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D—nnrstatz, L4. Februar 1988 Süchsisch« Volkszeitung Nummer 47. Sette 4 ersten deutschen Waisangexpedilion autzerordentlich eindrucksvoll, al» da» Walfleisch in allen Formen zubereitet auf den Tisch kam, ohne datz es In der ersten Zeit als solches erkannt wurde. Da» welche strukturlose Walfleisch hält nach Aussehen und Ge schmack die Mitte zwischen Rind- und Schweinefleisch und ist weder sehnig noch fetthaltig; vor allem schmeckt es nicht nach Fisch, da der Wal ein Warmblüter ist. Das zum Genüsse be stimmte Fleisch wird aus dem Rücken junger Wattiere entnom men, als Schnitzel oder Braten zubereitet, zu mehreren Wurst sorten verarbeitet und als wohlschmeckendes, zartes Rauchfleisch konserviert. Neben diesen der Nahrung dienenden Erzeugnissen des Wals verwertet man auch die Barten, die aber nicht mehr zu Hornknöpfen und Korsettstäben verarbeitet werden wie früher, sondern aufgefasert als Rohmaterial zur Biirstenherstel- lung dienen. Neuerdings werden auch die Organe und Drüsen des Wal- körpcrs, wie Milz, Leber, Nieren, Bauchspeiscldriise, Gehirn drüsen und anderes gesammelt, konserviert und in der che mischen Industrie zu Derdauungs- oder Nervenpräparaten oder wertvollen Heilmitteln verarbeitet. Der Wal stellt somit einen hochwertigen Rohstosfträger dar. Bedenkt man, datz das zum menschlichen Genuss geeignete Rückensleisch eines jungen Wals 5 bis 10 Tonnen schieres Fleisch enthält, also von einem Tier allein 5000 bis 10 000 Kilogramm hochwertiges, geniehbarcs Fleisch verkauft werden könnte, und rechnet man noch das aus einem Wal gewonnene Oel von rund 20 000 Kilogramm hinzu, dann kann man ermessen, welch eine wertvolle Nahrunosquellc ein Wal darstellt. Es Ist fürwahr ein grotesker Gedanke, datz eine ganze Stadt von einem Tier leben könnte. 0rvr«ivn an die Kehl* stand, in ihn einen Teilhaber ausgenommen, der rund 3000 Mark einbrachte. Der Teilhaber sah sich bald ent täuscht, denn die Schulden des Angeklagten waren gröher, als vermutet und vor allem stellte sich heraus, datz der Angeklagte erheblich, vor allem wegen Betrugs und Rückfallbctrugs, vor beitraft war. Also forderte der Teilhaber schleunigst sein Gelb zurück. Der Angeklagte sah in diesem Verlangen einen Akt ausgesprochener Unfreundlichkeit und seine Wut steigerte sich noch, als er erfuhr, datz sein ehemaliger Teilhaber anderen Ge schäftsleuten sein Mitzgeschick erzählte und dabei auch die Vor strafen des Angeklagten nickt verschwieg. Als sich der Teil haber wieder einmal in Radeburg sehen lieh und am Haus des Angeklagten vorbcikam, stürzte dieser hinaus und verprügelte ihn, so datz der Angegriffene hinstürzte. Die Strafkammer hob das Radeburger Urteil auf, weil sie nur den Tatbestand einer einfachen Körperverletzung für erfüllt sah. So erhielt der An geklagte drei statt fünf Monate Gefängnis. Dresdner Pollrelb.-rtcht Futzgänger nahm Handtaschendieb fest. Am Mittwoch, ae- gen 23 Uhr, versuchte ein Mann auf der Schweizer-, Ecke Liebig- Stratze, einer Frau die Handtasche zu entreitzen. Die Fran wi dersetzte sich und rief um Hilfe, woraus der Täter ohne Bente flüchtete. Ans den Vorgang wurde ein Futzgänger aufmerksam, der den Burschen in dankenswerter Weise verfolgte und nach längerem Suchen aus der Langemarckstratze festnahm. Er wurde der Polizei übergeben. Warnung, falscher Bankbeamter. In Städten Deutschlands sucht seit Mitte September v. I. ein Betrüger ältere Frauen auf, die Konten bei der Sparkasse oder Bank besitzen, um im angeblichen Auftrage Unstimmigkeiten auszuklären. Er lätzt sich den Besuch bescheinigen und entwendet in unbeobachteten Augen blicken unbeschriebene Blätter aus Kontobüchern. Nach seinem Weggänge füllt er mit durchpauster Unterschrift der Kontoin haberin und einem höheren Betrag Ccheckformulare aus. die er durch dritte Personen zur Einlösung vorlegen lätzt. Personen beschreibung: Etwa 25 Jahre alt. 108 cm grotz, schmächtig, dun kelblondes Haar, schmales Gesicht, braune Augen, norddeutsche Mundart. Sollte der Betrüger in Dresden auftreten, veran lasse man seine Festnahme Fahrräder gefunden. In der letzten Zeit wurden Im hie- siaen Stadtgebiet Damen- und Herrenfahrräder der Marken „Opel", „NSU" und ohne Markenbezeichnung gefunden, die of fenbar gestohlen sind. Die Geschädigten können sich werktags von 11—14 Uhr, sonnabends von 11—13 Uhr im Polizeipräsi dium, Schietzgasse 7, Zimmer 71 a, melden. Der Handel mit Faschingsartlkeln. Das Polizeipräsidium teilt uns mit: Auch dieses Jahr werden zum Handel mit Fa schingsartikeln nur solche Händler zugelassen werden, die einen von der „Wirtschaftsgruppe ambulantes Gewerbe" im Einver nehmen mit dem Polizeipräsidium ausgegebenen Standplatz zu geteilt erhalten haben und eine von dieser Gruppe abgeftem- pelte Armbinde tragen. Mit Feuerwerkskörpern (Ziindblätt- chen, Knallerbsen und -korken, sogenannten Kanonenschlägen usw.) darf nicht gehandelt werden. Auch der Verkauf von Schreckschutzwaffen nebst Munition ist unzulässig. Ausserdem wird darauf hingewiesen, datz das Feilbieten von Pritschen und ähnlichen zum Schlagen geeigneten Gegenständen auf öffent lichen Streiken, Wegen und Plätzen durch Bekanntmachung des Polizeipräsidenten vom 7. Februar 1934 verboten ist und Zu widerhandlungen mit Geldstrafe bis zu 150 RM. oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft werden. : Arbeitsbesprechung der HJ-Pressereserenten. Die HI- Pressereferenten des Bannes 108 (Dresden-Land) hatten sich dieser Tage im HI-Schulungsheim Hasenberg in Dresden zu einer Arbeitsbesprechung zufammengesunden. Der Leiter der Presse- und Propagandastelle des Bannes 108 ging aus die Werbeaktion für das diesjährige Sommerlager ein. das in Bomst in der Kurmark liegen wird. Die HI wird an alle Be triebsführer und Lehrmeister die Forderung stellen, ihren Lehr lingen und Jungarbeitern für die Dauer des Sommerlagers, das voraussichtlich vom 13. bis 26. Juli staltfindet, bezahlten Urlaub zu geben. : Das Schlosserhandwerk im vlerjahregplan. Am Montag 16.30 Uhr sinket, wie schon berichtet, im Neustädter Kasino eine öffentliche Vortragsveranstaltung des Reichsinnungsverbandes des Schlosserhandwerks statt, die der Umstellung des Schlosser und Maschinenbauerhandwerks auf die neuen Werkstoffe dient. Im Auftrage des Reichsinnungsverbandes des Schllosscrhand- werks spricht Dr. Paul Mahlberg (Berlin) über das Thema; „Das Schlosserhandwerk im Bicrjahresplan." : Mauk- und Klauenseuche ln Dresden erloschen. Im städt. Vieh- und Schlachthofe wurde am 22. d. M. bei einem aus Beobachtungsgebiet zugefiihrten Rinde die Maul- und Klauen seuche sestgestellt. Nach Abschlachlung sämtlicher zum Schlacht viehmarkte aufgelriebenen Tiere ist die Maul- und Klauenseuche hier wieder erloschen. : Zwei Schulkinder von Kraftwagen erfasst. Am Mitt woch, 13 lihr, lies aus der Grunaer Ecke Lennöstrotzc ein zwölf- jähriger Junge in einen Personenkraftwagen. Er wurde zu Boden geworfen und trug.Handverletzungen und Gehirnerschüt terungen davon. Wenig später wurde aus der Leipziger Ecke Torgauer Strotze ein Schulmädcl)en von einem Personenkraft wagen erfasst und verletz«. In diesem Falle war der Fahrer des Autos der schuldige Teil. Aus Dresdner Gerichissälen Keine Strafe besserte Ihn. Der am 14. Oktober 1912 geborene Herbert Strohdach, der sich vor der 34. Grotzcn Strafkammer des Dresdner Landge richts wegen einfachen und schweren Rückfalldiebstahls verant worten mutzte, ist trotz seiner Jugend ein gefährlicher Gewohn heitsverbrecher und kam jetzt an der ihm drohenden Sicherungs verwahrung mit knapper Not vorbei. Seit seinem 15. Lebens jahr Ist der Angeklagte sehr oft wegen Diebstahls bestraft wor den. Der Angeklagte hatte am 3. November 1937 eine mehr als zweijährige Gefängnisstrafe abgesessen, kam in die Freiheit und war eine Woche später im alten Gleis. Der erste, den er bestahl, war sein Untermieter, bei dem zwar ein regelrechter Einbruch missglückte, der dafür aber einen Mantel und einen Anzug einbützte. Wenige Tage später beging der Angeklagte elne Reihe von Einbrüchen und Einbruchsversuchen in Moritz burg und Obcrmittelebersbach, Der Angeklagte erbeutete bei seinen Einbrüchen und Einsteigediebstahlen Lebensmittel, ein Fahrrad und viel anderes Zeug, für das er zum Teil nicht einmal Verwendung hatte. Nach nicht einmal drei Wochen war sein Traum von der Freiheit zu Ende, denn bereits am 22. November satz er wieder in Untersuchungshast. Die Straf kammer versagte In asten Fällen mildernde Umstände, sah von der beantragten Sicherungsverwahrung zwar ab, erkannte aber aus insgesamt drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust. Der Geldgeber erhlelt Prklgel. Die 35. Grotze Strafkammer verhandelte eine Berufung des am 18. März 1900 geborenen Karl Sckiemann, der sich mit fünf Monaten Gefängnis, die er vom Schöffengericht Radeburg erhielt, nicht zusriedengeben wollte. Der Angeklagte hatte in Radeburg einen Geschäftsbetrieb und, weil ihm das Wasser bis clsr l.ousttr l. Bautzen. Bei dem am vergangenen Sonnabend und Sonntag vvn sämtliä-cn Bautzener Sänoerchören durchgefiihr- ten Singen in den Bautzener Gaststätten konnten 300 RM. für das WHW. gesammelt werden. l. Bautzen. Eine Bauernversammlung im Be reich der Kreisbouernsclzast Bautzen findet in Schirgis walde am Freitag, -em 25. Februar um 17 Uhr im Erbgericht statt. l. Bautzen. Ihren 7 9. Geburtstag feiert heute Frau Marie Krause geb. Richter, Töpferstratze 8, in geistiger Frisch. Frau Kraus« war mif -en Äochenmärktcn in Bautzen und Umgebung eine wohlbekannte Erscheinung. Jeder kaufte gern an ihrem Griinwarenstand. Auch auf der Schietzblciche konnte man sie immer sehen. Ueber 30 Jahre lang hat sie hier die Fahrräderausbewahrung betreut. Ein schweres Unglück kam über sie, als sie 1928 das Augensicht vollständig verlor und sie ihre ganze Tätigkeit aufgeben mutzte. I. Schirgiswalde. In der hiesigen Verbandsberufs schule herrscht gegenwärtig ein dauerndes Kommen und Gehen. Selbst die Volksschule mutzte wiederholt Klassenräume und Lehrkräfte nnt für den grotzen Berufswettkampf zur Ver fügung stellen. In d«r Vorwoche zeigten bereits über 400 Wett kämpferinnen Ihr Können. Während die theoretischen Auf gaben restlos in der Schule erledigt wurden, wurden der Schul leitung für die Durchführung der praktischen Aufgaben von vie len Betrieben die entsprechenden Werkstätten und Wcrkmaschi- nen zur Verfügung gestellt. 250 Wettkämpfer treten noch im Laufe dieser Wocl»e zum Wettkampf an. Als schönen Abschlutz sichren alle Teilnehmer kommenden Sonntag als sportliche Lei stung einen Geländelauf durch. s. Crostwitz. George Kletzling, ein Schäfer, der Turmuhren baute, wurde vor 150 Jahren, am 15. Februar 1788, in Erostwitz geboren. Von jeher haben die Schäfer neben ihrem Beruf, Pfleger und Betreuer grotzer Schafherden zu sein, Zeit für allerlei Nebenbeschäftigungen gesunden. Vom Stricken und Basteln sind viele zum Grübeln, Denken und Philosophieren ge kommen. So ein Schäfer war auch Johann George Kietzling. Die Kirche in Crostwitz, die durch Erneuerungen und Erweite rungen um die letzte Jahrhundertwende recht jung aussieht, wird von einem Turm aus dem beginnenden 16. Jahrhundert überragt. Als man in den Jahren von 1769 bis 1772 das Got teshaus neu erstehen lietz, war bei den Bauarbeiten auch der Zimmermann Josef Kletzling aus Nixdorf in Böhmen beschäftigt Am 15, Februar 1788 wurde ihm ein Sohn geboren, Johann George Kietzling, der nach der Schulzeit zu den Bauern als Schafhirt ging. Ihm blieb bei diesem Berufe genug Zeit, seine geschickten Hände In Bastelarbeiten zu üben. Er lernte, mit dem Schnikmesser umzugehen. Eine Schwarzwälder Kuckucks uhr regte ihn an, sie nachznakmen und von Grund auf weitere solche Uhren kerzustellen. Er schnitzte Rädchen. Anker und Wel len. Zeiger, Pendel und Zifferblätter aus Holz und hatte seine Helte Freude, als seine kleinen Kunstwerke auch die Zeit richtig anzelgien. Dann wagte er sich an andere Uhren Wand- und Standuhren entstanden. Oberlausitzer „Seeger" (Zelner), die noch heute in manchen alten Bauernstuben tickend und schnarrend die Zelt geräuschvoll einteilen. Im Elternhause richtete sich Kietzling eine kleine Werkstatt ein. in der er nun auch Uhr werke mit Messing- und Eisenrädchen berstellte. Aus dem Schäfer war mit der Zeit ein geschickter Uhrmacher geworden. Schlietzlich ging er daran, auch grotze Turmuhren zu bauen, die zunächst in Ostro und Marlenstern, aber auch in der Nähe von Aus dem Dresdner Kunstleben Klavierabend Birger Hammer. Im Rahmen einer Ver anstaltung des Sachsenkontors der Nordischen Gesellschaft gab der Norweger Birger Hammer einen Klavierabend aus- schlietzlich mit Werken seiner Landsleute, der berühmten Gr leg und Sin ding, der hier weniger bekannten Neupert und Backer-Gröndahl. Dazu hörte man noch fünf der Nor wegischen Bauerntänze, die Grieg nach der Original aufzeichnung Halvorsens (Viol) für Klavier elnrichtcte, und die eine der freundlichsten Gaben des Abends waren. In zahlrei chen der sonstigen Sätze herrschte naturgemätz der der nordi schen Musik eigene dunkle Balladenton vor. Birger Hammer zeigte kraftvolles, gesundes Erfassen und unterstrich den herben Zug dieser Musik. In den leidenschaftlich erregten dramatischen Partien der Griegschen Variationenballade wurden die gehäuf ten Dissonanzen fast zu stark herausgemeitzelt. Entwickelte Tech nik konnte der Pianist In Neuperts Konzertetüden bewähren. Man zeichnete den ausländischen Künstler durch starken Beifall aus. Dr. Kurt Kreiser. Gesangsabend. Thea Schmidt (Sopran) sang im .starkbesnchten Palmengarten Altes und Neues (Gluck, Schubert, Kurt Strieglsr) in geschmackvoller Auswahl und mit vorbild licher, sehr ansehnlich gereifter Stimm- und Vortragskunst. Man dankte der Sängerin mit Recht lebhaft und herzlich, nicht minder ihrem geschmackvollen Begleiter Willy Wolff. Aller lei ältere und neuer« Klavierstücke von Schumann bis zu den Romantikern und Modernen (Chopin, Debussy) steuerte Carl Alber« Schmidt mit subtiler Anschlagskunst und entwickel ter Technik bei. Auch ihm dankte man mit Recht sehr herzlich sür seine geivählten Kunstgaben. Felix von Lepel. Dresdner Lichtspiele Universum: „Immer, wenn ich glücklich bin..." Grad zurecht zum Fasching kommt dieser Revuesilm, der ganz aus Augenschmaus und gute Laune gestellt ist. Carl Lamae hat mit leichter Hand ein prunkendes Bild an das andere ge fügt, Franz Grothe hat eine schwungvolle Musik dazu geschrie ben. Marta Eggerth ist der gefeierte Revuestar Marietta Du val, der im Mittelpunkt der Handlung steht. Und die Freunde ihrer Kunst werden nicht wissen, was sie diesmal mehr bewun dern sollen; den Wohlklang ihres feinen, wohlgeschulten So prans. die erstaunliche Phantasie ihrer Kostüme oder ihre Fä higkeiten als Tänzerin. Neben ihr steht als Partner Fritz van Dangen, dessen grotzen Erfolg als Makaradschah im „Indischen Grabmal" man noch vor Augen hat. Und dann die Parade der Kanonen des Humors, die auch in die finsterste Stimmung eine Bresche schictzen: Paul .Korkiger als Theaterdirektor, vost von Nervosität und Gefühl. Theo Lingen als Ballettmeister Schnul ler, der mit dem Stubenmädchen Hanni, wist sagen der Lucie Englisch, ein unwahrscheinlich schönes Abenteuer besteht, endlich Hans Moser als ewig nöckernder Kassierer mit dem goldenen Wiener Herzen — mehr kann für die Lachmnskeln wirklich nicht geboten werden Man lackt Tränen, wenn der Moser beim Kartenspiel den „Kiebitz" macht, wenn er mit dem Hörbiger sich unter dem müde stimmenden Einflutz des Alkohols ausge zeichnet versteht, während sie sich in nüchternem Zustand dauernd zanken. Man lätzt sich von den melodischen Glanzvunkten der Musik bannen, man freut sich an der rauschenden Folge schöner Revuebilder — und vergisst ganz nach der Handlung zu fragen, die diese Bilder verbindet. Sie ist auch nicht so wichtig und gar nicht neu: der berühmte Revuestar Marietta Duval verliebt sich in einen Gutsbesitzer vom Lande, entsagt der Kunst .. Aber dann ist die Liebe zur Bühne doch stärker. Und schlietzlich gibt der Gatte verstehend nach. Das Zusammenspiel tresslicher Künst ler, gute Regie und Musik machen aus diesem etwas dürren Schema eine festlich leuchtende Folge von Bildern, die mit der frohen Stimmung des Faschings trefflich zusammenklingt. — Das Beiprogramm sührt uns nach Baden-Baden: Auf der Autofahrt von Herrenalb aus lernen wir diesen berühmten Kur ort von seiner herrlichen Umgebung her kennen, bewundern feine schöne Lage, seine prächtigen Gebäude, seine heilsamen Bä der und sein gesellschaftliches Leben. Dr. Gerhard Desczyk. Meitzen, Sebnitz und Leipzig in die Türme eingebaut wurden. Im Jahre 1836 baute er für seine Heimatgemeinde Crostwitz eine Turmuhr Sie wurde in den alten Kirchturm eingebaut und hat viele Jahrzehnte hindurch genau und zuverlässig die Zeit angegeben. Heute ist sie allerdings nutzer Dienst gestellt, sie wird aber im Kirchturm noch ausbcwahrt. Kietzling hat ge gen 50 Turmuhren gebaut und sie in viele Orte der Oberlausitz und Sachsens geliefert. In Leipzig kaufte einstmals Kietzling seine erste Taschenuhr. Sie wird noch heute vom Urenkel des Schafhirten und Uhrmachers in Ehren gehalten. In der Glok- kengietzerei von Weinhold in Dresden wurde Kietzling zum Glockengietzen angeregt. Bald darauf verwandelte er seine Werkstatt in Crostwitz zu einer kleinen Glockcngletzerei. Es gelang ihm auch wirklich, einige gute Glocken zu gietzen, die u. a. in Marienstern, Rosenthal und in Crostwitz aufgehängt wurden. Der Schäfer und Uhrmacher Johann George Kietzling erreichte ein Alter von über 81 Jahren. Er starb am 5. Nov. 1869 in seinem Heimatdorfs Crostwitz. Fast ein Jahrhundert diente sein geschicktes Werk, die Crostwitzer Turmuhr, seiner Helmatgemeinde, bis sie schlietzlich durch eine neue Uhr ver drängt und in den Ruhestand versetzt worden ist. l. Kamenz. Die Militärrenten werden von del Postanstalten bereits am Sonnabend, 26. Februar, ausgezahlt. — Donnerstag abends 8 Uhr linde« im Saale des Fremdenhofes „Goldener Stern" eine öffentliche Kundgebung des Ko lonialbundes, Ortsverband Kamenz, statt. l. Seltendorf. Der nächste Gerichtstag wird am 9. März Im Kretscham abgehalten. Angelegenheiten, die erledigt «verden sollen, müssen bis zum 2. März beim Ortsrichter P. Ludwig angemeldet werden. l. Bischofswerda. Verhängnisvolle Glätte. Beim Ueberholen eines Radfahrers kam auf der Reichsstratze Bischofs werda-Goldbach infolge Glätte ein Personenkraftwagen ins Schleudern, wobei ihm ein entgegenkommender Lastkraftwagen in die Flanke fuhr. Die zwei Insassen des Personenkraft wagens. der vollkommen zerstört wurde, wurden in den Stra- tzengraben geschlendert, der Fahrer erlitt dabei durch die zer trümmerte Windschutzscheibe Schnittwunden. l. Löbau. Brückenpfeiler werden gesprengt. Die vor 25 Jahren auf dem Bahnhossgelände errichteten Brüc kenpfeiler werden gegenwärtig durch Pioniere gesprengt. Dis vier Betonpfeiler waren für eine Brücke geplant, die eine Ver bindungsstrecke zwischen den Eisenbahnlinien Bautzen-Löbau- Görlitz und Löbau-Ebersbach schaffen sollte. Der Brückenbau wurde damals jedoch nicht vollendet und erscheint auch kiinktiq nicht als zweckmätzig. Die Pioniere haben bereits einen Pfei ler gesprengt und werden am Sonnabend die übrigen drei Be« tonpfeiler umlegen. l. Löbau. In der Nähe des Schlachihofes fuhr ein Auto in ein Fuhriverk hinein, da der Lenker des Personenkraft wagens Infolge der stark blendenden Sonne das Richtungszei chen eines In den Schlachthof einbiegenden Fuhrwerkes nicht be merken konnte. Das Pferd des Fuhrwerks stürzte bei dem Zu sammenstotz und trug erhebliche blutende Verwundungen davon. An dem Auto entstand Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt. Das Pferd dürste kaum noch als Zugtier taug lich sein. l. Reichenbach (O.-L.) Ein dreister Einbruch wurde am vergangenen Freitag im Markersdorfer Pfarrhaus verübt. Der Dieb hatte in vier Räumen sämtliche Behältnisse geöffnet und durchwühlt, dabei waren ihm im Amtszimmer 60 RM. Mis- ionsgelder und in der Küche einige Reichsmark der Hausan,ze- tellten in die Hände gefallen. Ein Fahrrad, das in der Diele «and, wurde ebenfasts gestohlen. Der Polizei ist es jetzt ge lingen, den Einbrecher festzunehmen, der im Dezember v. I. in Friedersdorf mehrer« Einbruchsdiebstähle ausgesührt hatte. Den Geschädigten kann ein Teil der gestohlenen Gegenstände wieder zugeführt werden. l. Merzdorf (OL.) Eine Besitzerin sand in einem verbor gen siegenden Hühnernnest 51 Eier, die sämtlich noch brauchbar waren. Amtliche Vekannlmachungen Bautzen. Für den Bauern Max Emil Hübner in Klelnfärstchen, Ortsteil Oberförstchen Nr. 1, wurde auf Antrag des Krets- bauernführers in Bautzen, für den Bauern Paul Hermann Ha sch Ke in Klix, Ortsteil Särchen Nr. 1, auf seinen Antrag am 14. Februar 1938 das Entschuldungsverfahren eröffnet. Die Landständische Bank des ehemaligen Sächs. Markgraftum« Oberlausth in Bautzen wurde zur Entschuldungsstelle ernannt. Die Gläubiger werden aufgefordert, ihre Ansprüche unter An gabe des Betrags, der genauen Entstehungszeit und des Schuld grundes bet dem Entschuldungsamt Bautzen bis zum 25. März 1938 anzumelden. 4. öffentliche Beratung mit den Ratsherren Freitag, den 25. Februar 1938, 17,80 Uhr, tm großen Bürgersaale des Ge wandhauses. Tagesordnung: I. Kenntnisnahmen. II. Rech nungssachen. lll. Beratungsgegenstände: 1. 5. Nachtragshaua- haltssatzung 1937. 2. Grundsteuerhebesatz 1938. 8. Einräu mung einer Grunddienstbarkeit zugunsten des Reichswehrmacht fiskus. 4. Löschung eines Kaufrechts für das Grundstück Pauli- stratze 21. Hierauf geheime Sitzung. Kamenz. os erklärt. , Die als in Verlu t geraten ausgerufenen Sparkassenbücher der Sparkasse der Stadt Kamenz, und zwar Aufwertung» Spar kassenbuch Nr. 48 728 owie das Reichsniark-Sparkassenbuch Nr. 8764 werden für Kraft