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Sächsische Volkszeitung : 08.12.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193812082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19381208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19381208
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-12
- Tag 1938-12-08
-
Monat
1938-12
-
Jahr
1938
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.12.1938
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Donnerstag. 8. Dezember 1938 Sächsische Volkszeitung Nummer 287. Seite 4 Ein ungeheuerliches Dokument Wie flch Schuschniggs Sturmscharen ^SeldenleicheiN besorgten Mondnacht im Dezember Brausend flutet der Verkehr über die Augustusbrücke. Es ist die Stunde »ach Gcschäflsschlutz, jeder hat es eilig nach Hause zu kommen. Endlos ist die Kette der Kraftwagen und Rad fahrer, die aus der Fahrbahn dahinziehcn. Für den Fuhgänger erscheint cs als unmöglich, dieses gleitende Band rollender Näder zu durchschneidcn.... Doch es führt ia auch unter der Brücke ein Weg zur anderen Seite! Rasch bin ich die Treppe hinunter geeilt, stehe unter dem Brückenbogen... Und halte fast erschrocken inne. Denn wie mcggewischt ist der Lärm des Verkehrs, der dort oben flutet, verschwunden die stürmische Prozession der Scheinwerfer, ausgelöscht die Hast der nach Hause eilenden Menschen. Hier unten herrscht Friede und Stille . Nicht mehr das Licht der La ternen und Scheinwerfer bestimmt hier das Bild, sondern die ruhige Klarheit des Mondes, der da vorn über den Pappeln vor dem Finanzministerium leuchtet. Mondnacht im Dezeml>er! Man soll nicht sagen, nur im Sommer könne eine Mondnacht die Herzen rühren und die Augen entzücken. Wie zart steigen die kahlen Zweige der Pav- peln, vom fahlen Mondlicht wie mit Silber übergossen, in den blahgrauen Winterhimmel empor! Fast wie riesig« Federn schauen die Bäume aus. Federn eines Riesenvogels, die man mit den Kielen in die Erde gerammt hat. Und der Mond selbst, scheint er nicht vornehmer in der Farbe zu sein als beim Hellen Glanz der Sommernächte? Ich ziehe den Hut und grüfte den blassen Herrn dort oben. Ein Nachtivandler griitzt den andern. Noch ist die Luft dieser seltsamen Dezembcrnächte weich und lau, gar nicht wintertich. Aber der Mond da oben schaut so hoffnungsvoll drein: Er hat sicher oben auf dem silbernen Kamm des Erzgebirges den ersten Schnee entdeckt und will uns allen Mut machen, aus weihe Weihnachten zu hoffen... Dyk. Dresden Berlin, 8. Dezember. Unter den Papieren des Bundes kanzlers der österreichischen Systemzeit Dr. Schuschnigg ist jetzt ein Dokument gesunden worden, das eine grausige Griteske, eine einzigartige Schandtat enthüllt. Man würde geneigt sein, die darin offenbar werdenden Vorgänge kaum für möglich zu halten, wenn nicht die Zeitung der SS, das „Schwarze Korps", in ihrer 49. Folge durch Faksimile- Wiedergabe von Briefen und Zeitungsausschnitten die geradezu grotesken Tatsachen unter Beweis stellte. Der Talsachenbestand in der Darstellung des „Schwarzen Korps" ist folgender: Bei der Nicderkämpsung des marxistischen Februaraufstandes im Jahre 1931 sielen auf der Seite des Bun- desheercs, der Polizei und des Heimatschutzes eine Anzahl von Opfern. Nur die von dem damaligen Minister Schuschnigg ge gründeten und befehligten „Ostmärkischen Sturmscharcn" hatten keine Todesopfer, ja nicht einmal Verwundete zu beklagen. An gesichts dieser Bilanz und der ewigen Eifersüchteleien zwischen den verschiedenen Stützen des Dollfuh Systems mutzte Schusch nigg fürchten, mit seinen „Sturmscharen" ins Hintertreffen zu geraten. In dieser Klemme entschlaft er sich, die fehlenden To ten nachzuliesern. Ein Mediziner wurde beauftragt, sie zu „besorgen" und tatsächlich schaffte dieser ehrenwerte Mann fünf Leiche» heran, die Leichen armer Teufel, die entweder irgend wo in den Sielen gestorben oder aus den Barrikaden der Roten gefallen, ganz gcwitz aber nicht in den Reihen der „Sturm scharen", geschweige denn für Schuschnigg, gefallen waren. In einem „flammenden" Ausruf forderte Schuschnigg die Sturmscharen damals zynisch auf, das Andenken der helden mütig „gefallenen" — durch einen verkommenen Mediziner „besorgten" — Kameraden, von denen man nicht einmal die Namen mutzte, zu ehren, um „das Sturmscharbanner rein und makellos in ein glückliches Oesterreich der Zukunft zu tragen." Im Mal des gleichen Jahres, heisst es dann im „Schwarzen Korps" weiter, wurde jener Mediziner Alfred LInhard, der die Leichen besorgt hatte, verhaftet, weil er sich zu Unrecht den Titel eines „Dr. med." zugelegt halte. Aus seiner Haft schrieb er an Schuschnigg einen Brief, in dem er unter Hinweis aus seine vaterländischen Verdienste (!) seine Freilassung erbat bzw. crpretzte. In dem faksimiliert wiedergegebenen Bries heitzt cs: „Ich unterstütze meine Bitte mit einem Verdienst, das ich mir um die O. S. S. erworben habe und auch Ihnen, Herr Minister, bekannt sein dürfte, datz ich dem Schntzkorps der O. S. S. aus einer Verlegenheit half, als cs hietz. das Korps hätte fünf Toto, wo in Wirklichkeit nicht einmal ein wirklich Verwundeter aus den Februarkämpfc» hervorgcgangcn war. Auf Befehl des Nittm. Komitz habe ich die fünf Toten besorgt und wurden diese, die nie Mitglied der O. S. S. waren, als solche bestattet Dieser Brief des Mediziners Alfred Linhard aus dem Po- llzclgcsängnis in Wien 1934 an den nachfahreudcn Bundes- kanzicr Dr. Schuschnigg beleuchtet in brutaler Eindringlichkeit die ganze schamlose Lügenhaftigkeit des verflossenen Regimes in Oesterreich. Aus den steten Hinweisen aus die von ihm und seinen Anhängern gebrachten „Opfer" leitete Schuschnigg noch jahrelang die Berechtigung seines mörderischen Kampfes gegen die deutsche Freiheitsbewegung ab. 50 Zahre Verein Volkswohl Der mit der sozialen und kulturellen Geschichte der Lan deshauptstadt eng verbundene Verein Volkswohl veranstaltete aus Anlatz seines 50jährigen Bestehens ain Mittwochabend im Festsaal des Dresdner Rathauses eine Feierstunde, der neben zahlreichen Mitgliedern auch Vertreter der Partei und ihrer Glie derringen. der staatliä-cn und städtischen Behörden und der Wehrmacht beiwohnten. Im Mittelpunkt der von Darbietungen des Ian-Dahmen- Streichquartclts umrahmten Feier stand — nach einem Vorspruch von Oltomar Enking — die Gedenkrede des 2. Vorsitzen den des Vereins Volkswohl, Prof. Dr. M c n k e - G l ü ck e r t. Der von Geheimrat Prof. Dr. Viktor Böhmert mit den Haupt aufgaben „Volksgesundheit, Volkscrziehung. Volkswohl" gegrün dete Verein l)at sich besonders durch seine Volkshcime und Dolksgaststätten aus sozialem und durch seine vielgestaltigen künstlerischen Veranstaltungen auf kulturellem Gebiet verdient ge macht. Der Verein Volkswohl gehört 4)eute dem Heimatwerk Sachsen an und steht in Zusammenarbeit mit der NSV. und der NSG. Kraft durch Freude. Bürgermeister Dr. Kluge würdigte den Verein Volkswohl als das Lebenswerk seines verdienstvol len Gründers. In seiner Würdigung der geleisteten Arbeit unterstrich der Bürgermeister die fürsorgliche Betreuung der Jugend besonders in der Zeit, da die marxistische Irrlehre noch deutsä>e Menschen vergiften durfte. Der Vertreter der NSV. brachte die Bereitschaft zu weiterer enger Zusammenarbeit, ins besondere in der Iugendhilfe. zum Ausdruck. — Im Schlutzwort versicherte Gescl)äftssührcr Direktor Richter, datz sich der Ver ein Volkswohl immer in die nationalsozialistische Aufbauarbeit rinfiigen wolle. : Weihnachten im Oskar-Seysfert-Museum. vandesmnsenm für sächsisci)« Volkskunst. Dresden-N, Asterstraste 1 (beim Zir kus). Dieses Jahr konnte das Museum sein 25jähriges Bestehen im Iägerhof begehen. Die Feier findet in der Jubiläums- W c i h n a ch t sa u s st e l l u n g ihren frohen Abschluss. In allen Gegenden Sachsens waren fleitzige Hände, zumal Kinder hände, bemüht, aus grünen Waldbäumcn glitzernde Märä-en- bäume zu gestalten, und der vielseitige Schmuck — natürlich spielt auch Pfefscrkucl)cn «ine grotze Rolle — wird lmld seine Reise nach dem Iägerhof antrelcn Dieses Jahr sind die An meldungen ganz besonders zahlreich. Die Eröffnung der Weihnachtsscliau, die eine Eigenart von Dresden geworden ist, findet Mittwoch, den 14. Dezember statt. Tas Museum ist von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Sonntag, den 18. Dezember, begin nen die besonderen volkskundlichen Darbietungen. An diesem Tage ist von 11 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr geöffnet. : Stellenleltertagung der Abteilung Presse und Propa ganda des Gebietes Sachsen der HI. Die Presse- und Propa gandaabteilung des Gebietes Sachsen führt vom 9. bis 11. De zember eine Prcsscslellcnleilerlagung durch, zu der alle Stellen leiter der Banne, Iungbanne sowie die Stellcnleiterinnen der Untcrgaue in Dresden Zusammenkommen werden. Am Freitag abend rvcrdin die Führer und Führerinnen die Druckerei des NS Verlages besichtigen. Hauptschriftleiter Hoffmeister wird die Bcgrützungsworte sprechen. Der Sonnabend wird weitere Refe rate über Propaganda- und Zeitungswesen bringen, während der Sonntag für die Iugendsilmarbeit vorgesehen ist. : Zur letzten Ruhe wurde am Mittwoch die jugendliche Sängerin der Staatsos>er, Hildegard Wolf, geleitet. Ministe rialrat Dr Gottschald legte für die Staatsthcater. Spielleiter Eybisch im Namen der Kameradschaft der Stoatsoper einen KukrienVleibnacbtstmcb: MWMO kii IMMMN... F. «n«en°Nm un<i prakttren Kau(rr/i, /.atti-aixra-ra Kranz am Sarge nieder. Die Traucrseicr, dis aus dem Tolke- witzer Friedhosc stattfand, wurde von dem Opernchor unter Lei tung Karl Maria Pcmbaurs musikalisch ausgestaltet. : Zusammcnstotz. Aus der Kreuzung Hofmann- und Tolkc- mitzer Strafte prollien ein Kraftwagen und ein Radfahrer zu sammen. Der Radfahrer mutzte mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. : Kurzer Prozeft mit Betrunkenen? In Dresden sind wie der drei Personen mit vier bis acht Tagen Haft bestraft worden, weil sie in betrunkenem Zustand als Lenker von Fahrzeugen bzw. als Fussgänger den Verkehr behinderten und gefährdeten. Aus Dresdner Gerlchtssälen Juden,.vergasten" das Schuldcnbezahlcn. Vor dem Schösfengericht Dresden stand ein jüdisches Ehe paar. der 1883 in Nadwnrna (Polen) geborene Moses Mendel Goldhammer und seine Ehesrau Feige Reiscl geb. Vurg-Scheiner. wegen Beiseitcschnfsung von Pfandstücken. Der Jude Moses Goldhammcr und seine Tochter wurden im Herbst 1938 als Juden ausländischer Staatsangehörigkeit aus dem Reich ausgewicsen und sollten das Reichsgebiet bis zum 19. Oktober verlassen. All ihre Habe und ihre Wohnungseinrichtung — und die war nicht klein — durften sie mUnchmcn. Autzerdem erhielten die Juden die Fahrtkosten und einen grötzcren Betrag in Devisen. Cie packten ihr <öab und Gut zusammen, bestellten den Möbelwagen und Netzen ihn einladen und zum Bahnhof fahren. Im Dranae der Umzugsgcschäfte „vergasten" die Juden völlig, datz sie in Dresden, wo es ihnen viele Jahre lang recht gut gegangen war, noch Schulden halten. Es waren Schulden bei einem Möbel händler. der schon 1939 und 1931 Möbel für di. Ausstattuun der heiratsfähigen Tochter geliefert hatte, aber noch sieben Jahren noch nicht im Besitz seiner Geldes war. Der Möbe'händler Halts gektagt und dann pfänden lassen. Auch das ..übersahen" die Juden, als sie sich anschickten, das Reich zu verlassen, vollständig. Sie packten die gepfändeten und noch im Eigentum des Möbel händlers stehenden Möbel einfach mit ein und hätten sie mitge nommen. wenn nicht der Sveditcnr zufällig an einigen Möbel stücken die Pfändungsmarken des Gerichtsvollziehers entdeckt und den Juden Moses Goldhammer zur Rede gestellt hätte. Der Jude mutzte nun wohl oder übel zu seinem Gläubiger gehen. Der mar allerdings vor die vollendete Tatsache gestellt, denn die Möbel waren bereits auf die Eisenbahn verladen. Ter Jude jammerte ihm auch gehörig die Ohren voll, und so sand er sich zu einem Vergleich bereit. Auch ein anderer Gläubiger, der ein Möbelstück gepfändet halte, erfuhr rechtzeitig von der Ab reise seiner jüdisä>cn Schuldner. Auch er sand sich schlictzlich zu einem Zugeständnis bereit. — Das jüdische Ehezmar. das mit viel Worten und weinerlich» Ausflüchten vor (bericht seine völlige Unschuld beteuerte, vermochte das Gericht nicht von seiner ,Vcr- gctzlichkeit" zu überzeugen. Trotz des nachträglichen Entgegen kommens der beiden Gläubiger lag rechtlich eine vollendete Pfandentstrickung vor. Das Urteil lautete gegen Moses Gold hammer auf zwei Monate Gefängnis, gegen seine Frau auf sechs Wochn Gefängnis. Beiden Angeklagten wurden sechs Wachen Untersuchungshast angercchnet. so datz die Jüdin entlassen wurde, während der Jude zur Verbützung der Reststrase weiter in Hast blieb. Er stieg ein. um zu „schlafen". Der am 3. 6. 1919 geborene Rudolf Herbert Glode stand wegen versuchten schweren Rücksalldicbstahls vor dem Cchössen- gcricht. Der Angeklagte, der mit zwei Jahren Gefängnis und 17 Monaten Zuchthaus erheblich vorbestraft mar. mutzte am 22. Oktober wegen Rückfalldiebstahls erneut vor Gericht erscheinen. Drei Tage vorher, nm 19. Oktober, stieg er in die Geschäftsräume einer Lcbensmittelhandlung durch ein vergittertes Fenster ein, Der letzte Eintopf vor dem Feste: Er sei willkommen und der bestes Georges-Georgesco-Konzert Als „Meister des Taktstocks" folgte In dieser lo genann ten Reihe der Philharmonie-Konzerte der Dirigent der Buka rester Philharmonie, Georges Georgesco. Wir berich teten schon, dast der 1887 geborene Rumäne in Deutschland studierte. Wir ergänzen, datz er drei Jahre lang Mtglled des Marteau-Quartettes war, dann aber, durch ein Armleiden vcr- anlatzt, sich der Dirigierkunst zuwandte und nun im Auslande als Dirigent sich einen Namen erwarb, nicht zuletzt auch durch seinen Einsatz für die von ihm verehrte deutsche Musik. Erin nern wir uns recht, hat er auch früher schon einmal im Dres dener Gemerbehause dirigiert. Vom Führer wurde er durch den Adlcrorden ausgezeichnet. — Er brachte ein Neuheiten-Pro- gramm mit: denn mit Ausnahme des Richard Sira u fi schen „Till E u len sp i e g e l" waren die Werke hier nicht bekannt. Zuerst bekam man zu hören: 1. Sinfonie D-Dur des Russen Serge Prokosiesf (geb. 1891). Man las über diesen Schüler Rimskt-Korssakows und Tschcrepnins, der zeit weise In Japan oder Amerika. Oberammergau oder Paris lebt, datz die Polytonalität sein systematisches Ausdrucksmittel wäre, also das Zugleichklingen von mehreren Tonarten. Dann liebe es Prokosiesf, auf rhythmischem Gebiet durch fortgesetzte Wie derholung der gleichen Figur zu wirken. Man mutzte sich also aus allerlei Härten gefatzt machen. Es kam aber ganz anders. Schon die Tonartangabe: D-Dur erweckte Hoffnung. In die- ser Sinfonie will der Komponist ausnahmsweise ganz „klassisch" im Stile Haydns und Mozarts schreiben. Es ist gelungen. Ala weiteres Werk erklang die „Rumänische Rhap sodie" von Enesco (geb. 1881). Eine Rhapsodie soll immer eine instrumentale Fantasie über Volkslhemen sein. Der rumä nische Tonsctzer, der u. a. auch in Deutschland studiert hat, hat mehrere Rhapsodien geschaffen. Gern lauschte man den in der diesmal vorgesührtcn Rhapsodie verarbeiteten rumänischen Volksthemen, die sehr effektvoll Instrumentiert sind. Enesco komponierte das Werk im 18. Lebensjahre. Einwcnden kann man nur, datz es ihm zu lang geraten ist. Neu war ferner die Sinfonische Dichtung „Nächt liche Prozession" des Pariser Konservatoriumsdirektors Henri Rabaud (geb. 1873), eine programmatische Schilde rung nach Lenaus „Faust", stark den Nachtgesängen aus „Tristan" verpflichtet, in ihrer zweiten Hälfte an Spannkraft entschieden nachlassend. Ravels (1875—1938), des französischen Meisters, ge dachte Georgesco durch die Ausführung des im Jahre 1929 ent standenen Orchestcrwerkes „La valse". Ravel hatte sich, als er an diesem Werke arbeitete, schon vom Impressionismus ab gewandt und einem in der Haltung sesteren klassizistischen Musizieren zugeivandt. Ueber klassizistische Ziele geht es aller dings hinaus, wenn sich in den lyrischen Charakter, der in „La valse" angeschlagen ist, die Ironie mit hineinmengt. Der Walzerrhythmus, eine echt deutsche Angelegenheit, ist hier in weichere Art ausgelöst. Die Philharmonie klang in allen diesen Werken unter der klaren, .sicheren, von äusseren Mätzchen ganz freien Diriglerwcisc Georgescos sehr edel und schön. Nach dem „Till" und schon vorher feierte eine kleine verständige Musikgcmeinde den Gast und das Orchester in grotzer Form. . Dr. Kurt Kreiser. natürlich in der Absicht, zu stehlen. Der Angeklagte wurde von dem zufällig noch einmal zurückkehrendcn Geschäftsinhaber ent deckt. Damals und auch jetzt vor Gericht behauptete er, er habe auf einem Sofa nur nächtigen wollen, da er wegen eines Ehe streites mit seiner Frau aus seiner W- hnung sortgelaufen sei. Diese Ausrede nützte dem Angeklagten natürlich nichts. Das Gericht verurteilte ihn unter Einrechnung von sechs Monaten Gefängnis, die der Angeklagte am 22. Oktober erhalten hatte, zu einem Jahr drei Monaten Zuchthaus und dreijährigem Ehr verlust. Dresdner VMelberlcht Wertvolle Diebesbcute. In der Zeit von Juni 1937 bis Oktober d. I. wurden von noch unbekannten Dieben, wahr scheinlich unter Verwendung von Nachschlüsseln, aus einem hie sigen Speicher verschiedene Gegenstände im Gesamtwert von etwa 15 909 NM. gestohlen. Es fehlen: Eine Nerzjacke mit ech tem Otterkragen, dreiviertellang, eine Persianerjacke mit Ealn- chillakragen. ein Damcngchpelz, innen Fehrückcn, mit Skunks kragen, ein Neisekorb, enthaltend Bell-, Tisch und Leibwäsche aus Luxemburger Leinen, gcz. „A. N.", zwei Federdcckbetten mit Ueberzügen, dunkelgrün und gelb, zwei Steppdecken, Lcven- tinseide von gleicher Farbe, sechs weitere verschiedenfarbige Steppdecken, ein Buclöteppich, 2.5 mal 3,5 Nieter groft, dunkcl- und hellbraun, in der Mitte Blumenmuster, mehrere Perser brücken, mehrere wertvolle Vasen aus Porzellan und Glas, Kaffee- und Speiseservicc u. a. m. Unbekannte Frau entwendete Kosser. Eine Frau, 49- 45 Jahre alt. 169—165 Zentimeter grotz, schlank, dunkel, mit hell grauem Mantel und schwarzer Mütze, entwendete am Dienstag abend im Neustädter Bahnhof einer gleisenden zwei braun lederne Stadtkosser, 10 mal 30 Zentimeter grast, enthaltend verschiedene Leibwäsche, sechs Paar Strümafe. Bankpapier« und Bücher. Die Diebin konnte noch nicht ermittelt werden. Mitteilungen nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. Frau an der Mohnuiastür niederaeWaaen Am Mittwoch, gegen 16.15 Uhr. wurde in dem Grundstück ZIetcnstraste 19 eine Frau niedergeschlagen und bestohlen. Die Uebcrfallcne, die sich allein in ihrer Wohnung befand, öffnete aus ein Klingelzeichen. An der Tür stand ein Mann, offenbar ein Bettler, der unverständlich etwas sagte und eine Hand aus dem Rücken hielt. Als die Frau den Unbekannten nach seinem Be gehren fragte, schlug er ihr plötzlich mit dcr Faust ins G licht, so datz sie besinnungslos zusaminenbrach. Snäter mnftte lie fest stellen, datz aus dem Vorsaal ein Geldtäschchen mit 7,59 RM ent wendet worden war. Der Täter wird wie folgt beschrieben: 30 bis 35 Jahre alt, 179 bis 175 Z nlimeter grotz. kräitig, dunkel, gestreiftes Jackett, lange Hose, dunkle Sportmüt e Alle zu seiner Ermittlung dien- lichcn Angaben erbittet die Kriminalpolizei nach Schieftgasse 7, Zimmer 132. Ab 2Z. Dezember Vollsvurbahn nach Menbera Der Betrieb der aus Vollspur ausgebauten Strecke Hei denau-Altenberg soll, wie nunmehr bekannt gegeben wird, am 2 3. Tczcmber für den össentlichen Verkehr freigegebcn werden. Am Tage vorher wird die Einweih u n g der Strecke im Rahmen einer Feier, die mit einer Sonderfahrt dcr Ehren gäste verbunden sein wird, erfolgen. Damit wird dcr Weihnachts wunsch der Bewohner des Ostcrzgebirges und aller Wintersport- lcr in Erfüllung gehen, vorausgesetzt, datz die Fertigstellung nicht doch noch durch unüberwindbare Einflüsse eine Verschiebung erleidet Dresdner Lichtspiele Ufa-Palast: „Nordlicht.» Herbert B. Fredersdorf hat nach einem norwegisch» Schauspiel einen Film geformt, der die Weit der Arktis vor den . - - . — - -- - — - und Eis gestalten dieses Ländschästsbild, das durch diose Einsaclcheit den Zusämuer in seinen Bann zwii . und hart ist auch das Leben der Menschen in die en rauhei Zonen des Nordens Und einfach wie die Linien der arktisch! Augen des Betrachters erstehen lätzt: Steppen und Fel en, Schne« j eine gran- seinen Bann zwingt Einfach Zonen des Nordens Und einfach wie die Linien der arktischen Fclsenbcrge erscheint auch die Handlung, die sich im Rahmen dieser nordisä)cn Welt abspielt: Zwei Männer Kämpfen um ein« Frau, einer nur kann sie besitzen... Ferdinand Marian und Rcnö Dcltgen sind die Nebenbuhler, Hilde Scssak gibt dem um strittenen Mädchen Anmut und Schönheit. Kampf ist das Er lebnis des Films: Kampf des Menschen mit den Nalnrgcwalten, Kamps gegen wilde Tiere, Kampf gegen den Dämon in der eige nen Brust. Im Beiprogramm neben dcr Wochenschau ein Kulturfilm „Wille zum Licht." Dr. Gerhard Desczyk. d. Freiberg. Das Ha n s - Sch c in m - H c i m ladet ein! Das Hans-Schemm-Heim in Niederschöna bei Freiberg, das Kinderheim der NS.-Frauenschast des Gaues Sachsen, nimmt ab 28. Dezember d. I., also auch während der Wcihnachtsferien, Kindergruppenniitglicder auf. Anmeldungen und Anfragen sind zu richten an die Verwaltungsstelle Gauabteilung der Kin dergruppen dcr NS.-Frauenschast, (9au Sachsen, Schlaft Sachsen burg bei Frankcnbcrg, Ruf Frankenbcrg 829. d. Mroftenhain. Seid vorsichtig im Verkehr! Ein Fuhgänger, der nicht acht gab, wurde auf der Immelmann- strafte von e nein Kraftrad angcsahren. Dabei kamen der Fuh gänger wie auch dcr Krastradlenker zu Fall. Beide mufttcn mit schweren Verletzungen dem Krankenhaus zugesührt werden.
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