Fisch wird abgeschuppt, aus- genommen, gewaschen, in Stücke geschnitten und in einem Topf mit einem Stück Butter, etwa» Wurzelwerk und Gewürz gold braun geröstet. Man gießt Wasser, in dem eine Handvoll Erbsen mitgekocht haben und das durchgeseiht worden ist. auf den Fisch und laßt die Suppe auf einem gelinden Feuer kochen. Fisch i» eigenen Saft. Zeder frische, wohlschmeckende Fisch kann hiezu genommen werden. Nach vorgcnommener Reinigung bestreut man ihn mit wenig Salz, beträufelt ihn mit Zitronen saft und wickelt ihn in ein mit Butter bestrichenes Pergament papier. Dann legt man den eingewickelten Fisch trocken in eine flache Pfanne, deckt ihn zu und stellt ihn in die Bratröhre. In 20 bis 30 Minuten ist er gar. Man wickelt ihn vorsichtig aus, damit der Saft nicht verloren geht. Dampfnudeln. Nimm zu einem Pfund Mehl 2M Gramm Butter, 3-4 Eier, 12 Tasse Milch. 2 Löffel Zucker. 2 Messer- spitzen Salz und Hefe, die man in etwas lauwarme Milch zu einem dünnen Brei rührt. Das Mehl gibt man n die Teig- schüssel, macht eine Grube hinein und rührt mit der Hefe em sogenannte» Hefenstück an. das man an warmer Stelle ausgehen läßt. Dann gibt man die zerlassene Butter, die Eier. Salz und Zucker — nach Belieben auch abgeriebene Zittonenschale hinzu, mengt alles gut durcheinander und bereitet mit dem ganzen Mehl und der Milch einen geschmeidigen Teig. Davon formt man mit der Hand kleine Ballen, setzt sie in eine gut gebutterte nicht zu hohe Backform nebeneinander und läßt sie noch einmal an warmer Stelle aufgehen. Dann läßt man sie in einem mittel heißen Ofen halbgar werden, gießt kochende Milch darüber und bäckt sie hellbräunlich fertig. Man trägt sie warm in der Back form auf und gibt gekochter Obst oder eine dickliche Vanille tunke dazu, geschmorte frische Pflaumen schmecken besonders gut zu Dampfnudeln. — Man kann fie auch nur einfach wie Bröt chen backen. Dann schmecken fie mit Danilletunke am besten. Aepfel-Schalotte. Eine gut ausgebutterte Form wird mit geriebenem Brot bestreut, über das man Butterflöckchen gibt. Geschälte Aepfel werden in Scheiben geschnitten, das Gehäuse entfernt und in dicker Schicht über das geriebene Brot gelegt und mit Zucker und geriebenen Nüssen sdie auch weqgelassen werden können) bestreut. Dann abermals eine Schicht gerie benen Brotes mit Butterflöckchen, die von einer neuen Acpfel- schicht gefolgt ist. und so abwechselnd, bis Aepfel und Brot aufgebraucht sind. Den Schluß bildet eine Lage geriebenen Brotes mit Butterflöckchen. Diese Speise, die sehr nahrhaft ist, kann sowohl im Ofen gebacken wie im Wasserbade gekocht werden. Grüne Supp«. Etwa je eine Hand voll Kerbelkraut, Spinat, Sauerampfer, Löwenzahn, kurz alle erhältlichen Emüse. reinigen und roh mit einem kleinen Stückchen Zwiebel fein zusammen hacken. Inzwischen Butter schmelzen, in der nun die Kräuter so lange dünsten, bis sie weich sind, was sehr bald der Fall ist. Um die schöne, grüne Farbe zu erhalten, kommt eine Prise Oetkers Hausnatron dazu. Nu» di« nötig« Menge Würselbrüh« oder leichte Fleischsuppe zugeben, alles mit einander verkochen und, je nach Geschmack passiert oder unpassiert, über in der Suppenterrine versprudelte Eidotter gießen. Hierzu passen am besten nudelig geschnittene Fridattennudeln. Lammsbraten. Dieser mundet besonders gut, wenn man ihn mit jungen Frühlingskräutern zubereitet. Man gibt diese gehackten Kräuter entweder während des Bratens oder Dün- stens daran oder man bereitet aus ihnen in Verbindung mit eingeweichtem, gut ausgedrücktem und verriebenem Weißbrot, Ei und Milch eine Fülle, mit der man gerollte Lammschulter oder Lammsbrust füllt. Um diese Fülle noch schmackhafter und den Braten noch ergiebiger zu gestalten, vermengt man sie mit einem gebrühten und dann feingehackten Lammshirn. Eine auf diese Weise gefüllte Lammschulter liefert auch einen sehr feinen kalten Aufschnitt. Ofterschinken al» kalte Platte. Den Schinken ja nicht zu weich kochen, da er sich sonst nicht in schöne Scheiben schneiden läßt. Viele ziehen es auch vor, den Schinken schon geschnitten zu kaufen. Tags vorher bereitet man sich einen Gemüsesalat, Sellerie, gelbe, rote Rüben, Petersilienwurzel, Karotten, Kar toffeln in ganz kleinen Würfelchen schneiden und mit ein wenig Wasser weich kochen, das Wasser zur Supp- verwenden, Aepfel und Gurken ebenso schneiden, beimengen. Eine Marinade aus Eidotter, Oel, Essig. Senf, Salz, Zucker, aufgelöster Oetters Reginagelatine schlagen oder im Wasserbad sprudeln und mit dem abgeseihten Gemüse vermischen, bis alles dicklich ist, pikant, angenehm schüß-sauer schmeckt. Nun eine schöne Glasplatte mit dem Salat hügelaufwärts belegen und den Schinken so darüber arrangieren, daß der weiße Speckstreifen einer jeden Scheibe sichtbar ist. Am unteren Ende der Platte einen Knochen oder vergleichen einfügen der nun als Halt für ein Blumensträußchen und eine Bandschleise dient. Rund herum, tiefer gesetzt, garniert man mit Radieschen weiß und rot, grüner Petersilie, halbier ten harten Eiern. Osterhäschcn und ähnlichem. Kochweisheit über das Fleisch. Alles Fleisch, das seinen vollen Nährwert behalten, sowie schön saftig bleiben soll, muß sofort der Hitze ausgesetzt werden, die die Poren des Fleisches verschließt und das Eiweiß gerinnen läßt. Also muß gekochtes Fleisch zum Kochen bestimmt, mit heißem Wasser angeictzr werden und ein Bratenstück von allen Seiten in heißem Fett angebraten und dann erst gedünstet werden. Ferner achte man darauf, daß das Fleisch langsam gar kocht, weil bei heftigem Kochen das Eiweiß bis in die innerste Fleischfaser gerinnt wo durch das betreffende Stück trocken und fasrig wird und außer dem durch die Tampfentwicklung die Kochbrühe „verkocht", also ein gewisser Verlust eintritt. Auch sollte Koch- und Vratfleisch niemals bei offenem Topf aus dem Feuer stehen, da der Kochdampf die aromatischen Stoffe entzieht. Fleischbrühe wird ferner kräftiger im Geschmack, wenn die Knochen und evtl, kleine Fleischbeilagen nicht nur mit kaltem Wasser, sondern auch gleich »tt Salzbeilage zum Kochen aufgesetzt werden. praktische Hausfrau ToeiDLreHs Irrtsr?«rfs<rrr. !WWWVWWWDWWWWIU»W,HI^ SchulansK Schulangst? Gibt es denn so etwas heute noch 5 Man sollte es kaum glauben, aber leider existiert sie auch noch in unserer Zeit. Einer Zeit, wo die Kinder eigent- lrch alle durch dre Bank auf Fragen versichern, dass die vchme herrlich ist. Sie sind traurig, wenn Sonntage und Feiertage den Unterricht „stören", sie lieben den Lehrer oder die Lehrerin und erzählen beglückt, daß fie ganze vier Jahre (obgleich meiner Meinung nach drei Jahre auch Zeit genug wären) bei dem geliebten Lehrer bleiben dürfen. Das Lernen macht ihnen Freude, spielend lesen sie nach ganz kurzer Zeit alle Schilder, alle Reklamen, und auch die modernen Rechenmethoden gehen ihnen ein, daß man nur so staunt. Aber die Eltern haben, obgleich fie das wissen, immer wieder ein bedrücktes Gefühl ums Herz, wenn sie die letzten Monate, Wochen und Tage vor der Einschulung mit dem nun sechsjährigen Kind zusammen find, das bisher ihnen — immer noch restlos — gehörte, aber wie lange noch? Und aus diesem Gefühl heraus werden von Eltern und Erziehern Fehler gemacht, die dem Kind schweren Schaden zufügen. Die Eltern wissen, daß mit dem Schulbeginn der Ernst des Lebens erstmalig an das Kind herantritt, und diesem Gefühl verleihen fie Ausdruck. Ist das Kind einmal nicht fügsam, so lassen fie sich hinreißen zu sagen: „Na, warte nur ab, wenn du erst in die Schule kommst, da weht ein anderer Wind!" „Da heißt es parieren, sonst setzt es was. Der Lehrer wird dir schon zeigen, was man tut, um aus so einem un artigen Kind ein artiges zu machen!" Der Erwachsene vergißt leider bei solchen leichtfertigen Aeußerungen, wie schwer das Kind dadurch leidet. In seinem Herzen hatte es erwartungsvolle Freude, es wartete gespannt — fast wie auf Weihnachten — auf den Beginn der Schule, es fühlte, ein Kind, kindlich! i.s wußte nichts vom Ernst des Lebens, es war nicht be haftet mit den Gefühlen der Erwachsenen, die durch Ent täuschungen allmählich zur Skepsis gekommen waren! Nur der Erwachsen«, der sich an seine eigene KiMeit ^ck- erinnern kann, kann ermessen, was solche gedankenlosen Worte in einem Kind zerstören. Statt Freude nistet sich allmählich Angst ein. »Wer weiß, wie es wirklich in der Schule sein wird? Schule, das ist ja ein Wort nur für Kinder, den Sinn lassen die Erwachsenen allmählich wachsen. Und der Sinn kann leicht und freudvoll das Wort um- spielen, er kann aber auch Angst vor dem Unbekannten wecken und zerstören. Und diese Angst vor dem Dunklen, die zermürbt und quält das Kind. Es schläft nicht mehr vor Aufregung, e, ißt nicht mehr ruhig, und es erwacht nachts mitten aus dem Schlaf und schreit auf. Nichts ist fürchterlicher als Anast vor unbekanntenDingenl Wenn Eltern dasschlechter« Aussehen und diese Nervosität auffällt, müssen sie mit den Kindern ruhig sprechen und die Gründe erforschen. Meist wird ihnen ja die eigene Aeutzerung noch erinnerlich sein, desto besser, dann heißt es den begangenen Fehler so gut als irgend möglich zu reparieren. Am besten ist es, mit dem Rektor der Schule zu sprechen, der dann vielleicht ausnahmsweise gestattet, daß vor der Einschulung, das verängstigte kleine Wesen einmal eine Stunde zuhören darf, damit dann durch den Eindruck der vielen anderen Kinder, die fröhlich in der Klasse sitzen, der Angst gesteuert wird. Denn es ist leider so, daß diese erste Angst, wenn man sie ungelöst auf dem Grunde der Seele schlummern läßt, (vielleicht nach den ersten Wochen des Schulbesuches aufhört, sich zu regen in bezug auf die Schule!!), leider aber wacht sie das ganze Leben hindurch immer im ungeeignetsten Augenblick wieder auf, nämlich in dem Moment, wo neue Aufgaben, neue Probleme herantreten, die zur Lösung einen gesunden, seeli^ gelockerten energischen Menschen ver langen, der mit frohem Mut an diese Aufgabe geht, ohne Angst vor dem Unbekannten. An diese Aufgaben gehen wir alle immer wieder, wie wir einst als Kind in die Schule gingen, die gleiche Stim- / Lu"rtLn<L Meurer Die Schieferdächer blinken, Lberblitzt vom Licht des ersten warmen Tages, monotone Sicht gezackter Eiebclslucht mit Schornen und Antennen wird Landschaft, deren klar gezogene Linien brennen. Sin Baum reckt höher den zerzausten Schopf empor, und horch! ein Star, der sich ins Häusermecr verlor pfeift leis am First, wenn oeilchcnhafte Brise säuielt und sich der Essenqualm wie Rauch von Reisig krauielt. Verloren hallt im Hof aus einem Bodenraum und lullt mich zärtlicher in meinen Sommertraum das Lied der Wäscherinnen, die von Heimat singen, bis sacht im Schlummergras des Blutes Grillen klingen. Nun bin ich ganz entrückt in eine Wiesenwelt, von lila Schaumkraut ist mein Rispenpfühl umschwellt. Ich atme tief im Grün gelöstes Pflanzenleden, dem endelosen Strom der Güte hingegeben!