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Mi>III>liIIlWllIiIIIII«Il,IIiiIIttIsiisi»IIliiII>iIlIii>'llII>IIiI!ii,I>I,Ii>iIlIIIiiI>IiiIi!iIIiIillIIIiIIIIIIIIi»IIIIIi«l! Arettav. »en Li.oklober iss» Auto in stot! Von E«d»kmeok Oe. Xkkm»e«, ?eSr/ck»at ck«e st»kcß»v»eboaef»« ckse /okomobsiinckoeke/» Das Aufkommen aus der Kraftfahrzeug» steuer ist stark im Absinken. Während man in frttheren Jahren eine Zunahme von 40 bis 80 Millionen Mark jährlich beobachten konnte, sind fett der unmäßigen Neber- spannung der Automobilbelastung, die bei spiellos in der Welt basteht, die Eingänge rückläufig, im lausenden Jahre werben sie um etwa 48 Millionen Mark hin ter 1980/81 zurlickbleiben. LS wäre verfehlt, den Rückgang allein aus die allgemeine Wirtschaftslage schieben zu wollen. Das Vcrkehrsbedürsnis eines Volkes sinkt nicht mit der Verschlechterung der Verhältnisse, diese ist auch in anderen Landern in hohem Maße vorhanden, und dennoch — überall Zunahme des Be standes an Kraftfahrzeugen stn Italien 4,1 bzw. 14,1 A, in Frankreich 12,9 bzw. A X Zunahme) — nur in Deutschland Rückgang. Di« Belastung de» Kraftfahr zeugs, die in den letzten zwei Jahren in kurzen Abständen nicht weniger als fünf mal erhöht wurde, setzt sich zusammen aus rretbstofsetnfuhrzöllen mit ihren mehrfache,» Ausstockungen slv2 Millionen), SpirituSbet- Diese unerhörte Urberspannung hat in erster Linie zu dem starken Rückgänge des gesamten Kraftverkehrs geführt. — Den Be weis erbringt die erschreckend steigende Zahl der Wtnterabmelbustgen aus der Kraftsahrzeugsteuer. Betrug sie im Vorjahre rund 299 MV, so läßt sich aus der Bestands aufnahme des Statistischen Netchsamtes per 1. Juli 1982, aM aus der Zett der besten Fahrsaison, mit Sicherheit der Schluß ziehen, daß mir im kommenden Winterhalbjahr mit mindestens 409 999 ftillgelegten Fahrzeugen zu rechnen haben werben. Setzt man die ja im Winter weniger benutzbaren Motorräder ab, so bleiben noch 259 909 Kraftwagen außer Dienst, ungerechnet die unzähli gen, statistisch nicht mehr erfaßbaren, die end gültig, b. h. über 8 Monate, abgemeldet sind und in den Lagern der Händler und den Aufbewahrungsschuppen sich befinden. Mehr als 259 990 stillgelegte Wagen bedeuten ein brachliegendes Volksvermögen von etwa 509 Millionen bei einem Durch schnittswert von 2099 RM. je Wagen. Diese pariser Salon Neues Mercedes-Benz-Rabriolett vom Typ I7o, 7/Z2 I»8, zweisitzige« RabrioleN „k" mit großem Aoffer und Ltegevorrtchrung . . r Armee von Fahrzeugen' zahlt tri ne Steuern, verzehrt kein Benzin, bringt also keinen Zollantetl aus! Sie verbraucht weder Schmieröl noch Gummireifen, noch Zubehörteile, bedarf kei ner Chauffeure, keiner Pfleger, keiner Rcpa- ratcure. Sie frißt Zinsen, nimmt billige Winterlager» statt Garagen — kurz, die 259900 sind völlig nutzlos für die Volkswirtschaft und — könnten doch -um großen Teil mischstiigSzwang MI Millionen), Schmieröl zoll <5 Millionen), Umsatzausgleichssteuer (4,0 Millionen) und Kraftsahrzcugpauschal- steuer <1981 192,7, 1932 etwa ISO Millionen), baS macht zusammen 480 Millio nen, dazu koinmt noch als Folge des Zolles Preiserhöhung der inländischen Treibstoffe um 88I Millionen. Im Jahre beträgt also die vesamtbelastung 518I Millionen Mark. durch eine weitsichtige Gesetzgebung im Ver kehr gehalten werden. Der Fiskus hat vorweg de« größte« Schaden. Treibt er durch die übertriebene Belastung eine solche Niesenzahl von Fahrzeugen aus dein Verkehr, so erwachsen ihm starke Lasten durch Vermehrung der Arbeits losen, und es entgehen ihm viel« Millio steuer usw., und endlich die eintretenbe starke Ersparnis an ErwerbSlosenunter- sttttzung, Krisen- und Wohlsahrtsfürsorge. Hteristdie Gelegenheit, hundert tausend erwerbslose Volksgenossen wieder in den Arbeitsprozeß zu bringen, hier die Möglichkeit, ohne finan zielle Millionenauswendungen den, Zweig unserer Wirtschaft Belebung zuznsühren, der vordem so blühend und ans dein Wege war, und Mercedes-Benz Modell „88", zweisitziges Sportkabriolett „k" nen, die er sonst aus dem Benztnzoll ein nehmen würde. Eine einfache rohe Rechnung zeigt da». Nimmt man die Wtnterleistung eines Fahr zeuges nur mit 0000 Kilometer — also sehr niedrig — an, so ergibt sich: beim Lastwagen mit durch schnittlich 85 Liter Verbrauch für 100 Kilometer eine Zoll einbuße von SlM. 888,— eine Einbuße an Automobil ¬ steuer von ....... . NM. 200,— NM. 588,— beim Personenwagen mit durchschnittlich 15 Liter Ber- brauch für 100 Kilometer eine Zolleinbuße von RM. 16«,— eine Einbuße an Automobil ¬ steuer von . RM. 70,— RM. 28«,— Würde die Negierung die Pauschalsteuer für das Winterhalbjahr entsprechend dem Vorschläge des NeichsauSschusseS der Krast- «LrkehrSwirtschast Mr ein Sosort-Proaramm um » 0 He r n» a b k eie n^ 1ö.brächte U Fwat im Augenblick ein Opfer, würde aber kür jeden dadurch im Verkehr gehaltenen Last wagen NM. 588, 159,— - RM. 4S8,—, für jeden Personenwagen RM. 28«,— — 52,— — RM. 184,— Mehretnnahme, also viele Millionen, erzielen. Dazu kämen noch als Folge der Belebung erhöhte Einnahmen an Umsatzsteuer, Ge werbesteuer, Körperschaststeuer, Einkommen- -um wichtigsten Industriezweig Deutschlands zu werden. Wirtschaftlicher Niedergang, noch mehr aber übertriebene Steueritbcrlastung haben jene furchtbare Serie von Zusammenbrüchen in der Automobtlinbustrte verursacht und in der Händlerschaft zur Verarmung und Ver nichtung unzähliger Existenzen geführt. Die 250 000 der Steuer wegen außer Dienst ge stellten Wagen stehen zum größten Teil auch zum Verkauf, werden infolge des un geheuren Ueberangebots maßlos zuSpott- pretsen entwertet und beeinträchtigen so den Absatz neuer Fabrikate iu unerhörter Weise. Der Absatzrückgang im ersten Halbjahr ISN gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres beträgt: bei Personenivagen . . . 42 9L bei Lastwagen ..... 55 ?L Seit 1928 ist er um 7« N zurückgegangen. Die N eu z u l a ssu n g e n von 1982 machen nur noch ein Drittel der Zulassungen von 1929 aus. I»» Berlin allein sind 1V700 VerufSsahrcr erwerbslos, im Reiche in ber seftWteN Kraftverkehrswirtschaft,, also in Industrie, Handel" und Vcrkfyk MODO« Arbeiter und Angestellte zur Untatigkelk ver dammt. Mußte es so »veit kommen? Konnte nicht der Gesetzgeber zur rechten Zeit Maßnahmen treffen, um zu verhindern, daß die Kraftverkehrswirtschaft verfällt? Aber wenn alle Angelegenheiten nur nnter partei politischen Gesichtspunkten behandelt werben, ständiger Regierungswechsel die Arbeit in (Fortsetzung siehe nächste Settel) Pep soll verstoßen ivevclen Genauer gesagt: Pep soll ab gestoßen den. Pep ist, »vie sich schon dara»»s e kein Junge. 7 7 ein kleines Auto — von seinen sitzern Pep genannt, weil das so viel Courage! ober Hurra! bedeutet. Pep t wer- , , . , ergibt. Auch kein Hund. Sondern: Bc- wie soll uusck rUWWiscms M80NN7K6 Herbst in der Gächflschen Schweiz Dresden — Stolpen — Bockmühlr — Hohnstein —Bad Schandau—Sebnitz — Hinterhermsdorf — Zeughaus — Rirnitzschtal—BadSchandau—Röntg- stein—Hermsdorf—Pirna—Dresden, etwa 155 Rilometer. Ueber Weister Hirsch die Bauyrner Landstraste hinaus. Nach Ueberschreiten der Bahnlinie Pirna—Arnsdorf, recht« ab nach Stolpen. Ueber den Markt die Neustadter Straste nach Langenwolmsdorf. Hinter den legten Häusern recht« ab, Richtung Heeselicht. Vorsicht Bahn- Übergang!) Nach «twa 2 Kilometer link» hinunter in groster Rehre zur Bockmühle im oberen polenztale. (Schöne Rastplätze.) Di« Straste weiter auswärts über Lunnersdorf, Ehrenberg nach Hohnstein. Durch den Tiefen Grund hinunter nach Bad Schandau. Ruy vor dem Markte link« hinaus über Altendors, Ltchtenhain auf herrlicher, aussichtsreicher Strafte nach Sebniy. (Vorsicht, steile Rurven hinter Lichtenhain.) Vom Marktplatz recht» über Hertigswalde, Saupsdorf (steile Rehrrn) nach Hinterhermsdors. Da» Rirnitzschtal ab wärts. Rurz hinter der Buschmühle link« Abstecher durch den Großen Zschand zum L rughau«. 2 Rilometer. (Herrlicher Rastplatz.) Zurück ins Rirnitzschtal, diese« weiter abwärts nach Bad Schandau. Elbe überschreiten, recht» nach R-nigsteiü. Durch die Stadt über Hütten da» Bielatal auswärts nach Hermsdors. Recht» hinaus (große Rehre), über Rrieyschwiy nach Pirna und «eiter Über Heidenau nach Dresden. also st tilge legt werden. Well es Herbst ist und weil er manchmal ausrntscht, wenn die Blätter fallen und später die Schnee locken. Ferner wegen der hoher» Au to- teuer n und wegen der schlechten Lage — agt Sibylles Mann. Sibylle selbst ist ande rer Meinung. Sie bleibt dabet, er wolle Pep „verstoßen". Obwohl der sich nicht bas ge ringste zuschulden kommen ließ und stets brav lief. Verstoßen, jawohl, und gerade jetzt, wo sie sich so schön etngesahren hat. „Aber Pep frißt doch", sagt Sibylle z« ihrem Mann, wie er nun endgültig den Wagen abmelben will. „Was tut er?" „Er frißt." „Sehr richtig. Und das Benzin ist schon wieder teurer geworden." Sibylle sieht ihren Mann mitleidig an. Er, könne sie nur sagen, schaffe nicht ein- mal sechs Kilometer in der Stunde, wenn er nichts im Magen habe. Und da soll der arme Pep nicht einmal das bißchen Benzin und Alkohol haben, an den er sich doch schon gewöhnt hat. „Nein!" „Weißt du, was er dann macht?" ?" "Er frißt trotzdem. Zinsen frißt er!" Sibylle hat nämlich Zeitungen gelesen und beginnt, ihren» Mann die sich zwar langsam bessernde, aber immer noch reichlich trübe Lage der allgemeinen Wirtschaft vor Augen zu führen, und wie trostlos es erst würbe, wenn er als Alitohalter — und mit einer so sparsame»» Frau — Katastrophenpolttik treibe. „Das also", meint sie, „soll Ankurbelung ber Wirtschaft sein, — und dabet brauche», wir doch gar nicht zu kurbeln, sondern ein fach nur auf den Anlasser zu brücken. So modern ist unser Pep, und noch so jung!" StbylleS Mann schließt die Augen. Das Her» eines Nationalvkonomen krampst sich in setner Brust zusammen. StbylleS volks wirtschaftliche Kenntnisse beschränken sich daraus, baß man Geld, das man nicht hat, nicht ausgeben kann) solange einem niemand etwas borgt. Sie rechnet ihm vor, wieviel Pep täglich, jawohl täglich, sparen hilft. Und sie weiß aus ganz zuverlässiger Quelle, daß die Straßenbahn bestimmt wieder ihre Fahrpreise erhöhen wirb. Sie beruft sich auf das Gutachten eines bekannten Nerven arztes, wonach Autofahren für die Nerven außerordentlich heilsam sei — eine Art Psychogymnastlk, besonders für Frauen emp fehlenswert, damit sie etwas zum Treten haben. Bei ihr natürlich könne von einer Wirkung bisher noch nicht die Rede sein, da er ja aus unbegreiflichen Gründen Pep den ganzen Tag nicht aus der» Augen lasse. Sie rede also wieder einmal ausschließlich in sei nein Interesse. „Vorläufig steht er doch noch unten", wendet der gequält« Autobesitzer schüchtern ein. Er weiß ja: das ist nur der Anfang. Er steht sich schon mit Sibylle auf der Straßen bahn stehen. den Rückgang seiner Einnahmen und die Unterhaltungskosten eines Autos. Aber Sibylle hat nicht umsonst ihren „DN.-Kraft- fahrcr" gelesen. MS sie ihm vorzurcchnen beginnt, wieviel jede Stunde seiner kostbaren Zeit wert sei, wieviel er also durch Pep sparen und mehr verdienen könne, er- greifterdieFlucht. Pep aber tut wei ter seinen Dienst. Bis eines Tage» ein anderer, größe rer Pep vor ber Tür steht. Sibylle traut ihren Augen nicht. Wortlos — sie pflegt ihre ehelichen Triumphe nicht zu feiern — Vie Adlerwerke, Frankfurt, zeigten in pari» al« neueste Schöpfung ihres Produktions programm» neue Ausführungen ihrer l ^-Liter-Typen „Primus" und „Trumps" (mit Schwing achsen und Frontantrieb) al« Rabriolett« und Limousinen. Fahrzeuge, die durch ihre zweckmäßige Schönheit bestachen. Außerdem ein Adlrr-Favorit-Rabriolett mit interessanter Rarofferie nach Prof. Gropius, da» wir im obigen Bilde zeigen. „Hat er schon anaekttrbelt?" würde sie, freundlich lächelnd, fragen. Sibylle aber wendet sich nun an sein Ge- fühl. Pep, der liebe, gute, goldige Pep sei doch sozusagen, ein Teil ihrer Faintlie. Ge nau besehen, habe er, wie schon sein Name sagt, mehr Energie als sie beide zusammen. Roh und herzlos sei es, ihn einfach aufzu bocken. Ob es dem Herrn Gemahl völlig gleichgültig sei, wenn er jeden Abend eine Stunde später nach Hause kommt, ganz zu schweigen davon, baß sie jeden Morgen mit ihm eine Stunde früher ausstehen muß? Und baS im Winter! Wo sie sich so frühmorgens immer erkältet, und bann ihre Angina weg hat, womöglich Lungentziin- buna, und er bann den Arzt bezahlen kann! -Sibylle» Mann wagt einen Hinweis auf steigt sie ein, läßt den Motor an, nickt be- sriebigt. Ganz neu ist allerdings der neue Pep nicht, erklärt neben ihr der Mann, aber geräumiger, schneller und fürs erste schön blank poltert. „Gestohlen?" fragt Sibylle, während sie den Wagen anrollen läßt, und beobachtet scharf die Fahrbahn, so daß sie seinen vor wurfsvollen Blick nicht aufsangcn kann. „Konkursmasse — hätte sonst gar nichts bekommen — Pep günstig verkauft" telegraphiert ihr ber Mann und kurbelt die Fenster auf. „Und die angeblich zu teure Unter haltung?" denkt Sibylle. Sagt es aber nicht, und findet erneut bestätigt, daß Männern eben mit Logik nicht beizukommen ist. tks/ar?/ocr»tc