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Vs8 Bon Alfred Hülsenbeck. „ . , bauen wir uns ein Nest!" sagte der jungverheiratete Kaufmann X. zu seiner strahlenden Frau. „Und du kannst selbst bestimmen, wie es werden soll. Geh zu einem Architekten und steh zu, das; es etwas Hübsches wird. Danz nach deinem Geschmack!" Und Frau T.. die vor lauter Freude über diesen goldigen Ehemann ganz aus dem (noch nicht gebauten) Häuschen war, ging zu einem Architekten. Das ist zu aNgemein gesagt. Nicht zu einem beliebigen Architekten nach dem Adreßbuch, sondern zum besten Architekten in der ganzen Stadt. Mit dem hatte sie tagelange Konferenzen, und der Archi tekt hatte monatelang zu tun, um die umfangreichen Zeichnun gen und Vorcntwiirse für das 'Nest herzustellen. L. wunderte sich zwar, das; die Vorbereitungen zum Nestbau so lange dauer ten, aber als immer noch goldiger Ehemann schwieg er galant, und als eines Tages endlich die Bauzeichnungen kamen, unter schrieb er sie, ohne einen Blick darauf zu werfen. Das heisst, er konnte auch gar keinen Blick daraus werfen, denn feine Frau hielt die Zeichnungen zugcdcckt, und um der jungen Frau, die mit verzücktem Gesicht dabeistand, zu zeigen, das; er sich ihrem Geschmack bedingungslos unterweise, vielleicht auch weil er keine Ahnung von Architektur hatte, unterschrieb er, ohne die Zeich nungen zu sehen. Ein wirklich goldiger Ehemann. Vielleicht wäre es mit der Doldigkeit aus gewesen, wenn er die Zeichnungen gesehen hätte. So war sie erst ein paar Wochen später aus, als der Architekt diskret ansragte, wie es nun mit der Finanzierung des Nestes stehe, und Herrn T. auf besten verständnislose Miene hin die Bauzeichnung erläuterte und ihm unter dem Siegel der Ver schwiegenheit verriet, das; Frau T. auf der Hochzeitsreise von der Amalienburg bei München so entzückt gewesen sei, daß sie in einem getreuen Abbild dieses Schlosses zu wohnen wünsche. Lediglich dem Umstand, das; die Matze dem Bauplatz entspre chend verkleinert werden mutzten, sei es zu verdanken, dah er Herrn T. die ganze Geschichte für den vorteilhaften Preis von nur 160 ovo RM. hinsetzen könne. Freibleibend natürlich. Und wie gesagt, streng unter dem Siegel der Verschwiegenheit, denn das Danze solle doch eine Ucbcrraschung für ihn sein. Die Ueberraschung war glänzend. Herr X. geriet genau so wie seine Frau aus dem fnoch nicht gebauten) Häuschen, er klärte, das; er natürlich nur an ein solches Häuschen gedacht habe, getreu dem geflügelten Worte: „Raum ist in der kleinsten Hütte ...", und nicht an eine Amalienburg, ein Echlotz, das für Ihn und feine Frau ein Luftschloh bleiben müste. Und um das zu demonstrieren, warf er die Bauzeichnungen in den Ofen, wo sie als Rauch in die Lust aufgingen. Das Luftschlotz kostete Herrn T. 6500 RM. Vergütung für den Architekten, und da man nicht so leichten Herzens 6500 RM. für ein Luftschlotz bezahlt, auch noch die Derichtskosten, sowie die Liebe seiner Frau, die seit dieser Zeit nicht in der Amalien burg, sondern möbliert wohnt. Es ist aber zu hoffen, datz sie nach einiger Zett herben Grollens doch kuriert ist, und dah das junge Paar sich wieder versöhnt. >V38 >vir6 3U8 6en einreinen Han68ckuken? Am Covent Garden Market liegt ein grotzes Haus, das in diesen Tagen sein 125jähriges Jubiläum seiern kann — nämlich das Londoner Fundbüro, das im Jahre 1813 aufgemacht wurde und sich bis zum heutigen Tage in seiner merkwürdigen Eigen schaft bewähren konnte. Anfangs genügten einige kleine Zim mer in diesem Haus, um die Fundgegenstände aus London unterzubringen und dort gleichzeitig die Auktionen zu veran stalten, durch die den vergessenen Gegenständen rin neuer Be- sttzer verschafft wurde. In einer Hinsicht sind sich die Bewohner von London treu geblieben: sie sind heute noch so vergesstich wie vor 125 Jahren. Nur haben die Gegenstände ein wenig gewechselt. Vor sechzig Jahren befanden sich unter den Fundgegenständen Kühe Pferdekrippen und Hufeisen. Heute aber spielen die Regen schirm« die wichtigste Rolle. 60 000 „Umbrellas" werden in jedem Jahr vergessen und nachher wieder bündelweise verkauft — immer zwölf Stück zusammen. Nur so sind di« Althändler au» Soho bereit, di« Regenschirme zu übernehmen. Bei Gelegenheit des Jubiläums erinnert man sich einiger aufregender Episoden. So sollte im Jahre 1008 die Flagg« der amerikanischen Fregatte „Thesapeake" versteigert werden. Q, korvnrrr. 45, nsko ämmonsip. 40 Klieken 8vlion »b 150.- II tt->i«s»«oi!o i-inis 28 258oklafrimmei-2b295.- klgvns -u. 258peisoiimmei'sb235.- II <-»arünck»t 1878 Tslepbon 2108S khsstancksckaeloben schrift der Musik kennt doch Noten nicht nur auf, son dern auch zwischen den Linien." „Die meine auch!" versicherte der Alte. „Zwischen Lust und Freude steht: Begeisterung, zwischen Freude und Gelassenheit: Heiterkeit, zwischen Gelassenheit und Traurigkeit: Verstimmung, zwischen Traurigkeit und Leid: Aerger. Auch die Hilfslinien über und unter dem System der klassischen fünf Linien finden Verwendung: jenseits der Lust gibt es Eintragungen für Ueberschwang, Uebermut, Ausschweifung, jenseits des Leids für Gram, Verdüsterung, Verzweiflung. Sie sehen, ich lasse keines der Hilfsmittel unserer Notenschrift unverwertet." Herzen im Dreivierteltakt Ich war wirklich verblüfft. — „Und der Takt?" fragte ich. „Und die Tempi?" „Wenn Sie es recht überlegen", erklärte mein Gegenüber, „dann morden Sie selbst finden, wie not wendig Angaben für. Takt und Tempo bei einer Noten schrift des Gefühls sind. Das Aufstoigen von ruhiger Gelassenheit zu beglückender Heiterkeit, strahlender Freude und herzbezwingender Lust kann dem Menschen in wenigen Stunden, ja Minuten widerfahren. Das gibt ein Allegro ganz klaren Stils. Der gleiche Vorgang kann sich aber über Tage, ja über Wochen und Monate ausdehnen. Dann bleiben zwar die Motive der Gefühls wandlung dieselben, aber das Tempo heißt Adagio, wenn nicht Largo . . ." „Wer aber bestimmt den Takt?" „Der Mensch und das Erlebnis. Oder meinen Sie, die Musiker hatten im Dreiviertel- oder S"chsachteltakt komponieren können, wenn uns solck" Möglichkeiten wo wird 6er beste Kaktee Lekoekt? Line krau erkor8ekt cis8 ^388er Line 6eutscke QeivLsserkarte entstellt — Vas (rebeininks 6er vatkkrankbelt „Das Master ist das Beste" lautet der Spruch eines griechi schen Weisen. Es ist das natürlichste und älteste Getränk des Menschen und ihm ebenso notwendig wie die Luft. Man kennt Beispiele, datz Menschen, die nur Master zum Leben hatten, sich länger als acht Tage ohne Nahrung halten konnten, wäh- rend die, welche jeder Flüssigkeit beraubt waren, den fünften Tag nie mehr überlebten. Eine bemerkenswerte Rolle spielt das Master bei den ver schiedenartigsten Heilverfahren. Wie wären fieberartige Erkältungskrankheiten snamentlich Grippe) ohne feucht« Eanz- und Teilpackungen, Halsentzündungen ohne Wickel, Kopf schmerzen ohne kühlende Kompressen, Ermüdungs« oder Krampf erscheinungen in den Beinen, Schlaflosigkeit, ohne feuchte Ban dagierungen zu beheben? Die wissenschaftliche For schung hat sich des Masters angenommen und erweist damit dem Bolksganzen, der Volksgesundheit einen leider nur von wenigen gewürdigten Dienst. In langfristiger Kleinarbeit werden nicht nur Tiefe, Strömung, Gezeiten und ihre Ein wirkungen, sondern auch die Zusammensetzung des Meer, und Flutzwassers erforscht. Es gibt eine eigenartige Krankheit, die Haffkrank, heit, die bei Menfch und Tier in der warmen Jahreszeit austritt und ihre Ursache in Zersetzungserscheinungen des Masters haben soll, wie langjährige Forschungsarbeiten von Frau Professor Dr. Lotte Möller ergeben haben. Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen oder noch nicht restlos ausgewertet. Im Rahmen von Frau Professor Möllers Hass- Forschungen, die vom Hafenamt in Pillau unterstützt wurden, lagen auch die Erwägungen einer Trockenlegung des durch einen Dünenwall von der offenen See abgetrennten Meeres teils. Nach Beendigung der Haff-Forschungen wird Frau Pro fessor Möller die Oder« und Havel-Forschung in An- griff nehmen und dann die Gewässer des Harzes studieren. Im Anschluß daran wird sie di« Besonderheiten der deutschen Flutz- und Eewästerwelt festlegen, wobei die Wandlung des Masters durch Hoch- und Tiefstand eine wesentliche Berücksichtigung er fahren wird. Der Reichsforschungsrat hat die erforderlichen Mittel bereitgestellt, denn die Ergebnisse derartiger Studien machen sich in den verschiedensten Gebieten des praktischen Lebens geltend. Man weiß dann ganz genau, wo es am zweck mäßigsten sein wird, diese oder jene Fabrik zu errichten. Obst und Blumenkulturen anzulegen, Siedlungen nicht unvergessen, während chemische, physikalische und biologische Eigenschaften der verschiedenen Quellen, Flutzläufe und Seen ihre Eignung zu Kurzwecken anzeigen, big schließlich «ine von Frau Möller geplant« Gewässerkarte Deutschlands entstanden sein wird, von der jede Auskunft über diesen Fluß und jenen Bach ohne weitere» abzulesen sein wird. Was alle« von der Beschaffenheit des Was ser» abhängig ist und worüber uns die Forschung»- ergebniste zu belehren imstande find, sei hier nur kurz gestreift. Da ist zunächst einmal die Zubereitung von Mahl« zeiten und Getränken, bei denen sich die Aroma zer störende oder steigernde Wirkung des so oder so zusammen gesetzten Masters bemerkbar macht. Viele Federn haben sich über die Rolle des Masters bei der Tee- und Kafseezubereitung in Bewegung gesetzt. Was nützen die allerbesten, frisch gebrannten Bohnen, wenn einem das zu verwendende Master den schönsten Kaffee bzw. sein Aroma verdirbt, denn, wenn es nicht weich ist, sondern hart, also kalkhaltig, ist das emp findliche Aroma dahin. Aehnliches gilt vom Tee. Es ist auch nicht unbekannt, datz dieser nicht von Negern gepslückt werden darf, da der diesen eigentümliche starke Rastegeruch sich den empfindlichen Teeblättern mitteilen würde! Die Wissenschaft hat zur Kaffeebereitung eisenhaltige Mineralwasser empfohlen, indem man sich auf die Tatsack)« beruft, datz der „Göttertrank", die „Nahrung edler Geister, aller Sorgen Meister" an Orten, wo sich Gesundbrunnen befinden (Karlsbad) deshalb so vor- tresslich mundet, da man sich dort zur Bereitung des Mineral- wasterbrunnens bediene. Auch die Bewegung des Wassers spielt eine Rolle. Bei Beginn des Siedens entwickelt sich die Wasserbewegung vom Grunde des Kessels aus und steigt all mählich in bestimmter geometrischer Form in die Höhe. Dann erst bildet sich der notwendige Strudel auf der Oberfläche. Dieser Vorgang wird meist nicht abgewartet. Die Strömung«« des wirklich kochenden Wassers, namentlich bei beginnendem Siedcprozetz, spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitung eines vollkommenen Kaffeegetränks, denn nur so wird das Pulver vollkommen ausgenutzt und — man braucht weniger davon. Gehen wir vom Genuß zur praktischen Alltäglichkeit über, begegnet uns wiederum das kalkhaltige Wasser als An greifer auf unsere Wäsche. Auch in der Säuglings pflege macht sich die Bedeutung einer einwandfreien Ve« fchaffenheit geltend, weswegen die hauswirtschastliche Versuchs und Forschungsstelle des Deutschen Frauenwerks sich mit großem Interesse den Studienergebnisten von Frau Prof. Möller zu wendet. die in volkshygienischer und wirtschastlicher Hinsicht heute noch nicht zu ermessenden Einfluß gewinnen werden, überall dort, wo wir dem Angriff unzweckmäßigen oder schäd lichen Wassers aus unsere Kochkünste, unsere Gesundheit und allgemeine persönliche und häusliche Pflege preisgegeben find. Diese Fregatte war von einem britischen Schiff in der Boston bucht besiegt worden. Ein Engländer und ein Amerikaner kämpften um diese Flagge. Jeder wollte die Flagge seinem Lande retten. Schließlich trug der Amerikaner mit 850 Psund Sterling den Sieg davon. Erössnet wurde die Auktion der Flagge mit einem Psund. In den Katalogen der letzten Jahre finden sich mancherlei fröhliche Dinge, die zur Versteigerung angesetzt waren, zum Beispiel „112 Damenhiite im Sack" oder fünf Ostereier, eine Kiste Feigen, Haarwaschpulver und was man sonst noch alles so in der Welt und in einer Weltstadt wie London finden kann. Auch werden im Jahre rund 100 000 Kleider unter irgend welchen Umständen in London liegen gelassen, verloren oder vergessen, die Frauen scheinen jedenfalls die stärkste Vergeblich keit zu zeigen. Ein Problem für sich ist die Weiterverwendung der einzel nen Handschuhe. Diese Handschuhe gehen teilweise in die Ko lonien, in die Baumwollpslanzungen oder in die englischen Gemüsefelder. Dort braucht man nur einen Handschuh, da man ja nur mit einer Hand pflückt. Eine besondere Fabri kation von einzelnen Handschuhen würde sich lohnen. Und deshalb setzen sich die Besitzer dieser Gemüsefelder und der Pflanzungen mit den Auktionshäusern in Verbindung. Ein Artikel, der sonst nicht an den Mann zu bringen wäre, wird zu guten Preisen erworben. Z1u8 einem Verlierer wurden 25 In einer der Hauptstraßen von Sydney wollen am gleichen Nachmittag nicht weniger als 25 Menschen den genau gleichen Betrag von etwas über 2000 Mark verloren haben. Dies stellte sich jedenfalls heraus, als die Polizei bekannt gab, datz «ine Brieftasche mit dem genannten Betrag in Banknoten gesunden worden sei. Da der wirkliche Verlierer zufällig nicht die genaue Zusammenstellung des Betrages in Banknoten angeben konnte, halt« di« Polizei tagelang damit zu tun, alle Ansprüche nicht im Blute lagen? Wenn wir jung sind, dann bringt uns etwa ein Herzenserlebnis leicht in Dreivierteltakt. Wenn wir älter geworden sind, ziehen wir die lang sameren Taktarten vor. — Solange unser Blut rasch geht, schätzen mir das Presto und Prestissimo, mit der Zeit aber kommt der Geschmack, am Andante. Takt und Tempo richten sich weitgehend nach dem Alter, wenn auch noch mancher greise Feuerkopf eines Allegro furioso fähig ist — Gott sei Dank!" Spiel und Ernst „Und wie sind Sie auf das Ganze gekommen?" „Wie man auf solche Erfülle kommt: auf der Suche nach einem brauchbaren Werkzeug der Selbst kontrolle. Wenn Sie sich selbst beobachten, werden Sie finden, daß bestimmte Vorgänge: ein plötzliches Er schrecken, eine große Freude, eine nervenzerreißende Geduldsprobe etwa, stets auf die gleiche Weise in Ihrem Empfindunasleben wirken. Wer sich selbst kennt, kann sich beherrschen und so eher dem Schicksal gewachsen zeigen. Man muß um seine Leitmotive wissen, wenn man damit ein anständiges Leben komponieren will." „Also dock mehr als nur ein Spiel?" „Sagen Sie das nicht! Auch dem Kinde ist ja das Sviel Ernst. Das Spiel ist für das Kind der Weg, die Welt und sick selbst zu begreifen. Als Erwachsene gehen wir diesen Weg weiter — mit wirksameren Hilfsmit teln, aber oft gehindert durch die Befangenheit des viel fältigen Wissens. Ist es nicht eine innere Befreiung, wenn man für sich eine Möglichkeit findet, um sich immer wieder daran zu erinnern, daß Spiel Ernst und Ernst Spiel ist?" genauestens zu prüfen und schließlich vemjcnigcn, dessen Anspruch am wahrscheinlichsten klang, das Geld auszuhändigen. Siebe« andere hatten auf gut Glück Aussehen und Inhalt der Brief« tasche ebenfalls ziemlich genau beschrieben. „Verwöknt eure Kin6er!" Ein amerikanischer Professor an der Omaha-Univerfität hat in einer Vorlesung allen Eltern den Ratschlag gegeben, ihre Kinder von Geburt an zu verwöhnen. Diese Erziehungsmethode bringe goldene Früchte ein. Verwöhnte Kinder gehen nämlich nach der Meinung des Professors mit einem Gefühl der „Sicherheit und der Ueberlegenheit" in die Welt hinaus, «in Gefühl, das über alle schwierige Situationen leicht hinweghilft. Boshaft« Kritiker haben dagegen eingenxmdt, datz der Professor ostenbar zu den „nichtverwöhnten Menschen" gehöre, da er di» pädagogischen Schwierigkeiten so schlecht zu meistern versteht. veutrscke 8täätensmen in Kanada Daß es in den Vereinigten Staaten von Nordamerika un zählige deutsche Ortsnamen gibt, ist allgemein bekannt. Aber auch der Osten Kanadas ist reich an deutschen Ortsnamen, wenn es sich auch zumeist nur um kleinere Siedlungen handelt, die ein mal Ausgangspunkt deutscher Pionierarbeit waren. Hat auch der Weltkrieg mit seinem Haß und Vcrnichtungswillen die Hoch burg des kanadischen Deutschtums, die Stadt Berlin, von der Landkarte verschwinden lassen, so gibt es in der Provinz Neu schottland doch noch ein West-Berlin. In der Provinz Ontario find fast all« deutschen Gaue mit Ortsnamen vertreten; da gibt «» ein Dresden, Mannheim, Heidelberg, Breslau, Rostock, Metz, Minden, Loburg, Hannover, Neustadt, Blenheim, Osnabrück, Raiham, Holstein, Neu-Hamburg, Wartburg, Baden. kernsrä 8ksw 8prickt mit Luripi6es Viele Damen der Londoner Gesellschaft haben den Ehrgeiz, zu ihren Gästen auch eimnal den in London ansässigen irischen Dramatiker Bernard Shaw zählen zu dürfen. So hagelt e» Einladungen, die Bernard Shaw fast ausschließlich zurückweist. Neulich waren feine Diener sämtlich ausgegangeu und da« Telefon begann mit einer derartigen Ausdauer zu klingeln, daß der Dichter den Hörer abnahm. Es meldet« sich «ine weibliche Stimme, di» unbedingt Bernard Shaw zu sprechen wünschte, weil fle ihn «inladen möchte. „Um Gottes willen", sagte der Dichter mit verstellter Stimme, „ich darf ihn auf keinen Fall stören. Er unterhält sich gerade mit Euripides." Von der Dame, die in der griechischen Literatur nicht gerade heimisch war, wird berichtet, daß st« noch einige Tage lang nach Mister Euripides sucht«, um auch diesen, der al» Geiprachsparlner Bernard Shaw» nicht ohne Bedeutung fern konnte, zu einem Teenachmittag einzuladen. Lirrkabrik in ^Ke88inien Wenn es sich auch nur um künstliches E>» handelt, das jetzt im Italienischen Imperium Afrika-Ost, und zwar in Harrar pro duziert wird, so ist die Errichtung der ersten Eisfabrik in Abessinien doch für die dortig« Bevölkerung ein gewisses Ereig nis, das die tiefgreifenden Umwälzungen in den Lebensbedin gungen auch von diesem End» her beleuchtet. Der ttalienische Bundessekretär inspiziert« soeben diese erste afrikanisch« Eis« fabrik. Es wird dort kristallische» Ei» in Blöcken von 2V Kilo gramm produziert; etwa 35 Quinta!« (gleich 70 Zentner) Ei» täglich können geliefert werden. Da besonders die Gegend am Roten Meer zu den hetßesten der Welt gehört, so kann die do'- tige Bevölkerung diese Etsproduktion wohl gebrauchen.