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Dienstag. 23. August 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 197. Seite 4 keit geworden, es Ist die Sprache, in der sich die abendländi schen Massen begegnen, es ist die Sprache des Zeitalters, weil in ihr heute die Sehnsüchte und Forderungen der Menschen am vollkommensten ausgcdrückt werden. Auch das Englische hat große Fortschritte in Europa ge- macht wo cs vor zwei Generationen noch recht wenig verbrei tet war. In Skandinavien gewinnt es nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell, in Lettland und Estland hat es sich ein genistet, in Italien und Frankreich erzielte es gegenüber 1911 bedeutende Fortschritte, und selbst aus dem Balkan hören mir von Versuchen, in die Unterrichtspläne einzudringen. Eine modische Vorliebe sür das Englische, wie wir sie schon im aus gehenden 18. Jahrhundert in Europa einmal wahrnchmen konn ten, ist gerade In den Ländern spürbar, die sich bisher recht wenig um diese Sprache gekümmert hatten. Kein Zweifel, daß das deutsche Bekenntnis zum Englischen in derselben Richtung weiter wirken wird Trotzdem glauben wir nicht, datz die sprachpolitische Stellung Deutschlands in Europa durch das Englische ernstlich beeinträchtigt werden kann: Die völkische Ausgliederung Mitteleuropas, die wirtschaftliche Verflechtung Deutschlands mit allen Nationen dieses Raumes und nicht zu letzt das Gewicht, das wir auf wissenschaftlichem und techni schem Gebiete als schöpferisches Volk in die Waagschale zu wer fen haben, sichern uns einen uneinholbaren Vorsprung. Nur eins Ist notwendig: datz wir selber an die Durchschlagskraft und dl« Führung unserer Sprache glauben! Soviel Genugtuung es verleiht, In fremden Zungen sprechen zu können, noch be glückender ist es, sich in der eigenen Sprache von möglichst vle- * len Menschen verstanden zu sehen. Das sollte niemand ver gessen, der setzt Im Sommer Im Auslande reist und dabei zu seinem bescheidenen Teil beitragen kann, das deutsche Wort In der Fremde zu wecken und heimisch werden zu lassen. Orssrlsn : Neuer Führer der Schützenstandarte 108. Die SA.-Füh- rer und die zum Stab kommandierten SA.-Männer der Schiit zenstandarte 108 waren am Sonnabend, 21 Uhr, im „Haus der Kameradschaft", wo Brlgadeführer Rabe den bisherigen Füh rer der Standarte S. 108, Sturmbannführer We Itzbach, der die Standarte 178 In Freiberg übernommen hat, verabschiedet und Standartenführer Fückert, der bisher die Standarte 102 In Zittau führt«, In sein neues Amt einwles. : Landestagung der Verteiler. Die Landesfachschaft der Getreide-, Futter- und Düngemittelverteiler veranstaltet gemein- schaftlich mit der Fachschaft der Verteiler von Mehl- und Müh- lensabrikaten am Freitag, dem 26. August, 14 Uhr, In Dres den im grotzen Saal der Kaufmannschaft, Ostraallce 0 sgegcn- > Wethwasserbekken Z.'.L».««*-W Sachsens Snerglewlrtschast Iahrestagung der Bezirksgrupp« Sachsen. Dresden. 28. August. Die am Montag in Dresden durch- aesührle 8. Iahrestagung der Bezirkvgruppe Sachsen der Wirt- schaslsgruppe Elektrizitätsversorgung behandelte wichtige Gc- gcnwarts- und Zukunstssragen der Energieversorgung im Hin blick auf ihre weitgehende volkswirtschaftliche Bedeutung. Die Leiter sämtlicher Elektrizitätswerke in Sachsen, Vertreter der Elektroindustrie, als Vertreter der Reichsgruppe Energieversor gung deren stellvertretender Leiter, Rcichsamtsleiter Scebauer vom Reichsamt für Technik in München, Vertreter der Partei und des Staates nahmen daran teil. Der Leiter der Bezirksgruppe Sachsen, Direktor Bött- grr, schilderte in seinem Vortrag über die „Neuordnung der Energiewirtschaft in Sachsen" den günstigen zentralen Einfluß auf die Ncuge taltung und Umformung der Energiewirtschaft; das beste Beispiel dafür gebe die bereits weitgehend durchge- sührte Tarifvereinheitlichung In Sachsen, die die Anerkennung der höchsten Dienststellen des Reiches fand. Der gleiche Weg der Zusammenarbeit müsse auch sür die Erreichung einer engeren Verbundwirtschaft beschritten werden. Der ge waltige Aufschwung der Gesamtwirtschaft stelle an die Elektri- zitätswerke fortgesetzt übergrotze Leistungsforderungen. Diese Entwicklung bedinge in den kommenden Wintermoaaten Matz nahmen, denen sich zwangsläufig Elektrizltätswerksleiter und -besiher unlerordnen mützten. Um darin eine Einheitlichkeit zu erzielen, werde eine beratende Stelle sür alle Erzeugerstät ten gcsli-asfen, und zwar komme für Sachsen hierfür nur die AG. Sächsische Werke als grötzte Erzeugerstätte in Frage. Die Einschaltung der Werke erfolge nach betriebstechnischen und ipirtschaftlicl-en Erwägungen, damit für die Werke Nachteile vermieden werden. Durch diese Maßnahmen soll erreicht wer den, datz ganz Sachsen jederzeit über die notwendige Strom menge verfügen kann. Eine zweite Beratungsstelle stehe zur Verfügung sür die Vereinheitlichung des Stromnetzes und der Stromspannung. Reichsamtsleiter Seebauer sprach seine Genugtuung darüber aus, datz die Bezirksgruppe Sachsen in jeder Hinsicht vorbildlich arbeite; cs müfsc anerkannt iverden, datz gerade die Deziikvgruppe Sachsen in vielen Fragen aus eigenem Vorgehen Neues schasse. Die „Sicherstellung der Stromversorgung durch Verbund wirtschaft" behandelte Direktor Professor Kühn (Dresden). Pros. Dr.-Ing. Knoops (Freiberg) behandelte die industrielle Elektro wärme und ihre Anwendungsgebiete zur Steigerung der wirt schaftlichen Leistungsfähigkeit. Sachsens erstes --Saus der Volksbildung" Dresden, 23, August. Schon lange reichten die Räume der Volksbildungsstätte lm Ehrlichschen (ßcstift In Dresden Infolge der enorm ansteigenden Hörerzahl nicht mehr aus. In der ehe maligen katholischen Volksschule in der Grüne Strotze wird nun nach zweckentsprechenden Umbau- und Erneuerungsarbei ten die Volksbildungsstättc Dresden ihren neuen Wirkungsort beziehen. Damit erhält zugleich Sachsen ein erstes mustergülti ges Haus der Volksbildung. > Seit Jahren schon steht Dresden hinsichtlich des Zuspruches zu dieser volksdildenden Einrichtung an führender Stelle im Reich; der Hörerkreis konnte in den letzten vier Jahren ver dreifacht werden. Mit 8200 eingeschriebenen Hörern im Jahre 1937 liegt dir Bcteiligungszahl Dresdens aber auch um ein dreifaches über dem Reichsdurchschnitt. Der Arlieitsabschnitt September-Dezember, der am 19. September nach dem Umzug beginnt, wendet sich mit 286 Ar beitsgemeinschaften und Kurfen noch stärker als bisher ganz be sonders dem Laicnschassen zu. Hier soll der Volksgenosse nicht nur, wie im Vortrag. Nehmender sein, sondern er kann im Zeichnen Malen, Schnitzen und plastischen Gestalten eigene An lagen entwickeln und daheim pflegen. Aus der 180 Quadrat meter grotzen alten Turnhalle wird für Belucher dieser Lehr gänge ein weiträumiges Helles Atelier entstehen. Die besten Amateurkicktbildner Deutschlands sind zu Leitern der Arbeits gemeinschaften Photobeflissener bestellt, die ebenfalls muster gültige Werkstätten (säur->llchere Becken uff.) vorftnden iverden. Kurse sür künstlerisches Schaffen der Frauen, Weben, Flechten uif. werden weiter ausgebaut. In Zusammenarbeit mit der Reichsmusikkammer werden zirka 00 Musikkurke vorbildlich durchaefllkrt werden, kür die im dritten Stock des Hauses eigens hierfür aelchaftene Räume zur Versüming stehen. Selbstverständlich Ist auch die Verwaltung im gleichen Hause nnteraebracht, die unter der Leitung Studienrat Geri- schers mit bescheidenen Mitteln Grobes für die Bestrebungen des Gedankens der Volksbildung schafft. über dem Zwinger) eine Landestagung. Dort werden Landes hauptabteilungsleiter HI Busch (Dresden), Landessachschasts- leiter Dr. Bauer lZwönitz) und Reichsfachschastsleiter Kugler lBerlin) sprechen. : Für das Grotzseuerwerk der NSV. Kraft durch Freude am 26. August. Es werden an diesem Tage gesperrt von 18 Uhr bis nach Beendigung der Veranstaltung: I. Für dengesamten Fährverkehr das Ludendorffuser zwischen Adols-Hitlcr- Platz und Albertbrücke, für den Durchgangsverkehr die Etratzen Hasenberg u. Elbberg sowie di« Stein-, Gerichts-, Rict- schel- und Schulgutstraße zwischen Marschallstrabe und Luden« dorfsufcr. Der Anliegerverkehr ist gestattet. II. Für den Fußgängerverkehr links der Elbe die Neue Terrasse und ihre Zugänge, die Treppe zwischen Italienisci)em Dörfchen und Auguftusbrücke, di« Brühlsche Terrasse und deren Zugänge sowie die in Abschnitt I genannten Strahen und der Zugang durch die Anlagen zivischen Zeughausplatz und Ludendorsfuser lGondeihasen), rechts der Elbe das Königsufer zwischen Augu- ftusbrücke und dem Bade an der Albertbrücke. Der Futzgän- ger-Durchgangsvcrkehr wird auf der Augustus- und Carola- brücke auf die jeweils dem Feuerwerk abgekehrte Seite ver wiesen. Das abgesperrte Gebiet darf nur von Inhabern der für diesen Tag gültigen KdF.-Plakettc betreten werden. :Den 86. Geburtstag feiert am 24. August Geheimrat Prof. Dr. med. Dr. jur. h. c. Ferdinand Hueppe in Dresden. Er ist einer der Mitbegründer der modernen Biologie und war von 1889 bis 1912 ordentlicher Professor für Hygiene an der Deutschen Universität in Prag. : Den 60. Geburtstag begeht am heutigen 23. August 1938 Dr. Georg Hermann Müller-Benedict, Direktor des Stadtarchivs und der Stadtbibliothek. Wenige Wochen später, am 1. Oktober 1938, Kanu er aus eine 25jährige Tätigkeit als Archivar und Stadtbibliothelrar feiner Vaterstadt zurttckschcn. Geboren am 23. 8. 1878 in Dresden, wurde Dr. M., nach an fänglicher Tätigkeit an der Universitäts-Bibliothek Göttingen, 1913 an Archiv und Bibliothek der Stadt Dresden berufen, deren Leitung er 1916 stellvertretend und 1919 als Direktor übernahm. Archiv und Bibliothek sind unter seiner Leitung stark erweitert und heutigen Aufgaben und Anforderungen an gepatzt worden. Viel stärker als ehedem dienen heute beide Institute, neben ihren amtlichen Ausgaben als Arbeitsinstru ment der Stadtverwaltung dein Bedürfnis aller Bolkskreise, das Archiv heute vor allem sippenkundlichen, aber auch stadt- und gewerbegcschichtlichen Anforderungen, die Bibliothek, wie der wissenschaftlichen Arbeit des Juristen und Volkswirtschast- lers, so jedem ernstlichen Streben nach geistiacr und beruflicher Fortbildung. In wifsenschaftllcher Arbeit ist Dr. M.-B. vor wiegend auf dem Felde der Londes- und Dresdner Stadlge schichte sowie der Archiv- und Bibliotheksgcschichte tätig. Dem Verein für Geschichte Dresdens gehört er seit langen Jahren an leitender Stelle an; seit der Gründung führt er auch die Ortsgruppe Dresden der Raabe-Gesellschaft. : Aus dem Hepkeplatz wurde eine überlebensgroße Bronze figur von Professor Selmar Werner „Der Gärtner" ausge stellt. Die Plastik stellt einen jungen (Gärtner dar, der die Rechte auf den Spaten stützend, zufrieden auf das vollendete Werk schaut. Damit hat der durch den Ausgang der Bcrq- mannstratze erschlossene Hepkeplatz. der mit seinen Schmuck anlagen sich sehr wohl neben den anderen schönen Plätzen Dres dens fehen lassen kann, eine neue Zierde erhalten. : Todessturz vom Wolfshllgelturm. Am Montagvormiltag stürzte sich ein etwa 30 Jahre alter Mann vom in der Dresdner Heide gelegenen Wolsshügelturm. Der Mann war sofort tot. : Wegen Trunkenheit im Verkehr bestraft. Der Bauar beiter Paul Schröter, oeb. am 10. 7. 1902 in Lomnitz, wohn haft in Lomnitz Nr. 110 ist mit acht Tagen Nast bestraft wor den. weil er in betrunkenem Zustande mit einem Fahrrad aus der Vautzner Straße in Schlangenlinien gefahren ist und dabet Dresden gedenk seine- groiien Sohne-: Donnerstag 21 Uhr Königsufer Theodor-Körner-Gedenkfeier vom Rade stürzte. Durch sein Verhalten wurden andere Ver kehrsteilnehmer erheblich gefährdet. Sommerzyklus der Dresdner Philharmonie. Das 4. Kon zert des Sommerzyklus „Von Gluck bis Strauß" findet Don nerstag, 20. August, 20.30 Uhr im Gewerbehaus unter Leitung von Paul van Kempen statt. Zur Ausführung gelangen: Reger: Mozart-Variationen, Brahms: Doppelkonzert für Violine und Cello, Richard Strauß: Till Eulcnfpiegels lustige Streiche Dresdner pollzelberlcht Baubudenelnbrüch« aufgeklärt. Vor einigen Tagen wur den in Neubauten an der Altenberger Straße Baubuden auf gebrochen, wobei dem Täter autzer Geld eine Hercnuhr und eine Menge Zigaretten in die Hände fielen. Unter dem dringenden Verdacht, die Diebstähle begangen zu haben, wurde am Ä. die ses Monats ein daselbst beschäftigt gewesener Mann vorläufig fcstgcnommen. Er wurde von Beamten der Kriminalpolizei an Hand von Beweismitteln zu den Einbrüchen überführt. Auch die Beute konnte fast restlos herbeigeschafst und den Geschä digten ausgehändigt werden. Einbrecher bei der „Arbeit" gestört. In der Nacht zum Sonntag wurde die Polizei nach der Hamburger Straße ge rufen, wo ein Garagenmeister in der Lagerhalle einer Firma verdächtige Geräusche wahrgenommen und durch sein Hinzu kommen zwei Einbrecher bei einem Diebstahl überrascht hatte. Die Beamten suchten die Räume ab, wobei sie Spuren der ge flüchteten Täter fanden, die durch ein offenes Fenster Uber das irtzchngelände ins Freie führten. Die Einbrecher sollen 35 bis 40 Jahre alt, 160 bis 170 Zentimeter groß gewesen sein und blaue Schlosseranzügc getragen haben. Einer soll dunkelgekräu- seltes, nach hinten gekämmtes Haar haben. Wer kennt die Burschen? Einen Gartenzaun umgebrochen. Aus der Schweizer Str. wurde in der Nacht zum 18. August von unbekannten Tätern der vor dem Grundstück Nr. 1 befindliche eiserne Gartenzaun in etwa 3 Meter Länge aus der Verankerung gerissen und da bei auch eine Stcinsäule umgebrochen. Angaben zur Ermitt lung der Wüstlinge erbittet di« Kriminalpolizei nach Schieß- aasse 7. Beim Ausweichen umgestllrzt. Am Sonntag, den 21. d. M., gegen 4.10 Uhr, ist auf der Radeberger Straße «in Personen- kraftivagenfahrer gezwungen worden, einem auf der linken Straßenseite verkehrswidrig fahrenden Motorradfahrer auszu weichen, wobei er auf den Fußsteig geriet und mit seinem Fahr zeug umstllrzte. Der Motorradfahrer soll, obwohl er den Un fall bemerkt hat. iveitergesahren sein. Seine Personalien konn ten nicht sestgcstcllt werden. Wer den Unfall gesehen hat, wolle der Verkehrsunfallbereitscl)ast, Polizcigebäud« Sachsenplatz, Zimmer 66. Mitteilung geben. d. Freiberg. Neuer Führer der SA.-Stan darte 17 8. Mit Wirkung vom 1. August ist Standarten führer Neul, der bisher die SA.-Standarte 178 (Freiberg) führte, zur Standarte 244 (Annaberg) versetzt worden. An seine Stelle trat Sturmbannführer Weißbach. Am Sonnabend. 20. August, nahm Brigadesührer Rabe In einer schlichten Feierstunde, die im schönen Ratssaal zu Freiberg stattfand, die Verabschiedung von Standartenführer Neul und die Einsetzung seines Nachfolgers vor. rlsr I.e>usilr l. Bautzen. Kind aus der Fahrbahn. In der Aeußeren Lauenstratze wurde ein fünfjähriger Knabe von einem Krastradsahrer angcsahrcn und zu Boden geschleudert. Das Kind trug crhcblicl)e Verletzungen davon. Nach dem Fahrer, der sich nicht um das Kind kümmerte, wird gesahndet. l. Schirgiswalde. Einen Kamcradschastsabcnd verbrachter» die NSKOD.-Kamcradcn am Sonnabend in Ncu- schirgiswaldc. Kameradschastsführer Grunert sprach über den Wert ivahrer Kameradschaft. Die Hauskapelle umrahmte die Veranstaltung mit ihren Darbietungen. l. Hoyerswerda. Schweres Schadenfeuer. Jin Anwesen des Landwirts Kliemangk in Lautadors brach nachts in einein Schuppen ein Feuer aus. das diesen und die massive Scheune des Anwesens sowie die Scheune des benachbarten Landwirts Koall völlig cinäscherte. Dabei wurden bei beiden Landwirten sämtliche Erntcvorräte und zwei Dreschmaschinen, Wagen, Gerät« und Maschinen vernichtet. Ein Kraftwagen und fünf Schafe verbrannten ebenfalls. Mit vier Motorsprit zen konnten die Nachbargcbäude erhalten iverden. l. Königshain. Pfarrereinweisung. Am Sonntag erfolgte hier die Einführung des neuen Pfarrers Löbmann. Schon einige Zeit vor dem Gottesdienste versammelte sich die Gemeinde — auch aus den benachbarten Orten waren Gläu bige herbeigeeilt —. Um 9 Uhr setzte sich der Zug in Bewe gung. nachdem vorher ein Mädchen dem neuen Pfarrer durch rin Gedicht Grüße entboten hatte. Unter Glockengeläut und Gesang des Kirchenchores brachte die Gemeinde den neuen Pfarrer zum festlich geschmückten Gotteshause. Erzprlester Schindler predigte in markanten, zu Herzen gehenden Worten über den Zweck und die Notwendigkeit des Priestertums. Zwi schen der Predigt und dem Levitenamt, das der neue Oris- pfarrer zelebrierte, sang der Chor: „Jubilate Deo" von Orlando di Lasso. Während des Hochamtes erklang die vierstimmige a-cappella-Messe von I. Koch und als Offertorium das „Ave Maria" von E. Tinel. Vor dem sakramentalen Segen sangen die Gläubigen mit Beaelsterung das „Te Deum". Im Anschluß an den Gottesdienst formierte sich die Geistlichkeit, die Gläu bigen und die Vereine zu einem Zuge, der um den Friedhof führte, wobei der neue Pfarrer die Segnung der Gräber vor nahm. Der Zug endigte im Pfarrhofe; hier schloß sich eine schlichte weltliche Feier an. Der Kirchenchor sang: „Jauchzet dein Herrn alle Welt", ein kleines Mädchen überbrachte noch mals Grüße der Kinder, und hierauf sprach Kantor Klimt Be- grüßungsworte für die Gemeindevereine. Herr Prescher sprach sür den Kirchenvorstand. Dann ergriff der neue Pfarrer das Wort und sprach erstmalig zu seiner Gemeinde Besonders dankte er allen, die ihm einen so schönen Empfang bereitet haben. Ein letztes Lied beendete die Feier. l. Kamenz. Forst fest im Zeichen der Kinder. Am Montag, dem zweiten Tag des Forstsestes, der den Kindern gehört, prangte die alte Sechsstcckt Kamenz in einem überaus prächtigen Fahnen- und Girlandenschmuck. Meder bildeten Hunderte von Gästen mit der Bepolkerunq ein« frohe Fest gemeinschaft. Nach alter Ueberlkeferung öffneten sich um 13 Uhr die Tore des Schulhauses, aus dem rund 1500 Jungen und Mätel In Festkleidern mit Fahnen, Blumenkränzen und Mar- schallstäden gezogen kamen, um zunächst auf dem Schulplatz zu einer kurzen Feier Aufstellung zu nehmen. Hier wies Rektor Deckert In einer Ansprache auf den Sinn des Festes hin, das Helmatliebe wecken und vertiefen solle. Dann marschierten die Kinder über den Marktplatz durch die Straßen der Stadt. Biele Tausende von Zuschauern bildeten ein dichtes Spalier und freu ten sich Uber die vor Festbegcisterung strahlenden Kinderaugen. Am Nachmittag trasen sich die Jungen und Mädel im Forst vor den Toren der Stadt zum sröhliä-en Spiel. l. Löbau. Sie war die Aclteste. Kurz vor Voll endung ihres 95. Geburtstages starb Frau Rosalie verwitwete Poike. Sie mar die älteste Einwohnerin von Löbau. l. Reichenbach <O.-L.). Zusammenstoß mit der Kleinbahn Ein Lastzug einer Freiwaldauer Ziegelei stieß in Rauschs mit der Kleinbahn zusammen. Der Triebwagen des Lastzuges wurde ein großes Stück mitgcschleist und völlig zertrümmert. Auch die Lokomotive trug Besä)ädigungen da von. Fahrer und Beifahrer des Lastzuges retteten sich durch Abspringen. l. Zittau. Der Großtonfilmzug der Gaufilm stelle kommt. Am Mittwoch den» 24. August, 20 Uhr, smdet aus dem Platz« der SA. eine Filmseierstunde statt, die der Großtonfilmzug der Gausilmstelle vermitteln wird. Schilde rungen über den Dolkstumskampf der Deutschen In allen Erd teilen werden geboten werden. Eintrittskarten sind bei allen Ortsgruppen bet NSDAP, zu haben. Aus Vöhmen bö. letschen i. Bö. Mit dem Fahrrad tödlich verunglückt. Auf der Staatsstraße in Merzdorf stieß der Arbeiter Rudolf Austen mit einem anderen Radfahrer zusam men. Austen blieb bewußtlos liegen und verschied bald dar auf. Er hinterläßt drei unversorgte Kinder. bä. Aussig i. vö. Todessprung aus dein Kran kenhausfenster. Nachts sprang aus einem im dritten Stockwerk gelegenen Fenster des Masarykkrankenhauses der 33 Jahre alte Arbeiter Karl Iecny aus Nollendorf aus das Strahenpslaster. Er starb einige Stunden später. Iecny hatte an einer unheilbaren Krankheit gelitten. bö. Komotau l. Bö. In den Alpen erfroren. Der 26 Jahre alte Ernst Soff aus Neuhammer bei Neudek war vor längerer Zeit aus eine Alpenfahrt mit dem Ziele einer Groß- alocknerbestelgung gegangen, von der er nicht mehr zurückkehren tollte. Nach einer nunmehr bei seinen Angehörigen eingctrof- senen Nachricht ist der iunge Mann im Großglocknergebiet er froren aufgefunden worden. bö. Hainspach l. Bö. Von einem Felsblock da» Bein zerschmettert. In Hainspach bei Schluckenau spielte der zehn Jahre alt« Rudolf Kögler mit einigen Kamera den in einer Steingrube. Plötzlich löste sich ein großer Stein block und fiel dem Jungen auf den linken Unterschenkel. Das Bein des Kindes wurde furchtbar verstümmelt. Obwohl dl« Wunde sehr verschmutzt ist, hoffen die Aerzte, dem unglückliche» Jungen das Bein erhalten zu können. Bautzen. Der Bürgermeister zu Großpostwitz hat um die Geneh migung zur Einziehung de» vom Ortsteil Denkwitz der Ge meind« Großpostwitz nach der Landstraße 9. Ordung Nr. 1» Oberkaina — Boblitz — Sbendvrftl führenden Berbindungo- weges für den öffentlichen Fährverkehr nachgesucht. Als öf fentlicher Fußweg und als Wirtschaftsweg soll der Weg be stehen bleiben. Etwaige Einwendungen gegen den Antrag sind binnen 8 Wochen bei dem Amtshauptmann zu Bautzen anzu bringen.