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Eonnabend/Sonnlag, 14.18. Januar 1889 Sächsische Volkszeitung Nummer 13, Seite 3 lte 4 I^Iotirsn Professor die in /^US oller V^el» Ge- das der Scipvarzen nannte, zu von vorn- in die ein An- um- Staaten huldigten und den auch manche kleine Staaten des Siidostens in Verkennung ihrer Gröhe und Stellung gegen schwächere Nachbarstaaten bis vor kurzem geübt oder gegen Minderheiten tm eigenen Lande noch heute zur Durchführung bringen möchten. Was aber in München geschah, erzeugt wie ein Strom, der durch eine Spule läuft, auch in allen benach barten Spulen Induktionsströme, die ja nach Art der Spule höher oder niedriger gesinnt sind. Niemand kann sich ihnen entziehen. Da aber die so neu entstehenden Kraftfelder sich von der die Welle der ein tadelloses niemand mehr dieser kämp- aber durch i und e als Wie- t für einen nichts vielen nge« gestern old", erteilt lbende steigen Saftes, fand, ckel» :r im- liers chelnt, 1, was in und n ver- Ring"» Maria kerzett ileinen ord- An- pe- all- des im Re- aber alles schnell sich wie störrische neue. So hat an begriffen, datz das a. ist: Allen nnen, rohen Hehn, lalten mann lieger roffi- lieger oden- Iutta nders Das unter rlische i An- n sich ,rohes unger «st ein erkes, ZI)K. ser. nd im und re zur r in o « ot eine er und es gilt n und h m s, gcgend vielen ist den über ten der i Kem- mischen bezau« islebcn. Beet« r t in mann ms mit uh von den im che Vio- >iel und e Reize bei die. ein und oie voss- rll ihrer hrvollen tonlich her Bei- dem be« Lepel. uar von alkan in West- ner Ein gen. An- ige Kon- iche Ver- d Brasi» stleuongsnlsstton im vonsunsum? Heute steht nutzer jedem Zweifel, datz der in einer natürlichen Wirtschastsverslcchtung mit deutschen Reich lebt, von der beide Teile Nutzen datz bei einer srein theoretisch angenommenen!) oß er i auch ms Urteil Medizinstudenten sehen in die Veiriebe Jeder muh einmal praktisch gearbeitet haben Frankfurt a. M„ 14. Januar. Der stellvertretende Rcichs- ärztcsührer Dr. Bartels gab bei der dieser Tage in Frankfurt durchgeführten Tagung der Arbeitskammer Helsen-Nassau zum ersten Male für das gesamte Reichsgebiet die Bestimmung be kannt. nach der in Zukunft der M e d i z i n st u d e n t einmal für die Dauer der Semesterferien als Nrbei- ter in einem Betrieb gestanden haben mutz. Erdsturz bei Westeregeln Ein Krater von 50 Meter Durchmesser Magdeburg, 14 Januar. A» der Kreuzung der Grubenbahn Egeln-Hcöunersleben mit der Strahe von Westeregeln nach den Konsolidierten Alkaliwerken erfolgte Donnerstag abend unmit telbar vor dem Verwaltungsgebäude des Werkes ein grösserer Erdrutsch. Ein Abstellgleis wurde dabei in die Tiefe ge» rissen. Freitag gegen 4 Uhr morgens ereignete sich dann ein weiterer Erdrutsch, der das Erdloch auf einen Durchmesser von fast 30 Meter und eine Tiefe von 12 bis 18 Meter vergrößerte. In den Abendstunden hatte der Krater einen Durchmesser von 80 Meter. Dvn einem anliegenden ('Zarten sind bereits der Zaun und eine Reihe von Sträuchern und Bäumen in dem Trichter, in dem schmutziggraues Wasser brodelt, verschwunden. Unmittel bare Gefahr für das grohe Verwaltungsgebäude scheint vorerst noch nicht zu bestehen, da sich die Einstnrzstelle nach der ande ren Seite erweitert. Das Gebäude einer ehemaligen Kainit- miihlc, das in den letzten Jahren bewohnt wurde, muhte vor sorglich von den Bewohnern, fünf Familien, geräumt werden. Die Bergbaubehörde hat gemeinsam mit den Technikern der Konsolidierten Alkaliwcrke eine eingehende Untersuchung ein geleitet. Dir Unglücksstellc liegt über einer alten Schacht anlage. für die Luftabwehr frei wurde. Acht Tage später — das Genick gebrochen London, 14. Januar. Als Jim Campbell aus einer Höhe 18 Meter van einem Gerüst kerunterstiirzlc, glaubte jeder, dieses Unglück sah. der arme Jim sei tot Aber Jim stand auf, schüttelte dem herbcieilcnden Polizeibeamten die Hand und versicherte, ihm sei nichts passiert. Er sei zu kräftig. Aber acht Tage später, als Jim ein Vaket Zigaretten vom Boden aufhcben wollte, spürte er plötzlich einen scharfen Ruck und einen beitzenden Schmerz im Genick. Man brachte ihn zum Krankenhaus und stellte fest, dah er acht Tage nach seinem Sturz durch die geschilderte Bewegung das Genick gebrochen hatte. Giftgas gegen einen Irren. Canon City (Colorado), 14. Januar. Im kiesigen Staats- gesänonis wurde gegen den Einspruch namhafter Irrenärzte ein Geisteskranker, der 23jährige Joe Arridy. durch Giftgas hingerichtet. Arridy, der wegen unheilbarer Geistesschwäche lange Zett interniert war. mar es gelunaen, aus dem Irrenhaus zu flüchten und kurz nach seiner Flucht ermordete er ein 15- jähriges Mädchen. Er wurde unmittelbar darauf ergriffen und hat dann über ein Jahr in Unterluchungshaft gesessen. Nach Uebcrzeugung des Sachverständigen bat er die Mentalität eines fünf bis sechs Jahre alten Kindes. Die ganze Zeit spielte er mit Spielzeug, das ihm seine Wärter zur Verfügung stellten. Als er zur Hinrichtung geführt wurde, war er zwar auherordentlich unruhig, mutzte aber nach Meinung der Spe zialärzte nicht, was mit ihm geschehen sollte. Er mutzte von den Wärtern auf dem Wese zur Gaskammer kalb aetragen werden, und wurde dort auf einem Stuhl feftgeschnallt. Der Tod trat in wenigen Minuten ein. Kurz vor der Hinrichtung hatten die Aerzte und auch viele andere anaesehenc Persön lichkeiten dem Gouverneur des Staates gegenüber Protest er- koben und erklärt, der Staat sei tm Begriss, ein sechsjähriges Kind zu töteni manchmal überschneiden und die Spulen Teile des gesamten europäischen Radioapparates sind (früher sprach man vom euro päischen Konzert, während man heute wohl besser vom Rund funkgerät spricht), so hört man im Lautsprecher von den fal schen Südost-RUckkopplungen her noch verschiedene Psciftöne. Sobald aber diese Teile erst einmal richtig auf Achse Rom—Berlin abgestimmt sind, wird es Arbeiten geben. Und darum herum wird heute tm Südosten kommen. Seemannsdrama an der svanischen Küste Englischer Dampfer rammt spanischen Fischkutter. — Deutsche» Schiss rettet den einzigen Ueberlebenden. Lissabon, 14. Januar. In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag ereignete sich ein schweres Schiffsunglück an der spanischen Küste in der Nähe des Kap Finisterre. Der spanische Fischkutter „Iosefina" wurde von dem englischen Dampfer „Clard Lille" gerammt und mitten durchgeschnttten. Von der 13köpfigen Besatzung ertran ken sofort der Kapitän und acht Mann, während drei wach habende Matrosen sich an den Schissstrünunern festklammern konnten. Der englische Dampfer setzte nach kurzer Suche die Fahrt fort. Von den drei stundenlang mit den Wellen ums Leben kämpfenden Seeleuten ertranken zwei, während die Hilferufe des letzten Ueberlebenden von dem Kapitän des Bremer Dampfers „Hero" gehört wurden. Der Schiffbrüchige konnte geboraen und In Porto au Land gesetzt werden. Zum andern kam bei den mit Juden durchsetzten schreienden Grotzstadtintellcktuelleu die Furcht vor dem nannten „deutschen Drang nach Osten" ost zu lächerlichen brüchen. Trotz des tschechischen Beispiels hoffte man. datz land eine grosse antideutsche Schutzhülle für alle Liberalen und Unzufriedenen im Südosten mit Hilfe seiner Millionen bauen werde. Als man dann in dieser Hoffnung enttäuscht wurde, war man so töricht, anzunehmcn und es sogar zu schreiben, datz Italien Deutschland den Weg nach Südosten versperren und einen wirkungsvollen Schutzwall errichten werde Eine gewisse Budapester Asphaltpresse druckte gierig, was die männ lichen und weiblichen Tabouls' sich aus ihren geölten Fingern sogen, nach, und in den Kreisen der Belgrader Kaffeehaus politikaster wurden sie bei einem „Schwarzen" oder „Rikija" tm Kaffee „Moskau" eifrig diskutiert. Als es gar bekannt wurde, datz der italienische Autzenminister Graf Ciano gegen den 20. Januar auf drei Tage zu einer Jagd als Gast des jugoslavischen Ministerpräsidenten und Aussenministers Dr. Stojadinowftsch nach Iugoslavien kommt, da schwirrte die Luft nur so von Gerüchten: Donauentente zwischen Ungarn, Iugoslavien und Bulgarien eine beschlossene Sache! Der pol nische Autzenminister Beck kpmmt auch zu der Jagd! Natür lich kann da der ungarische Autzenminister nicht wegbleiben. Also Gras Czaky kommt ebenfalls! Und schftetzlich, weil man Deutschland doch nicht ganz entbehren konnte erfand man die Mär, datz der Feldmarschall des Dritten Reiches Hermann Göring ebenfalls dazu gebeten worden sei und angenommen habe, als Fünfter im Bunde die Wunschbcfehle der anderen entgegenzunchmen. So wirklichkeitsfremd sind diese Ewig gestrigen. datz sie sich das Unmöosiche einer solchen Lage gar nicht vorstcllen können. Sie haben noch nicht begriffen, datz Deutschland heule die erste Macht im Donauraum ist. Auf der einen Seite steht also diese überhebliche Ver kennung in grundlegenden Fragen der deutschen Politik, wie sie sich auch darin äutzert. -atz noch unlängst verschiedene jugoslavische Politiker anlätzlich der Wahlkampagne stolz er klärten, datz es bei Ihnen kein Iudenproblem gebe und nie geben werde. Auf der anderen Seite findet sich aber eine noch stärkere, natürlich unbegründete Angst, germanisiert oder, „angeschlossen" zu werden. Man verkennt das Wesen der völkisch begründeten und aus -der nationalsozialistischen Welt anschauung beruhenden deutschen Autzenpolitik und verwech selt sie mit dem Imperialismus, dem früher verschiedene andere Staatsauto ganz langsam fahren mutzte, reichte natürlich dieser Motor aus. Inzwischen Kat man Ilm aber im königlichen Auto durch einen elektrischen Motor ersetzt, so datz dieses alte Gerät nun für die Luftabwehr frei wurde. !, das dlung Kart hmen lichcn Luft- man ehten gers" ! von i den erau- a Se» , der Vösartlge Katze tötete ein Kind Marklissa. 14. Januar. Auf furchtbare Weise kam In Linda, Kreis Lauban (Schlesien), das 10. Kind der Familie Köhler, ein neun Mocken altes Mädchen, ums Leben. Die Eltern fanden es frühmorgens blutüberströmt in seinem Körb chen im Wohnzimmer liegen. Eine bösartige Katze hatte das Kind im Schlafe anaefallen und so zerbissen und zerkratzt, datz es aisbaid infolge Verblutung verschied. Das Tier wurde tötet. Der tragische Vorfall erweckt in der ganzen Gegend gemeines Mitgefühl. General Eedllko erschossen Mexiko, 14. Januar. Nach einer amtlichen Mitteilung Vcrteidigungsministeriums ist General Cedillo, der Mai des letzten Jahres einen Ausstandsversuck gegen die aierung Cardenas unternommen und sich seither mit seinen Anhängern in den Beroen versteckt gehalten hatte, in einem Gefecht in der Provinz San Luis Patosi erschossen worden. Die AeMter wollen keine Zinsen Kairo, 14. Januar. Die Postsparbank in Kairo Kat eigenartigen Ucbcrschutz zu verzeichnen, mit dem sie Rechtes anzufangen vermag. Schon als die Bank vor Jahren gegründet wurde, ergab sich, datz zahlreiche Mohamme ¬ daner in Aegypten die Zinsen der Sparbaak ableknteii. Es handelt sich nämlich darum, datz nach den Gesetzen des Islani Zinsen verboten sind. Nun hatte man allerdings insofern eine Klärung kerbeigefiihrt. als der Mufti, de>' zuständige höchste Rcltgtonsbeamte, ruf Antrag schriftlich feststellle, datz die Ent gegennahme der Zinsen der Postsparbavk nicht im Widerspruch zum Koran stände. Aber trotzdem gibt cs heute noch 33 000 Mohammedaner als Kunden der Postsparband, die keinen Cent als Zinsen auf ihr Kapital entgcgennehmen. Bindungen und Verhältnissen? Wenn man den komplizierten Vertragsbau der verschiedenen Balkanländer untersucht, kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, datz die vielen Stützbalken, die von einem Land zum andern, ost Uber dritte hinweg oder um fünfte herum streben, durch die Einflüsse der Zeit manch mal morsch und leicht brüchig geworden sind. So gab es ein mal eine Kleine Entente, von der heute überhaupt nicht mehr die Rede ist. Dann bestanden — wer erinnert sich überhaupt noch daran — Donaukonföderationsplän«. Wer weih heute nutzer einigen Völkerrechtlern und Diplomaten, welche Verträge zwischen den Ländern überhaupt noch volle Gültigkeit haben? Vor allem weitz der Politiker, datz er sich nicht mehr ohne weiteres auf die versprochene Hilse eines Verbündeten ver lassen darf. Die Paktomanie, eine vor wenigen Jahren Südosteuropa noch weitverbreitete Krankheit, ist durch tschechische Krise völlig verschwunden. Zweifellos ist das Ersolg der deutschen Wer aber nun Befreiung von dem anerkennen würde, Das Ende einer Saulertragödie Lesum (Kreis Osterholz), 14. Januar. Auf der Grenze zwischen Neu-Lesum und Platjenwerbe Haus.» in einer Land kuhle in einem Wohnwagen seit langer Zeit die Gebrüder Glimm, die sich durch Scherenschleisen und Altmaieriaisammeln bzw. -verkauf ihr Geld verdienten. Beide waren stark dem Alkohol ergeben: das. was sie verdienten, setzten sie zum grössten Teil in Schnaps nm, den sie — den Daumen als Matz nehmend — aus der Flasche tranken. Dabei beobachtete der eine den anderen eifersüchtig, um zu verhindern, dah ungerecht geteilt wurde. Dieser Tage hatten sie nun wieder non dem Erlös von Altmaterial Schnaps gekauft. In ihrem ärmlichen Wohnwagen tranken sie die Flasche aus. Dabei hatte der ältere. Tkeo, nach Ansicht des jüngeren, Leopold (übrigens sind beide schon weit über 60 Jahre), zu viel getrunken. Sie gerieten miteinander, wie schon so oft, in Streit. Dabei ergriff Leopold die Schnaps flasche und schlug sie dem Bruder mehrmals aus den Kops. Durch diese Schläge wurde Theo getötet. Der Mörder schleppte nun die Leiche au^ dem Wokniv im n heraus in den Geräteschuppen. Einige in der Nähe befindliche Personen sahen das und benachrichtigten die Polizei, die den Leopold Glimm scstnahm. Nachdem er zuerst geleugnet hatte, die Tat verübt zu haken, gestand er sie lchlietzlich ein. als die Leiche im Kreiskrankenhaus seziert wurde. Autzenpolitik. geglaubt hat. datz die Valkanstaaten schrecklichen Druck der tschechischen Krise hat sich getäuscht. Die Sünden zweier Jahrzehnte fielen ihnen ein. Anstatt nun in Ordnung zu bringen, versteiften sie Jugendliche auf ihre Fehler und begingen scheinend mancher immer noch nicht ganz Grobdeutsche Reich nicht mehr länger dulden wird, datz seine Staatsbürger oft ohne Angabe von Gründen ausgewiesen und seine Volksgenossen fremder Staatsangehörigkeit verfolgt und betrogen werden. Es genügt heute auch nicht mehr, datz man ihnen nur schöne Versprechungen macht und sie dann nicht hält. laut- soge- Aus- Eng- zu brin- M»ng ge- 1 verant- ertcht die adstistung steht, aus mg beim 15 Jahre e die Siidostraum dem Grotz- haben, und von autzen herbeigesührten Trennung oder Abschnürung hauptsächlich die mittleren und unteren Donaustaaten in Mitleidenschaft gezogen würden. Ernsthast denkt ja heute niemand mehr daran, diese natürliche „Wirtschastsachse von der Nordsee zum Meer", wie sie Reichswlrtschaftsmmister Funk stören. Es wäre ein widernatürliches und darum herein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Wie steht es nun aber mit den politischen Dle evangelische Kirche im Sudetengau Berlin, 14. Januar. Zur kirchlichen Neuordnung im Sudetengau hat die dortige evangelische Kirchenleitung be stimmt, datz die Kirckenversafsung der früheren deutschen evan gelischen Kircke in Böhmen, Mähren und Schlesien in Kraft kleiden soll. Die Seelsorge solle im Vordergrund aller kirch lichen Arbeit stehen. Die Kirche führt bis auf weiteres den Namen „Deutsche evangelische Kirche im Sudetengau". Ernst Rollfs, der Erfinder des Kupfertiefdrucks, gestorben Siegburg, 14. Januar. Der Erfinder des neuzeitlichen Kupfertiefdrucks, Ernst Rollfs, ist dieser Tage in Heidelberg im Alter von nahezu 80 Jahren gestorben. Ernst Rollfs wurde am 18. März 1859 in Siegseld bei Siegburg als Sohn des Kommer zienrats Ernst Rollfs geboren. Im Jahre 1899 erhielt er die beiden ersten Patente auf Tiefdruckwalzen. Nachdem mit dem neuen Verfahren zuerst Kattundrucke hergestellt wurden, er kannte Ernst Rollfs durch einen glücklichen Zufall, datz das Verfahren für den Papierdruck ganz besonders geeignet war. Aus den ersten Arbeiten im Kupfertiefdruck auf Kattun und Papier, in einer und mehreren Farben, entwickelte sich dann der neuzeitliche maschinelle Kupfertiefdruck, der seinen Sieaes- lauf über die ganze Welt antreten konnte. Im Iakre 1907 wurde dle erste Dreisarben-Tiefdruckmaschine geschaffen. Die im Jahre 1912 errichtete Lehranstalt in der S'eaburger Pkoto- gravnr wurde von Schülern aus aller Herren Länder besucht. Als die Instation im Jahre 1922 zur Auflösung der Pkoto- gravur AG. führte, zog sich Ernst Rollfs nach Mariarackdorf im Westerwald zurück und verbrachte hier seinen Lebensabend. Revision um Kaffee Sag Der Franksurter Prozess kommt vor bas Reichsgericht Frankfurt, 14. Januar. Var dem Landgericht und zweiter Instanz vor dem vberlandesgericht Frankfurt wurde vor einiger Zeit eine Unierlassungsklage der Kafteehandels- Gesellschaft Bremen gegen ein Frankfurter Gaststättenunter- nekmen verhandelt, die dahin ging, das beklagte Unternehmen müsse es unterlassen, in seinen Gaststätten bei Bestellung von Kaffee Hag einen anderen Kaffee zu verabreichen und im geschäftlichen Verkehr die Behauptung aufzustellen, der coftein- freic Kaffee einer Hamburger Firma sei dasselbe wie Kaffee Hag. Vor dem Landgericht mar die Klage abgewiesen worden, die Berufung vor dem vberlandesgericht führte zu einer Ver urteilung der Beklagten. In den Mittelpunkt der Verhandlun gen war die Frage gerückt worden, ob die Marke „Hag" noch ein geschütztes Warenzeichen ftir den Kaffee der Bremer Firma sei oder ob sie nicht inzwischen zu einer freien Beschäl scn- heitsangabe für koffeinfreien Kaffee schlechthin geworden sei. Das beklagte Maststättenuntcrnehmen Kat nunmehr gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt Revision beim Reichsgericht eingelegt. Llnerlanble jüdische Grundstücksmaklergefchäste Berlin, 14. Januar. In Maklerkreisen wird Klage geführt, datz ehemalige jüdische Makler immer noch ihre Tätigkeit fort setzen, indem sie durch Benennung von Grundstücken und ande ren Zuträgereien aus dem Kreise ihrer Nassegenossen, die ihre«, Grundbesitz jetzt abstotzen wollen, Beteiligung oder Unterbeteili gung am Vermittlergcschäst zu erhalten suclum. In einem dem Amt „Haus und Heim" In der Deutschen Arlxitsfiont bekannt gewordenen Falle sind dabei zwecks Umgehung des Gesetzes „Ge- schenke" an Stelle von Honoraren in Aussicht gestellt worden. Solche Fälle müssen rücksichtslos zur Anzeige gebracht werden. Denn auch diese Tätigkeit ist den jüdischen Maklern verboten und wird bestraft. Deutsche Makler, die sich aus solche Ge schäfte mit Juden einlassen, machen sich ebenfalls strafbar. Einjähriger ZwrmgsanfeMalt für Rae Zonescu Wegen „unerlaubter politischer Betätigung" Bukarest, 14. Januar. Die Regierung verhängte am Frei tag über den Universftätsprofessor Nae Ionescu Zwangs aufenthalt für die gesetzlich vorgesehene Höchstsrist von einem Jahr. Ionescu wurden bereits in ein Konzentrations lager abtransporticrt. Professor Nae Ionescu. der Herausgeber der von der gegenwärtigen Regierung im Frühling 1938 eingestellten Tages zeitung „Cuvantul", die Sprachrohr der Eisernen Garde war. befand sich bereits feit der Einstellung seiner Zeitung bis Mitte Dezember v. I. in einem Konzentrations lager, wurde dann aber auf Grund einer' Erklärung, datz er sich von der Eisernen Garde lossage, aus freien Fuss gesetzt. Seine neuerliche Unterbringung in einem Lager erfolgte mit der Begründung, datz er sein Versprechen nicht gehalten habe und wieder in unerlaubtem Sinne politisch tätig gewesen sei. Wegen Mordversuchs verurteilt. Hamburg, 14. Januar. Den 21jährigen Wilhelm Kopsckek, der in der Nacht vom 17. zum 18. Juli 1938 in Ochsenwärder die Tochter seines Arbeitgekers vorsätzlich und mit Ueberlcgung z« töten versucht hatte, verurteilte das Hamburger Schwur gericht am Freitag wegen Mordversuchs unter Zubilligung des Paragraphen 51, Absak 2. zu 15 Monaten Gefängnis und nete zum Schutze der Allgemelnbeit die Unterbringung des geklagten in einer Heil- und Pflegeanstalt an. Kopschek hatte die Tochter seines Arbeitgebers seinen gaben nach aus verschmähter Liebe mit Messer und Strick zubringcn versucht, nachdem er im Anschluss an einen dnrck- zechten Abend in das Schlafzimmer des Mädchens mit Hilfe einer Leiter elnaestiegen war. Durch das laute Schreien des Mädchens erschreckt, hatte der offensichtlich geistesschnmche Buricke jedoch von seinem Vorhaben abgclassen und das Weite gesucht. Klosterbibliotheken in städtischer Betreuung. Die Stadt Magdeburg beabsichtigt, die bekannte Bibliothek des Klosters „Unser lieben Frauen" und die St.-Mauritius- Blbftothek des Domes In dle Obhut der Stadt zu übernehmen, um den wertvollen alten Bllcherbesitz vor fremden Zugriffen zu sichern und für die Erhaltung, Neuerung und Einsichtnahme für dle Oefsentllchkett zu sorgen. Der Motor tut noch immer gute Dienste. Lond»», 14. Januar. Die englische Luftabwehr von Co ventry hat vor kurzem einen Motor zur Verfügung gestellt bekommen, der imstande sein soll, Wasser im Ernstfall in grossen Mengen aus Flüssen und Wasserwerken herauszupum- pcn. Dieser Motor aber Ist ein Motor mit Geschichte. Er stammt nämlich aus dem grossen Auto, das einst König Georg V. besaß. Dieser Motor entwickelt heute noch 50 PS. Für die Staatsprozessiouen, für die großen Aufmärsche, bet denen da»