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onobtt isrr N-chrWe«- — rtr.4y« ^eNe S . M Nie kir»lwe Damms i» Kebmg Ko»«rg, do. Okt. Der Donnerstag, der Lag der Nrch. Ache« Trauung, ist der eigentliche Hochzeitstag des Erb- Prinzen von Schweben mit der Prinzessin Sybille. Mit ihm erreichten die Feierlichkeiten in Koburg ihren Höhe punkt. Um 10 Uhr begann der Ansmarsch der ««reine, Berbände «n» Schule«, Lte in den Straßen Aufstellung nahmen, durch die sich der HochzeitSzug bewegte. Hinter benSpalierbilbenben stand eine erwartungSfreubtge Menge. Um 11 Uhr erschien die Spitze des Zuges, eine berittene EhrencSkorte der LandeSpolt- zei, bann die Wagen der Hoch- zettSgäste, denen der Wagen des Brautpaares folgte, der von Reitern des ländlichen Reitervcreins begleitet wurde. Während der Zug seinen Weg durch die Straßen nahm, läute ten die Glocken von den Kirchen und Türmen der Stadt. Der Ktrchplah und der Eingang zur Hanptkirche St. Moritz war mit Fahnen nnd Tannengritn geschmückt. Hier hatte der Louiscnbund, die VundeS- schwcstern der Prinzessin Sy bille, Aufstellung genommen. Als letzter Wagen fuhr der Brautwagcn vor. Im Vorraum der Kirche ord nete sich dann die Hochzeits gesellschaft zum Einzug in die Kirch«. Unter Vorantrttt von acht Brautftthrerpaarcn schritt der Zug zum Altar. Der Herzog von Koburg führte die Prin zessin Sybille, König Ferdt- schastlichen veziehungen »wische« de« Seide« Fürstenhäusern hlnwteS. Der Herzog trank a«s das Wohl -«- »SntgS »«, Sch««»«« und des königlichen Hauses und wandte sich dann mit war men Segenswünschen an das jungvermählte Paar, da» er am Schluß seiner Rebe hochleben ließ. Der Kronprinz von Schweben gab gleichzeitig im Name« seines Vaters und nand von Vnlgarien die Her zogin von Koburg und die Kronprinzessin v.c Schweden. Las Paar nach der standesamtlichen Trauung Voyc rill«. Ihnen folgten die übrigen Fürstlichkeiten. Die Braut trug «in cremefarbenes Cröpc-Satin-Klcid mit der silbergesttckten TrabittonSschlcppc ScS Herzogshauseö, den Myrtenkranz im Haar. Der Bräutigam trug die Uniform des Stockholmer GarderegimentS. Die Damen der Hochzeitsgesellschaft waren im Nachmittagskleid und Hut erschienen, die Herren in großer Uniform. Nachdem die Fürstlichkeiten ihre Plätze eingenommen hatten, begann die Trausctcr mit dem Orgclspicl, Präludium und Fuge l! von Bach. Nach einem dreistimmigen Knabenchor „Dir, dir, Jehova, will ich singen!" sang die Gemeinde das Lied „Lobe den Herrn". Es folgten die Eingangsworte des Geistlichen, woraus Schloßpsarrer Dr. Schanze die Traurede über Psalm 71 VerS.1 hielt, in der er auf die Bedeutung der Ehe hinwicS und auf die einstmalige Thronfolge des Bräu tigams, der dazu auserschcn sei, die Krone des großen GotteS- streitcrS Gustav Adolf zu tragen. Dekan Weiß vollzog die Tranhandlnng. Während das Brautpaar zum Wechseln der Ringe nieder kniete, wurde im Hosgartcn ein Salut von 31 Schüssen ab gefeuert. ES folgte Gcmeindegesang „Nun danket alle Gott!", woraus der Stadtpfarrer die Traubibcl überreichte und den Segen sprach. Mit dem gemischten Ehor von Händel fand die Feier ihren Abschluß. Beim Auszug der Hochzeitsgesellschaft führte der Herzog von Koburg die Herzogin, der Kronprinz von Schweden die Kronprinzessin und der König von Bulgarien die Groß fürstin Kyrill von Rußland. Die Fürstlichkeiten begaben sich im Zuge durch die Stadt nach der Feste Koburg, wo die Hoch zeitstafel zu 110 Gedecken stattfaud. Das SochzettSmahl Das HochzcitSmahl im Kongreßsaal nahm einen durch aus familiären Verlauf. Bet der Tafel hielt Herzog Karl Eduard vvn Sachseu-Koburg-Gotha eine Ansprache, in der er sich zunächst mit herzlichen BcgriißungSwvrten an den Kronprinzen von Schwede» wandte und auf die verwandt feiner Familie seiner Freude darüber Ausdruck, daß durch die Hochzeit beide Häuser nun eng miteinander verbunden seien. Er gab der Ucbcrzeugung Ausdruck, daß sich die junge Frau in ihrer neuen Heimat sehr bald einleben und heimisch fühlen werbe. Der Kronprinz schloß: „Mögen Glück und Segen stets in Eurem Heim walten. Möge aber auch von Euch, die Ihr nun eine recht verantwortliche Stellung be kleiden werdet, immer reichster Segen anSgchen; denn eine tiefe Wahrheit liegt in dem Wort: Anderen dienen, heißt glücklich sein!" — In Koburg sind weit über 2000 briefliche und telegraphische Glückwünsche eingcgangen. Reichspräsident v. Hindenburg telegraphierte: „Eure Königliche Hoheit bitte ich zum heutigen Tage der Vermählung höchstdersclben Tochter meinen aufrichtigsten Glückwunsch cntgcgennehmen zu wollen." Stündlich laufen neue Glückwünsche und Geschenke ein, darunter ein Mokka service des Kaisers aus Doorn. Weitere Glückwunschtele gramme und -briese sandten u. a. der Kronprinz, die Kron prinzessin, König Boris von Bulgarien, Königin Wilhel mine von Holland, Dr. Hugenbcrg und Adolf Hitler. Dys junge Paar Has um 17 Uhr die Hochzeitsreise nach dem .Süden angctretcn. Einigung Mr die BnttereinWr Berlin, 20. Oktober. Die in Berlin zwischen Däne mark, Finnland und Dentschland geführten Besprechungen über die Neuregelung der Buttercinsuhr nach Dentschland haben zu einer Verständigung geführt. — Deutschland wird künftig Butter bis zu einer Gesamtmenge von 55 000 Tonnen im Kalenderjahr zur Einfuhr zulassen. Dieses Kontingent wird auf die in Betracht kommenden Länder nach ihrem prozentualen Anteil an der gesamten deutschen Buttercinsuhr im Durchschnitt der Jahre 1020 bis 1031 verteilt. Mit Finnland ist für Butter ein einheit licher Zollsatz von 75 Reichsmark vereinbart worben, der den meistbegünstigten Ländern zusteht. Pariser Aerbstbil-erbosen V«« «uw««» pari«» Lorroovoackovt»» Parts, tm Oktober. Die weiße«, weich und heimlich irgendwo vo« linder Luft hergeweht, uns umspinnenden Fäden eines Pariser Altweibersommers zu Ansang des Monats sind jetzt durch wild« Meerwinbe vom Atlantik und der Nordsee end gallig zerrissen worden. So endgültig wie der Sommer- nachtStraum von Thoiry und der Locarnotraum von -er Annäherung und Verständigung der beiden größten Völker Europa». Da half auch die alter straßenkämpfertscher Tradition getreue Revolte der Pariser Sssentlichen Uhre« nichts, die sich tagelang noch nach dem 1. Oktober sträubten, von der Sommer- auf die Winterzett umgestellt zu werden. Eine Stunde früher Tag und früher Nacht, das sollte doch der Mühe wert sein. Am 1. Oktober um Mitternacht war der Zettwechsel, aber noch am 6. Oktober streikte saft die Hälfte aller Pariser Straßenuhren. Jakobinerblut, da hilft nichts. Einen Sommer lang hatten wir wieder in Frank reich dieselbe Zeit wie in der deutschen Heimat. Das war hübsch, wenn man so dran dachte, aber eben darum war's nicht dauerhaft. Einen Sommer lang, ja, aber nun Schluß damit, allen revolutionären Uhren zum Trotz. Auch im revolutionären Konservatismus kann man zu wett gehen, wenngleich sonst Konservativismus das Kennzeichen des französischen Lebens ist. Aber einen ganzen Sommer lang mitteleuropäische, deutsche Zeit, das ist mehr als genug für die Franzosen. Jetzt haben wir wieder sranzösifche Zeit. „Gott sei Dank!" Status quo. Wer das nicht glauben sollte tm deutschen Vaterland, dem werden es die Franzosen fchon noch beibringen. Ist nicht der Himmel ihr Bundesgenosse, ist der Herrgott nicht selbst Franzose? Ja wohl. Als tm September ein besonders glanzvoller Meteor über der deutschen Nheinpfalz erschien, da durfte er nicht auf deutschem Boden niebergehcn, es mußte im Elsaß fallen, auf französischen Boden. Oder sollte gar der Himmel die neuen Grenzen nicht anerkennen wollen, sollte man in der meteorischen Sternenwelt da droben noch so zurück sein und in dem Wahn leben, bas Elsaß sei alter deutscher Boden? Dann haben aber Herr Lebrun und Herr Herriot zu Kembs am Rhein — klingt nicht „Kembs* ganz französisch? — bei der Einweihung des neuen Kraft werkes den andächtig versammelten Elsässern und den „neidischen und neugierigen Deutschen drüben am anderen Ufer", wie ein französischer Hofchronist es ausdrückt, gründ lich die Wahrheit gesagt. „Dies prächtige, geistige Kleinod, dasdasElsaß darstellt, ist ein Land „plelnemont tranyaln". Habt Jhr's gehört? Das sind die höchsteigenen Worte des Lothringers und Poincarü-FreundeS Lebrun, Präsidenten von Frankreich. Und noch viel kräftiger hat eS der dicke Lyoner Bürgermeister Herriot ausgerufen, und zwar so oft und so laut, bis auch Schwarzwald und Vogesen und selbst der alte Vater Rhein, trotz seines mächtigen Rauschens und Räusperns, es hören muhten. Jawohl: ploinoment kran?s.i8, „von jeher und für immer und ewig ganz und gar französisch". Es soll immer noch Leute geben, die glauben, wenn sie eine Lüge zehnmal wiederholen, bann werde sie unterwegs eine Wahrheit. Aber ein Elsässer Bauer, der dabei stand und nicht alles zu begreifen schien, sagte: Där Leebraner (Lebrun) Hütt ja beredt grab wie där Bumpekarle sPotncarü). War diese Bauernbemerkung nicht etwa ploinoment krancai» und ploinvmont richtig? Der französische Himmel hat Sturm geschickt und hat die deutsche „Freiheit" an einem französischen Felsenriff, nicht wett von Briands Geburtsstadt Nantes, stranden lassen. Es ist kein Scherz. Ein kleiner Danziger Segelkutter, der stolz den Namen „Freiheit" führte, von zwei, natürlich arbeitslosen, deutschen Abenteurern aus Danzig besetzt, die ihr Glück in dem billigen und sonnigen Spanien suchen wollen, ist nördlich von Nantes an Frank reichs atlantischer Küste vom Sturm aus den Strand ge worfen worden. Aber — die armselige Danziger Schaluppe ist nachher wieder flott geworden und hat Frankreichs Fclsenuscr den Rücken gekehrt, um ein gastlicheres Gestade für die deutsche „Freiheit" zu suchen. Mögen sanfte Winde «ine Hochschule für Tonfilmkomvonisten Bor kurzem wurde In Berlin im Rahmen drS Slindworth-Scharwenka-Uonlervaiorlums ein In stitut ftir Mikrophonsorlchnng gegründet, an dessen Spitze Direktor Robert Nobitschek steht. Unser Mit arbeiter liest sich von. Dr. Kurt London, einem der Schöpse» »es neuen Instituts, dessen Ausgabe« und Unterrichtsmethoden schildern. Neue technische Mittel, die der Kunst zur Verfügung ge stellt werden, verlangen eine neue Ausbildung der Künstler. Nun ist das Mikrophon zweifellos eine Erfindung, die für die Kunst ganz neue Bedingungen geschaffen hat. Wie man lange Zeit brauchte, um den stummen Film aus einem tech nischen Spielzeug zu einem Kunstwerk zu entwickeln, so muß Man nun lernen, die Vorteile künstlerisch auSzunntzen, die das Mikrophon am Nundsunk ober beim Tonfilm gewährt Seit zwei Jahren verfolgte Dr. Kurt London den Plan, ein Institut für Mikrvphonforschung zu schassen. Jetzt endlich ist ihm die Verwirklichung gelungen. Dem Institut steht ein Scndcraum mit modernsten Apparaturen zur Verfügung. In diesem Raum wird ge spielt, im Ncbcnraum kann man das Spiel abhören. Dort will man die Gesetze des Klanges sür den Tonsilm und sür Rundfunksendungen studieren. Aber die Dozenten sollen den Schülern nicht allein ihre Fehler erklären, die Schüler sollen vielmehr selbst beim Abhvren herauöfinben, was nicht gut gewirkt hat, sie sollen also aktiv an der Arbeit tetlnchmen. Sie sollen auch lernen, bet dieser Arbeit nicht die Geduld zu verlieren. Eine schwierige Stelle wird zwanzlgmal oder brcißtgmal durchgcspiclt, bis die gewünschte Wirkung er zielt ist. Wer soll nun an diesem Institut, dem ersten dieser Art m Deutschland, ausgebildet werden? Darüber erzählt Dr. London: Vor allem denken wir an Tonfilmkomponisten, Schauspieler und Sänger, aber auch an Autoren, Drama turgen und Regisseure. Zuerst müssen die Grundlagen der Tonsilmmnstk bestimmt werden, bann kann auch ein «euer Stil der Filmmusik entstehen. Als Lehrbeispiel nehmen wir etwa die Begleitmusik zu stummen Filmen. Nun wird den Schülern der KompositionSklassc ein Stück eines stummen Films vorgcstthrt, und dann wird die Aufgabe gestellt, dieses Filmstück musikalisch zu Illustrieren. Die künftigen Tonfilm komponisten sollen nicht sofort eigene Musik schreiben, Ne sollen zuerst aus älteren Werken Stücke heraussuchen, die älS Begleitmusik zu verwenden sind. Aber das hat nicht in der Weise zu geschehen, in der man bisher sehr oft die Begleitmusik für den stummen Film gemacht hat. Da wur den klassische Werke zerschnitte» »nd verunstaltet, mit anderen vermengt und als geschmackloses Potpourri dem Publikum geboten. Einige Musikstücke erfreuten sich bei den Filmkomponisten ganz besonderer Beliebtheit. So wurde siv entzückende Musik «r vizets „Arldsienne",«ine Suith die man sonst in Konzertsälen nur selten zu hören bekam, bis zum Ueberdruß von Ktnoorchestern abgespielt. Die klassische Ouvertüre zu Mozarts „Figaros Hochzeit" wurde ihres raschen Zeitmaßes wegen hauptsächlich für Ver- folgungöszenen verwendet. Die Ouvertüre zu AuberS „Schwarzer Domino" wurde, obwohl eS eine ausgesprochene komische Opcrn-Ouverttire ist, zu tragischen Situationen ge spielt. Tschaikowskys Nußknackersutte wurde in ihren orien talischen Teilen beim Auftreten von Fakiren und bet exotischen Szenen im Uebermaß verwendet. ES entstand ge wissermaßen ein Klischee der Filmmusik. So wurde der Film „Rose Bernd" — man versteht nicht, warum — ausschließ lich mit BrahmSfragmenten musikalisch illustriert, während die „Brüder Karamasow" gewissermaßen aus Erwägungen des Lokalkolorits mit Tschaikowskyklängen den Zuschauern präsentiert wurden. Tschaikowskys Andante aus seiner 5. Sinfonie wurde, nebenbei bemerkt, auch in anderen Fil men weidlich auSgenutzt. Freilich waren klassische Musik stücke iu gewissen Filmen dramaturgisch durchaus berechtigt. ES ist verständlich, wenn im letzten Vcrgnerstlm „Der träu mende Mund" die Klänge des Bcethovenschcn Violinen- konzcrtS ertönen, die der Held in diesem Augenblick spielt. Die Verwendung alter, klassischer Musik hat hier ihre dra matische Erklärung. In demselben Film wird noch durch Nundsunk bas LtebeSbuett aus „Tristan und Isolde" ge sendet, gleichsam als ein Sinnbild sür die LtebeSgestthle der beiden handelnden Personen. Im Gegensatz zu dieser berechtigten Verwendung alter Musik steht folgendes Beispiel der Geschmacklosigkeit: In einem stummen Film wurde gezeigt, wie Beethovens Sonate Pathdtigne gespielt wird. Sogar die Noten des beliebten Musikstückes erschienen als Titel unter dem Bild. Dazu ertönten aber tm Orchester Klänge aus der bereits er wähnten „Arldsienne"-Suite von Vizetl Doch hatte dieser musikalische Raubbau auch gewisse gute Wirkungen. DaS Ktnopnbltkum wurde erst auf diese Weise auf klassische Musik werke aufmerksam gemacht. Nachdem man z. B. vor einigen Jahren tm Faustftlm die ganze sinfonische Dichtung von Richard Strauß' „Tod und Verklärung" hörte und im Film „Narkose" zahlreiche, wenig bekannte Kompositionen des Franzosen Debussy, wurde das Ftlmpubltkum angeregt, in Konzertsälen diese Meisterwerke in richtiger Ausführung kenncnzulcrnen. Wir benutzen also die Vorführungen alter Musik, um unseren Schülern zu zeigen, wie man Filmmusik nicht ver wenden soll! Der Komponist soll vielmehr befähigt wer- den, einen neuen, klaren, nicht verwaschenen Stil der selb ständigen Filmmusik zu schassen. DaS hohe Ziel, bas wir anstreben, ist die Erzeugung eines stilgerechten Mustkstlms. Vor allem wollen wir gegen den minderwertigen Schlager im Tonfilm ankämpfen. Wie oft scheint eS dem Kino besucher, daß er einen Tonftlmschlager, der erst soeben kom poniert worben ist, schon in Wort und Text vor Jahren ge- hört habet An Stelle -e-.LchlggzrS soll -er burchhompavserte Tonfilm trete«»' , Wir wollen deshalb unser möglichstes tun, um eine Generation von Tonfilmkomponisten in wahrhaft künstleri schem Geiste zu erziehen. Praktisch machen wir das so: Ein Manuskript wird für einen Kurzfilm von 80 bis 100 Meter geschrieben. Dazu komponiert jeder KompositionSschüler seine eigene Musik. Dann wird der Film gesanglich, dar stellerisch und regiemäßig durchgebildet, und nun kann die Aufnahme vor sich gehen. Freilich ist die Schaffung des künstlerischen Tonfilms nur dann möglich, wenn auch die Filmindustrie diesem Ideale entgegenstrebt. Kunst un» Wissenschaft Ge-enkfeter für Professor Konstantin LtpsluS Am 20. Oktober, dem 100. Geburtstag des Baumeisters Prof. Konstantin Lipstus, versammelten sich auf dem Friedhof der Trtnitatisgemeinde in Dresden an seinem Grabe die Verwandten des Verstorbenen und eine große Zahl seiner früheren Schüler zu einer schlichten Gedenk feier. Unter den Gästen sah man Oberstudicndlrektor Prof. Hofmann sKasselj, Geheimrat Stürenburg, Stadt- museumSdtrektor Dr. Großmann, Prof. Hartmann-Mae Lean und Baurat Scherz (Dresden). Die Gedenkrede hielt Prof. Hofmann. Er führte u. a. ans, LipsiuS habe Sinn und Gefühl für Vergangenheit und Gegenwart gehabt und deshalb besonders an Ueberliefertes, Gutes und Schönes geglaubt, bas, allem Zeitwandel trotzend, unsterblich set und immer fortwtrke. Wenn die Welt der Nüchternheit und Eintönigkeit, der VerhältniSlosigkett tm starren Aufbau satt sein und vornehmlich im Monumentalbau -en flachen, ausdruckslosen Barackcnstil wieder verlassen haben werde, dann werde auch Meister Konstantin LipsiuS, wie auch Semper, Nicolai und Herrmann und manche anderen groben Meister im engeren und weiteren Deutschland, wieder mehr beachtet, und die Nachwelt werde glücklich sein, solch kostbares Gut in ihren Werken vorzufindcn. Sodann sprach der Nesse Konstantin LipsiuS', Universitätsprofessor Dr. Friedrich LipsiuS, der seiner Freude darüber Aus druck gab, baß sein großer Onkel heute doch nicht ganz ver gessen set. StadtmuscumSdirektor Dr. Großmann be tonte, baß von denen, die sich die Erhaltung und Wahrung des heiligen Kunstgutes in Dresden zur Aufgabe gemacht haben, der Persönlichkeit Konstantin LipsiuS' immer gedacht werbe, und teilte mit, baß ein von Baurat Scherz dem Stadtmuseum gestiftetes Medaillon mit dem Kopf LipsiuS' -ort einen Ehrenplatz erhalten habe. s Dresdner THeaterspielpla« für heute. Opernbau St „XerxeS." — „Der Apotheker" (X8). Schau sptelhausr „Der 18. Oktober" (8). «lb « r t 1 h e a t« r: ,L)nkel Bräsig* AK Dt4 Komödie« „Donnerstag, 17« April" (ttv^