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mak auf Vorrat gekauft werden. Gemüse aller Art halten sich in der frostfreien Speisekammer tagelang. Schon dadurch ist die Möglichkeit gegeben, stets einige Tage im voraus zu disponieren. Der Wochenspeisezettel hat aber noch in anderer Beziehung sein Gutes. Mit semer Hilfe läßt sich schon vorausschauend die etwaige Resteverwertung überblicken. Bleiben heute Fleischreste übrig, so werden diese vielleicht morgen in einer etwas anderen Form auf den Tisch kommen. Hausfrauen, die vorausdenken, insbeson dere wenn sie für eine grotze Familie zu sorgen haben, werden ost genug gleich daran denken, daß dieses oder jenes Ge richt am folgenden Tage in anderer Ge stalt wieder auftauchen kann, datz sich Fleisch- und Fischreste etwa zu pikanten Salaten Ä>er Füllungen, Gemüsereste zu ausgezeichneten Suppen verwenden lasten und werden sich dadurch das Kochen er leichtern. Auch der Eeldpunkt darf nicht auher acht gelüsten werden. Nur die Hausfrau, die km voraus für die ganze Woche ihren Küchenzettel aufstellt, kann mit Sicherheit auch die Kosten für die Mahlzeiten ab wägen. Sie wird schon vor Beginn der Woche abschätzen können, wie sie mit dem zur Verfügung stehenden Gelds auskommt, ohne datz sie etwa am Donnerstag oder Freitag sich schreckhaft bewuht wird, in der ausgelaufenen Woche eigentlich viel zuviel ausgegeben zu haben. Die Zetten einer verantwortungs- Lewutzten, sparsamen Haushaltsführung machen den wöchentlichen Küchenzettel für jeden einzelnen Tag unentbehrlich. 5. Kümmel-Kraut. Das grob zer schnittene Weißkraut fülle man lagen weise mit rohen Kartoffelscheiben, Schwarzfleischscheiben, jede Lage mit Salz, Pfeffer und Zwiebeln, sowie Kümmel bestreut, in einen Topf und laste es, mit wenig Master übergossen, fest verdeckt zwei Stunden weichschmoren. Lästiges Nötigen bei Tisch Die Gastlichkeit ist eine schöne Tugend und stand von altersher an erster Stelle. Wie ein unverletzbares Heiligtum wurde der Gastfreund gehalten und ihm ein würdiges Mahl zu bereiten, war die vor nehmste Pflicht des Hauses. Auch heute noch sind wir gern in einem Hause, wo man es den Gastgebern anmerkt, daß sie gastfreie Menschen find, datz sie gerne geben, und je mehr wir dieses Gefühl haben, desto freier und unbefangener nehmen wir ihre Gastlichkeit entgegen, immer natürlich die Grenzen des Taktes da bei wahrend. Aber auch bei der Gastlichkeit kann es eine Untugend geben, die den Gast peinlich berührt. Es gibt Familien, die gern und reichlich geben, bei denen aber dieses Geben fast zu einer Plage wird durch das ständige Nötigen bei Tisch. Es genügt ihnen nicht, wenn man frei und ungeniert bei den gern ge botenen Speisen und Getränken zugreift; immer von neuem wird man genötigt, mehr zu nehmen und sie empfinden es als eine Kränkung, wenn man nicht immer wieder ihren Aufforderungen Folge leistet. So kann die Freude, die man an der Gastlichkeit empfindet, zu einer Unannehmlichkeit werden, und einem das Wiederkommen verleiden, denn Mein Kind nascht . . . Was ist dagegen zu tun? Hand aufs Herz, liebe Mutter, haben wir als Kinder nicht auch genascht? Konn ten wir den schönen, großen Honigtopf in der Vorratskammer stehen sehen, wenn er so verlockend in seiner prallen Rundlich keit lockte? Oder find wir nie in Ver suchung gewesen, das Eeleeglas heimlich auszuesten, wenn die Mutter gerade nicht anwesend war? Auch die Zuckertüte oder der fette, dicke Rahm auf der Milch hat es manchem von uns jetzt Erwachsenen ange tan, von vielen anderen Dingen, die ein Kinderherz locken, ganz zu schweigen. Das ist nun so im Leben, datz gerade die ver botenen Dinge mehr r«zen al» die er laubten. Aber schlechte Menschen oder gar Verbrecher find wir deshalb doch nicht ge worden, weil wir mitunter einen durchaus unerbetenen Besuch in Mutters Speise oder Vorratskammer gemacht haben. Deshalb wäre es auch falsch, wollte man sich besondere Gedanken darüber machen, wenn ein Kind einmal nascht. Das ist halb so schlimm, wenn das Vergehen nach her eingestanden wird. Ich kannte eine Mutter, die grundsätzlich ihre Speisekam mer vor den Kindern und auch den Haus angestellten unverschlossen ließ, ihnen sogar sagte, daß alles Eßbare auch gegessen wer den dürfe. Das rührte nun keineswegs, wie man vielleicht annehmen könnte, zu einer täglichen Ausräuberung der Speise kammer, sondern es wurde vielmehr von den Kindern kaum etwas genommen, was die Mutter nicht vorher zugeteilt hatte. Und als eines Tages in der Schul« vom Naschen gesprochen wurde, wußte das eine Mädel dieser Frau überhaupt nicht, was darunter zu verstehen sei, ihr war nicht nur der Begriff, sondern auch das Naschen selbst völlig unbekannt. Auch das in CHokoladengeschäften und Konfitürenfahriken geübte Verfahren sollte der Mutter zu denken geben. Dort ist es meist so. daß die Lehrmädchen und Lehrlinge essen dürfen, was ihnen schmeckt und so viel sie wollen Nur nach Hause darf nichts mitgenommen werden. Das hat in den ersten Tagen meist einen ver dorbenen Magen zur Folge, dann aber wird in der Regel keine Süßigkeit und kein Schokoladentäfelchen mehr angerührt. Was man haben kann, reizt nicht mehr. Es gibt natürlich auch unverbesserliche Nascher und... — verzeiben Sie — kleine Freßsäcke, die den wohlüberlegten Haus haltsplan durch einen unzeitigen Einbruch in die Speisekammer vollkommen über den Haufen werfen können. Das kann recht unangenehm sein, besonders wenn die Hausfrau vielleicht rechnen und mit ein-m bestimmten Wirtschaftsgeld auskommen muß. Diese Sünder nimmt man sich am besten einmal in aller Ruh« vor und er klärt ihnen, daß durch ihre Naschhaftigkeit der Vater und die Geschwister weniger be kommen und womöglich nicht satt werden. Das macht auf jedes Kind Eindruck. Grundfalsch wäre es aber nun, ein Kind dadurch strafen zu wollen, daß man ihm einen Teil seines Essens entzieht. Es würde sich dann eben wieder selbst zu Hes sen suchen durch... Naschen. Außerdem braucht der kindliche Körper unbedingte Regelmäßigkeit in der Nahrungsauf nahme. Deshalb ist di« lleberlegung, datz das Naschen der Kinder mitunter auch auf wirklichen Hunger, also nicht ausreichende Ernährung zurückgeführt werden mutz, nicht in allen Fällen von der Hand zu weisen. kk. Die Hausfrau und Mutter als Hüterin der Familie scheint heute in erster Linie dazu berufen, Sachwalterin einer tadel losen Hausapotheke zu sein und sich mit den Fragen der „Ersten Hilfe" vertraut zu machen. In den Mütterschulungs- kursen wird ja der Krankenpflege beson dere Beachtung gewidmet. Die Kennt- nisse müssen aber zum Allgemeingut der deutschen Hausfrau werden. Jemand hat versehentlich die Flasche mit Salzsäure ergriffen und davon ge- trunken, oder ein Kind hat aus der lre- aengelassenen Tüte mit Kleesalz genascht. Was ist da zu tun? Zunächst gilt bei Vergiftungen allgemein der Grundsatz, das Gift durch Brech- oder Abführmittel so schnell wie möglich aus dem Magen zu entfernen. Dies wird erreicht durch Trin ken einer gröheren Menge lauwarmer Milch und Kitzeln des Schlundes, oder durch Rizinusöl. Bei Verbrennungen der Speiseröhre durch stark ätzende Gifte (Salzsäure, Laugen, Salmiakgeist, Oleums mutz allerdings das Erbrechen unter ollen man kann unmöglich ein „Zuviel des Guten" wagen und will auch nicht gern durch Abwehren verletzen. Auch in der Gastlichkeit gibt es eine Grenze, die unbedingt innegehalten wer den mutz, um sie nicht in das Gegenteil zu verkehren. Erleichtertes Geschirr abwaschen Man kann beim täglichen Abwasch er heblich an Zeit sparen, wenn man es zur festen Gewohnheit werden läßt, das Ge schirr nach jeder Mahlzeit unter der Lei tung flüchtig mit Wasser Lberzuspülen, um die Speisenreste zu entfernen, die nament lich bei mehligen und Kartoffelspeisen, Hülsenfrüchten usw. hart werden und dann zu ihrer Entfernung unnötig viel Zett rauben. l». Umständen vermieden werden, da es dem Patienten furchtbare Qualen bereiten würde. Man gibt den durch Säure Ver unglückten sofort kohlensaure Alka lien. also Soda, Vullrichsalz, in Wasser gelöst, zu trinken. Anschließend flößt man ihm schleimige Getränke oder eine Mischung aus Milch und Olivenöl ein. Klares Wasser ist zu vermeiden. Die Aetzwirkunq von Laugen und Salmiakgeist wird durch Trinken von Essigwasser oder Zitronensaft aufgehoben. Im Anschluß gibt man eben falls Milch mit Oel. Recht häufig kom men noch Lysolvergiftungen vor. Um die Aetzwirkung aufzuheben, gibt man Ei weiß. Butter oder ölige Getränke, niemals jedoch Wasser. Das genannte Klecsalz, auch Oxalsäure werden durch kohlensäure haltige Lösungen (Sodawasser) unschädlich gemacht. Außer den genannten Vergiftungen kommen im Haushalt hauptsächlich noch solche durch Gas, Medikamente und Le bensmittel (Fleisch, Pilze) vor Durch Gas Verunglückte -bringt man vor allem Was tun bei Vergiftungen? Die „erste Lilfe" in frische gute Luft und befreit sie von allen, die Atmung beengenden Kleidungs stücken. Danach rufe man sofort die Ret tungswache an (Sauerstoff!) Bei Ver giftungen durch Medikamente wird der Laie kaum helfen können, sondern sofort den Arzt henachrichtigen. Bei Pilzver giftung gibt man den Patienten starken schwarzen Kaffee und anschließend Rizinusöl zu trinken, um den Magen so schnell wie möglich zu entleeren. Auch hier sofort den Arzt holen? Er muß nach der „Ersten Hilfe" stets zu Rate gezogen werden. Und nun, liebe Hausfrau, das Gesagte nicht nur lesen, sondern eine kleine Ta belle anfertigen, sie mit den Weisungen auf Pappe kleben und an der inneren Tür Leiner Hausapotheke befestigen. Dort wird sie am leichtesten im Bedarfsfall ge funden. Vervol. Kerzenflecke au» der Kleidung zu ent- fernen. Man Lberbügle sie zunächst mit Fließ- oder Seidenpaprcr bedeckt, mit nicht zu heißem Eisen, brs das geschmolzene Wachs oder Stearin völlig von diesem aufgesogen ist und entferne die letzten Spuren derselben mit Benzinoform. I- Schmackhafte Muschelgerichte Muscheln im eigenen Saft. Die Muscheln müssen sehr gut gewaschen und mit einer scharfen Bürste gebürstet werden; dies geschieht am heften unter der Wasserleitung bei kleinsließendem Strahl. Geöffnete Muscheln soll man nicht gebrauchen, da sie gesundheitsschädlich find. Man setzt sie ohne Wasserzutat in einem Topf mit weitem Boden aufs Feuer, fügt eine in Würfel geschnittene Zwiebel, sowie Pfeffer und Salz nach Ge schmack dazu. Während des Kochens schiebt man den Topf auf der Kochplatte hin und her. Soöald die vor dem Kochen ge schlossenen Muscheln sich alle geöffnet haben, find sie gar. Man richtet sie in einer tiefen Schüssel mit ihrem eigenen Saft an und bestreut sie mit gehackter Petersilie. Salat von Muscheln. Nachdem die Muscheln gekocht sind, befreit man sie von der Schale und läßt sie erkalten. Aus gutem Essig, feinem Oel, klein geschnitte ner Zwiehel, Pfeffer und Salz stellt man eine Marinade her, an die man etwas von dem Muschelwasser gießt. Man legt die geputzten Muscheln in eine Elasschale, gießt die Marinade darüber, garniert den Muschelsalat mit pikanten Zutaten wie rote Rüben, Gurken, Tomaten oder an derem und überstreut ihn mit gehackter Petersilie. Muschelsuppe mit Klötzchen. Ein Dutzend Muscheln werden nach Vor schriften gereinigt und in kochendes Wasser, in welches man vorher eine ab geschälte Zwiebel getan hat. gelegt. Man nimmt etwas mehr Wasser, als zur Suppe gehört, und kocht die Muscheln, die fest geschlossen sein müssen,— darin 10 Mi nuten. Die Zwiebel darf sich beim Kochen nicht färben. Muscheln und Zwiebel nimmt man dann aus der Brühe und stellt erstere, naOiem man sie aus der Schale genommen hat, an einen kühlen Ort. Eine in Würfel geschnittene Zwie bel schmort man mit 50 Gramm guter Margarine gar. fügt <0 Gramm Mehl hinzu und verrührt diese Mehlschwitze mit der inzwischen erkalteten Muschel brühe, ungefähr ein Liter ist nötig, um eine bündige Suppe zu erhalten. Man schmecke sie gut mit Pfeffer und Salz ab, fügt etwas Würze dazu und rührt die Suppe kurz vor dem Anrichten mit Ei gelb ab. Gemüse von Muscheln. Die Kochvorschrift ist die gleiche wie im vori gen Rezept; find die Muscheln gar, so nimmt man sie aus der Schale. Auf je ein Pfund Muscheln rechnet man drei große, geschälte, in Scheiben geschnittene Kartoffeln, drei mittlere ehenfalls in Scheiben geschnittene, geputzte Mohr- rüben, zwei in Würfel geschnittene Zwie beln und eine Handvoll geputzten, in Würfel geschnittenen Sellerie, kocht alle Zutaten gar, dann fügt man das Muschel wasser, das sich während des Kochens ge bildet hat, hinzu, legt ein Stück Butter oder Margarine an und macht das Ge müse mit Mehl bündig. Zuletzt gibt man das Muschelfleisch und einige Tropfen Würze daran, und schmeckt gut mit Pfeffer und Salz ab. Wie die Köche Schnitzel und Koteletten braten Wenn die Hausfrau Kalbs- öder Schweineschnitzel und -koteletten auf den Tisch bringt, so kann sie oftmals feststellen, datz sie „zäh",- saft- und kraftlos sind und trotz Panierens mit Ei und Semmel nicht LA» erwünschte Kruste aufweisen, wie die ist Gastwirtschaften servierten. Auch mir als erfahrene Hausfrau ge rieten die Schnitzel manchmal „daneben". Doch eines Tages erfuhr ich in der Som merfrische durch einen Einblick in die Hotelküche, den von den Köchen an gewandten „Kniff". Sie wälzten nach tüch tigem Klopfen die Fleischstücke vor dem Wenden in Ei und Semmelmehl, nach vorherigem Abwaschen und -trocknen mit sauberem Tuch, zuerst auf einem Teller mit Mehl. Ferner brachten sie dann die Schnitzel einzeln in die Pfanne mit „dampfendem^ Oel oder Rindertalg, da diese Fette höhere Hitzegrade erreichen, in dem sic sofort auf beide Seiten, zur „Schließung der Flcischfaser", wie sich die Köche ausdrücktcn, gewendet wurden. In einer anderen heißen Pfanne wurden sie dann zusammen mit Fett auf beiden Seiten goldbraun gebraten und ver ließen mit leckerer Kruste umgeben, die Pfanne. Seit dieser Zeit wandte ich diesen „Kniff" an und mochte meinen Mit schwestern diesen sehr empfehlen. Sellerie in geschältem Zu stande kochen Mit dem alten Verfahren, den Sellerie nach flüchtigem Reinigen ungeschält zu kochen, sollte man brechen, da bekanntlich beim Kochen die im Sellerie enthaltenen Extraktivstoffe und Nährsalze sich dem Kochwasser mitteilen, das beim ungeschäl ten Sellerie unausgenutzt weggegossen wird. Setzt man den Sellerie jedoch ge schält zum Kochen auf, so bleiben die wertvollen Stoffe im Kochwasser erhalten, von dem En mit Ei und Mehl eine köst liche Selleriesuppe bereiten kann Ferner ist Selleriewasser tassenweise getrunken, Gicht- und Stoffwechselkranken sehr zu träglich. Feine« Wildkaninchen-Ragout. Ein ge häutetes. in Vortionsstücke zerlegter 9se ^est Die medizinische Bedeutung des Essigs Der Essig, das saure Konservierungs mittel mit 2,5 bis 15 Prozent Essigsäure, spielt bereits seit Jahrtausenden beim Würzen wie beim Konservieren eine be vorzugte Rolle. Aber auch medizinisch wird er wegen vieler Vorzüge geschätzt, zumal er zu einem der billigsten Mittel gehört, die uns zur Verfügung stehen. Er hat sich nicht nur bei der Körper- und Krankenpflege bewährt, sondern seinen guten Einfluß auch dann bewiesen, wenn es galt, kleinere gesundheitliche Störun gen zu beheben. Da der Essig kein Auslaugen der Körperhaut zur Folge hat, verrichtet er, und zwar in der Form von Weinessig, bei der kalten Waschung nach dem Auf stehen ausgezeichnet« Dienste. Man fügt zu diesem Zweck dem Waschwasser, das Zimmerwärme haben soll, Weinessig in einer Menge bei, di« ein Drittel der Waschwassermenge ausmacht. Man be handelt mit einem eingetauchten Hand tuch den ganzen Körper, und zwar in drei his vier nachhaltigen Zügen. Ohne vor herige Abtrocknung schlüpft man dann noch für eine Weile unter di« warme Decke. Solche Abreibungen kommen namentlich der Hautdurchblutung und Hautdrüsentätigkeit zustatten. Aber auch bei übermätziger Schweitzbildung dürfen Essigabreibungen sehr empfohlen werden. Ebenso läßt sich übermäßige Schuppen- bildung durch Essig behaiweln, und zwar ist in diesem Falle der Kopf mit einer fünffach bis zehnfach verdünnten Wein- essiglösung einzureiben. Teilwaschungen des Körper» mit Mig werden, wenn der Arzt nicht andere An ordnungen trifft, da sie dre Funktionen der Haut sehr gut anregen, auch von Kranken in angenehmer Weis« empfunden werden. Namentlich auch bei fieberhaften Erkrankungen sollt« man sich de« Essig» al» Behandlungsmatznahme erinnern. Bei längerem Krankenlager läßt stch dem lästigen Wundliegen durch häufigere Ab reibungen mit Weinessig (dreifache Ver dünnung) Vorbeugen, da Ess« auch di« Haut widerstandsfähig ma<Ä. Haut jucken. das vor allem alteren Leuten sehr zuzusetzen pflegt, erfährt durch die An wendung von Essig ost «in« weitgehende Milderung. Das gleiche gift von de« sehr pkwenden Nachtschweißen bei fieber haften Erkrankungen, die nur zu häufig erhebliche Schwächungen des Pattenten mit sich bringen. Such als Blutstillungsmittel bewährt sich Essig bei Nasenbluten recht gut. Man zieht in diesem Falle etwas Weinessig, und zwar mehrere Male, in der Nase hoch. Bei fieberhaften Erkrankungen, die eine Trockenheit im Munde und empfind licheren Druck zur Folge haben, soll der Patient «in Glas Essiglimonad« trinken, die von außerordentlich erfrischender Wir- Kaninchen lasse man tn einer Beize von Essigwasser mit erbsengroßem Lorbeer blatt, einer scheibig geschnittenen Zwiebel, Zitronenschale, 3—1 Gewürz- und Pfeffer körnern und einer Nelke. 2—S Tag« liegen. Abaetrockner, in Mehl gewendet, brate man sie in reichlich Speck oder Oel von allen Seiten goldhraun an. Füge di- vom Gewürz abgegossene Essigbeiz- hin»u und lasse das Ganze 2—3 Stunden ver deckt schmoren. Füge zuletzt 1 Tasse Milch dazu, verdicke dre Satze mit mehl und schmecke das Gericht pikant Zitronensaft ab und reiche klein« klötzchen dazu.