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37. Jahrg volkssettung Irsch«!»« I «al wSchrnMch. »««Mch«« v,zugsl>r,l, «urch Irüsrr «tnlchl. A> Pl». d»». « Ps, riügeilohn 1.70; durch dl, Post 1.70 «InIchUchNch P»ftIIderwiilunzq«bIIHk, zuzüglich I» Psg. P»st-B«st«llgeld. I!»z«l-Rr. 10 Ps».. Sonnabrnd. und Fefttag,.»«,. ro Psg. «ddrltrllungrn müll«» spüNstrn, ,ln« woch« »«, »blaut d«r «<,u„z,>i jchrMllch b<lm Verla, «Ingrgangr, >«In Unirr« »rlv dürseu l«In« «bbrprllun,«, rulgrgrnnr-mr». vrrlagrarl D«««d«». «nzelgrngrrlfti dl« lspalllg« 77 »m drei!« grll« I VlII sllr Famlllrnanzrlgrn » vl, gür platzwllnlch« llnn«, «l, kln« »ru>»^ Ulst««, Nummer 287 achMe Lchrlstlellungl Dre«d«n-A., vollrrfliatz« 17. Fennus 70711 ». 11017 SrlchilfIHrll«, Druck und vrrlag: Trrmanla Buchoruckrrrl und vrrlaz LH. und S. Winkel, Pollerstratz« 17, gernrui »1017, Postschrckr Ar. US», vanl: Sadtbank vrrrdrn «7«7 Donnerslag, 8. Dezember 1838 2m Fall« von höherer E-walt, Verbot, «lnlrelend«, vetrled«- störunzen Hot der «ezleher oder Weibunglreldend« kein« «niprilche, fall» dl« Zellun, In beichrönllem Umlang«, »er» ipölel ober nicht ericheint. Triüllung.ort Ist Vr««»««. Lin stolzer Tag sm die deutsche Mrine Stapellaus ihres ersten Flugzeugträgers Zn Anwesenheit des Führers Kiel, 8. Dezember. Wenige Monate erst sind verstrichen, seit in Gegenwart des Führers und Reichskanzlers der schwere Kreuzer „Prinz Eugen" seinem Element übergeben wurde. Es ist ein stolzes Kennzeichen für die durch den Tatwillen des Führers neu erstarkte Wehrkraft zur See, bah heute wie derum das bedeutsame Ereignis des Stapellau ses einer der grössten Einheiten unserer jungen Flotte die Herzen der Kriegsmarinestadt und darüber hinaus des ganzen deutschen Volkes höher schlagen lässt. Es entspricht der Gröhe dieses Tages, das; der Führer und Reichskanzler selbst, mit dem Schöpfer der deutschen Luftwaffe, Gencralfeldmarschall Gö ring, in Kiel weilen will, um der Stapellausfeier des ersten Flugzeugträgers der deutschen Kriegsmarine durch seine An wesenheit die Bedeutung zu geben, die diesem Tage als neu erreichtem Abschnitt in dem grossen den Frieden sichernden und das Leben unseres Volkes schirmenden Ausbauwerk unserer Wehrmacht bcizumessen ist. Erbe der Tradition der Marinelustschifse Deutschland tritt heute in die Reihe der Nationen ein, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Kriegs marine und Luftwaffe durch den Bau großer Flug zeugträger verwirklicht haben. Unsere junge Wehrmacht ist in der glücklichen Lage, sich mit dem Bau dieses neuen Schisss- tvps die Erfahrungen anderer Nationen zunutze zu machen und so von vornherein den jüngsten Neubau unserer Kriegsflotte mit einem Höchstmatz von Sicherheit und Schlagkraft auszu statten. Es war eine Selbstverständlichkeit, datz unsere Kriegs marine dieser neuen Waffe im Hinblick auf die stolze Ent wickelung der deutschen Luftwaffe ihre ganz besondere Auf merksamkeit widmete. Der imposante Neubau des Flugzeug trägers „A" lenkt die Gedanken zurück aus eine andere Waffe, die dank der Einsatzbereitschaft und dem wagemutigen Geist der deutschen Marine, aufbauend auf der genialen Schöpfung des Grafen Zeppelin, unvergängliche Ruhmeslcttern in das Buch der Geschichte des grössten Krieges aller Zeiten eintrug; unsere M a r i n e l u f t s ch i s s e, als ausgesprochene Kampf waffe, haben zwar dem Fortschritt der Technik das Feld räumen müssen, der Geist ihrer Schöpfer und Gestalter aber und der kühnen Kämpfer der Luft wird in den neuen deutschen Flug zeugträgern sortlcben, die wie sie Schützer und Schirmer der Memel, 8. Dezember. Der Führer der Memcldeutschen, Dr. Neumann, hat am Mittwochabend aus einer mitreitzen- den Kundgebung der memeldeutschen Wahlhelfer mit Worten unbeugsamer und klarer Entschlossenheit für die Memel- wähl am kommenden Sonntag die Parole ausgegeben. Die Kundgebung schlotz mit einem glühenden Bekenntnis der im grötzten Saal Memels versammelten Tausende von Wahlhelfern zu Dr. Neumann und seinem kompromihlosen Kampf um Frei heit und Recht des deutschen Memellandes. Stürmischer Beifall begrützte den Mann, den vier Jahre in Manischen Zuchthäusern nicht zu zerbrechen vermochten. Dr. Neumann erinnerte zunächst an das Programm, das er im Jahre 1933 als Führer der damaligen Sozialistischen Volksge meinschaft des Memellandcs veröffentlichte. Damals habe man die Partei zerschlagen und einen Skandalprozetz gegen ihn und seine Mitkämpfer in Szene gesetzt, weil der wachsende Einfluß der Partei die Träume chauvinistischer grotzlitauischer Kreise zu zerstören drohte. Er verwies auf die zahllosen Versuche, durch den Kriegszustand und das Vorgehen der litauischen Staatspolizei, durch ein System von Sondergesctzen und durch Spitzel das deutsche Volkstum im Memelland zu zerstören. Wir haben, so fuhr Dr. Neumann fort. Achtung vor einer jeden Volkskultur. Aber der Clique. die all das Unheil iiber unser Heimatland gebracht hat, der gilt unser Kampf. Unsere Heimat soll wieder frei werden! Das lst unser Recht, unser doppeltes Recht, well es verbrieft ist In der Kon vention und in den Statuten. Dr. Neumann kam dann auf das Fahr 1938 zu sprechen, das auch die Memeldeutschen in seinen Bann zog und sie zu einem Block zusammenschwettzte, der in unmitzverständllchen Kundgebungen sein Recht forderte. Er würdigte dabei beson ders das Programm des M e m e l d e u t s ch e n Kultur verbandes, der die deutschbewutzten Bürger des Memel landes umschliesst. Die memeldeutsche Liste werde das Pro gramm von 1933 in die Tat umsetzen und den Willen der Me- mcldcutschen zur Durchführung bringen. Das Jahr 1938, so fuhr Dr. Neumann fort, gebt zur Neige. Es hat Grenzen verschwinden lassen, die der Versailler Vertrag geschaffen hat. und hat damit 'riesige Unruheherde des euro päischen Friedens ausgemcrzt. Jetzt stellt noch das Fahr 1938 die Frage: Wer seid Fhr? sFubclnde Zurufe: Deutsche!) Fhr habt bei der Wahl am 11. Dezember Gelegenheit. Bekennt nis davon abzulegen, zu welchem Kulturkreis, welchem Volk Ihr gehören wollt. Den Memeldcutschen rief Dr. Neumann zu: Fhr werdet mir Cure Stimme geben und damit gleichzeitig das Bekennt- Heimat sein werden. Es ist ein schönes Beispiel einer in die Zukunst weisenden grotzen Tradition, datz die Tochter des Pioniers der deutschen Lustsahrt, des Grafen Zeppelin, Grä fin Hella von Brandenstein-Zeppelin, dem ersten deutschen Flugzeugträger die Tausworle sprechen wird. Ein Kampfschisf von 19VVV Tonnen Wuchtig und gewaltig ragt der Schilfskolotz von den Helgen der Bamverft empor. Der Unterschied gegenüber den anderen Flottcneinheiten sticht besonders durch das breit aus ladende Flugdeck hervor, das sowohl als Start- wie als Lande platz dient. Gewaltig lang, ganze 250 Meter, dehnt sich die nicht weniger als 27 Nieter breite Fläche des Flugdecks über den gesamten Schiffskörper hinweg. Man sieht im Geist, wie ganze Schwärme von Flugzeugen, wohl an ein halbes Hundert, vom Mutterschiff in die Lüste emporsleigcn. wie sie anderer seits reibungslos und ohne Schwierigkeiten langsam über die ganze Länge des Flugdecks ausrollcn, zu ihrem schwimmenden Flughafen zurückkehren. Dieser erste deutschcF l u gzeu g- träger wird schon jetzt für den Beschauer zum Sinnbild ge waltigster Kampfkraft und entschlossensten Abwehrwillens. Die autzerordentlich starke Bestückung erhöht den Eindruck einer schwimmenden Trutzbnrg. 16 15 cm-Geschütze und 10 10.5 em- Flakgeschütze sowie 22 3.7 cm-Flakmaschinengewehre können eine durchschlagende Feuerwirkung gegen Kreuzer- und Zer- störerangrisfe, wie auch gegen Flugzeugiibcrfälle cnisallen. Mit einer Geschwindigkeit von 32 Knoten wird der Flugzeugträger „A" bei einer Wasserverdrängung von iiber 19 000 Tonnen die NIecrc durchfurchen. Alle Ausbauten, wie Schornstein, Mast. Brücke liegen in einer sogenannten „Insel" auf der Stcuer- bordscite des Schisses. Deutschland ist dabei, den Vorsprung, den andere Marinen in der Zeit der schamlosen Unterdrückung des deutschen Volkes gewinnen konnten, durch die Tatkraft und den unbeirrbaren Willen seines Führers einzuholen; an einem zweiten Flug zeugträger dröhnen bereits auf der Germania Werst die Hämmer. Ganz Kiel in freudiger Bewegung Ganz Kiel steht im Zeichen des grotzen Ereignisses und will diesen Tag zu einem neuen gewaltigen Dankesbekcnntnts zum Führer und Befreier gestalten. (Fortsetzung aus Seile 2.) nis nblegen, datz Fhr auf keine Provokation achten und den langen Weg von 20 Fahren, den Ihr mit übermenschlicher Ge duld gegangen seid, weiter beenden werdet. Wir wollen der Welt zeigen, datz cs möglich ist, dem Recht zum Siege zu ver helfen, ohne datz man sie erst zum Aufhorchsn bringt durch die Not und Todesschreie gequälter Opfer. Wir müssen aber ebenso von unseren Gegnern verlangen, datz sie jede Provokation unterlassen und der augenblicklichen Stimmung Rechnung tragen und sich an das gewöhnen, was sie uns 15 Fahre lang vorcnthaltcn haben. Unsere Gegner allein tragen die Verantwortung, datz wir uns abgekehrt haben und jetzt nur den Kampf für unsere Freiheit und unser Recht Kämpfen. Memeldeutsche! Dies ist deutsches Kulturland, und wir sind seine Kinder! Herzliche Verabschiedung des Reichsaußen- ministers in Paris Paris, 8. Dezember. Rcichsminister des Auswärtigen v. Ribbentrop traf kurz nach 10 Uhr MEZ. in Begleitung des französischen Autzen- ministers Bonnet, des deutschen Botschafters Gras Welczek, des französischen Brotokollchefs Lozt, der Herren vom Auswär. tigen Amt und feines persönlichen Stabes aus dem Invaliden bahnhof ein. Dortselbs« hatten sich zum Abschied das gesamte lstersonal der deutschen Botschaft, der Landesgruppcnleiter Gesandtschafts rat Dr. Ehrich, der französische Botschafter In Berlin Loulondre, ter italienische Botschafter Guareglta, der Generalsekretär des Quai d'Orsay Leger, der Präsident des ComilL France-Alle- magne Scapini, der Polizeipräfekt von Paris Longeron und zahlreiche andere Persönlichkeiten versammelt. Der Reichsminister des Auswärtigen bestieg den Wagen, nachdem er sich in herzlicher Weise vom französischen Außenminister Bonnet und den anwesenden französiscl-cn und deutschen Persönlichkeiten verabschiedet hatte. Verdeut sche Botschafter Graf Welczek und Gesandschaftsrat von Campe begleiteten den Reichsminister bis zur Grenze. Der französiscl>e Botschafter in Berlin, Coulondre, reist erst am heutigen Abend wieder nach Berlin zurück. Der Sonderwagen des Reichsmini sters des Auswärtigen setzte sich um 10.08 Uhr langsam in Tte- wegung, während das Spalier der Garde Republicaine das Ge wehr präsentierte. Zusammentritt der französischen Kammer Man rechnet auf eine Regierungsmehrheit. Paris, 8. Dezember. Am heutigen Donncrstagnachmit- tag um 15.30 llhr tritt die französische Kammer zusammen. Im allgemeinen herrscht die Ansicht vor, datz die Negierung im Verlaufe der heutigen Aussprache eine Mehrheit von etwa 30 Stimmen finden wird. Wenn man auch an diesem Ergebnis in parlamentarischen Kreisen nicht zweifelt, so ist man sich doch noch völlig im Un klaren. wie die Aussprache überhauvt vor sich gehen wird. Man nimmt an. datz nach Beendigung der Aussprache über die allgemeine Politik der Regierung die bevorstehende autzeror- dcutliche Kammersitzung. die mit dem I. Januar abgeschlossen werden mutz, sich wahrscheinlich ausschließlich mit der Haus- Ha l I s a u s s p r a ch e beschäftigen wird. Ter Finanzausschutz der Kammer wird die Prüfung des Haushaltes jedenfalls am kommenden Dienstag abgeschlossen haben. Es scheint wahr scheinlich zu sein, datz die Negierung zur Beschleunigung dieser Aussprache in der Kammer ein Gesetz über das Dringlichkeits verfahren einbringcn wird, wonach die Abstimmung über den Haushalt nach Ministerien und nicht nach Einzelkapiteln vor genommen wird. Am hitzigsten wird die Aussprache zweifellos iu den letzten Tagen des Monats gelegentlich der Bearbeitung des F i ü a n z- gesetz es werden. Das Finanzgesetz enthält die haushalts mässigen Einnahmen und damit auch die neuen Einnahmequel len, die sich aus den Notverordnungen ergeben. Die Negierung wird in diesem Augenblick zweifellos ihre Wiederausrichtungs» Politik vor der Kammer eingehend darlegen. Vertiefung der deutsch-belgischen Wirtschafte beziehunaen Vortrag des Oberbrllgermeisters Huysmans sAntwerpen) in Köln. Köln, 8. Dezember. Am Freitag, dem 9 Dezember, wird auf Einladung der Hansestadt Köln der Oberbürgermeister von Antwerpen, Camille Huysmans, Präsident der belgische» Han delskammer, in Köln einen Vortrag über das Thema „Die wirt schaftlichen Beziehungen im Geiste der Hanse" hallen. Zu dieser Veranstaltung haben seitens der belgischen Re gierung Wirtsckaslsminisler Pros. Dr. Hymans und Verkehrs minister Dr. Marck mit ihren Kabinettschefs ihr Erscheinen zugesagt und von deutscher Regierungsseite NeichsverkclEs- ministcr Dr. Dorvmüller und iu Vertretung des durch den Be such des italienischen Wirtschastsministers Lantiui verhinderten Reichswirlschaftsministers Funk Staatssekretär Brinkmann mit mehreren 'Mitarbeitern. An der Spitze der diplomatischen Ver treter, die an dieser bedeutsamen Beraustaltung teilnehmen, stehen der belgische Botschafter in Berlin, Bieomtc d'Avignon, und der deutsche Botschafter in Brüssel, von Bülow Schwante. Diese Veranstaltung stellt eine Fortsetzung der Bemühun gen um die Förderung der deutsch belgischen Wirtschastsbe- Ziehungen dar, wie sie seinerzeit bei der Hanse-Tagung in An«, werpeu zum ersten Male in dieser umfassenden Form zum Ausdruck gekommen sind. Auch am Mittwoch Zwischenfälle in Tunis Ausschreitungen vor dem italienischen Generalkonsulat. Paris, 8. Dezember. Nach hier vorliegenden 'Meldungen kam es auch in den Abendstunden des Mittwoch in Tunis wieder zu i t a l i e n se i n d l i ch e n A usschreit u n g e n die ganz offensichtlich von den bekannten jüdisch-marxi stischen Hintermännern der Provokationen, die schon seit Sonntag inszeniert wurden, veranlasst sind. Ein Hause von etwa lOOO Personen zog vor das italienische Generalkonsulat in der Nähe des Bahnhofes. Er war vorher mit blauen und roten Tintenfässern ausgerüstet worden, mit denen er eine regelrechte Bomlmrdicrung des Gebäudes vornahm. Auch die Feusterschei. ben wurden zertrümmert. Die Demonstranten zogen daun vor das italienische Heim. Erst jetzt griff die Polizei ein und ver hinderte iveitere Ausschreitungen. Den ganzen Abend über herrschte Unnik)e in der Stadt; immer wieder durchzogen Grup- pen von Juden und Marxisten unter, italienseindlichen Rusen die Straßen. Neuordnung der japanischen Seeresluftwaffe Wichtige Personalveränderungen in Vorbereitung. Tokio, 8. Dezember. In Anwesenheit der FeldmarsclMe Prinz Kanin und Naschimito gab der Olierstc Kriegsrat zu einer Reihe von militärlscl-en Massnahmen seine Zustimmung, die von Kricgsminister Ftagaki dem Kaiser vorgetragen wurden. Hierzu gehört u. a. auch di« E rri ch t u n g e i n e r Ge n c ra l i n s p e k« ton für Heeresluftstreitkräste und wichtige Personalverände- rungen, die am 10. Dezember veröffentlicht werden sollen. Die neue Dienststelle steht unter dem direkten Kom mando des Kaisers und bildet demnach neben dem Ches des Generalstabes, dem Kriegsminister und der Inspektion für militärisclies Erziehungswcsen eine neue Kommandobchörde. Das bisherige Hccresluftamt verbleibt unter dem Kriegsminister. Die neue Generalinspektion übernimmt die gesamte Ausbildung der Luftstreitkräfte einschließlich der Flieger- abteilung. der Militärakademie und der bestehenden Fliegersckn- len, die in der „Armeelnflakademie" zusammengcsatzt werden. Or. Neumanns Parole zur Memelwahl „Das ist deutsches Kulturland, und wir sind seine Kinder!"