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Sächsische Volkszeitung : 23.08.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193808231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19380823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19380823
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-08
- Tag 1938-08-23
-
Monat
1938-08
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.08.1938
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Dienstag, 28. August 1988 SLchstsch« Volkszeitung Nummer 197, Seite 5 Abschluß der Step-an-seiern Budapest 23. August. Unter Teilnahme von Hunderttousenden oer hauptstädti schen Bevölkerung und Uber 40 000 ausivärtigen Besuchern wurde am Sonnabend, dem Namenstag des ersten ungarischen Königs St. Stephan, die unversehrt« rechte Hand des heiligen Königs in einer traditionellen Prozession durch dir alten Gassen der Ofener Festung getragen. Die Hauptstadt prangt« im Feftschmuck. Mufikzüge des Militärs und der Polizei zogen in den frühen Morgenstunden mit klingendem Spiel durch die Stadt und veranstalteten mäh rend des ganzen Bonnittags öffentliche Konzerte auf den Hauplplätzen. Der prunkvolle Zug mit der l>eiligen Rechten des ersten ungarischen Königs fetzte sich um 8.30 Uhr von der Re- liguienkapelle des Bergschlosses aus in Bewegung. In dem Zug, dem der FUrstprimas Seredi voranschritt, marschierte das ganze offizielle Ungarn, mit Reichsvenveser Horthy und den höchsten staatlichen und kirchlichen Würdenträgern an der Spitze. Die Prozession nahm ihren Weg zur Krönungskirche, wo der FUrstprimas eine Pontisikalmesse zelebrierte. Dann be gab sich der Zug zur Reliquienkapelle zurück. Am Abend war die Hauptstadt festlich beleuchtet und bot den Hunderttauscnden an beiden Donauufern ein unvergeßliches Bild. Der Tag schlotz mit einem Feuerwerk auf dem alten Festungsberg. Mit diesen Feierlichkeiten am Sonnabend sand die ossizielle St.-Stephan- Iubelwoche ihren Abschluß. Vor der Wiedereröffnung der Sl.-Krab'Mche in Jerusalem Bekanntlich wurde vor einiger Zeit die Heiliggrabkirche in Jerusalem wegen starker Bauschäden geschlossen. Wie nun mehr der „Reichspost" aus Jerusalem berichtet wird, ist vor kurzem zwischen der Regierungsbehörde und den Vertretern der an der Kirche beteiligten Bekenntnisse ein Abkommen ge troffen worden, wonach mit den Wiederherstellunqsarbeiten be gonnen wurde. Es wird angenommen, daß die Kirck>e in eini gen Monaten bereits wieder allgemein zugänglich sein wird. ^loikirvn Weihe des neuen Bischofs von Danzla Danzig, 22. August. Am Freitag fand zwischen dem neu ernannten Bischof von Danzig, Dr. Carl Maria Eplett, und dem Ktrchenreferenten des Senats, Landgerichtsrat Dr. Hawranke, der Austausch der päpstlichen Lrnennungsbullen und der staatlichen Präsentations urkunde statt. Durch diese Urkunde verleiht der Senat der Freien Stadt Danzig als Patron dem neuen Bischof die staat-' lichen Präsente auf die katholische Pfarrei Oliva, die in Per sonalunion mit dem Danziger Episkopat verbunden ist. Dte Regierung der Freien Stadt Danzig hat von ihrem Mit wirkungsrecht bei der Besetzung des Btschossstuhls zugunsten de» Bischofs Dr. Splett Gebrauch gemacht. Anläßlich des Bifchosswechfels hat der Senat umsangreiche Wiederherstellunggarbeiten an der Kathedrale und in der Kir chengemeinde in Oliva angeordnet. Die Olivarr Kathedrale gehört zu den ältesten Kulturdenkmälern im Danziger Gebiet. Die Bischofsweihe und die Jnthronisationsseierlichkctt findet am Mittwoch, dem 24. August, in der Kathedrale zu Oliva statt. Schweres Unglück eines SS.'Dienstwagens ES.-Standartensvhrer von Waldow getötet. Hannover, 22. August. Ein schweres Berkehrsunglück ereignete sich Montag früh auf der Reichsstraße nach Bremen tn der Nähe von Meyenfeld tm Kreis« Neustadt a. Rbg. Ein SS.-Dienstwagen aus Braunschweig, in dem sich ES - Obergruppensiihrer Iaeckel und sein Adjutant, Standarten führer von Waldow, sowie zwei Fahrer befanden, stieß mit einem Trecker zusammen, der zwei Anhänger zog. Als der Trecker plötzlich abbog, versuchte der Fahrer des SS.-Dienst- wagens zwar, an dem Lastzug noch vorbeizukommen, doch konnte der Zusammenstoß mit dem Trecker nicht mehr verhindert werden. Obergruppenführer Iaeckel wurde bei dem Zusammen stoß leicht verletzt, Standartenführer von Waldow eUitt da gegen so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb. Die beiden Fahrer blieben unverletzt. Der Fahrer des Trecker» wurde festgenommen. Ihm wird zum Vorwurf gemacht, daß er den Richtungswechsel seines Lastzuges nicht angezeigt hatte. Vulkanisierte Reisen nicht als Vorderrad benutzen! Ein Urteil wegen fahrlässiger Körperverletzung. Danzig, 23. August. Tas Danziger Schössengericht ver hängte ein Urteil wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen einen Fuhrunternehmer aus Marienwerder, der mit seinem Autobus einen schiveren Unsall erlitten Halle. Er war mit 43 Insassen nach Danzig gefahren Unterwegs platzte an seinem Wagen ein Vorderreiscn. Der Omnibus schlug gegen einen Stratzenbaum, so daß die eine Seite ausgcrissen und acht In sassen zum Teil schwer verletzt wurden. Einer Verunglückten mutzte ein Bein abgcnommcn werden. Der Fuhrunternehmer hatte trotz der Warnung der Vul- kanisicranstalt einen vulkanisierten Reisen anstatt auf eines der Hinteren Doppelrädcr aus ein Vorderrad gezogen. Die in den Reifen eingelegte Manci)ette rieb den Schlauch durch, und die fünf Atmosphären Druck zerrissen den Reifen an einer nicht vulkanisierten Stelle. Die Sachverständigen sprachen sich scharf gegen den Fuhrunternehmer aus. Das Gericht verurteilte den Mann zu einer hohen Geldstrafe an Stelle einer verwirkten Gefängnisstrafe von zwei Monaten und zwei Wochen. ger reichliche Mittel aus. Als bi« Behörden ihm auf die Finger sahen, verlegt« «r sein Arbeitsgebiet nach Berlin. Vorher sand er jedoch noch einen Mann, der ihm das westdeutsche „Geschäft" mit den „heilkräftigen" Ketten abkauste und dem er vorgespiegelt hatte, datz er mühelos einen Reingewinn von 500 Mark monat lich erzielen könn«. Zur Begründung lieh er ihn Einblick in «Ine Kartothek tun, die Hunderte von Personen ausführte, die die heilkräftige Wirkung der Ketten bezeugten. Der Mann machte aber bald die Wahrnehmung, datz der Absatz der Ketten Infolge der Aufklärungsarbeit der Polizeibehörden ungemein nachsieb. Auch kam er dahinter, datz die ihm vorgeführte Kar tothek gespickt war mit vorgetäuschten Namen. Die Gerichtsverhandlung brachte aufschlußreiche Einblicke in den schwindelhaften Handel mit den natürlich vollkommen minderwertigen Ketten. Es gab drei Gruppen von Ketten, ab- gestuft nach ihrer .Heilkraft". Den teuersten sollt« der höchste Grad der Wunderkraft lnnewohnen. Die Ketten wurden zu einem Preise, der 800 bis 400 Prozent über dem Herstellungs- wert lag„abgesetzt. Die Feststellungen der Verhandlung ver- anlassie das Gericht, den Angeklagten wegen fortgesetzten Be- truges zu einem Jahr Gefängnis bet sofortiger Verhaftung zu verurteilen. Vremen erbaut die modernste Dämpfanlage der Wett Führend in der Schweinemast. Bremen, 23. August. Der bremische Staat läßt eine Dämpfanlage bauen, wlc sic in der ganzen Welt bisher ohne Beispiel ist. Bei der Rlchtfcter wies Oberbaurat Stumpf auf die Zweckbestimmung des Baues hin. In ihm werde für die Nah rungsfreiheit des deutschen Volkes gearbeitet werden. Lebens mittel. die bisher verrottet seien, würden hier zur Schweine mast verarbeitet. Bisher habe das Ernährungshsissmerk, das übrigens in Bremen beispielgebend für ganz Deutschland sei, und dessen treueste Mitarbeiter, die Fahrer der Müllabfuhr und die bremischen Hausfrauen seien, rund 3000 Schweine dem Schlachthos zugesührt Allwöchentlich könnten jetzt weiter« 100 und mehr Schweine abgelicfert werden, so daß bis zum Herbst rund 0000 Schweine dem bremischen Fleischmarkt zugesührt sein würden. Bremen schreite damit tn Deutschland an der Spitze. Dte bisherige Dämpfanlage Ist völlig unzureichend ge wesen. Der bremische Staat stellt deshalb dem WHW diese neue Dämpsanlage zur Verfügung, die in der ganzen Welt nicht ihresgleichen hat. Schwere Explosion ln MhrW-Offrau Mährisch-Ostrau, 23. August. In der Benzoldcstillation der Firma Julius Rütgers in Mährisch-Ostrau ereignete sich eine Explosion, die einen Großbrand zur Folge hatte. An seiner Bekämpfung nahmen 20 Jcucrlöschziige aus der ganzen Umgebung teil, denen cs unter großen Schwierigkeiten gelang, das Fabrikgebäude, das Magazin und acht große Benzolbchältcr zu retten uyd 150 Waggonzistcrnen mit brennbaren Stossen aus der Umgebung des Brandherdes wegzuschasfcn. Der Ma terialschaden beträgt dennoch etwa acht Millionen Tschechen kronen. Sechs in der Umgebung des Explosionsherdes beschäf tigt gewesene Arbeiter erlitten schwere Verletzungen und wur den ins Krankenhaus eingeliefert. Die Explosion war mehrere Kilometer weit zu hören. Durch den Luftdruck wurden in der Umgebung der Fabrik zahlreiche Fensterscheiben eingedrückt. Brand auf der Rostocker Replun-Werst Rostock, 23. August. Am Montag um 13 Uhr brach auf dem auf der Neptun-Werft tn Bau befindlichen für Bulgarien bestimmten Dampfer „Schipka" ein Brand aus. Zur Bekämp fung wurde sofort die gesamte Rostocker Feuerloschpolizci sowie dte Betriebsfeuerwehr der Heinkcl-Wcrke eingesetzt. Nach etwa andcrthalbstündiger Löscharbeit, die durch starke Rauch entwicklung sehr erschwert wurde, war das Feuer, das im Hin terschiff ausgekommen war, soweit niedergckämpft, daß von einer Gefahr für andere Bauten keine Rede mehr sein konnte. Razzia StSlpchensee Berlin, 23. August. Der Stölpchensee und insbesondere die dortige Badean stalt wurden am vergangenen Sonnabcndnachmitlag polizeilich überholt, da bekannt geworden war, daß sich dort zahlreiche asoziale und kriminelle Elemente zu treffen und aujzuhalten pflegen. Die anständige deutsche Bevölkerung sah sich dieser Verhältnisse wegen schon seit längerer Zeit gezwungen, die „Badeanstalt am Stölchensce" zu meiden. 05 v. H. der bei der Razzia angetroffenen Personen waren allein Juden! Illi in ländische Juden, die zum Teil keinerlei Ausweispapiere bei sich hatten, aber kriminell verdächtig waren, wurden vorläufig fest genommen. Die bisherige Auswertung des klchcrgestelltcn Ma terials ergab Anhaltspunkte für weitere polizeiliche Aktionen Operationen die Luft- und Hafenkontrolle als einen Ein griff in di« Hoheitsrechte und militärischen Interessen des Landes zurückweist. Es ist schon wiederholt daraus hinge wiesen worden, datz mit der Anerkennung der kriegführen den Recht« die schwierige Frage der Kontrolle sich von selbst löst, weil dann die nationale Regierung selbst in der Lag« ist, einen Kontrollgürtel um das rote Spanien zu legen. Die nationalspanische Antwort muh nach alledem als ein wertvoller und aufrichtiger Schritt zur Lösung der Nicht- einmischungsfrage angesehen werden, und es wäre im In teresse der Sache aufs liesst« zu bedauern, wenn die zu ständigen Instanzen der Westmächte sich die vorschnellen Urteile ihrer Zeitungen zu eigen machen würden. „Aadlum-Salskeitcn" sollten Krankheiten Hannen und schlank erhalten Bochum, 23. August. Vor einigen Jahren gedieh im Westen der Handel mit sogenannten „Radium-Halsketten" autzerordent- sich. Im Hausierhandel wurden die Kelten als „wundertätig und heilkräftig" reltzend abgesetzt, vornehmlich bei Mädchen und Frauen. Den Ketten wurden schice übernatürlick-e Wirkungen zur Abwehr von Krankheiten der verschiedensten Art ange dichtet! auch sollten st« bet ständigem Tragen den Körper jung und geschmeidig erholten. Die Polizeibehörden sahen sich schließlich veranlatzt, gegen den Unsug einzuschreiten. Daß es sich wirklich um groben Unfug und dl« betrüge rische Ausnutzung menschlicher Leichtgläubigkeit handelte, lehrte eine Verhandlung vor dem Bock-rimer Schössengericht. Unter der Anklage de» sortgesehten Betrugs stand ein gewisser Neef, der den Handel von einer Bochumer Zentrale aus mit Hilfe zahlreicher Werber über den Westen himveg betrieben hatte. Für'da» einträglich« Geschäft, das auf der Dummheit und dem Aberglauben vieler Menschen ausgebaut war, warf der Betrü- Durch Schlaf im Dienst drei Todesopfer verschuldet Würzburg, 23. August. Die große Strafkammer des Landgerichts Würzburg ver urteilte den 48 Jahre alten Schrankenwärter Kasimr Äppel- mann ivegen fahrlässiger Tölnng in Tateinheit mit einem Ver gehen der fahrlässigen Gefährdung des Transportvcrkehrs zu einer Gcsängnisstrase don zwei Jahren und sieben Monaten sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens. Appelmann ist seit 1. Februar 1034 als Schrankenwärter bel Lengenfeld besä-ästigt und versäumte am 8. Juli die Schranke an dem ihm anvcrtrautcn Uebergong über die Reichsstraße Würzburg-Nürnberg rechtzeitig zu schließen. Als der D-Zug 68, von Würzburg kommend, mit 00 Kilometer Geschwindig keit den Uebergong erreichte, stieß er, da die Schranke geöffnet mar, mit einem Personenauto zusammen. Zivei Personen wur den auf der Stelle getötet und ein dritter Insasse so schwer ver letzt, datz er nach vier Tagen starb, während ein vierter Insasse mit leichteren Verletzungen danonkaui. Der Beschuldigte gab zu, datz er im Srhrankcnwärterhaus eingcschlafen mar. prlnr Lugen Di« deutsch« Kriegsmarine pflegt sorgfältig ihr« jungen Traditionen und die Namen ihrer Schiffe rufen di« Erinnerung an viele seemännische Heldentaten des Welt krieges und an grohe Ereignisse und Gestalten der preutzisch- deutschen Geschichte wach. Die Namensgebung für den jüng sten Kreuzer unserer Flotte, der soeben in Kiel von der Gattin des Reichsverwesers von Horthy getauft wurde, ist ein bedeutungsvoller Griff in die ruhmreich« Geschichte jenes gröheren deutschen Reiches getan worden, das vor wenigen Monaten sein« geschichtliche Wiederauferstehung erlebt hat. Prinz Eugen war der Feldherr des Reiches in jenem säkularen Kampf gegen den herandringenden Islam, tn welchem Deutsche aller Gaue sich zum Schutzs ser Ostmark unter den kaiserlichen Bannern zusammen- fanden. Prinz Eugens Gestalt ist aus dem kleindeutschen Blickwinkel nicht immer in ihrer ganzen soldatischen und staatsmännischen Grütze voll gewürdigt worden, so volks tümlich auch sein Nam« durch allen Wandel der Zeiten geblieben ist. Heute gehört dieser Mann wieder dem ganzen deutschen Volk, und es ist uns allen aus dem Herzen gesprochen, wenn der Reichsstatthalter der Ostmark, Dr. Seytz-Znquart, erklärte, daß wir mit dem Namen des Reichsfeldmarschalls eine Vergangenheit gemeinsamen Stolzes und die Heldenzeit gemeinsamen nationalen Wollens begrüßen. Auch Ungarns Söhne haben damals unter den Fahnen des Prinzen Eugen gekämpft, auf dem Boden Ungarns hat der Feldherr einige seiner schönsten Siege errungen. Der ungarische Reichsverweser, der dem feierlichen Taufakt auf der Germania-Werft beiwohnte, hat im Weltkriege nach dem Seesteg von Otranto sein letztes Echiffskommando an Bord des K. u. K. Kreuzers „Prinz Eugen" geführt, der wiederum die Namenstradition früherer Kriegsschiffs der österreichisch-ungarischen Kriegs marine fortsetzte. Der Name des Prinzen Eugen, der nicht nur ein großer Soldat, sondern auch ein weitblickender Staatsinann und ein geistig führender Kopf war, ist für uns ein bleibendes Symbol des Reichsgedankens und der abendländischen Einheitsfront der christlichen Völker gegen di« Europa bedrängenden Gefahren. Wie Prinz Eugen auf zwei Fronten, gegen den Islam und gegen seinen Bundesgenossen, den „allerchristllchsten König" kämpfen mutzte, so stehen heute Deutsche und Ungarn in der gemein samen Abwehr gegen den Bolschewismus und sein« Partei gänger in Europa. DevlsenWebung vereitelt Aachen, 23. August. Vor einiger Zeit hatte ein Kraft wagen bet Karken die deutsch-holländische Grenze zu überfahren versucht. Der Fahrer ein Jude, wurde ungehalten und gab auf Befragen an. nur 2.20 RM. bei sich zu haben. Man glaubte ihm nicht, sondern ließ seinen Wage» eingehend untersuchen. Dabei fand sich in einem geschickt angelegten Versteck im Wa genboden Papiergeld. Den Augenblick der Entdeckung benutzte oer Jude zur Flucht. Er wurde jedoch kurz daraus von der Polizei in der Wohnung eines anderen Inden in Heinsberg festgenommen. Die Aufdeckung des Verstecks förderte 14 700 RM. In Banknoten und 20 Goldmark zutage. Wegen Devisen vergehens hatte sich nun der am 8. Oktober 1901 in Walden rath geborene ehemalige Viehhändler Arthur Wolfs aus Heins berg vor dem Schöffengericht zu verantworten. Es bestand der dringende Verdacht, datz Wolff Devisenschiedungen gewerbs- mähtg ausführte, da das Versteck in seinem Wagen ziemlich „gebraucht" aussah. Das bestritt der Angeklagte. Er gab an, das Geld von einem Rasscgenosscn namens Max Schwarz aus Wassenberg erhalten zu haben. Als man sich nach diesem um sah, war er schon nach Holland geflüchtet. Ob das Geld wirk lich dem als vermögenslos bekannten Schwarz gehörte, ließ sich nicht feststellen. Das Schöffengericht verurteilte den ge rissenen Devisenschieber zu einem Jahr Gefängnis und 15 000 RM. Geldstrafe, ersatzweise zu weiteren fünf Monaten Ge fängnis. Ferner wurden der beschlagnahmte Betrag und der Kraftwagen eingezogen. franco» ttnkulorl an den Londoner Nichteinmischungsausschutz wird von eng lischen und französischen Blättern als eine Ablehnung ge deutet. Man behauptet, die Vorbehalte der national, spanischen Negierung bezüglich des Kositrollsystems und der Auskämmung der Freiwilligen machten eine Weiterarbeit des Londoner Ausschusses unmöglich, und es wird bereits davon gesprochen, Sowjetrutzland wolle den Ausschuß ver lassen und die französische Regierung habe die Absicht, die Pyrenäengrenze wieder zu öffnen. Es handelt sich hier wieder einmal um eine tendenziöse Stimmungsmache, die das Ziel verfolgt, Nationalspanien von vornherein die Schuld an einem Scheitern der Nichteinmischungsbemiihun- gen tn die Schuhe zu schieben. Die rotspanische Antwort hat ihrem Erundtenor nach den Londoner Beschlüssen zuge stimmt, es aber wohlweislich vermieden, sich auf irgend welche Einzelheiten festzulegen, so datz es für die roten Machthaber ein leichtes ist, die Durcksührung der Beschlüsse praktisch zu sabotieren. Demgegenüber macht die spanische Nationalregierung ganz konkrete Vorschläge, die durchaus in der Linie der Londoner Beschlüsse liegen und deren Durch führung das Nichteinmischungsregime sicherstellen würde. Der sofortige Abtransport von zehntausend Frei willigen auf beiden Seiten würde durchaus jene „fühlbare Verminderung" der Freiwilligenzahl herbei führen, die man in London als Ausgangspunkt der prakti schen Arbeit bezeichnet hat. Es ist nur selbstverständlich, datz gleichzeitig Franco die Gewährung der Kriegsrechte be dingungslos als unveräußerliches Recht zugestanden wissen will. Franco kontrolliert heute den größten Teil Spaniens, seine Armeen befinden sich auf dem ständigen Vormarsch und seine Negierung steht innerlich und äutzer- lich gefestigt und geordnet da. Ferner ist im Verlaufe der zwölf Monate, die von der Abfassung des englischen Planes bis heute verstrichen sind, die nationalspanische Regierung nicht nur von verschiedenen Ländern wie Japan und Jugo slawien cis jure anerkannt worden, auch England, die Tschecho-Slowakei, Polen, Ungarn, Holland und andere Länder haben durch Entsendung von Vertretern die ü« kscto-Anerkennuna vollzogen. Unter diesen Umständen kann es Franco nicht wohl zugemutet werden, an einer internationalen Regelung mitzuwirken, ohn« datz die An erkennung Nationalspaniens als kriegsführende Partei schnellstens vollzogen wird. Wie weit Franco im Interesse eines Ausgleiches zu gehen bereit ist, zeigt lein großmütiges Angebot, zwei Sicherheitshäfen in Rotspanien für die Lebensmittelzufuhr zuzulassen, falls dies« Häfen nicht mlli- tärischen Operationen dienen. Die Nationajregierung er hebt, jedoch wohlbegründete Einwendungen gegen die be absichtigten Kontrollmatznahmen. Die Kontrolle in Spanien soll durch ein« große Anzahl von Uebenvachungsorganen fremder Länder, welche diplomatisch« Vorrechte genietzen, durchgefllhrt werden. Die Gefahr der militärischen Spionage wird damit so groß, datz Franco im Interesse seiner
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