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37. Iaftrg Sichelet « mel Wöchentlich. MmetNche« V«,n«^,«t, »nech r>>L<< «tuscht. » Vs«, tl». « Vs«. Lelloeil«-» 17»; d»kch »I« V°s> 170 «Inschlttstlich V»stüb«m>eis»ngsz«bühi, znzllßNch ll» Vs«. VoP>v«ste0g<ld. »tnjil-Nr. 1« Vs« . SMnabind- und 8«fttag«.Nr. » Vs«. Abbestellungen müsse» spätesten» ein« W«he oor «blans l>«e V«,ugV>t schrtslttch bei« veil,« etngegangen sei». Unsere Iritzer vüese» «ei»» «bbestellungr» ent««,«»nehme». VeUagssit Dreien. Anjetgenprets«: di« Ispalttg« 77 mm breit« Zeil« I Vlli siir gamtlienanzetgen S PI«. gilr Platzwünsch« können wir kein« Dewi hl leiste». Sächsische Volkszeitung Schiiftlettung: Dreeden-«., Polleistiast« 17, Feinrus 70711 n. «1017 Seschöfisstelle, Druck und Verlag: Germania Buchdruckeiei und Verlag DH. und G. Winkel, PoUerstrast« 17, Fernruf 71012, Pastscheck: Nr. 102S, Bank: Stadibank Dresden Nr. 01707 Dienstag, 22. Februar 1938 Zm Fall« von höherer Eewatt, Verboi, «inireiender Betrieb-, störungen hat der Bezieher oder Werbungtreibende kein« Ansprache, sall, dl« Zeitung in beschränktem ilmsang«, ver späte, -der nicht erschein«. Ersllllung-ort ist Dreode«. Sine Manz -er Sowjei-Momlie Mehr als die Halste -er Vertreter „liquidiert" Aur die Juden bleiben DNB. Berlin, 22. Februar. Der Fall Budenko hat di« Methoden, nach denen Moskau mit seinen diplomatischen Ver. tretern verfährt, ins grellste Licht gerückt. Die Liste der In den letzten beiden Jahren auf die verschiedenste Art „liquidier ten" Sowjetbotschafter und -gesandten ist heute zu einem solchen Umfang angeschwollen, dah sich die Frage erhebt: Wieviel bleibt von dem alten Bestand der Sowjetdiplomatie überhaupt noch übrig? So ergibt sich, datz von den Absetzungen und Neuernen- nungen mehr als die Hälfte aller Sowsetvertre. tungen betroffen worden ist, datz aber gerade die ent. scheidenden Posten, die mit Juden besetzt sind, so gut wie unberührt geblieben sind. Sämtliche z. Z. bei den Großmächten beglaubigten Sow- jeibotschafter (von Berlin abgesehen, wo der Posten des Sow ie Ibatschafters z. Z. unbesetzt ist) sind Juden: in London M a i s k y - S t e i N m a n n, Paris Suritz, Rom Stein, USA Trojanowski, Tokio Sla wat KI. Dieser entscheidende Stamm der jüdischen Sowietdiplo- matie hat die „Säuberungsaktion" der Auslands-GPU un- versehrt Uber st an den, genau so wie der jüdisckze Außen- Kommissar Finkelstein-Litwinow sich auf seinem Posten behaup tet hat. Die auf die zahlreichen kleinen Gesandtschaftsposten neu ernannten Vertreter sind größtenteils Männer, di« siir Ihre neuen Stellungen nicht die nötige Vorbildung mitbringen. Sie dürsten meist außerstande sein, eine nennenswerte Rolle als Diplomaten zu spielen. So ist die Sowjetdiplomatie jetzt nach der „Säuberung" erst recht in jüdischen Händen. Gin neues GM-Verbrechen ln Paris Oberst Tschimerin ermordet. Paris, 22. Febr. In Paris ist man in den letzten Tagen einem neuen Verbrechen der GPU auf die Spur gekommen. Seit ungefähr einem Monat wurde der frühere zaristische Oberst Tschimerin vermißt. Jetzt wurde unweit einer Seine- Brücke bei Store seine Leiche gefunden. Ihre Untersuchung er. gab, daß Tschimerin erdrosselt und dann ins Wasser geworfen war. In seiner Wohnung gefundene Briefe rechtfertigen den Verdacht, daß der ehemalige zaristische Offizier das Opfer eines politischen Racheaktes geworden ist. Aus verschiedenen Auf zeichnungen ergibt sich, daß er sich verfolgt fühlte. In den Briefen ist auch auf das Verschwinden des Generals Miller so wie auf eine noch geheimnisvolle Verabredung eingespielt, die Oberst Tschimerin für den 18. Januar hatte. Dieses Datum fällt ungefähr mit dem Zeitpunkt seines Verschwindens zusam men. Tschimerin war nach seiner Flucht aus Sowjetrußlaud als Kraftdroschkenfahrer in Paris tätig. Kür die deutsch-polnische Zusammenarbeit Amtliche Stellungnahme der »Gazeta polfta" zur Mrerrcde „Sin neue-, höchst positive- Moment" Warschau, 22. Februar. Die „Gazeta Polska" veröffent licht heute eine Stellungnahme zu den Erklärungen des Führers über die deutsch-polnischen Beziehungen, die durch ihr« Auf- machung amtlichen Charakter trägt. Die Erklärungen des Führers über die deutsch-polnischen Beziehungen hab« die polnische öffentliche Meinung mit wah rer Befriedigung entgegengenommen. Der Relchskanz- ler habe noch einmal bestätigt, daß die neue Phase der Bezie« Hungen zwischen den beiden Nationen die Probe bestanden habe. Er habe weiter an die Rolle erinnert, die der autoritäre Ent schluß Marschall Pilsudskis bei dieser historischen Wende ge- spielt hat. Man könne kaum bestreiten, daß sich derartige Aen- dcrungen mir dann ereignen und beständige Wirkungen erzie len, wenn an solchen historischen Wendepunkten große Indivi dualitäten wacl-en, mächtige Männer — nicht nur durch ihren Willen und Charakter, sondern auch durch ihr untrügerisches Gefühl siir die Staatsvernunst, die in sich die tiefsten Werte des nationalen Instinkts verkörpert — Menschen, die nicht nur gegen den Strom zu schwimmen, sondern die auch dem Strom eine andere Richtung zu geben vermögen. Weiter erinnert das Blatt daran, welches Aufsehen die Er klärung vom 26. Februar 1834 in der Welt hervorrief. Sogar Staatsmänner, die eine Aenderung in den deutsch-polnischen Beziehungen positiv bewerteten, seien nicht sicher gewesen, ob dieses bedeutende Experiment die Probe bestehen werde. Es sei auch nicht weiter verwunderlich, daß sowohl in Polen als auch an anderen Stellen die Danziger Angelegenheiten als eine für die deutsch-polnischen Beziehungen symvtomatische Frage betrachtet würden. Ebenso natürlich sei, daß der Reichskanz ler in seiner offenen, aber darum nicht weniger präzisen Erklä rung die Danziger Fragen berührt hat. Seine Formulierung, datz der polnische Staat die nationalen Verhältnisse respektiert und die Freie Stadt sowie Deutschland die polnischen Rechte, entspreche -en polnisckzen Forderungen und vollkommen einer vernünftigen, objektiven Analyse dos Tatbestandes auf diesem Gebiet. Polen hat keinerlei Interesse, die Freiheit des inneren Lebens der deutschen Bevölkerung Danzigs zu beeinträchtigen und stehe auf diesem selben Standpunkt mit derselben Ent schiedenheit, mit der es vollen Respekt für seine guten Rechts und Interessen fordert. Die Rechte Polens seien zum Teil in dem Rechtsstatut der Freien Stadt, zum Teil in zweiseitigen polnisch-Danziger Vereinbarungen festgelegt und betreffen Zollangelegenheiten, den Hafen. Berechtigungen auf dem Gebiete des Berkehrs- wesens, die Fürsorge über die moralischen und materiellen In teressen der polnischen Minderheit und der polnischen Staats bürger auf dem Gebiete der Freien Stadt. Um diese und nicht um irgendwclä)« andere Interessen kümmere sich unerschütter lich die Regierung der Republik Polen, die sich keiner Doktrin verschrieben habe. Angesichts dieses Tatbestandes werde die Erklärung des Reichskanzlers, die die Achtung vor den polnischen Rechten in Danzig zum Ausdruck bringt, als ein neues höchst positives Moment betrachtet, das nicht nur das friedliche Verhältnis zwi schen Polen und Deutschland festigt, sondern auch zu einer freundschaftlichen Zusammenarbeit führt. Mandschukuo wird dem Antlkomlnlern- Abkommen beitreten Dalren, 22. Februar. (Ostasiendienst des DNB.) Nachdem die mandschurische Presse am Montag nachmittag die Anerken nung Mandschukuos durch Extrablätter gemeldet hatte, nahm sie in den Dienstagmorgenzeitungen Stellung zu dem Ereignis, das für die Oeffentltchkeit völlig unerwartet und überraschend gekommen ist. In großen Schlagzeilen verkünden die Blätter: „Mandschukuo tritt dem Antikomintern-Abkommen bei" Alle Blätter stellen mit Ausdrücken tiefster Dankbarkeit die An erkennung durch den Führer fest und teilen mit, daß nunmehr auch Mandschukuo als autonomer Staat dem Antlnomintern« Abkommen offiziell beitreten werd«. Sine Tat, die -em Weltsrie-en -lent Worte des Danke» für di« Führerred« in der japanischen Presse Tokio, 22. Februar. (Ostasiendienst des DNB.) Die Führer rede steht im Mittelpunkt aussührlicher Betrachtungen der Dienstagmorgenzeitungen. Alle sind sich in dem Leitgedanken einig, daß die Rede des Führers «ine Tat sei, die dem Welt srieden diene. „Tokyo Asahi Schimbun" erklärt, die Lage Japans im Fernen Osten sei durch den Führer so klar herausgestellt, daß dem nichts hlnzuzusügen sei. Er habe gesagt, was Japan zu . sagen wünschte, und zwar klarer und entschiedener, als es kaum ein Japaner hätte ausdrücken können. Auch Nanking gegenüber sei die Haltung Deutschlands nunmehr geklärt. Wenn England Neutralität bewahrt hätte, wäre die Entwick lung des Konfliktes anders verlaufen. Zur Anerkennung Mandschukuos sagte „Tokyo Asahi Schimbun", es sei eine jener großen Entscheidungen in der Geschichte, die die politische Gestaltung im Fernen Osten und damit auch der Welt beeinflusse. Mandschukuo werde mehr als je durch die deuisä-e Anerkennung international gefestigt wer den. Die Anerkennung sei ein Geschenk des Führers, und Japan sollte diese ausrechte Haltung Deutschlands mit dem Geist tiefer Freundschaft erwidern, mit einem Geist, der Uber nur materielle Interessen hinausgehe Die Zeitung schließt mit den Worten des Dankes: „Wir drücken unsere aufrichtige Be wunderung ans für die kühne und klare Entscheidung, die der Führer getroffen hat." parlamenisaroteske ln Washington Beratung der Anti-Lynch-Vorlage nach wochenlanger Obstruktion verschoben. Washington, 22. Febr. Auf Antrag des Leiters der demo kratischen Senatsgruppe, Brikley, beschloß am Montag der Se- nat, die Beratung der sogenannten „A n t t - L y n ch - V o r- läge" bis aus weiteres aufzuschieben, um eine Regie rungsvorlage über soziale Hilfsmaßnahmen vorzunehmen. Die Anti-Lynch-Vorlage gilt somit für die laufende Kougreßtagung als erledigt. Die Senatoren aus den Südstaaten, die unter Ausnutzung der parlamentarischen „Redefreiheit" die Vorlage gegen „Richter Lynch" seit Beginn der laufenden Kougreßtagung ununterbrochen bekämpften, dürfen sich als Sieger betrachten. Mit zum Teil sehr drastisch anmutenden Methoden, wie unend lichen Reden Vorlesungen aus dicken Büchern und anderen parlamentarischen „Freiheiten", erzwangen sie die Zurückziehung der Vorlage. Frankreichs Bevölkerungs- Entwicklung Zu einer Debatte im französischen Senat Im sranzösijchen Senat hat dieser Tage ein« überaus auf« schlußreiche Debatte zur Frag« der bevölkerungspolitischen Ent wicklung in Frankreich stattgesundcn. Die Ausführungen, die der Senator Georges Pernot hierüber machte, zeigen mit aller Deutlichkeit, in welch kritischem Stadium sich heute die bevölke rungspolitische Entwicklung in Frankreich befindet. Uebcrall in Europa hacheiu den letzten Jahrzehnten ein immer mehr zu nehmender Geburtenrückgang eingesetzt, der in besonderem Maße auch Frankreich betraf. Das Bemerkenswerte dabei ist, daß die Verminderung der Geburtenzunahme schon zu einer Zeit ein setzte, als es allen Ländern wirtschaftlich ausgezeichnet ging. Die Gründe für einen Geburtenrückgang liegen tatsächlich keines wegs in erster Linie in einer Verschlechterung der wirtschaft lichen Verhältnisse des einzelnen, sondern die Gründe hierfür sind vor allen Dingen moralischer, sittlicher und weltanjchau« licher Art. Die Auswirkungen dieser Meinungen und Anschauungen machten sich wie in anderen Ländern auch in Frankreich sehr bald bemerkbar. Hierzu einige Zahlen, die in der Hauptsache dem Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich 1937 ent nommen sind, und zwar den dem Jahrbuch stets beiliegenden internationalen Uebersichten. Aktuelles Material findet sich weiter in dem Material, das zu dem im August 1937 in Paris stattgefundenen Internationalen Kongreß „l'our la vio ot la tamills" zusamme.igetragen wurde. Frankreich hatte tm Jahre 1899, auf den heutigen Gebiets stand berechnet, 28,2 Millionen Menschen: bis zum Jahre 1879 stieg die Zahl auf 37,6 Millionen. Im Jahre 1999 betrug di« Bevölkerungszahl 40,6 Millionen, und im Jahre 19l9 <11,47 Millionen. Im Jahre 1939 betrug sie 4t,8 Millionen. Die reine Bevölkerungszahl ist also gegenüber dem Jahre 1919 glcichgeblieben. Das Bild ändert sich jedoch sofort, wenn man sich die Geburtenzahl, die Bevölkerung nach Alter und Geschlecht und die Todesfälle ansieht. Bekanntlich drückt sich ja ein Ge burtenrückgang in der Gesamtzahl der Bevölkerung nicht sofort aus, da ja die Menschen aus den geburtenrcicheren Jahrgängen noch leben. In der Zeit von 1899 bis 1879 betrug die durch schnittliche jährliche Vevölkcrungszunahme in Frankreich 9.1 Pro zent, von 1879 bis 1919 9.24 Prozent und van 1919 bis 1939 9,94 Prozent. Der Geburtenrückgang tritt hier also bereit« deutlich in Erscheinung. In absoluten Zahlen diirckt sich die» folgendermaßen aus: 1865 betrug die Zahl der Geburten 1.12 Millionen. 1913: 796 999, 1936: 639 999. Gegenüber diesem Ge burtenrückgang nahmen die Todesfälle immer mehr zu. Die Zahl der Gestorbenen betrug im Jahre 1936 612 999. Es sind also rd. 12 696 Menschen mehr gestorben als geboren wurden. Im engen Zusammenhang damit steht eine zunehmende Ver greisung des französischen Volkes. Im Jahre 1911 betrug di« Zahl der unter 15 Jahren alten männlichen Personen noch rd. 5 Millionen, 1931 betrug diese Zahl 4,78 Millionen. Dem gegenüber erhöhte sich die Zahl der 45 bis unter 65 Jahre alten männlichen Personen von 3.9 Millionen im Jahre 1911 auf 4,3 Millionen im Jahre 1931. Da seit 1931 der Geburtenrück gang weiter zugenommen hat, hat sich natürlich auch die Alters zusammensetzung in verstärktem Maße nach oben verschoben. Gleichzeitig mit dem Geburtenrückgang setzte die Landslucht ein. Zwischen diesen beiden Tatsachen besteht ein enger Zu sammenhang, so daß man auch sagen kann, daß gleichzeitig mit der Landflucht ein Geburtenrückgang ersolgt. In Frankreich kamen im Jahre 1861 aus 166 Personen 63 Landbewohner, im Jahre 1911: 56. im Jahre 1921: 34 und tm Jahre 1931 nur noch 28 Landbewohner. Wo ist dieser Menschenstrom geblieben? Er floß natürlich in die Städte. Die Städte nahmen darum auch zahlenmäßig stark zu, wobei auch noch die starke Einwands rung nach Frankreich zu erwähnen ist. Nicht zunahmen aber die Geburten. Hierfür bietet Paris ein sehr anschauliches Bei spiel. Im Jahre 1866 betrug in Paris die Geburtenzahl rd. 51666, denen rd. 41 266 Todesfälle gegenüberstanden. Im Jahre 1935 betrug die Geburtenzahl 33 666 und die Gestorbenen zahl 34 799, das heißt, es besteht ein Sterbeiiberschuß. Diese ganz bedrohliche Entwicklung hat sich für Frankreich auch im Jahre 1937 fortgesetzt. Im ersten Halbjahr 1937 hat die Zahl der Lebendgeborenen wieder um 9969 abgenommen. Das sind nur einige Zahlen, aus denen hervorgeht, wie be drohlich die bevölkerungspolitische Lage in Frankreich ist. Würde die Geburten- und Sterbezahl in den nächsten Jahrzehnten di gleiche bleiben wie im Jahre 1935, so würde im Jahre 198S Frankreich nur noch 29,6 Millionen Menschen haben. Es wär« nun natürlich falsch, zu sagen, daß diese Entwicklung tatsächlich so erfolgen wird, denn es kann ja auch eine Aenderung eintreten, sie ist ja in anderen Ländern auch Tatsache geworden. Aber für diese Aenderung nützen noch so umfangreiche materielle Hilfs maßnahmen letzten Endes gar nichts. Wenn in der Senats debatte der französische Gesundheitsminister erklärt hat, datz Frankreich jährlich für die Unterstützung der kinderreichen Fa milien und die Förderung der Geburten 6246 Millionen Fran ken ausgebe, und wenn andererseits trotzdem die Zahl der Ge burten immer mehr zurllckgeht, so geht daraus hervor, daß in erster Linie eben «in Gesinnungswandel die Vorbedin-